Das gute an Wendeltreppen ist, man kann den Weg zurück nach oben gehen.
Je nachdem wo Du dich gerade befindest, der Rat von @praxx ist goldrichtig.
Finde einen Psychiater oder Psychotherapeuten, „seufz, ich weiß ...“
Dateianhang:
Relativität Escher.jpg [ 189.07 KiB | 4224-mal betrachtet ]
M.C. Escher nannte dieses Bild nicht ohne Grund „Relativität“.
Viele seiner Bilder könnten gut als Illustrationen zu Paul Watzlawicks
Büchern über die „Wirklichkeit“ der
Wirklichkeit verwendet werden.
Noch ein Wort zur nachlassenden Wirkung von Baclofen. Ich kann aus eigener Erfahrung
das Gegenteil bestätigen. Am Ende einer Krise bin ich bis zur fünffachen Dosis meiner
langjährig wirksamen Erhaltungsdosis gegangen. Ergebnis: das Molekül ist auch nach
5 Jahren immer noch hochwirksam, wenn man es wirken lässt und wenn man sich nicht
in die Gruppe der
Nonresponder einordnen lassen möchte.
Falsch eingeschätzt wird die nachlassende Wirkung von Alkohol im Kontext mit Baclofen.
Die Wirkung auf die Psyche ist oft fatal, wird fatalistisch, die Stimmungslage gleicht am
Ende den herum mäandernden Männchen im Bild von Escher, vor allem dann, wenn man
unkontrolliert weiter trinkt.
In jeder Krise liegt aber die Chance, Defizite zu erkennen, die uns immer wieder vor die
Füße fallen, wenn man sie unbeachtet (unbearbeitet) liegen lässt. Die Baclofen-Foren
können viel bewirken, in einigen Fällen ist aber Hilfe zur Selbsthilfe außerhalb der Foren
erforderlich, wie bereits im
Königsweg beschrieben und Gebetsmühlenartig mehrfach
wiederholt wurde. Warum zum Teufel nutzen nur Wenige die externe face-to-face-Hilfe?
Im Gegensatz zu anderen Patienten haben wir einen großen Vorteil auf der Habenseite.
Baclofen-User sollten in der Lage sein, die Qualität einer psychotherapeutischen Begleitung
einzuschätzen. Spätestens nach den 5 probatorischen (kostenlosen) Sitzungen sollte klar
sein, es geht oder es geht eben nicht. Dann muss man halt weitersuchen und ja, „seufz, ich
weiß ...“ das ist mühsam – aber Sucht kommt von „Suche“ und nicht wie immer wieder
irrtümlich propagiert, vom mittelalterlichen Wort „Sieche“. Das alte Dogma, dass die
Alkoholsucht eine unheilbare, chronische Krankheit sei, ist längst widerlegt. Auch hier gilt
bis auf weiteres: „ ... man wird von alten Vorurteilen nicht lassen, nur weil Tatsachen
dagegen sprechen…“
Bis sich eine neue wissenschaftliche Wahrheit in der Breite durchgesetzt hat,
bleibt uns nur die Achtsamkeit uns selbst gegenüber. Die kann uns niemand abnehmen.
Wer sie noch nicht hat und wahrnimmt, muss weiter suchen und evtl. tiefer graben – bis der
Sinn der Achtsamkeit gefunden ist – es ist Dein Leben, das einzige das du hast.
... Sinn kann nicht gegeben werden, sondern muß gefunden werden.
Viktor FranklLG Federico