Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 11:03 
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Beiträge: 1949
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Lieber Udo,
Zitat:
Versuch doch mal vor dem reinquälen 1/4 Notfalldosis zu nehmen. Ist doch aber schon ein gutes Zeichen, müssen es Alkbiere sein?

Finde ich gut!

Erhöhen würde ich an Deiner Stelle max. um 6,25mg/d in der Woche, beginnend mit der 3. Tagesdosis!

Zu Glutamin:
https://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/ ... 012/t2.pdf
hast Du wahrscheinlich schon gefunden. Hier nur der erste Teil der Doktorarbeit, die ich generell sehr spannend bezüglich der Baclofenaufnahme finde. Bin gespannt ob Du einen Effekt des Glutamins wahrnimmst.

Calcium soll sich auch tatsächlich bei der Rückfallprophylaxe positiv auswirken. Für eine Wirksamkeit von Campral wurde auch das Calcium verantwortlich gemacht - entsprechend 2 Flaschen calciumhaltiges Mineralwasser/d.

Herzlicher Gruss
jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 19:11 
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Registriert: Dienstag 1. November 2016, 16:58
Beiträge: 186
Danke für die ermutigenden Worte.
Mir hilft es, wenn ich eine Rückmeldung zu meinem Verhalten bekomme.
L-GLUTAMIN
Ich kann nichts über Wirkung sagen, mir fehlen Vergleiche und Anhaltspunkte.
Es soll die Antriebslosigkeit vermindern und hat auch mit Gaba
Buttersäuren zu tun.
Den fachlichen Hinweis kannte ich nicht, habe allerdings Stunden gebraucht, um es zu verstehen.
Resultierend lese ich den Zusammenhang, die Wechselwirkung und Ergänzung zu Baclofen.
Es ist ein preiswertes Nahrungsergänzungsmittel.
Vielleicht sollte es man als Prophylaxe dem Baclofen hinzufügen?
Aber das sollten die Mediziner hier, entscheiden.
Ich werde weiter berichten.
Was mich wundert, dass so unscheinbare Buttersäuren unsere Synapsen im Hirn wieder zu einem Back up bringen können.....
Oder Recovery ist <mechanisch> möglich??!
Hat sich das Trinken nicht auch automatisiert?
Wurde also zum mechanischen Handeln?
Mir geht es so im Moment.
Ich muss immer noch mal die Flasche trinken, obwohl es nicht schmeckt,das kann ich mir nur durch angelerntes mechanisches Handeln erklären.
Waren es 40 Jahre erlernte Muster?
Jetzt will ich in bisher 7 Wochen alles umkrempeln?
Nein, alkoholfreies Bier sehe ich (noch) nicht als Lösung für mich. Ich würde mich belügen.
Ich muss mein Hirn aufräumen.
Wie Kornblume schrieb, auch ich fühle eine gewisse Lieblosigkeit, eine Distance aus Selbstschutz.

Es wird schon werden, wenn nicht jetzt, wann dann.
Liebe Grüße, Udo

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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Mittwoch 11. Januar 2017, 20:05 
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Beiträge: 186
Eine Parabel fällt mir noch auf:
Der Zwang des Kleptomanen, etwas zu stehlen.
Ich stehle mir Gesundheit und Lebensqualität, Kontakte und was weiß ich noch alles....

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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Januar 2017, 01:49 
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49
Beiträge: 682
Hi Udo,
Zitat:
Hat sich das Trinken nicht auch automatisiert?

Moonriver hat mir mal geschrieben, es ist zur Gewohnheit geworden die man ändern könnte, nicht muẞ.
Ja aber wie ? Da bin ich auch noch dran. Aber nach langem darüber nachdenken war ich soweit, geht aber nicht, noch nicht ?
Aber es ist ganz viel Gewohnheit bei mir jedenfalls.
Was tun ? Ich habe auch mal geschrieben: Soviel Notfall kann ich gar nicht einwerfen !
Du schreibst es schmeckt nicht, das würde die Sache bei mir einfacher machen.
Zitat:
Oder Recovery ist <mechanisch> möglich??!

So und jetzt häng ich mich mal ganz weit aussem Fenster. Recovery wohl nicht, aber mit verdammt, verdammt viel Willen und Androhungen von anderen oder oder oder......
kann man auch aufhören zu trinken, das tut dann aber richtig weh. Und ist auch nicht die Lösung.
Irgendwann meint man, das man es endlich geschafft hätte und doch lockt es wieder, nur einmal ein Bier oder ein Glas Sekt nach einem Jahr, das haste dir doch jetzt verdient. Und schon verloren kann ich dazu nur sagen. Die Spirale dreht sich wieder, aber sofort, wir haben was im Hirn zerstört, versoffen!

Die erste Woche nach der Entgiftung zu Hause "ohne" war hart, ach quatsch der erste Tag , dann der zweite etc.....
Dann eine Woche, die zweite, kommt wieder blöde Situation, okay überstanden und stolz ohne ende. Jippi 1 Monat, richtig stolz, aber ging es einem gut dabei ? Meistens ja, aber wenn Craving kam nur schlecht, ohne Ende schlecht. Ich wuẞte nicht mehr wer und wo ich bin. Ich war weder ansprechbar, noch sonst was, ich habe neben mir gestanden.
Das hat manchmal nur? 1 Stunde gedauert, dann war ich drüber weg. Und wieder stolz.
Die Abstände von Craving wurden länger, immer länger und man hat gemerkt das man den Alk ja gar nicht mehr braucht.
Will damit sagen das man es auch ohne Baclofen schaffen kann, da hat man dann aber weit aus weniger
Zitat:
Lebensqualität
.
Jeder Geburtstag oder Party wo man hin muẞ? macht einem dann schon Angst.
Ja und trinken hat sich automatisiert, manchmal findet man aber auch Hilfe.
Ich habe jetzt Bac als Hilfe gefunden, und es macht das ganze verdammt viel leichter.
Wer sich das schon mal angetan hat, so quasi von Hundert auf Null ohne Bac kann das sicher verstehen. Es ist sehr sehr anstrengend und ich ärgere mich immer noch über das erste Glas Sekt was ich nach einem Jahr getrunken habe. Is doch nicht so schlimm, hast doch alles im Griff, ja kurzfristig :-Q .
Gruss Bine


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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Januar 2017, 16:42 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Zitat:
Hat sich das Trinken nicht auch automatisiert?
Wurde also zum mechanischen Handeln?

Zitat:
Aber es ist ganz viel Gewohnheit bei mir jedenfalls.

Stimmt genau - für mich ist das Trinken das Ergebnis eines "Lernprozesses" - Suche nach Verminderung von Stress, Kummer, Depression, Angst - es folgt eine sehr kurze "Beruhigung" innerlich, eine sehr kurze Entfernung vom "Problem".

Im Ergebnis - der folgende Vergleich ist nicht böse gemeint und wird mir hoffentlich verziehen -: dieser gesteigerte Alkoholkonsum ist "wie in die Hose gemacht um es warm zu haben"!
Nach kurzem Wärmegefühl folgt die Realisation/ das Wahrnehmen: - es ist nun wieder kalt und zusätzlich auch noch nass. Resultat: schlimmer als vorher.

Baclofen sollte ermöglichen die Abstinenz bzw. den unschädlichen Konsum nicht als Tortour zu empfinden. Die Abstinenz sollte "mühelos" werden, wie Annie Rapp (franz. Ärztin und Psychotherapeutin) sagt. Der Prozess des Lernens oder Verlernens von Verhaltensmustern dauert Zeit. Immer wieder GGG! Veränderung ist möglich - es werden bis zum Lebensende neue neuronale Verbindungen geknüpft.

Hmmm... "recovery": der Begriff passt für mich nicht ganz. Übersetzt nach Wikipedia „Wiedergesundung“. Bei vielen Menschen habe ich das Problem: waren sie überhaupt vorher gesund? Hatten alle ein gesundes Selbstwertgefühl zu dem zurückgekehrt werden kann? Oder muss Selbstwert, Selbstbestimmung erst gelernt werden?
Grundvoraussetzung für jegliche Problemlösekompetenz ist die Abstinenz bzw. sofern möglich - der sozial-und gesundheitsverträgliche Konsum.

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Januar 2017, 17:28 
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Zitat:
dieser gesteigerte Alkoholkonsum ist "wie in die Hose gemacht um es warm zu haben"!
Nach kurzem Wärmegefühl folgt die Realisation/ das Wahrnehmen: es ist nun wieder kalt
und zusätzlich auch noch nass. Resultat: schlimmer als vorher.

ablach Der war gut ...

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Januar 2017, 18:32 
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Registriert: Dienstag 1. November 2016, 16:58
Beiträge: 186
Ja, das Selbstwertgefühl hat mir mein Vater ausgetrieben.
Siehe meine Vorstellung.
Als Kind kannte ich nur Angst.
Das hat sich manifestiert.
Nun muss ich an mich denken.

Meine undefinierbare Angst heute,
ist der Tag, an dem ich nichts mehr trinke.
Ich bin wirklich kurz davor, aber ich habe Angst. Scheißangst.
Mein Weg geht nur über Abstinenz.
Liebe Grüße, Udo

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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Januar 2017, 18:44 
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Beiträge: 1386
Eifelgeist hat geschrieben:

Meine undefinierbare Angst heute,
ist der Tag, an dem ich nichts mehr trinke.
Ich bin wirklich kurz davor, aber ich habe Angst. Scheißangst.
Mein Weg geht nur über Abstinenz.
Liebe Grüße, Udo


Vielleicht hilft es dir, wenn du dir überlegst und aufschreibst, was dir konkret soviel Angst macht. Was meinst du, dass passiert, wenn du nicht mehr trinkst. Und dann: du kannst jederzeit zurück. Der Entschluss ist reversibel. Du musst gar nichts, aber du kannst was Neues ausprobieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Januar 2017, 19:09 
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Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Jivaro hat geschrieben:
Im Ergebnis - der folgende Vergleich ist nicht böse gemeint und wird mir hoffentlich verziehen -: dieser gesteigerte Alkoholkonsum ist "wie in die Hose gemacht um es warm zu haben"!
Nach kurzem Wärmegefühl folgt die Realisation/ das Wahrnehmen: - es ist nun wieder kalt und zusätzlich auch noch nass. Resultat: schlimmer als vorher.


Dieses Bild ist so eindrücklich, das werde ich nie mehr vergessen.

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VG

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 Betreff des Beitrags: Re: Eifelgeist Mein Weg aus der Sucht
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. Januar 2017, 21:03 
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49
Beiträge: 682
Hi Udo,
Zitat:
Meine undefinierbare Angst heute,
ist der Tag, an dem ich nichts mehr trinke.
Ich bin wirklich kurz davor, aber ich habe Angst. Scheißangst.
Mein Weg geht nur über Abstinenz.

Den Tip von Juli fand ich für mich auch nicht schlecht, wovor haben wir denn immer Angst ?
Damit setzt du dich doch nur unter Druck, Druck ist nicht gut, geht in die Hose genauso wie die Pipi :-bd der war echt gut.
Freu dich doch schon mal das du es geschafft hast weniger zu trinken.
Das ist ein Fortschritt, und dich setzt keiner unter Druck, nur du dich selber.
Warte doch erstmal ab was weiter passiert, es dauert alles seine Zeit, du hast ja auch nicht gleich von 0 auf 100 getrunken. Es hat sich entwickelt.....über lange Zeit.
Zitat:
Baclofen sollte ermöglichen die Abstinenz bzw. den unschädlichen Konsum nicht als Tortour zu empfinden. Die Abstinenz sollte "mühelos" werden, wie Annie Rapp (franz. Ärztin und Psychotherapeutin) sagt. Der Prozess des Lernens oder Verlernens von Verhaltensmustern dauert Zeit.

Dieser Satz hat mich erleichtert, Baclofen sollte auch mühelos gesteigert werden, ohne Nebenwirkungen aushalten zu müssen, nur weil man meint, dann schneller vom Stoff weg zu kommen. Und so sieht es sicher auch mit dem Alk und dem Hirn aus, es muẞ sich erst daran gewöhnen, das nix mehr, oder nicht mehr in den (rauhen) Mengen gibt.
Bac hilft doch schon. Dir schmeckt das Bier gar nicht mehr so wie vorher, du trinkst weniger.
Du kannst die völlige Abstinenz anpeilen, aber mach dir nicht son Stress.
Ich fang auch bald an mit GGG schreiben, die wir wohl manchmal nicht haben :-\
Ich empfinde es schon als ganz groẞe Erleichterung den ganzen Tag über kein Craving mehr zu haben, is auch ein Fortschritt für mich und der Rest, ja warten wir mal ab.
Mit Stress machen, (ich darf jetzt nicht!), komm ich wieder in die Schiene ohne Baclofen. Was noch mehr Stress verursacht, bei mir jedenfalls.
Gruss und bleib ruhig Bine


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