Baclofen Forum vs Alkoholismus

Rückschlägen und Phasen der Depression und Angst zum Trotz geht es mir ohne Alkohol deutlich besser. In letzter Zeit stolpere ich oft über die Worte Abstinenz und Trockenheit. Häufig stoßen wir uns daran. Die einen mehr an der Abstinenz, wie ich, andere mögen den Ausdruck der Trockenheit nicht. Den mag ich, mag ich ja auch trockenen Humor, am liebsten trocken wie die Sahara, aber Begeisterungsstürme lösen beide Begriffe nicht aus in mir. Nun geht mir schon länger durch den Kopf, ob es nicht sehr hilfreich wäre, einen eigenen Begriff, einen individuellen jeder für sein Leben ohne Alkohol zu finden. Irgend was, wo einem das Herz aufgeht, was nicht so nach Entsagung, Freudlosigkeit, eiserner Disziplin, entbehrungsreicher Askese klingt. Das auch mit der Absicht und vor dem Hintergrund, sich selber besser zu motivieren. Und vor allem vor dem Hintergrund, wie unser Hirn tickt. Wir können ein Leben lang lernen, neue Bahnen und Verknüpfungen auf der Festplatte abspeichern. Aber ich habe für mich noch nichts Zündendes gefunden, wie ich das trockene Leben, die Abstinzenz am liebsten bezeichnen würde. Ziele ziehen, heißt es und das stimmt.
Eventuell ist es manchmal den "lustfreien" Begrifflichkeiten mit geschuldet, dass wir uns so schwer tun Abstinenz oder Trockenheit anzustreben, als erstrebenswertes Ziel anzusteuern? Vielleicht finden wir gemeinsam fröhlichere Bezeichnungen für ein Leben ohne Alkohol?
Persönlich bedeutet es für mich einfach ein besseres Leben, mehr Selbstachtung und Zeit für mich, mehr Kraft und Freude, tiefere Gefühle auch bezüglich Trauer und Traurigkeit, aber auch das Wissen, dass ich letztlich stark genug bin, das auszuhalten, mehr Vertrauen und Zuversicht, ich bin organisierter, begeisterungsfähiger, aber was ist ein Obergebriff für ein Leben ohne Selbstzerstörung? Selbstvertrauen?

Für mich ganz klar: FREIHEIT !

Aber ich bin gespannt, wie Andere die Abstinenz benennen. Tolle Idee Juli!

Viele liebe Grüße

Nadine

Nadine,



viel größer, beschwingter, leichter und vielversprechender als die drögen Begriffe der Trockenheit oder Abstinenz. Danke Nadine.

War mit dem Rad unterwegs, da kam mir spontan: UNABHÄNGIGKEIT.

Perfekt, das trifft es :
FREIHEIT und UNABHÄNGIGKEIT

LG
Nadine

Finde ich auch Nadine.

Das sind Verlockungen, keine Ziele, die nach permanenter Anstrengung, Verzicht und Entbehrungsreichtum klingen, sondern wirklich positiv!

In diesem Sinne kann das Wochenende jetzt beginnen

Viele liebe Grüße

Nadine

Liebe Juli

Du erinnerst dich bestimmt, dass Dieter und ich früher die Eggheads eingeführt haben.
Für jeden alkoholfreien Tag haben wir ein zusätzliches Smiley an unsere Beiträge angehängt. Diese Smileys sehen aus wie Eierköpfe und daher haben wir sie 'Eggheads' genannt. Dieters Korb z.B. dürfte mittlerweile etwa beachtenswerte >240 Eggheads beinhalten.

LG

Patrick

Klar erinnere ich mich, lieber Patrick. Ich glaube, es könnte sehr hilfreich sein, wenn jeder seine ganz persönlichen Eggheads hat.

Bei Abstinenz oder trockener Alkoholiker klemmt bei mir was. Ja, das muss ich, das sollte ich, besser wäre es, aber beide Worte sind für mich so negativ nicht, aber irgendwie auch mit nichts Erstrebenswertem besetzt. Da kommen mehr Assoziationen, wie vernünftig, freudlos, unspaßig, Muss, Rückzug, Selbskasteiung, Verzicht, und die wiederum taugen halt nicht als verheißungsvolles Ziel. Da fehlt die Identifikation, die Begeisterung, das Feuer, das Lohnende. Daher mein Gedanke, das könnte mehr so gehen, also tun wir uns was Gutes, das Ziel anders zu definieren als Abstinenz und Trockenheit. Damit bauen wir im Kopf Brücken und schaffen Möglichkeiten, Kraft aus den Zielen zu schöpfen, statt uns vor den Einschränkungen zu fürchten oder grauen.
Keine Muss- und Niemehrfallen, sondern Gewinn und Bereicherung.

Somit hätten wir schon 3 Alternativen:
Freiheit
Unabhängigkeit
Eggheads

Ich finde alle drei Begriffe passend. Wobei Eggheads etwas erklärungsbedürftig ist. Wisst ihr noch, mehr als zehn Smileys waren leider nicht möglich, dann ging es so weiter: 11x , 12x usw.

Allen Carr bringt die Wahl, die wir haben, auf die einfache Formel:
FREIHEIT
oder
RUIN.

Freiheit finde nicht nur deswegen sehr passend. Unabhängigkeit als Gegenteil von Abhängigkeit ist aber auch sehr treffend.

Gute Anregung, Nadine!

Liebe Grüße
Dieter

Ich möchte noch Selbstbestimmtheit hinzufügen.

Oder besser: selbstbestimmt leben.

Fallada