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Josef64
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Betreff des Beitrags: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 00:58 |
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Registriert: Montag 7. Dezember 2015, 21:42 Beiträge: 15 Wohnort: Düsseldorf
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Hallo zusammen, ich hab da mal Frage: ich nehme jetzt seit rund 1 Jahr Baclofen, derzeit ca. 105 mg (35-35-35 meist). Anfangs war ich 5 Wochen trocken, dann hab ich Silvester wieder angefangen Alkohol zu trinken. Bac habe ich immer weiter genommen und ich bilde mir ein, dass mein Alk-Konsum insgesamt nicht mehr so hoch ist wie vor der Bac-Zeit. Jetzt muss und will ich aus gesundheitlichen Gründen die totale Abstinenz erreichen. Kann ich jetzt einfach die Dosis steigern? In Ameisens Buch (S. 172) ist beschrieben, dass er erst wieder auf 30 mg abdosiert hat und dann wieder jeden 3. Tag um 20 mg aufdosierr hat (bis auf 270 mg). Ist das vorhergehende Abdosieren (auf 30 oder gar 0 oder auf welchen Wert auch immer) wirklich sinnvoll? Wenn ja, warum? Oder kann ich nicht auch direkt jetzt jeden 3. Tag von 105 auf 125 auf 145 usw. aufdosieren? Danke für eine Antwort. LG Josef
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Jette
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Betreff des Beitrags: Re: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 08:55 |
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 19:59 Beiträge: 383
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Guten Morgen Josef,
deine Frage kann ich dir leider nicht beantworten da ich erst seit 3 Wochen Baclofen nehme und mich vorher auch nicht all zu lange damit beschäftigt habe. Mehr interessiert mich ob es dir nicht geholfen hat oder ob du einfach trotz Baclofen trinken wolltest weil dir der Rausch gefehlt hat oder warum hast du weiter getrunken? Du schreibst das du dir einbildest dein Konsum ist geringer, wie viel hast du denn tägl. getrunken und was?
LG Jette
_________________ LG Jette
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 10:46 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Hallo Josef, Du stellst vielleicht Fragen. Auf Seite 172 beschreibt Ameisen ein strenges Protokoll, dass er führen will um die Symptome der Krankheit zu beseitigen. Nach seiner Darstellung ist man von der Krankheit Alkoholismus geheilt, wenn es gelingt die Symptome zum Verschwinden zu bringen. Dabei stützte er seine Annahme auf Tierversuche, die ab einer bestimmten Dosis das Interesse an Alkohol verloren hatten. Um einen wissenschaftlich sauberen Self-Case-Report abzuliefern, dosierte er auf eine Minimaldosis ab und begann anschließend seinen Selbstversuch. Vor die Frage gestellt, ob ich abdosiere oder auf der bisherigen Dosis aufbaue, würde ich mich eindeutig gegen die Abdosierung entscheiden. Josef hat geschrieben: Jetzt muss und will ich aus gesundheitlichen Gründen die totale Abstinenz erreichen. Die Motivation ist ziemlich eindeutig und bis auf das Ziel ähnlich wie bei Ameisen. Josef hat geschrieben: Bac habe ich immer weiter genommen und ich bilde mir ein, dass mein Alk-Konsum insgesamt nicht mehr so hoch ist wie vor der Bac-Zeit. Kann es sein, dass Du diese Zeilen ohne Baclofen nicht mehr hättest schreiben können? LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Josef64
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Betreff des Beitrags: Re: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 10:58 |
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Registriert: Montag 7. Dezember 2015, 21:42 Beiträge: 15 Wohnort: Düsseldorf
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Hallo Jette, mein typischer durchschnittlicher Konsum lag vor Bac abends (ab 18.00h) bei 3 Fl. Bier und 1,5-2 Fl. Rotwein. Bei besonderen Anlässen (die sich natürlich immer finden) und langen Abenden/Nächten konnten es auch schon mal deutlich mehr Bier (ca. 5 l) oder Rotwein (3 Fl.) oder etliche Gin Tonics sein (Schnaps fast nie - und wenn doch, dann mit verheerenden Ergebnissen). Seit Bac würde ich meinen typischen abendlichen Konsum mit 2-3 Fl. Bier und 1 Fl. Rotwein beziffern und die "besonderen Anlässe" sind auch seltener geworden. Deshalb habe ich Bac nie ausgeschlichen. Ich habe tagsüber fast nie Alkohol getrunken und auch nicht danach gegiert oder gar dran gedacht. Ich hatte auch noch NIE den Wunsch, nach durchzechter Nacht und Kater sofort wieder mit Alkohol zu beginnen - im Gegenteil, das hat mich immer schon abgestoßen. Ich verspüre bei Kater auch nicht den Drang morgens zu baden oder was man sonst noch alles so liest. Aber sobald es auf 18.00h zugeht - auch nach einem verkaterten Tag - ist der Alkoholdurst da. Nach ganz heftigem Konsum kann ich dann den Wein mal einen Abend weglassen, aber 3 Flaschen Bier sind es dann auch fast immer - gegen den "Nachdurst". Mir hat Bac anfangs gut geholfen, aber dann bin ich - wie fast jedes Jahr - für eine Woche nach Gran Canaria geflogen. Da ich dort immer mehr Alkohol getrunken und vertragen habe, hat sich sofort von der ersten Minute mein alkoholisches Gedächtnis gemeldet. 3 Tage habe ich mit einer Dosis-Steigerung von 80 auf 100 mg noch durchgehalten, aber Silvester ging es dann nicht mehr. Und danach wurde es dann allmählich wieder fast so wie früher, nur - bis heute - nicht mehr ganz so schlimm. LG
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Josef64
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Betreff des Beitrags: Re: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 11:08 |
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Registriert: Montag 7. Dezember 2015, 21:42 Beiträge: 15 Wohnort: Düsseldorf
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Hallo Federico, vielen Dank für Deine Antwort und die Erklärung. Das leuchtet ein. Werde dann jetzt in 20er-Schritten aufdosieren. Ich hätte vielleicht auch ohne Bac noch schreiben können, aber die gesundheitlichen Folgen werden langsam dramatisch. Schwanke eigentlich schon seit 25 Jahren zwischen erhöhten und zu hohen Leberwerten, hab seit etwa 15 Jahren Bluthochdruck und seit 11 Jahren Diabetes. Letztes Jahr wurde ich mit Verdacht auf Eisenspeicherkrankheit behandelt. Meine ganzen "Entzündungswerte" sind viel zu hoch, der ganze Körper ist metallisch belastet, die Mineral- und Vitaminwerte zu niedrig, das Immunsystem angegriffen. Tief in mir drin weiß ich genau, dass das alles mit der Sauferei zusammenhängt, aber dann sehe ich wieder die ganzen Leute, die ähnlich oder gar schlimmer trinken, und denke, die haben die gesundheitlichen Probleme so gar nicht wie ich, also kann es doch nicht am Alkohol liegen. Und rede mir ein, ich könne meinen Konsum nach und nach verringern und gesünder essen und mehr Sport treiben etc. und dadurch dem Tod von der Schippe springen... LG
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 12:14 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Josef hat geschrieben: Meine ganzen "Entzündungswerte" sind viel zu hoch, der ganze Körper ist metallisch belastet, die Mineral- und Vitaminwerte zu niedrig, das Immunsystem angegriffen. Sieht man Dir das an, sieht man Dir hohe Leberwerte, Bluthochdruck, Siderose und Diabetes an? Josef hat geschrieben: aber dann sehe ich wieder die ganzen Leute, die ähnlich oder gar schlimmer trinken, und denke, die haben die gesundheitlichen Probleme so gar nicht wie ich, also kann es doch nicht am Alkohol liegen. Erst wenn Deine Haut und Deine Augen sich gelb verfärben, werden die Spätfolgen sichtbar – die siehst Du bei „den anderen Leuten“ meist nicht, da sie dann normalerweise auf der Intensiv- oder Palliativstation liegen. Es gibt noch eine Menge mehr an sichtbaren Spätfolgen die man bei obdachlosen Alkoholikern am Bahnhof oder im Park gut sehen kann, wenn man einen von ihnen 1 Euro in die zittrigen Hände drückt. Und nein, die blau-rot verfärbte Nase (Spider naevi) kommt nicht von der Kälte. Viele Betroffene würden dann vielleicht sagen, „so weit bin ich doch noch nicht“. Ich glaube nicht, dass Du zu denen gehörst ... sonst wärst Du nicht hier bei uns im Forum. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Josef64
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Betreff des Beitrags: Re: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 14:01 |
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Registriert: Montag 7. Dezember 2015, 21:42 Beiträge: 15 Wohnort: Düsseldorf
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Ja, Du hast natürlich recht. Deswegen muss ich ja auch nochmal richtig ran. Bei einem Körpergewicht von ca. 110 kg müsste ich ja eine Höherdosierung vertragen können. Ich hoffe nur, dass mein Arzt mitspielt und in ausreichender Menge verschreibt. Der meinte nämlich, man solle 1 mg pro kg Körpergewicht "möglichst" nicht überschreiten...
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 14:57 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Lieber Josef,
das mit dem 1mg/Kg Körpergewicht stimmt nicht ganz! Lies nochmal bei Ameisen nach: 1-3mg/kg Körpergewicht bei Alkohol...
Die benötigte Menge an Baclofen um das Craving bei Menschen zu unterdrücken ist nicht abhängig von Geschlecht, früherer Konsummenge oder Körpergewicht. Bei guter Verträglichkeit kannst Du versuchen alle 3 Tage um 15mg Baclofen zu steigern, das ist allerdings recht rasch! Wichtig ist Dein innerer Entschluss Deine Trinkgewohnheiten zu ändern.
Vielleicht ist eine Verschiebung der Einnahmezeitpunkte bzw. Dosierungen hilfreich!
LG, gute Besserung
jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Josef64
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Betreff des Beitrags: Re: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 15:10 |
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Registriert: Montag 7. Dezember 2015, 21:42 Beiträge: 15 Wohnort: Düsseldorf
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Ja danke, daran hab ich auch schon gedacht. Da ich tagsüber ohne Alkohol gut leben kann und frühestens am späten Nachmittag "Durst" bekomme, hab ich schon oft über eine andere Verteilung nachgedacht. Andererseits denke ich immer, man kann nur durch entsprechende Einnahmen morgens und mittags den "Durst" am Abend im Zaum halten.
Oder? Wie sollte eine Verschiebung aussehen?
Nochmals danke. LG
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Erst abdosieren? Verfasst: Dienstag 8. Dezember 2015, 15:22 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Wann beginnt ein Tag? Wann nimmst Du die 3 Dosierungen?
LG jivaro
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