Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Montag 8. Mai 2017, 16:40 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe Time

Bei mir hat es seit meinem Forumsanfang 3 Jahre (!) gedauert, bis ich kapiert hatte, dass der Weg in die Freiheit nur über Abstinenz ging.
Glaub mir, es ist ein Riesenschritt in die gute Richtung, den du machst!

LG :-h

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Montag 8. Mai 2017, 18:36 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Liebe Time,
rog hat geschrieben:
Bei mir hat es seit meinem Forumsanfang 3 Jahre (!) gedauert, bis ich kapiert hatte, dass der Weg in die Freiheit nur über Abstinenz ging.
Bei mir waren es fast 5 Jahre...Du bist auf dem richtigen Weg!

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Mai 2017, 14:21 
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Registriert: Mittwoch 8. März 2017, 16:05
Beiträge: 77
Wohnort: Hambuarch
Liebe Time,

auch ich habe es viele Jahre immer wieder mit dem kontrollierten Trinken versucht, bis ich mir eingestehen musste, dass das bei mir nichts wird. Zumal ich nie ein "Genusstrinker" war, sondern immer ein "Wirkungstrinker". Mir ging es nie um den Geschmack eines guten Glases Wein, sondern um den Rausch. Und was hätte ich da mit ein oder zwei Gläsern gesollt, wenn das bei mir doch nichts bewirkt hätte außer die Lust auf mehr, bis eben der Rauschzustand erreicht ist? Klar, da ich immer mal wieder längere abstinente Phasen hatte (ich bin eine Quartalstrinkerin), wurde ich bei Rückfällen tatsächlich dann schon nach zwei Gläsern deutlich berauscht. Aber danach ging die Dosis dann sehr schnell wieder hoch auf die üblichen zwei Flaschen Wein, mit der Tendenz zum drei bis vier Tage andauerndem Durchtrinken.

Warum ich trotzdem - obwohl ich für meinen Fall SICHER bin, dass ich ein komplett abstinentes Leben führen will und den Ansatz "Ich muss nicht mehr trinken" statt "Ich darf nicht mehr trinken" verfolge - immer wieder rückfällig werde, ist mir ein Rätsel. Ich WEISS, dass ich eine Rauschtrinkerin bin, ich WEISS, dass ich von zwei Gläsern Wein nicht das bekomme, was ich will, ich WEISS, dass ich immer wieder die Kontrolle verliere und es im totalen Elend endet - körperlich wie seelisch - ich WEISS, dass es mir abstinent 100000000 Prozent besser geht und meine Depressionen wesentlich erträglicher sind, ich WEISS, wie schrecklich es ist, mit zwei alkoholkranken Eltern aufzuwachsen, wie meine es waren und ich WEISS, wenn ich jetzt nicht die Kurve kriege, wird meine Tochter dasselbe Leid erfahren müssen. Das WEISS ich alles. Und trotzdem komme ich immer wieder an den Punkt, an dem ich all dieses Wissen vergesse - verdränge? - und wieder zur Flasche greife.

Was Dich betrifft: Hast Du Dir mal die Frage gestellt, weshalb Du trinkst? Ist es wirklich der "Genuss" eines guten Weins? Oder geht es nicht doch auch darum, sich auf eine andere Ebene zu bringen? Was ja überhaupt nicht verwerflich ist. So sehr ich die nüchternen Zeiten genieße, manchmal ist es auch hart, bei stets vollem Bewusstsein durchs Leben zu gehen.

Ich habe mal in einem Buch gelesen - den Namen habe ich vergessen - dass der Ansatz des "kontrollierten Trinkens" eigentlich völliger Unsinn ist, weil Alkohol nun mal ein schädigendes Nervengift ist, bei dem man sich generell fragen sollte, warum man es seinem Körper zumuten sollte. Denn das wäre ja so, als würde man sagen: Ab heute nehme ich nicht mehr so viel Arsen, sondern nur noch ein BISSCHEN Arsen. Mir hat der Gedanke geholfen, Alkohol als das zu betrachten, was er ist: ein Gift. Wie gesagt, das schreibe ich jetzt schlau daher, ich bin ja selbst noch ganz am Anfang und von Rückfällen gebeutelt.

Ich weiß nicht, ob Du mit diesen Gedanken etwas anfangen kannst, aber ich wünsche es Dir und weiterhin viel Erfolg auf Deinem und unserem Weg!

Liebe Grüße,
Sunni


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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 10:56 
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Liebe Sunni,

vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken. Wenn auch für dich blöd, aber es hilft zu wissen, dass andere auch am Kämpfen sind. Ich muss mir wirklich noch im Klaren darüber werden, warum ich eigentlich trinke. Ich denke ein Teil ist Gewohnheit, eben weil es immer zum Ausgehen dazu gehörte und ein Teil ist, die Ängste und Sorgen mal für ein paar Stunden auszublenden. Klar schwimmen die Probleme oben und man hat am nächsten Tag zu den immer noch vorhandenen Problemen noch die Kopfschmerzen und den Kater.

Bei meinem Start mit Bac habe ich nie in Erwägung gezogen, abstinent zu leben, sondern mich haben meine hohen Leberwerte erschreckt und ich habe lange im Netz gesucht und nach einer Möglichkeit das Craving zu unterdrücken und wieder normale Werte zu bekommen. Die habe ich ja jetzt und mein Plan war wieder (viel weniger) zu trinken. Ich hatte Bac eigentlich als vorübergehende Lösung angesehen. Jetzt setze ich mich erst ernsthaft damit auseinander, dies als Dauerlösung zu sehen.

Ich war der (irrigen) Meinung, Bac temporär einzusetzen falls die Leberwerte wieder zu hoch sind, einfach nur als vorübergehende Medikation. Aber ich denke da mache ich mir wie jeder der einen riskanten Alkoholkonsum hat, etwas vor.

Zuerst war ich froh, offensichtlich noch nicht komplett abhängig zu sein, da ich keinerlei Entzugserscheinungen hatte. Aber wo fängt die Sucht wirklich an? Es gibt viele Bekannte von mir, die trinken die gleiche Menge (Täglich 1-2 Flaschen Wein) und haben offensichtlich damit überhaupt kein Problem. So wie es Leute (Helmut Schmidt) gibt, die ihr Leben lang 40 Zigaretten am Tag rauchen und keinen Krebs bekommen. Aber das die die Minderheit sind, ist mir klar.

Ich bin jetzt seit letzten Freitag wieder komplett ohne stehe aber noch gefühlt am Anfang mich mit der tatsächlichen Trinkproblematik auseinander zu setzen. Mein Verstand weiß, dass Abstinenz am Besten ist, mein Schweinehund sagt noch was anderes. Also auf in die Schweinejagd....

Viele wirren Gedanken kurz vor dem Wochenende, aber ich fühle mich auf einem guten Weg.

Beste Grüße
Time

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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 10:58 
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PS wo ist der interessante Artikel mit dem "Stammhirn" von gestern hin?? Hätte gerne nochmal nachgelesen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:24 
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Liebe Time

Timesquare hat geschrieben:
PS wo ist der interessante Artikel mit dem "Stammhirn" von gestern hin?? Hätte gerne nochmal nachgelesen?


Wegen off-topic verschoben in ein separates Thema: "Dopamin und DNA"

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:28 
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Im Unterforum "Neues aus der Anstalt". Fühle mich sehr geehrt, die Verfasserin sein zu dürfen…

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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 11:56 
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Registriert: Mittwoch 8. März 2017, 16:05
Beiträge: 77
Wohnort: Hambuarch
Liebe Time,

ja, ich kann Deine Gedanken alle total verstehen! Und ich kann natürlich überhaupt nicht beurteilen, ob Du komplett abstinent leben solltest oder nicht. Für mich ist es eben so, dass ich mich sehr mit der Frage beschäftige, welchen Nutzen Alkohol ÜBERHAUPT hat (außer, um Wunden zu desinfizieren ...).

Hat er einen? Oder ist der nicht doch eher fraglich? Selbst die Menschen, die "normal" trinken - was haben sie davon?

Ich kann meine Gedanken dazu nur schwer zum Ausdruck bringen, aber manchmal, wenn ich längere Zeit trocken bin, überkommt mich sogar eine Art "Überlegenheitsgefühl", wenn ich andere Menschen trinken sehe und ich denke: "Hapüh, wie gut, dass ich das nicht brauche und nicht mehr machen muss." Das ist kein Gefühl von Arroganz, sondern mehr eines von Erleichterung. Ich muss mir nicht mehr mit dem Hammer auf den Kopf hauen, ich habe erkannt, dass mir das nichts bringt und mir nur schadet. Egal, wie klein und weich der Hammer ist, egal, ob ich ihn mir nur ganz, ganz selten über die Rübe ziehe ...

Kannst Du in Ansätzen verstehen, was ich meine? Manchmal bin ich in meinen Überlegungen dann sogar so radikal, dass ich finde, Alkohol, Nikotin und andere Drogen gehören generell verboten, weil sie ausschließlich zu Elend führen. Ist natürlich Unsinn, niemand wird eine neue Prohibition einläuten, und meine wirren Überlegungen zu dem Thema sind auch mehr ein kleines Gedankenspiel für mich ganz persönlich :-)

Ach, noch etwas, ein Satz eines Freundes, der mir oft (wenn auch leider nicht immer) geholfen hat: "Dein Kopf ist dein Kapital". Ich finde, darüber kann man sehr gut zu der Einsicht gelangen, dass man sein eigenes Kapital nicht schädigen sollte.

So, genug philosophiert, wünsche Dir einen guten Tag!

Liebe Grüße,
Sunni


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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 19:23 
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Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe Time
Timesquare hat geschrieben:
stehe aber noch gefühlt am Anfang mich mit der tatsächlichen Trinkproblematik auseinander zu setzen. Mein Verstand weiß, dass Abstinenz am Besten ist, mein Schweinehund sagt noch was anderes. Also auf in die Schweinejagd....
'Gefühlt' ist zum Glück noch etwas anderes als 'Mein Verstand weiss'.
Die Gefühle werden folgen, sobald dein Verstand sich lange genug an die Abstinenz gewohnt hat. Mit Hilfe von Baclofen geht das zum Glück meistens schneller und besser als ohne.
Den grössten Schritt hast du, du selber gemacht, indem du voll überzeugt bist, dass alles andere als Abstinenz letztendlich zur Kontrollverlust führt.

Die schwierigste Hürde ist genommen. Lass dich nicht stressen und lass die Weingläser in aller Ruhe stehen lassen. Du brauchst nicht nervös zu sein, oder Angst zu haben. Erinner dich an Dieters Signatur und alles kommt gut!

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier und möchte mich vorstellen
BeitragVerfasst: Freitag 12. Mai 2017, 08:34 
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Registriert: Freitag 3. Februar 2017, 18:17
Beiträge: 55
Wohnort: Freiburg
So Ihr Lieben,

nochmal kurz vor dem Wochenende. Heute Abend ist eine erneute Prüfung: wir sind zu einer Einweihung eines neuen Firmengebäudes eingeladen, bei einem guten Kunden (Feuerwehrkommandant, löschen haha) mit dem ich/wir immer bis zum Umfallen gesoffen haben. Heute gilt es stark zu sein! Ich habe mir heute morgen schon meinen klaren Kopf nach 6 Tagen Abstinenz vor Augen gerufen und bewusst versucht mir vorzustellen, wie es mir morgen früh mit Alkohol ginge. Ich werde die Bac Dosis heute von 30 auf 40 (sprich am Abend 20) erhöhen und mir 2 alkoholfreie Bier in die Handtasche oder ins Auto legen, die ich wenn es nötig werden sollte gegen das aufgedrängte Bier mit Umdrehungen austauschen werde. Morgen Abend steht eine ähnliche Einladung an, dann allerdings nur zu viert, aber die gleichen Voraussetzungen (Leute mit hohem Alkoholkonsum). Es wird also vorerst ein relativ unentspanntes Wochenende für mich, aber der unbedingte Wille ist da. Hoffentlich muss ich euch am Montag nichts Gegenteiliges berichten. Keep your finger crossed! Beste Grüße
Time

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