Baclofen Forum vs Alkoholismus

Habe das Zitat mal etwas gekürzt.

Nur ein alter Sack macht dich fertig?
Ich habe davon fast 40 am Hals!

Du brauchst etwas Urlaub, gib ihn für einige Wochen in gute Hände.
Die Ärzte die ihn kennen werden dir sicher helfen die Kurzzeitpflege zu organisieren, das müsste auch von der Krankenkasse übernommen werden.

Dann "musst" du nicht mehr saufen, genau genommen musst du das überhaupt nicht!
Dieses "XXXXX hat mich genervt und ist schuld" ist die einfachste Ausrede, DU hast dir Alk besorgt und gesoffen, niemand hat dir die Pulle in die Hand gedrückt!

P.S.: Sorry für den "alten Sack", ist nicht böse gemeint, und diese "der andere ist schuld"-ausrede ist bei uns ja wohl Standart.

Ich drück dir die Daumen für eine alkfreie Zukunft!

Danke Kunor,
die Ausrede andere sind Schuld is Standard bei uns, stimmt natürlich, und mir hat auch keiner die Pulle in die Hand gedrückt stimmt auch. Und ich weiss das auch alles schon, nur leider hat die Pulle wieder gesiegt und der andere war Schuld. Shit happens.
Und ich gehe mal davon aus das du deine 40 Alten nach einem Arbeitstag abgibst. Hut ab dafür einer reicht mir wirklich und es muss aber auch nicht jeder können täglich mit ALTEN umzugehen.
Bei mir ist es nicht so, auch kann ich ihn nicht mal so eben in eine Kurzzeitpflege geben, kann manch einer nicht verstehen is aber nun mal so. Das ich Hilfe bekommen kann weiss ich, gestaltet sich aber schwierig, möchte ich auch nicht weiter drüber diskutieren.
Danke trotzdem
Gruss Bine

Irgendwie haust du dir selber noch eine vor;s Schienbein, wenn es eh dicke kommt. Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass du dir eine/n Therapeuten/in suchst, um einmal in der Woche reinen Tisch zu machen, besser für dich zu sorgen? Einfach auch um eine andere Möglichkeit zu haben mit dem Frust und Druck und, und, und umzugehen ohne dir in Form der Kante noch selber eine einzuschenken. Um dir Alternativen zu erarbeiten und gönnnen?
Ansonsten: es ist mal gelaufen, wie es gelaufen ist, weiter im Programm. Auf ein Neues mit Bac und ohne Alk.
Toi, toi, toi!

Hallo Pat,
es war wieder soweit, die Familie hat sich schon wieder angemeldet !
Diesmal zum Glück zum Wochenende (da sitz ich hier nicht alleine mit denen rum)
und ich hab die Situation gleich mal entschärft. Hab gleich gefragt wie lange sie denn gedenken zu bleiben mit der Antwort wie lange wir sie denn aushalten können.
Ja u und jetzt kommen sie Freitag zum Kaffee und fahren Samstag nach Frühstück wieder nach Hause hoffe ich, war jedenfalls meine Ansage.

"Freundlich im Ton, entschieden in der Sache die eigenen Wünsche und Bedürfnisse äußern kann viele solcher Frustsituationen im Keim ersticken, ehe sie überhaupt erst zu Frust ausarten. Und selbst wenn es mal nicht klappt - man kriegt nicht immer, was man will - dann bleibt doch das gute Gefühl, nicht den Mund gehalten zu haben."

Habe gleich gerfagt wie lange sie bleiben wollen und dann Grenze gesetzt !
Bin ich sowas von froh drüber

"Sich nicht auch noch *selbst* übergangen zu haben!"

Danke für deinen Text
Gruss Bine

Hallo Bine,

das finde ich ganz toll, wie du das gemacht hast!

Schon allein damit, dass du die Besuchsdauer angesprochen, deine eigenen Wünsche geäußert und Grenzen gezogen hast, hast du dir selbst was Gutes getan, weil du dich eben *nicht* auch noch *selbst* hintenan gestellt hast. Gutes Gefühl, gell? Reicht schließlich, wenn andere das versuchen. Gut gemacht!!!

Und jetzt ist auch von vorneherein allen klar, die Sache geht von Freitag bis Samstagmorgen und fertig. Damit brauchst du keine Angst mehr vor einer "unendlichen Geschichte" zu haben. Sollte die Familie jetzt doch noch am Samstag Morgen Verzögerungstaktik einsetzen wollen, hast du damit direkt die Möglichkeit, da einzuhaken, um dem einen Riegel vorzuschieben. Schließlich wissen alle, was vereinbart wurde.

Du brauchst nicht mehr still-verzweifelt vor dich hinzuleiden und zu hoffen, dass sie bald von selbst gehen, denn du kannst zum gegebenen Zeitpunkt (nach dem Frühstück - für den Fall, dass du den Eindruck hast, dass sie noch endlos herumlungern wollen) ganz offen fragen: "Wann wolltet ihr denn fahren?"
Oder schlicht etwas sagen wie "Ich freue mich wirklich, dass ihr da wart. Aber jetzt brauche ich langsam etwas Ruhe."

Wie du es schon so ganz richtig benannt hast: Grenzen ziehen. Und wenn diese Grenzen vom Gegenüber überschritten werden, auch keine Hemmungen haben, den Mund aufzumachen.

Freundlich im Ton, fest in der Sache.

Ich drück dir die Daumen, dass dieser Besuch eine erfreulichere Erfahrung wird, als der letzte es war.

Liebe Grüße
Pat

Hi Pat,
und danke für deine Antwort, bin heute immer noch stolz das ich gleich mal den Mund aufgemacht habe .
Habe auch heute von meinem Mann gehört, das meine Schwiegermutter wohl auch schon Wind bekommen hat und zu denen gesagt hat das sie uns nicht so lange belagern sollen. Sie weiss auch Bescheid über meinen Zustand und mein Schwager auch, aber der scheint es nicht zu verstehen .
Mit meiner Schwiegermutter hab ich ähnliches erlebt, beim letzten Mal als ich aufgehört hatte zu trinken.
Sie wohnt weiter weg und ist hier dann auch mal zwei drei Tage, wenn mein Mann dann da ist, is auch alles gut, aber wenn ich mit ihr alleine war, ist sie mir auf Schritt und Tritt hinterhergelaufen, als wenn sie verhindern wollte das ich irgendwo was trinken hätte können . Ich war dann so genervt das ich mich weg geschlichen habe und erstmal spazieren gegangen bin, ALLEINE ! Und dann kam der Hammer, hat sie mich auf meinem Handy angerufen, ich war nicht mal 10 Min. weg, und hat gefragt wo ich denn bin .
Da hab ich dann auch gesagt, sowas mache ich nicht mehr mit, sie kann gerne kommen, aber nur am Wochenende ! Mittlerweile ist sie vorsichtiger mit Belagerung.
Manchmal denke ich, alle tun immer so verständnisvoll, da ich damit ja auch nicht hinterm Berg halte und es offen zugegeben habe das ich Alkoholiker bin, und auch schon gesagt habe wo ich nicht so gut mit umgehen kann, aber irgendwie "verstehen" is dann doch was anderes.
Muss ich eben deutlicher werden ! Bin dran !
Aber ich bin auch so erzogen worden das man immer gastfreundlich sein muss ohne Rücksicht auf eigene Bedürfnisse, das hab ich eigentlich erst durch meine Sucht gelernt, das man auch mal NEIN sagen darf.
Liebe Grüsse
Bine

So nun ist es passiert,
Ich bin einfach abgehauen......
nachdem mein Vater mich so lange genervt hat bis ich nicht mehr konnte und wieder zur Flasche gegriffen habe (Mittags schon).
Und am nächsten Tag der Besuch anrauschen wollte hab ich meine Reissleine gezogen.....
und hab mir kurzerhand ein Zimmer gebucht und bin nächsten morgen abgehauen und habe alles stehen und liegen lassen .
Was im nachhinein auch das beste war was ich hätte machen können.
Ich wusste das ich am nächsten morgen gleich wieder getrunken hätte um das alles überstehen zu können, so blöd wie sich das auch anhört.
Als ich dann an meinem Kurzurlaubsziel angekommen war gings mir so gut wie schon lange nicht mehr, ich war so stolz auf mich das ich es gewagt habe einfach abzuhauen, weil ich überfordert war.
Das ich nicht den ganzen Tag damit beschäftigt bin, das es allen anderen gut geht !

Ich war nur mit mir beschäftigt und das es mir gut geht !
Und ich habe es mir gut gehen lassen, alles in allem freue ich mich auch heute noch darüber das ich es gewagt habe alleine weg zu fahren, obwohl mich die Wirklichkeit gleich beim zurück kommen wieder eingeholt hat .
Das war es wert, ich habe nicht morgens schon wieder getrunken und hatte einen schönen Tag, sehr gut geschlafen im Hotelzimmer und ein Spitze Frühstück !!!!!
Ich bin stolz auf mich und werde das zu gegebenem Anlass widerholen, ach ja und mein Mann hat mir am Abend ja vorher gesagt :
"ich könne mich ruhig verpissen" aber das ich das dann mache steht ja auf einem anderen Blatt

Gruss von der vorerst erholten Bine

Hallo Bine
Der Beginn eines selbstbestimmten Lebens! Ich sage dazu einfach: Gratulation!
Hat die Umstimmung durch Bac Dich dabei auch unterstützt? Ich sage mal ja, denn dieses Medikament hat auf manchen Gebieten ein hohes Potential...

LG
moonriver

Schade, dass es so krass kommen muss! Aber in Anbetracht der Äusserung Deines Mannes GUT, Du zeigst Konsequenz - und die tut Dir gut - hast weniger Druck zur Flasche zu greifen und kannst die Mechanismen, die Dich triggern, besser begreifen.

Und dann konntest Du noch zulassen, dass es Dir gut geht. Einfach super. Es passiert oft, dass Menschen, die nicht mehr trinken für die Umwelt "unbequem" werden. Gelegentlich schiesst Mensch dann sogar etwas über das Ziel hinaus - das regelt sich - neues Verhalten muss erst geübt werden. Deine Familie versteht offenbar nur sehr klare "Ansage".

Alles GUTE

jivaro

Habs doch gesagt...