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DonQ
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Betreff des Beitrags: Baclofen: Die Kritik des Arznei-Telegramms unter der Lupe Verfasst: Montag 13. Juni 2016, 19:17 |
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Registriert: Sonntag 19. Januar 2014, 11:21 Beiträge: 256
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Seid gegrüßt @Papfl hat im Nachbarforum eine fulminante Kritik zur „Therapiekritik“ der März-Ausgabe des Arznei-Telegramms veröffentlicht. Um mir weitere Worte zu ersparen, kopiere ich meinen dortigen Kommentar einfach mal bei Euch rein: DonQuixote hat geschrieben: Lieber Papfl, Dein Beitrag ist GRANDIOS!
Dass die „Therapiekritik“ in der diesjährigen März-Ausgabe des Arznei-Telegramms vor Voreingenommenheit nur so strotzt und deshalb zu solch negativen Resultaten kommt, war uns „Insidern“ eigentlich schon lange klar. Die Fakten aber auch mal mit einer solchen Energie und Akribie auf den Punkt und auf’s Papier zu bringen, so wie Du das soeben gemacht hast, ist eine ganz ganz klasse Leistung und kann gar nicht hoch genug wertgeschätzt werden.
Die Negativ-Kritik im Arznei-Telegramm machte sich leider auch bei der täglichen Arbeit, d.h. bei unserer Arztvermittlung bemerkbar. Manch ein Arzt zeigte sich verunsichert und es gab sogar den einen oder andern, der sich deswegen gänzlich von der Baclofen-Therapie zurückzog.
Ja, die „Therapiekritik“ in der diesjährigen März-Ausgabe des Arznei-Telegramms ist in hohem Masse tendenziös und geht mit Studienresultaten seltsam selektiv um, so wie das eigentlich nur der Fall ist, wenn das Urteil respektive das Vorurteil bereits feststeht und man nur noch Argumente für die „Anklage“ sucht und zur Kenntnis nimmt.
Dein Verdienst ist es, das jetzt fundiert und im Detail in’s richtige Licht gerückt zu haben, und ich hoffe, dass das sowohl von den Patienten als auch von Medizinischem Personal mit der nötigen Aufmerksamkeit gelesen und richtig eingeordnet wird. @Papfls Originalbeitrag findet Ihr hier …DonQ
_________________ „Die Gerichtshöfe der Moral kennen keine Strafprozessordnung“ (Hermann Lübbe) Erklärung …
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Werner1503
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen: Die Kritik des Arznei-Telegramms unter der Lup Verfasst: Montag 13. Juni 2016, 20:20 |
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56 Beiträge: 1015 Wohnort: Saarland
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Lieber DonQ,
ganz herzlichen Dank für diese Information ! Papfl hat mit seinen Anmerkungen / Kommentaren den Nagel auf den Kopf getroffen. Dank auch ihm ! Es ist sehr schade, dass durch diese "Therapiekritik" Ärzte, Therapeuten und Betroffene stark verunsichert werden. Können wir dem entgegenwirken, indem wir unsererseits verstärkt positive Nachrichten / "Erfolgsmeldungen" publizieren (durch Kommentare, Leserbriefe o.ä,) ?
LG, Werner
_________________ „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“. Seneca
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praxx
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen: Die Kritik des Arznei-Telegramms unter der Lup Verfasst: Montag 13. Juni 2016, 22:22 |
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32 Beiträge: 485 Wohnort: Oberhausen
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Naja... man sollte Bedenken, dass für das Arzneitelegramm nahezu alle Arzneimittel giftiges Teufelswerk sind. Natürlich ist Skepsis gegenüber den selektierten Studien an selektierten Patienten durch die Pharmaindustrie angebracht. Immerhin werden 90% aller Medikamente an Patienten verordnet, die aus den pharmazeutischen Studien ausgeschlossen worden wären! Wenn man mit dieser Grundhaltung an Baclofen herangeht, kommt natülich nur ein einziger Hilfeschrei heraus - wie könnt ihr nur... Aber die sind nicht bereit, von ihrem "Sicherheitsanspruch" an Arzneimittel auch nur ein Jota abzuweichen, selbst angesichts einer tödlichen Krankheit wie Alkoholismus.
Übrigens: Baclofen wird trotz eindeutiger Wirksamkeitshinweise im S3-Leitlinienentwurf zu Methamphetamin nicht erwähnt, stattdessen wird Forschung mit - na was wohl - Naltrexon und Co gefordert. Weil - we immer - viel zu niedrige Dosierungen in Studien am Menschen vewendet wurden!
LG
Praxx
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DonQ
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen: Die Kritik des Arznei-Telegramms unter der Lup Verfasst: Montag 13. Juni 2016, 23:28 |
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Registriert: Sonntag 19. Januar 2014, 11:21 Beiträge: 256
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Hallo Praxx praxx hat geschrieben: Naja ... man sollte Bedenken, dass für das Arzneitelegramm nahezu alle Arzneimittel giftiges Teufelswerk sind. Das mag ja so sein, wird allerdings längst nicht von allen so reflektiert rezipiert wie von Dir. Unsere Erfahrung ist eher die, dass dieser unselige Beitrag im Arznei-Telegramm vom März 2016 dazu führte und auch weiterhin dazu führt, dass die Therapie der Alkoholabhängigkeit mit Baclofen von vielen Ärzten nur noch mit wattierten Handschuhen oder gar nicht mehr angefasst wird. In diesem Sinne war eine Replik wie die des @Papfl absolut passend und überfällig. Ob sie etwas bewirkt? Mal sehen. Jedenfalls weiß man jetzt, wohin man mitunter verlinken kann, wenn man mal wieder nur in zweifelnde Gesichter schaut. DonQ
_________________ „Die Gerichtshöfe der Moral kennen keine Strafprozessordnung“ (Hermann Lübbe) Erklärung …
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen: Die Kritik des Arznei-Telegramms unter der Lup Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 13:10 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Ich danke Papfl sehr herzlich für diese wirklich exakte Analyse!
Nicht nur in Tübingen habe ich hautnah den deutlichen "Rückschlag" durch die Bewertung des Arzneimitteltelegramms erfahren. Einige KollegInnen, die begonnen hatten Baclofen zu verschreiben, haben wieder gestoppt.
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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praxx
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen: Die Kritik des Arznei-Telegramms unter der Lup Verfasst: Mittwoch 15. Juni 2016, 14:34 |
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32 Beiträge: 485 Wohnort: Oberhausen
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Sehe gerade... ich habe Papfls exzellenten Beitrag nicht mal erwähnt... schließe mich da Jivaro an.
Ich kenne halt mittlerweile die Pappenheimer vom Arzneitelgramm und deren übertriebenes Bedenkenträgertum. Leider scheint da vielen Kollegen die kritische Distanz genauso zu fehlen wie gegenüber der Pharmaindustrie. Ginge es nach dem AT, wären ganz viele Arzneimittel nie zugelassen oder längst aus dem Handel genommen worden. Und gegenüber der Pharmaindustrie ist diese Skepsis auch sicher angebracht - nur vergisst das AT, dass bei Baclofen eben die Industrie NICHT beteiligt ist. Ich hatte das AT nach der BACLAD-Veröffentlichung nochmal angeschrieben, ob die frühere Einschätzung nicht geändert werden sollte - Anwort: Unsere Ansichten gegenüber Baclofen haben sich nicht verändert, wir halten Baclofen weiterhin in dieser Indikation für unsicher, Wirkung hin- oder her...
LG
Praxx
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