Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Donnerstag 2. März 2017, 20:54 
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Moderator
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Liebe Juli
Juli hat geschrieben:
Wenn du einen anderen oder einen Beitrag von mir meinst, dann korrigier mich bitte, damit ich lerne. Danke.
Meine Kritik war nie in Bezug auf Deine Beiträge gerichtet. Da kannst Du Dir sicher sein!

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Freitag 3. März 2017, 10:27 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Danke dafür und für alles, lieber Moonriver,
aber sollte mal Kritik oder ein wohlwollendes gerade Rücken angebracht sein, dann macht das bitte.
Wer sonst, wenn nicht Ihr! :ymhug:

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VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Freitag 10. März 2017, 09:16 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Liebe Juli,

nach meinem Eindruck machst du das ganz wunderbar. Gerade wenn es dir nicht so gutgeht zu erkennen, dass Alkohol jetzt die absolut schlechteste Wahl wäre und dich nur noch weiter nach unten ziehen würde, ist eine große Leistung und eine bahnbrechende Erkenntnis. So ziehst du dem Suchtmittel den vermeintlich süßen Stachel. Deine Freundin nüchtern hineinzulassen, anstatt die Tür betrunken und beschämt zuzulassen, ist doch eine schöne Metapher für das Leben. Du lässt die Freundschaft und das Sich-Verstehen hinein, anstatt in Isolation und Selbstdestruktion zu verzweifeln. Solche Erfahrungen sind es, die uns guttun und uns auch für zukünftige schwierige Momente Mut geben :-bd.

Herzliche Grüße
Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Freitag 10. März 2017, 09:33 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Danke Dieter, diese Metapher hab ich völlig übersehen oder genauer gesagt wieder aus den Augen verloren. Knick in der Achtsamkeit nennt man das wohl.
1000 Dank!
Das war der Schubser, den ich heute brauchte!

_________________
VG

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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Sonntag 12. März 2017, 01:26 
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49
Beiträge: 682
Hi Juli,
Familyman hat geschrieben:
Deine Freundin nüchtern hineinzulassen, anstatt die Tür betrunken und beschämt zuzulassen, ist doch eine schöne Metapher für das Leben.

So ging´s mir heute auch mal wieder und ich fand es einfach toll, das ich keine Fahne hatte am Nachmittag. War mir erst gar nicht bewuẞt, habe erst später drüber nachgedacht.
Will damit sagen, das man es auch ziemlich schnell vergiẞt wie es mal war. War keine Freundin, war jemand Fremdes, der einfach nur Eier holen wollte und Geld gewechselt haben wollte. Aber war schon toll, als mir eingefallen ist, das es noch gar nicht so lange her ist, das ich den ganzen Tag über mit Fahne rumgelaufen bin und eigentlich nie einer kommen durfte. Bonbons hatte ich immer inner Tasche für den Notfall x_x
Gibt ja viele Sachen um sowas zu vertuschen...... zu wollen.
Ansonsten hoffe ich das es dir auch wieder besser geht, bei mir ist der Sturm erstmal wieder vorbei, bin ja auch alles "überall" los geworden :-bd , man hier muẞte aber auch jeder leiden :yahoo:
Lag wohl am Mond :-\ :-??
Liebe Grüẞe Bine


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Dienstag 14. März 2017, 21:14 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe Juli
Juli hat geschrieben:
Trauer darüber was ich anderen und mir mit dem Alkohol angetan habe.
Auch bei mir! Je trockener ich bin, desto... Nein, je länger ich jetzt trocken bin, umso mehr kommen diese Schuldgefühle. Ich versuche das aber positiv zu sehen. Nicht immer einfach. Eine Chance, mit der Vergangenheit ins Reine zu kommen. Eine Übergangsphase. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Gefühle ewig bleiben. Die Vergangenheit muss verarbeitet werden. Das braucht seine Zeit.
Auch hier braucht man GGG.
Und auch hier möchte ich Time heals all wounds schreiben .

Es kommt schon gut, liebe Juli :-bd

LG :-h

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. März 2017, 11:13 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Danke Patrick,
ja das gehört wohl dazu und besser ist es das Ganze als Verarbeitung zu sehen. Ich bin momentan aber so tief verstrickt, dass ich oft Angst habe, dass dieses Kreiseln, das eine Negativspirale auslöst und eine depressive Episode auch so etwas wie verkappter Suchtdruck sein könnte. Ich erwische mich schon gelegentlich bei dem Gedanken, dass ich das jetzt gerne betäuben würde. Einen Cut. Blöderweise, leider oder Gott sei Dank, je nach Betrachtungsweise wissen wir aber, dass der Cut maximal 15 Minuten gelingt (von den Mengen die ich für 15 Minuten bräuchte ganz zu schweigen) und es hinterher noch schlechter ist. Dieses Wissen lässt mich dann auch irgendwie hilflos zurück. Ein Leben lang war das Mittel der Wahl der Griff zum Alkohol und dabei weiß ich doch ganz genau, dass er alles nur noch unendlich viel schlimmer gemacht hat.
Ich wäre momentan froh, wenn diese Phase ich nenne sie mal positiv der Reflexion vorüber oder zumindest besser wäre. Ist gerade ein Kraftakt. Und Kraft habe ich gefühlt gerade gar nicht.

_________________
VG

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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2017, 09:38 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Liebe Juli,

die Erkenntnis, dass die Flucht höchstens 15 Minuten gelingen würde (was immer man unter "gelingen" versteht - am ehesten wohl: "ausblenden"), ist doch eine gute Gewähr, um nicht in die Falle zu tappen. Denn wie du schreibst, wäre hinterher alles nur noch schlechter, und das leider nicht nur für die dann folgenden 15 Minuten, sondern für Stunden, Tage oder Wochen.

Früher (noch lange vor Baclofen), mit dem ersten Schluck nach mühsamer Nüchternheit, war mir meist sofort klar: O.k., das war's jetzt. Das geht jetzt wieder wochenlang so weiter. Und der innere Besoffski hat den Moment feixend gefeiert: Endlich wieder Abkehr von der Welt! Das Eintauchen ins eigene Elend als zynischen "Genuss" zu begehen, war ein willkommenes Ritual der Selbstzerstörung, begleitet vom eigenen Hohngelächter. Highway to hell und Spaß dabei: Und es wurde zuverlässig - genau, wie du schreibst - alles nur schlimmer.

Das alles nicht mehr zu wollen und nicht mehr zuzulassen, bedarf bei näherem Betrachten vielleicht gar nicht so sehr großer Kraftanstrengung, sondern der Bereitschaft, mich so anzunehmen, wie ich bin, und mir selbst die Wertschätzung entgegenzubringen, die ich mir verdient habe. Du hast es dir verdient, dich nicht mehr zu verletzen. Du hast es dir verdient, nicht mehr in die Elendsfalle zu tappen.

Herzlich :-h
Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2017, 09:55 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Lieber Dieter,

wie wahr und wie toll formuliert. Kommt direkt in mein "Survival-Kit". Ich danke dir sehr.

Ich werde mich da schon raus wurschteln. Geht ohnehin schon ein wenig besser. Es sind wirklich die Kleinigkeiten, die kleinen Schritte, Gesten, Erledigungen, die uns in der Summe wieder auf den Weg bringen, wenn die Kraft für große Sprünge fehlt. Und, auch wenn es anders scheint im dunklen Tal, diese Kraft ist da, solange kein Alkohol ins Spiel kommt. Solange geht immer bisschen was.

Danke Dieter für dein weises Fazit und den sanften Schubs auf dem Weg zu bleiben.

_________________
VG

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 Betreff des Beitrags: Re: Mitten in der Nacht
BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2017, 19:11 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe Juli,

ich kann Dieter nur voll zustimmen!
Juli hat geschrieben:
besser ist es das Ganze als Verarbeitung zu sehen.
Genau. Auch die Träume, Wut, Ärger, Scham, Trauer. Gewisse Emotionen, Gefühle, Erinnerungen kommen erst zum Vorschein, werden einem erst bewusst, wenn ein gewisser Abstand zum Alkohol aufgebaut wurde, oder nach einer bestimmten Abstinenz-Zeit. Jahrelang wurden diese Gefühle vom Alkohlschleier bedeckt. Jetzt können sie verarbeitet werden.
Time heals all wounds

LG :-h

Patrick


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