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Meine schonungslose Offenheit

Dienstag 1. November 2016, 17:55

Hallo, habe tagelang hier gelesen und finde mich in jedem wieder.
Demnach müsste ich mich besser heute als morgen selbst einweisen.
Ich bin 62 Jahre und männlich, Hausmann mit zwei erwachsenen Söhnen.
Bitte habt Verständnis, dass ich mich nur Eifelgeist nenne.
Trinke immer noch 6 bis 8 Flaschen Bier täglich. Entzug ist schmerzhaft, kein Schlaf, wirre Träume, ganz alt.
Nehme doxepin, mein Hausarzt ist lieb und nett, aber schissig.Er kennt meine Geschichte und mein Alkoholproblem. Doxepin hilft schon lange nicht mehr.
Meine Ängste, Depressionen, die ja mal in meiner Kindheit begründet waren, werden durch Alkohol zum Selbstläufer. Inzwischen gründen die Ängste darauf, wie kriege ich meine "unerklärliche" Unruhe und das Herzflattern in den Griff.
Da hilft nur ein (?)Bier.
Das ist ein Teufelskreis. Meine Familie ist darüber informiert, seit einiger Zeit stehe ich dazu und will es so nicht mehr.
Ich habe auch diesen Selbsthass, das Frustdenken: <So, das habt ihr jetzt davon, deswegen trinke ich nur>.
Selbstmitleid und Fehleinschätzung.
Bis vor zwei Jahren konnte ich (konnte ich das wirklich), damit umgehen. Dann kam familiärer Frust, seitdem bin ich antriebsloser geworden, ich komme da nicht raus, obwohl ich soviele Aufgaben habe, die ich liebe: Meine Bienen,alte Moppeds, bin dieses Jahr nicht einmal gefahren.
Mein Selbstwertgefühl ist total weg,das kam alles schleichend.
Über baclefon habe ich in einer Zeitung gelesen und ich habe Hoffnung. Allerdings gibt's im Internet Abzocker, die sich für 30 Tabletten hundert Euro fragen.
Ich bin im Urlaub gerne in Spanien, da habe ich bei meiner Vertrauensapotheke schon Doxepin bezogen, jetzt habe ich dort Lioresal bestellt, alles kein Problem, Preise besser als hier.
Nun zu meiner Offenheit, ich gehe also diesen Weg

Re: Meine schonungslose Offenheit

Dienstag 1. November 2016, 20:30

Hallo Eifelgeist,

herzlich willkommen im Forum - die Mods werden dich bald mit den notwendigsten Infos versorgen. Wenn ich deine kurze Geschichte lese, muss ich an Olivier Ameisens Buch denken - unbedingt lesen bedeutet das für dich! Evt kann es dir jemand aus dem Forum als ebook "leihen" oder du bestellst es bei Amazon (Das Ende meiner Sucht, O. Ameisen, ISBN-13: 978-3888975851)
Ganz wichtig ist, dass dich dein Hausarzt bei deinem Therapieversuch begleitet (und dabei hoffentlich auch für andere etwas lernt).

Ganz wichtig - erst informieren, dann starten!

LG

Praxx

Re: Meine schonungslose Offenheit

Dienstag 1. November 2016, 20:53

Danke, praxx.
Du hast das Wissen und Erfahrung.
Ich habe viele Versuche hinter mir, um
Helfende für mich zu sensibilieren, ich wurde
wenig ernst genommen. Ich funktioniere ja
ganz gut.
Um die Vorstellung abzuschließen,
1954 geboren, hatte ich einen Vater, der
ein SS Mann war. Wusste ich erst jetzt.
Erl

Re: Meine schonungslose Offenheit

Dienstag 1. November 2016, 21:00

Fortsetzung
Er hatte einen lockeren Gürtel, meine Kindheit
war tägliche Angst. Hinzu kommt, meine Mutter
hatte auch Angst und kam zu mir.
Damit ist schwer leben.
Aber das ist alt, das heute ist das dadurch
resultierende Alkohol Verhalten.
Das war meine Vorstellung, ich mache einen
Thread auf. Warten auf baclefon.

Re: Meine schonungslose Offenheit

Dienstag 1. November 2016, 23:13

Hi Elfengeist,
es ist schwer zu lesen und zu verstehen was dir dein ganzes Leben passiert ist.......
weil nur ganz kurz umschrieben von dir,
dennoch kann ich verstehen wie du dich fühlen musst.
Aber ich denke Hilfe ist in Ausssicht, aber nicht von heute auf morgen, es braucht sehr viel Zeit
und Mut um dich mit dir, deiner Situation und deiner vergangenen Lebensgeschichte auseinanderzusetzen. Ich wünsche dir viel Kraft und ganz viel Ausdauer um all diese Dinge wieder auf die Reihe zu bringen.
Grus Bine

Re: Meine schonungslose Offenheit

Dienstag 1. November 2016, 23:17

oh sorry, Elfengeist :-?
Meinte natürlich Eifelgeist :-s
und Grus schreibt man Gruss , war ich wohl bisserl zu schnell :-?

Re: Meine schonungslose Offenheit

Donnerstag 3. November 2016, 11:26

Guten Morgen Eifelgeist,

hier bist du in guten Händen. Als ich hier aufschlug war ich am Ende. Inzwischen sieht mein Leben wieder ganz anders aus, das trotz heftiger Krisen, die auch dazu gehören. Grade auch weil du Interessen und Hobbies hast, die auf dich warten bin ich sicher, dass du dir ein besseres Leben zurück erobern kannst.

Auch ich möchte dir das Buch von Oliver Ameisen ans Herz legen. Traumata werden vererbt. Du wirst dich wieder finden, wenn auch von der anderen Seite her.

Die Mods werden dich sicher gerne mit der Adresse eines Arztes versorgen, der dich begleitet. Das ist einfach der bessere Weg, als der Alleingang.

Ich freue mich über deine Offenheit und wünsche dir viel Erfolg. Bitte habe Vertrauen in dich und deinen Weg. Es wird nicht immer leicht, aber alles ist besser als die Flasche.

Re: Meine schonungslose Offenheit

Samstag 5. November 2016, 15:24

Danke, Juli,
im Moment kann ich jeden Trost und Bestand
brauchen. Letztlich ist alles Kopfsache.
Liebe Grüße, Eifelgeist

Re: Meine schonungslose Offenheit

Samstag 5. November 2016, 15:33

Das mit der Kopfsache stimmt so nicht,
körperlich habe ich Zustände wie hohen Stress,
Angstzustände und wahre Schmerzen in der
linken Brust. Mit Bier geht's weg.
Ich bin gefangen in mir selbst.
LG Eifelgeist

Re: Meine schonungslose Offenheit

Samstag 5. November 2016, 18:53

Eifelgeist hat geschrieben:Das mit der Kopfsache stimmt so nicht,
Ja was nun? :-??
Eifelgeist hat geschrieben:körperlich habe ich Zustände wie hohen Stress,
Angstzustände und wahre Schmerzen in der
linken Brust. Mit Bier geht's weg.
Ich bin gefangen in mir selbst.
Suche Dir einen Arzt, mit diesen Problemen können wir Dir hier nicht weiterhelfen. Auch dieses Forum kennt Grenzen! Etwas Eigenverantwortung kann manchmal Wunder bewirken...

LG
moonriver
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