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Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Montag 16. November 2015, 09:44

Guten Morgen,

irgendwie bin ich, nach dem lesen dieses Beitrags ziemlich verunsichert. 1. habe ich doch die Hoffnung mit Baclofen abstinent zu leben und lese das sogar über einen langen Zeitraum tägl. 2 Fl. Wein konsumiert wurden/werden und 2. sind sehr viele Begriffe enthalten die ich erst googlen müsste um sie zu verstehen. Auch habe ich mit einigen Abkürzungen wie UAW und noch einiges meine Probleme weil ich sie noch nie gehört habe.
Gott sei Dank habe ich morgen meinen Arzttermin und hoffe dort auch gut aufgeklärt zu werden um nicht einfach ins kalte Wasser geschubst zu werden denn vor den Nebenwirkungen habe ich schon großen Respekt.

LG Jette

Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Montag 16. November 2015, 12:36

Oh sorry, Jette, da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. 2 Flaschen Wein konsumiere ich ohne Baclofen. Mir passiert leider nur immer, daß ich nicht ganz vom Konsum weg komme und dann Baclofen herunterdosieren muß, wenn Konsum wieder zunimmmt, weil Baclofen die UAW (=unangenehme Arzneimittelwirkungen, steht aber auch im Königsweg) von Alkohol bei mir extrem verstärkt.
Sicher wirst Du Deinen Weg mit Baclofen finden und wünsche Dir sehr, daß er nicht so viele Umwege nehmen muß wie bei mir. Was aber auch nicht zu erwarten ist.
Ich möchte hier aber darüber schreiben wie es mir ergeht weil vielleicht doch andere von meiner Geschichte lernen können und ich so vielleicht doch meinen Weg finde...

GlG Fallada

Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Montag 16. November 2015, 13:10

Danke Fallada, nun bin ich etwas beruhigter.
Klar kannst du schreiben wie es dir geht, wenn nicht hier wo sonst? Ich bin gespannt wie es bei mir wird, hoffe sehr das es mir hilft die Finger vom Alkohol wegzulassen ohne das ich fast täglich Kämpfe überstehen muss die ich leider viel zu oft verliere.

Ich werde mir dann mal den Königsweg ansehen.

LG Jette

Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Montag 16. November 2015, 13:21

Liebe Fallada,

was Du über Deinen Plan zur Dosissteigerung schreibst klingt gut. Mache den Erfolg nicht so streng von den Zahlen abhängig; 131,25mg noch nicht optimal....wenn Du feststellst, dass 6,25mg alle 5 Tage zuviel sind, verlängere das Intervall. Die Zahl ist nicht so wichtig.
Du musst Dich hier ernst nehmen!

Gehe einfach langsam weiter mit den scheinbar geringen Dosissteigerungen, ich habe es schon irgenwann einmal geschrieben: "Deine Dosis findet Dich".

Das Erleben "jenseits" er 150mg war sicherlich schlimm. Schon daher nochmal: go slow!

Alles Liebe

jivaro

Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Montag 16. November 2015, 13:48

Liebe Jette:

hier in Falladas thread etwas off-topic - aber herzlich willkommen! Du bist sozusagen gerade mal in der "Fortgeschrittenen"-Abteilung gelandet. Schau Dich in Ruhe um, Königsweg ist sozusagen "Pflicht", bzw. alles was im "all you need" steht.

Wünsche Dir für morgen ein gutes Gepräch mit Deinem Arzt und hoffe, dass Du dann bald mit Baclofen starten kannst. Du musst keine Angst haben, es ist einfacher als es hier gerade erscheint.

Herzlicher Gruss
jivaro

Liebe Fallada: Dir gegenüber in keiner Weise wertend oder despektierlich gemeint! Bin froh, wenn Du schreibst.

Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Montag 16. November 2015, 15:46

@Jette: es freut mich sehr, daß ich Dich beruhigen konnte. Wie jivaro schrieb, Du bist hier in einem "Erfahrenen"Thread gelandet. Ich nehme bereits seit 3 1/2 Jahren Baclofen, mit allen Höhen und Tiefen, Nebenwirkungen und und und. Und GGG (Geduld Gedul Geduld) ist gar nicht mein Ding, was vieles schwierig für mich macht. Aber ich denke, daß jeder ob erfahren oder neu, auch ein bißchen mit mir lernen kann und ich mit jedem, ob neu oder erfahren, sehr viel lerne. Darum ist der Austausch hier, wie Du ja auch sagst, so wichtig.

@Jivaro: vielen Dank für Deine Tipps. Daran, das ich das Ganze auch "entspannen" kann über den Abstand zwischen den Dosiserhöhungen und nicht nur über die mg-Zahl der einzelnen Erhöhungen hatte ich noch gar nicht gedacht.
Von Herzen Dank dafür, daß Du mich so ernst nimmst. Das hilft mir sehr, mich selbst auch etwas mehr ernst zu nehmen.

GlG Fallada

Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Montag 16. November 2015, 23:24

jivaro hat geschrieben:go slow!
Bei meinem ersten Versuch auf 200 mg hochzudosieren, habe ich alle 7 Tage um 12,5 mg erhöht. Die 200 habe ich zwar erreicht, aber mit erheblichen Nebenwirkungen. Selbstdiagnose: Psychose.

Der 2. Versuch mit dem Ziel 100 - 112,5 mg, verlief nach dem gleichen Schema aber ohne Nebenwirkungen.

Deswegen bin ich der Meinung, dass man beim hochdosieren ab etwa 100, vllt. auch 150 mg die Zeitabstände verlängern und die Dosissteigerung nach dem Motto "GGG" verkleinern sollte.

Alles weitere demnächst in meinem Thema Hochdosierungsprojekt.

Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Dienstag 17. November 2015, 20:49

Hallo ihr Lieben.

hier meine aktuelle Baclofen-Dosierung: 25-37,5-37,5-37,5 mg um 8, 12, 16 und 20 Uhr. Leider noch immer Verlangen, besonders in den frühen Abendstunden. Keine UAW, Kopfschmerzen sind jetzt weg. Dosiere jetzt alle 5 Tage um 6,25 mg hoch, nächstes Mal am Samstag.

Letzter Konsum: 2 x 1/8 Rotwein am vergangenen Samstag.

LG und gute Nacht

Fallada

Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Dienstag 17. November 2015, 21:06

GUT!

LG jivaro

Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze

Mittwoch 18. November 2015, 00:02

In der Baclad-Studie wurde ja in einem Wahnsinnstempo bis 270mg aufdosiert, ohne dass "aversive" Ereignisse auftraten.

@Delle - ich bin mal frech und erkläre deine "Selbstdiagnose" einfach so für falsch.
Granger oder Beaurepaire hat mal geschrieben: "quand và l'addiction, il reste la psychiatrie"... eine Psychose bemerkst du selbst gar nicht, nur dein verrücktes Umfeld erklärt dir dauernd, dass du krank bist

Soll heißen; Wenn die Sucht schwindet, kommen die psychischen Störungen zum Vorschein, die du mit der Sucht kompensiert hast.

Bei einem meiner Patienten war es ein manischer Schub einer bis dahin unbekannten Bipolarstörung. Die behandelnde Psychiaterin bat mich übrigens Händeringend, Baclofen nicht abzusetzen: "eine Bipolarstörung kann ich prima behandeln, bei der Sucht bin ich hilflos"

Wenn also so eine Störung beim Hochdosieren auftritt - nicht gleich abdosieren, sondern stehen bleiben und erstmal psychiatrisch die Störung angehen.
Voraussetzung ist natürlich, dass dein Arzt erkennt, was da vorgeht, und die richtigen Schritte veranlasst!

LG

Praxx
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