Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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BeitragVerfasst: Montag 19. April 2010, 14:00 
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Registriert: Mittwoch 3. Februar 2010, 21:29
Beiträge: 195
Hallo Jan!

:smt006

Also ich finde die Beiträge von Jan Gut und es ist Mittlerweile so weit das ich wenn ich ins Forum gehe als erstes mal bei Jan vorbei schaue!

Ich meine es Im Ernst schreibe weiter von deinen Erfahrungen,Gefühlen und Ängsten!!

:smt006


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. April 2010, 00:48 
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Registriert: Dienstag 1. Dezember 2009, 01:29
Beiträge: 210
Wohnort: Ruhrgebiet
@Federico

Danke für die ironischen Blumen.
Bitte verzeih, dass das Erkranktsein am Alkohol mich nicht zu einem eindimensionalen Jammerlappen gemacht hat. Aber praxx verunsichert mich kein bisschen, im Gegenteil wittere ich jemanden, der investiertes Vertrauen nicht durch Desinteresse, Inkompetenz oder mangelnde Empathie bestrafen würde. Endlich mal, in der Riege der „Fachleute“!

Im übrigen steht es Dir weiterhin frei, meinen Umgang mit der Sache eigentlich zu missbilligen.
Das tu ich ja auch selbst.

LG Jan

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. April 2010, 04:16 
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Registriert: Dienstag 1. Dezember 2009, 01:29
Beiträge: 210
Wohnort: Ruhrgebiet
@trappersak

„Alkohol führt zur Dopaminausschüttung.
Koks auch. Dann ist die Welt künstlich schön, erkenntnisreich und erhaben und danach um so schlimmer. Deine Natur vermittelt dir da gar nix.“


Angelesenes Provisorium. Hinterfrag das mal für Dich ganz allein,
mit aller individuellen Deutungsautorität.
Ich meine, Dopaminausschüttung ist ja nicht nur einfach Dopaminausschüttung.
Genausogut könntest Du sagen, ich fühle mich satt, aber das liegt nur an meiner letzten Mahlzeit.
Bist Du deshalb nur „künstlich“ satt? Folgte ich Deiner schmalen Argumentation, würde ich sagen: ja.
Das Gehirn interpretiert aber nur ("Natur"). Sensorisches – und auch auch hinzugefügte psychotrope Substanzen. Alles von dieser Welt! Ich kann beim besten Willen kein Einfallstor für etwas „Künstliches“ (bzw. Unschönes, Erkenntnisarmes, Unerhabenes) entdecken.
Kannst Du denn? Wirklich?


Fragt und grüßt

J

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. April 2010, 09:06 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Jan

Zitat:
Im übrigen steht es Dir weiterhin frei, meinen Umgang mit der Sache eigentlich zu missbilligen.
Nein Jan, ich missbillige nicht. Nur, missbilligte ich ganz leise, Dein Verweilen auf der wie ich fand „falschen Bühne.“ Nach dem Überschreiten der 5.000er-Marke muss ich, nicht ganz neidlos, sagen: die Switch-Bühne wäre dem Publikumswunsch nicht gerecht geworden. Ironiefrei.

Zu praxx kann ich Dir (uns) nur gratulieren, in jeder Beziehung. Ich würde mir mehr kompetente „Fachleute“ wünschen. Im French-Forum sind es deutlich mehr. Vielleicht deshalb:
Zitat:
WELT ONLINE: Warum verschreiben Ärzte Baclofen dann nicht standardmäßig?

Ameisen: Nun, die Ärzte in Frankreich, Großbritannien und den USA, die Baclofen verschreiben, sehen, dass ihre Patienten geheilt werden. In Frankreich habe ich aber die interessante Erfahrung gemacht, dass die Ärzte, die sich dagegen wehren, das Medikament zu verschreiben, meistens Sucht- und Alkohlismus-Spezialisten sind. Die Medien attackieren sie mittlerweile wegen unethischen Verhaltens. Sie werfen ihnen vor, sie wollten nur ihre Patienten nicht verlieren. Ich habe fünf Jahre lang dafür geworben, klinische Studien durchzuführen. Aber nichts ist passiert.

WELT ONLINE: Warum?

Ameisen: Weil Baclofen die Patienten heilt!


LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. April 2010, 10:09 
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Registriert: Samstag 20. März 2010, 13:50
Beiträge: 86
Wohnort: Mittelfranken
@Jan

weder angelesen noch provisorisch, sondern eigene schmerzvolle Erfahrung.
Die Frage der Sattheit nach einer Mahlzeit ist berechtigt.
Bin ich nach dem Atmen auch befriedigt, weil der Sauerstoffgehalt meines Blutes wieder passt? Natürlich.

Bin ich nach einer hypernatürlichen Erfahrung, sprich Droge, noch in der Lage, ein normales Sättigungs- oder Befriedigungsgefühl zu erleben?
Bin ich nicht.

Und das hat einen simplen Grund.
Wer jemals nach einer Depression die total beliebte hypomanische Nachschwankung erlebt hat, will nicht mehr darauf verzichten.

Schau dir "Mr. Jones " an.
Diese Höhenflüge sind natürlich endgeil, gäbe es sonst irgendeinen Grund, abhängig zu werden?

Die Realität ist weniger schön, aber sie ist, wie sie ist.
Wenn ein hochintelligenter Mensch wie du sie ändern könntest, wäre sie anders. Oder ich.

Ich musste mich langsam daran gewöhnen, daß ich die Welt anders sehe als andere. Die Möglichkeiten, die ich habe, haben andere nicht.
Wenn ich dich richtig verstehe verdienst du deinen Lebensunterhalt mit einem schwerstironischen Umgang mit der Welt.

Dein Weg, damit umzugehen. Das ändert aber nichts und ist dein Weg, damit umzugehen, daß die Welt nicht ist, wie du sie gern hättest.

Wenn sie so wäre, wie du sie verändern könntest, wäre sie gut, wie in deiner Waldorf-Welt.

Schau dir mal die Tea-Party-Welt einer Sarah Palin an.
Menschen sind oft so Scheisse, wie du es dir gar nicht vorstellen magst, und deshalb machst du den Job, den du machst.

Auch wenn du das nicht hören magst: Ich verstehe dich und ich liebe dich dafür.

Die Welt kann nicht mit dir mit. Wenn du in ihr leben willst, mach dir das klar, sonst musst du sterben.

Du bist anders und du kannst Menschen helfen. Dazu brauchst du Geduld ohne Ende.
Das ist deine gottverdammte mutterfickende Aufgabe.
Hör dazu folgendes: Guided by Voices, Erdmöbel, The Church, Leatherface, Pavement, Herrenmagazin, Rantanplan.

Die Herren haben viel verstanden, mehr als du.
Was ich damit sagen will: Du bist groß, aber nicht einzigartig.
Betonung liegt auf mehr als du.

Komm runter von deinem Thron. Dein Platz ist unter den Menschen, die dich lieben.

Sülz, sülz.
Das ist aber die einzige Wahrheit, garantiert von mir, dem einzig wahren selbstgarantierten narzisstischen Sack der Welt. Du bist es nichst, ich bin es!

LG
trapper


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. April 2010, 11:16 
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20
Beiträge: 143
@cherie...chapeau !

Das war gut!


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. April 2010, 13:09 
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Registriert: Samstag 20. März 2010, 13:50
Beiträge: 86
Wohnort: Mittelfranken
@engel

Was jetzt, Liebes???
Betrifft dich das etz auch?

Danke für den Hut, mir geht es übrigens übel.

LG

trapper


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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. April 2010, 00:31 
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Beiträge: 210
Wohnort: Ruhrgebiet
@trappersak

Ich habe nichts verstanden und sitze auch auf keinem Thron, (was mich in die komfortable Lage versetzt, da auch nicht runter kommen zu müssen).
Die Art wie Du schreibst –also denkst, erinnert mich sehr an einen meiner besten Freunde. Ein komplizierter Mensch, brillant, auf Weltniveau in seiner Arbeit, Alkoholiker und manisch-depressiv. Seine Hauptbeschäftigung ist leider das Hadern um die eigene Befindlichkeit und der Drang, ein besserer Mensch zu werden. Die Ansprüche an sich selbst (jeweils tagesfrisch selbst erhöhter Schwierigkeitsgrad) und das (täglich neuerliche) Scheitern daran, das lässt nicht nur ihn bitterlich leiden. Auch für seine Familie ist der Umgang mit ihm zunehmend schwierig.

Auch er sieht sich als singuläres Wesen, das die Welt anders sieht als „die anderen“, das die Realität als einen nur schwer erträglichen Ort erlebt.
Ausgerechnet er sprach, nach einem unserer typischen langen Gespräche, folgenden Rat an mich aus: „Du tätest gut daran, den anderen Kindern etwas ähnlicher zu werden.“

So wie ich das jetzt erzählt habe, ist es eine Parabel. Eine, die Dich möglicherweise auch direkt betrifft.

LG Jan

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. April 2010, 00:51 
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@Willo
"Durch die Hintertür selbst gekörkelt", das wär ja noch was!
"Selbstkörkeln", super Neologismus, aber "SB-Gehirnwäsche" ist auch gut, oder? Aber Spaß beiseite: ich kratze tatsächlich einigermaßen willenlos, (wie es mein erklärtes Vorgehen ist) an der praxx-Grenze. Meistens wird es aber doch etwas mehr. Indes wurde ich heute eins gewahr. Ich habe seit dem Beginn der Baclofen-Einnahme keinen einzigen Tag mehr wegen eines Katers wegschmeißen müssen. Vorher waren etwa zwei Tage einer Woche dadurch "weg"! Das ist gut! Ich bestehe darauf. Die WHO kann mir mal den Buckel runterrutschen.

LG

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. April 2010, 01:45 
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Registriert: Dienstag 1. Dezember 2009, 01:29
Beiträge: 210
Wohnort: Ruhrgebiet
Ich möchte diese alte Frage erneut posten.

warum habe ich im Rausch die starke Empfindung, der Wahrheit näher zu sein, als irgendwann sonst? Das ist substanzinduzierte Illusion, sage ich mir schon selbst. Und ich frage als nächstes (als Agnostiker / Atheist): warum vermittelt mir dann meine eigene Natur trotzdem diesen tief empfundenen Eindruck? Ich bin gewöhnlich nicht bereit, an irgendetwas zu glauben. Aber schon meine Selbstwahrnehmung hält mich dazu an, mehr dahinter zu vermuten als das blöde Ergebnis von preisgünstigem Bordeaux.

Ich bin immer noch stark davon überzeugt, damit "den richtigen Dampfer" wenigstens am Horizont schon gesehen zu haben. Es geht mir auch nicht darum, von den Kollegen Pro-Rausch-Schulterklopfen einzusammeln.

Es muss doch eine neurobiologische Erklärung dafür geben, warum sich das Denken so ertragreich, diffus und geschärft zugleich, melancholisch und albern zur selben Zeit, so spielend, demütig und stolz, so schöpferisch
dann benimmt.
Ich meine, sorry, aber ich müsste ja ein Vollidiot sein, mir diesen Zustand nicht herbeizuwünschen; und ihn nicht herbeizuführen, solange meine blöde Verfleischlichung das eben mitmacht.

Ja. Tschuldigung. Aber Penetranz generiert Zugriffe. Ne?


J

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