Juli hat geschrieben:
Süchtig und drauf, mag ja sein, aber das ist eine Momentaufnahme. Da führen Wege raus. Und kleine Schritte machen irgendwann auch Meilen. Manchmal scheint das Ziel unerreichbar, der Weg ist mühsam und dann geht es wieder schneller als wir dachten und uns zu hoffen trauten. Und jeder Schritt in die richtige Richtung zählt viel mehr als ein Rückschlag.
Das hast Du schön gesagt, Juli.
Das versuche ich. Diese kleinen Schritte weiter zu gehen.
Auch wenn ich es im Moment nicht fühlen kann. Trotzdem.
moonriver hat geschrieben:
Bleibe dabei!
Danke Moon. Ja das tue ich.
Ich bin immer noch depressiv. Ich kann es nicht ändern.
Meine Therapeutin vermutet, dass ich mich von "Psychose als Ausweg" verabschiedet hätte und es deshalb im Moment schwerer wäre alles auszuhalten.
Sie hat sich darauf bezogen, dass ich im Februar wieder präpsychotische Anzeichen hatte, aber anders als früher damit umgegangen bin.
Ich habe schnell Gegenmaßnahmen ergriffen und es den Menschen gesagt, die es wissen sollten. Die Symptome gingen dann zurück.
Ich werde ganz sicher alles tun um nicht wieder psychotisch zu werden.
Ob das der Grund für die Depression ist, weiß ich nicht.
Aber das warum kann mir eigentlich auch egal sein.
Die Frage ist doch nur, wie ich da wieder raus komme.
Mein Weg war so lange mich dem Negativen einfach zu ergeben.
Ja, ich bin Abschaum. Ja es ist die gerechte Strafe, nichts anderes habe ich verdient.
Ja, ich werde auch niemals etwas anderes sein als Abschaum, alles ist vergeblich.
Es gibt aber Menschen, die mich unterstützen, die mich irgendwie mögen oder einen Wert in mir sehen.
Und natürlich ist es schrecklich zu trinken, in Depressionen zu verfallen und andere mit meiner Schwere zu belasten,
aber bin ich deshalb "Abschaum" ?
Von jedem anderen würde ich denken, dass er einfach nur auf dem falschen Weg ist.
Ich würde helfen wollen. Mut machen wollen. Ein bisschen unterstützen.
Und das versuche ich jetzt mit mir selbst zu sein: Fair.
Den Wolf der Wahrhaftigkeit zu füttern heißt auch eine freundliche Haltung einzunehmen. Zum Leben, zu anderen und auch zu mir selbst.
Klingt das sehr schräg?
Ich glaube das Wort Wahrhaftigkeit ist immer noch viel zu groß.
Liebe Grüße
Wild Child