Montag 23. November 2015, 11:12
Guten Morgen,
nach einer Woche Baclofen möchte ich kurz meine Erfahrungen schildern:
Ich habe Baclofen bis auf die Müdigkeit gut vertragen, merke (noch?) keine Beeinträchtigung der Muskulatur (gehe täglich joggen). Zur Zeit bin ich noch krankgeschrieben, da ich mich erst einmal mit der Wirkung von Baclofen auf meinen Körper vertraut machen möchte und sonst beruflich bedingt täglich mehrstündige Autofahrten zu absovieren habe.
Meine tägliche Dosierung ist 10-5-5-10.
Ich habe wegen starker Ängste und Depressionen etwas zügiger als empfohlen gesteigert, bin aber vorsichtig...
Was die Anti-Craving-Wirkung anbelangt, kann ich für mich noch keine Schlüsse ziehen, da ich periodisch mehrtägig bis zum Vollrausch getrunken habe. Meine letzte Episode endete am 05.11.15 mit 3,6 Promille auf der Intensivstation zur Entgiftung.
Seither hatte ich kein Craving (bei mir nach solchen Aktionen normal)...nur Wahnsinnsängste, "toxische" Scham, Schuld, da ich betrunken in der Familie umfassende Alkoholbeichte abgelegt hatte.
Ich befinde mich momentan auch in Trennungsphase von meinem Ehemann und habe den Eindruck, dass hier Baclofen "Arbeit" leistet, da ich weniger Panik und Zukunftsängste habe, die mich in der Vergangenheit immer in unglücklichen bzw. belastenden Situationen verharren ließ, bloß um nicht allein oder hilflos (war ich rein rational ja nie) zu sein.
Ich habe das Gefühl, dass mein Selbstbewusstsein gestärkt wird und ich meine Bedürfnisse besser wahrnehmen kann.
Heute gehe ich zum Arzt und lasse ein Blutbild machen.
GlG Eisbärchen