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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Montag 30. November 2015, 00:17 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Hallo und guten Abend liebe Forumsmitglieder,

kurzer Statusbericht von mir: Nachdem ich am vergangenen Montag einen Absturz mit insgesamt 5 x 250 ml Weißwein hatte, beschloß ich, die für Donnerstag geplante Erhöhung der Baclofen-Tagesdosis um 6,25 mg auf Dienstag vorzuziehen. Am Dienstag nahm ich angepaßt an mein Craving-Maximum in den frühen Abendstunden 37,5-37,5-43,75-25 mg um 8,12,16 und 20 Uhr. Zwar hatte ich gegen 17 Uhr dann endlich wieder das Gefühl, daß der Alkohol mich vergessen hat (sagte einst Moonriver), aber leider auch dieses unangenehm schummrige Gefühl wie die Woche davor nach Einzeldosen über 37,5 mg. Darum beschloß ich, doch lieber die Abenddosis anzupassen, um evtl. UAW zu verschlafen und so meinen Körper an die nun doch schon ziemlich hohe Dosis langsam zu gewöhnen. Damit ging es gut - hatte aber nach wie vor immer wieder Verlangen. Leider weiterhin auch Konsum - allerdings max. 500 ml Weißwein. Am Samstag erhöhte ich dann auf eine Tagesdosis von 150 mg Baclofen - verteilt auf 4 gleiche Einzeldosen - und auch das ging gut. Heute nachmittag dann kurzzeitig endlich wieder das Gefühl der vollkommendenen Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol sowie für heute Abstinenz. Mal schauen, was die nächsten Tage bringen.

Aktuelle Dosierung: 37,5-37,5-37,5-37,5 mg um 8,12,16 und 20 Uhr.

Euch allen eine gute Nacht.

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Montag 30. November 2015, 10:32 
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 19:59
Beiträge: 383
Liebe Fallada,

du hast aber auch wirklich zu kämpfen was mir leid tut aber ich sehe mich in deinem Beitrag wieder.
Diese Kämpfe sind echt hart und leider verliere ich all zu oft.
Ich wünsche dir das du bald die richtige Dosis findest die dich in Ruhe leben lässt.

Viel Glück,
Jette

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LG Jette


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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Freitag 17. Februar 2017, 16:08 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Hallo Leute,

jetzt melde ich mich doch endlich zurück, nachdem ich lange Zeit hier nur lesend unterwegs war. Die letzten beiden Jahre lassen sich eigentlich in wenigen Sätzen zusammenfassen: nachdem es mir nicht gelang, dauerhaft abstinent zu bleiben startete ich im Frühjahr 2016 mein eigenes Hochdosierungsprojekt . Bis Ende Juli hatte ich auf 250 mg auf dosiert. Mit 150 mg am Tag hatte ich immer noch starkes Craving, konnte aber den Alkoholkonsum weitesgehend einstellen. Hin und wieder gab es einen Vorfall mit 1/4 l Weißwein (maximal einmal pro Woche) Ab einer Dosierung von etwa 180 mg hatte ich aber das Gefühl, zunehmend wieder Craving zu entwickeln, quasi gegen Baclofen antrinken zu müssen. Trotzdem steigerte ich die Dosis weiter bis auf 250 mg. Leider hatte das keine positiven Auswirkungen auf meinen Konsum. Craving wurde deutlich stärker und ich konnte nicht mehr widerstehen, was wiederum zu einem Konsum von mindestens einer Flasche Weißwein am Tag führte.
Nachdem ich gelesen hatte, dass Baclofen in sehr hoher Dosierung auch Craving fördern kann, entschloss ich mich im August, Baclofen langsam wieder auf maximal 100 mg herunter zu dosieren. Mit dieser Dosierung war ich immerhin das ganze Jahr 2014 hervorragend zurecht gekommen. Leider musste das Herunterdosieren sehr langsam erfolgen, wenn ich zu schnell war, entwickelte ich Panikattacken. Mit 100 mg konnte ich das restliche Jahr 2016 dann weitesgehend trocken bleiben. Allerdings mied ich jegliche Form von Kontakt mit Alkohol, weil dann das Verlangen unstillbar wurde (besonders schwierig war das beim einkaufen).
In der Weihnachtszeit erwähnte jemand hier im Forum das Buch von Alan Carr "Endlich ohne Alkohol", ich besorgte es mir, las es in wenigen Tagen durch, seither läuft alles ziemlich gut. Derzeit mit 3 x 25 mg Baclofen kein Craving mehr. Seit 29.12.16 ohne Alkohol.

Seid herzlich gegrüßt von Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Freitag 17. Februar 2017, 16:30 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Liebe Fallada

Es freut mich wirklich, von Dir wieder zu hören. Da ich ja auch schon lange "on board" bin, mag ich mich noch gut an Dich erinnern.
Fallada hat geschrieben:
Trotzdem steigerte ich die Dosis weiter bis auf 250 mg.
Ich staune immer wieder, dass solche hohen Dosen ertragbar sind... aber eben, es ist sehr individuell und ich darf mich da nicht vergleichen.
Fallada hat geschrieben:
Leider hatte das keine positiven Auswirkungen auf meinen Konsum. Craving wurde deutlich stärker und ich konnte nicht mehr widerstehen, was wiederum zu einem Konsum von mindestens einer Flasche Weißwein am Tag führte.
Dies ist ein bekanntes Phänomen, von welchem ich in letzter Zeit öfters hier gelesen habe.
Fallada hat geschrieben:
Leider musste das Herunterdosieren sehr langsam erfolgen, wenn ich zu schnell war, entwickelte ich Panikattacken.
Eine Tatsache, welche ich auch erlebt habe. Das Runterdosieren ist gar nicht so einfach!
Fallada hat geschrieben:
Mit 100 mg konnte ich das restliche Jahr 2016 dann weitesgehend trocken bleiben.
Gratuliere :hutab:

Danke für Deine Rückmeldung!

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Freitag 17. Februar 2017, 19:19 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Fallada hat geschrieben:
In der Weihnachtszeit erwähnte jemand hier im Forum das Buch von Alan Carr "Endlich ohne Alkohol", ich besorgte es mir, las es in wenigen Tagen durch, seither läuft alles ziemlich gut. Derzeit mit 3 x 25 mg Baclofen kein Craving mehr. Seit 29.12.16 ohne Alkohol.
Liebe Fallada

Es freut mich zu lesen, dass bei dir alles ziemlich gut läuft seit der Carr-Lektüre .
Seitdem ich selber dieses Buch gelesen hatte, läuft mein Tandem Baclofen-Carr wie geschmiert, und das seit über 4 Monaten.

Ich drücke dir fest die Daumen und wünsche dir, dass es weiterhin gut läuft! :daumen:

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 01:39 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Liebe Fallada,

das sind großartige Neuigkeiten! Wie schön, dass Carr auch bei dir offenbar den Schalter umlegen konnte. Auch von mir ein herzliches "Weiter so"!

Liebe Grüße
Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Montag 20. Februar 2017, 13:59 
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00
Beiträge: 402
Hallo Fallada, :-h

Du hattest geschrieben, dass

Nachdem ich gelesen hatte, dass Baclofen in sehr hoher Dosierung auch Craving fördern kann,

Davon hatte ich noch gar nichts gehört! Wie kommt das denn??? Zum einen, würde ich solch hohe Dosen gar nicht vertragen! Würde dann vollkommen benommen sein und schon am Tage einschlafen und mir wäre schwindlig ohne Ende...!
Ab welch einer höheren Dosis besteht denn die Gefahr, dass das Craving zurückkommt und warum??? Würde mich wirklich mal interessieren. Ich dachte eigentlich, je höher umso mehr Gleichgültigkeit gegenüber dem Alk stellt sich ein. :-\

Ist dieses Buch von Carr auch so eine Art Erfahrungsbericht? Davon habe ich schon einige Bücher zu Hause. Was ist an dem Buch so empfehlenswert?

Ich selbst bin jetzt bei 120 mg pro Tag. Meine Nebenwirkungen sind immer noch eine mehr oder minder starke Müdigkeit.
Heute bin ich wieder 18 Tage trocken! Ich hatte schon ein paar trockene Phasen dank Baclofen. Darüber freue ich mich total!

Solche Nachrichten verunsichern mich jedoch wieder...

Liebe Grüße
Kornblume :-h

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Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern


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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Montag 20. Februar 2017, 14:32 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe Kornblume

Baclofen hat dich gefunden.
Du hast das Forum gefunden
Und jetzt haben wir auch Carr gefunden. Es gibt deswegen absolut keinen Grund zur Verzweiflung. Das Buch von Carr ist ein ideales Ergänzungsmittel zu Baclofen. Es macht deutlich, welch teuflischer Betrüger Alkohol ist, er wird in all seinen Facetten entlarvt und macht deutlich, dass es keinen einzigen Grund gibt, auch nur ein einziges Glas Alkohol zu trinken.
Kauf's dir, leih's dir aus, lese es und urteile selber. Am Schönsten wäre, wenn du dann noch darüber berichten könntest! :daumen:


Liebe Fallada

Die Information, dass Baclofen bei hohen Dosen Craving verursacht, ist auch neu fpr mich. Weisst du noch, wo du das gelesen hast?

Vielen Dank und LG Euch beiden!

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Montag 20. Februar 2017, 16:32 
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49
Beiträge: 682
Hi @All,
mir ist es auch schon passiert, mit zu hoch dosiert und Craving wurde stärker, es war wirklich ein Gefühl, als wenn man gegen Baclofen antrinken muẞ.
Es war alles in Ordnung, hatte keine Nebenwirkungen ausser bisschen Schwindel, 3Tage die gleiche Dosis, kein Schwindel mehr, am nächsten Tag 5mg mehr genommen und das hat mich total umgehauen. Habe dann abends was getrunken und ich habe mich dann wieder "normal" gefühlt. Das ging 3 Tage so und dann bin ich wieder langsam runter gegangen mit Baclofen und der Spuk war vorbei, konnte es mir auch zuerst nicht erklären, habe es hier dann aber auch schon mehrfach gelesen.
Delle hat`s auch geschrieben in seinem Hochdosierungsprojekt. Ich habe es erst gemerkt als es zu spät war. Naja überstanden. Dachte auch das die totale Gleichgültigkeit kommen wird, jetzt denke ich, vielleicht kommt sie langsam oder später. Der Schuẞ ging nach hinten los. Jetzt heiẞt es, immer schön aufpassen und drauf achten was mit dem Craving ist. Muss nicht immer an Unterdosierung liegen, bei mir jedenfalls.
Gruss Bine


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 Betreff des Beitrags: Re: Man lernt nie aus-Fragen einer erfahrenen Baclofen-Nutze
BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Februar 2017, 08:30 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Hallo und guten Morgen,

Vielen Dank für Euer Interesse.

Liebe Kornblume,
Bitte sei nicht verunsichert. Im Gegenteil, ich sehe dies hier auch als Austauschmöglichkeit über Nebenwirkungen, die vielleicht nur selten auftreten. Dies kann aber sehr hilfreich sein. Gelesen habe ich das mit ansteigenden Craving bei hohen Dosierungen bei Delle. Hätte ich früher davon gewußt, hätte es mir sicherlich geholfen. So habe ich immer weiter aufdosiert, was letztendlich nicht gut war.
Ich denke, du bist noch lange nicht in dieser hohen Dosis, kommst vielleicht niemals dahin. Und wenn dir das auch passieren sollte, dann fällt es dir sicherlich rechtzeitig auf, dass aus seltsamen Gründen das Craving wieder stärker wird und du weißt jetzt, weil wir hier darüber geschrieben haben, das das sein kann. Und hey, so viele Tage schon trocken!

Alan Carr erzählt jetzt nicht unbedingt seine eigene Geschichte, sondern sein Buch macht eine Art Gehirnwäsche, mir schmeckt der Alkohol jetzt jedenfalls nicht mehr. Selbst mein geliebter Rotwein schmeckt komisch. Und im Moment finde ich das sehr gut. Kann meinetwegen immer so bleiben.

Lieber Patrick,
Gelesen habe ich das, wie schon geschrieben, bei Delle. Allerdings hatte ich vorher schon das Gefühl, dass das sein kann, weil ich mich fühlte als müsste ich gegen Baclofen antrinken. In der Literatur habe ich bisher nichts darüber gefunden. Ich kann aber nur sagen, dass es bereits bei 150 mg wieder deutlich besser war.

Einen schönen Tag wünscht Euch
Fallada

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