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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Dienstag 6. Juni 2017, 20:36 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Liebe Manuela Wie Juli so schön beschrieben hat, ist eine Therapie wohl unumgänglich, um deine Verlustängste in den Griff zu bekommen. Mensch, das beschäftigt dich jetzt sosehr in einem Mass, dass es keineswegs gesund ist... Aber der Teufelskreis liegt auch woanders: Du magst dich nicht, weil du zuviel wiegst. Und du wiegst zuviel wegen dem Alkohol. Ich schreiben diesen Beitrag vor allem wegen Folgendem: Kornblume hat geschrieben: Gestern und vorgestern war ich walken im Park. Naja, so berauschend war es nicht... aber ich bin gelaufen... Ich meine, dass man diesen damaligen Kick mit keiner anderen Freizeittätigkeit kompensieren kann! Das Belohnungssystem ist stärkere "Dröhnungen" gewohnt... Ich kenne das Problem nur allzu gut: ich bin auch ein Rauschtrinker (gewesen). Und das Belohnungssystem ist tatsächlich stärkere Dröhnungen gewohnt als "spazieren im Park"... An sich nichts Falsches damit, aber meiner Meinung nach braucht es viel mehr. Für einen Spaziergang musst du keine wirkliche Mühe machen, du kommst nicht wirklich aus dir raus. Auf Englisch wird mit a 'walk in the park' sogar etwas sehr Einfaches gemeint. Ja! Liebe Manuela, ich schreibe selten Wörter mit Grossbuchstaben, aber ich mach's jetzt, weil ich dir sehr gerne helfen möchte, wirklich vorwärts zu kommen. NEIN, DU MUSST AUS DEINER GEMÜTLICHEN KOMFORTZONE RAUS! Und komplett neue Sachen machen, was deine Unternehmenslust anregt. Andere Aktivitäten, die dein Leben pulsieren lassen... Denn deine jetzigen Aktivitäten waren UNGENÜGEND um vom Alkohol wegzubleiben. Glaub mir......: Jáhrelang hat es gedauert, bis ich es kapiert habe, und es gibt Millionen von anderen Rauschtrinkern, die es noch nicht geschnallt haben. Und es vielleicht nie werden. Nämlich: Die Heilung besteht aus einer KOMBINATION von Therapiemethoden. Spektakuläre Fälle von körperlich Schwerstsüchtigen, denen auf Anhieb mit Baclofen (und Baclofen alleine) geholfen wird, dürfen wir bei den Binge-Trinkern keineswegs erwarten. 1. Baclofen. Für einen Rauschtrinker spielt Baclofen hier leider eine geringe, aber trotzdem nicht zu unterschätzende Rolle. Meine Erfahrung ist, dass Baclofen die Impulsivität der Instant-Befriedigung, der Kick-Suche ABBREMST. Baclofen erlaubt es uns, dass unsere Vernunft (der Cortex praefrontalis) die Impulsivität abschwächt, und wir das ganze Projekt der Alkoholtrinkerei überdenken können. Dazu braucht es nicht viel mehr als ein paar Sekunden. Diese paar Sekunden, die den Unterschied machen zwischen Trinken und Nicht Trinken sind absolut Gold wert. Und damit die paar Sekunden nicht zugunsten der Verlockungen gehen, gibt's hier eine Liste von Massnahmen, die mir schon mindestens Hunderte von Male davon abgehalten haben, das Instant-Rauschverlangen zu befriedigen: 1. Nie aufgeben. 2. Geduld 3. Meditation: Versuch dich so viel wie möglich zu Konzentrieren auf die Folgen DEINES Konsums, auch wenn das Craving, die Verlockungen dich im Moment nicht plagen. Es ist schwierig, vor allem am Anfang, aber mir persönlich hilft es sehr, wenn ich die Dummheiten, die Sinnwidrigkeiten, die Beleidigungen, die tagelangen körperlichen Beschwerden, den Ärger, die Vorwürfe usw usw rechtzeitig in meine Gedankenwelt hole. 4. Lesen, lesen, lesen: je mehr du dich vertraut machst mit den MÖGLICHEN schädlichen Folgen des Konsums, den 200 verschiedenen Krankheiten, dem frühzeitigen Sterben, Hirnschäden, Krebs, usw.., desto stärker werden diese Assoziationen einen Enfluss auf dein Verhalten ausüben. Eine bekanntlich grosse Hilfe war z.B. für Dieter und mich selber das Buch von Allen Carr. Hol's dir: wenn's nichts bringt, schadet's auch nicht. 5. Aus der Komfortzone heisst: etwas machen, was dich WIRKLICH müde macht, zufrieden stellt, einen Ersatz-Kick besorgt. Dazu könnte (Achtung: ich schreibe extra die Konjunktiv-Form!) gehören: - Joggen, bis du ins Schwitzen gerätst. Es ist einfach, und jeder kann es. Oder Fahrrad fahren. Jeder hat ein Velo. Oder Mopped fahren. Frag Nadine mal, wie sehr Moppedfahren in der Wüste Spass machen kann. - Etwas mit einem grösseren 'Kick'-Wert: Delta-Fliegen, Tauchen (nix für micht, aber viele zieht das an!) - Beim Anstehen an einer Attraktion in Europapark habe ich eine Gruppe Jugendliche kennengelernt, deren Hobby daraus bestand, möglichst viele Achterbahn-Attraktionen diverser Vergnügungsparks weltweit zu machen. - Etwas Kreatives? Malen, ein Musikinstrument spielen, Krimis lesen, Töpferei, Schmuck machen, ein Netflix Abonnement nehmen und dir einen Haufen Filme anschauen. - Leute helfen, in einen Verein gehen, usw.. usw.. Die Liste kann selbstverständlich nach Belieben ergänzt werden: Gerne möchte ich mit diesem Beitrag alle Leser ermutigen, hier in Manuela's Faden eure Ersatz-Kick-Hobbys aufzulisten. Machen wir zusammen Manuela Mut!!! LG Patrick PS Früher habe ich mich oft ausgetauscht mit Bennter, auch Rauschtrinker. Ich möchte gerne einen seiner Beiträge hier teilen.
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Mittwoch 7. Juni 2017, 10:05 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Lieber Patrick, du Powerpaket, rog hat geschrieben: Und das Belohnungssystem ist tatsächlich stärkere Dröhnungen gewohnt als "spazieren im Park"... An sich nichts Falsches damit, aber meiner Meinung nach braucht es viel mehr. Für einen Spaziergang musst du keine wirkliche Mühe machen, du kommst nicht wirklich aus dir raus. Auf Englisch wird mit a 'walk in the park' sogar etwas sehr Einfaches gemeint. Ja! Wir sind verschieden. Auch ich war Rauschtrinkerin, aber nicht für den Kick, sondern um mir die Lichter auszublasen. Und mir tut spazieren gehen unendlich gut. Das ist meine Art der Meditation, still sitzen dafür kann ich nicht, aber beim spazieren gehen komme ich zu mir, fange ich an wahrzunehmen, sehr aufmerksam zu werden, öffne mich für Eindrücke und bin zugleich ganz bei mir. Gerade in der Einfachheit dieser Übung liegt die Tiefe, das Meditative. Die Gedanken entschleunigen sich, ich muss mich nicht zwingen sie abzustellen, das stellt sich durch die Öffnung zum Beobachten von alleine ein, aber die ruhige, unangestrengte Bewegung brauche ich dazu. Meditation auf meine Art. Hinterher bin ich im positivsten Sinne des Wortes aufgeräumt. Der Kopf ist leer, auf angenehme Art leer und offen für Neues. Ich werde dadurch auch strukturierter. Meine Spaziergänge sind mit die wesentlichste Stütze meiner Trockenheit. Wenn ich sie mal ausfallen lasse oder ausfallen lassen muss spüre ich das sofort. Das ist nicht gut, tut nicht gut. Aber "Dauerlauf" so hieß das bei uns in der Schule noch habe ich damals gehasst wie die Pest und wir sind nie Freunde geworden, auch nicht seit es Joggen heißt und mich niemand mehr zwingen kann. . Aber jeder kann finden was wirklich gut tut und hilft. Das ist sehr individuell und gerade dafür ist eine Therapie ja v.a. auch da, nämlich dafür sich Alternativen zu erarbeiten (erarbeiten schreibe ich bewusst) oder wie Patrick es nennt Ersatz-Kicks für sich zu entdecken. Manuela bleib dran. Du hast es verdient zufrieden mit dir zu sein. Du hast schon soviel geschafft. Dich immer wieder raus gekämpft, das muss dir erst mal jemand nachmachen. Oder lese deine Artikel, wie mitreißend du schreiben kannst, oder, oder oder, diese Listse wenn du mal anfängst die wird lang! Ach und was die Unzufriedenheit wegen der Kilos angeht: google bei Interesse mal nach "Embrace - du bist schön". Viel Kraft Manuela und Zuversicht, neue Eindrücke, Interessen, Menschen, die dich begleiten.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Kornblume
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Mittwoch 7. Juni 2017, 11:01 |
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
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Lieber Patrick, liebe Juli, liebe Nadine! ganz herzlichen Dank!!!! Ihr macht Euch so viel Mühe, um mir zu helfen und mir Mut zu machen!!!! Bin echt gerührt...!!!! Ich habe mir eben bei Amazon das Buch von Alan Carr bestellt! Bin gespannt!!! Ja ich weiß, dass ich aus meiner Komfortzone raus muss, das ist mir nur zu klar. Doch gleich von 0 auf 100 das kann ich nicht... Ich habe solang nichts gemacht, da ist schon walken im Park etwas Großes für mich! Joggen ist nichts für mich. Ja, es hieß damals Dauerlauf....das habe ich schon in der Schule gehasst, genau wie Du Juli!!! Dass ich mich nicht mag, daran ist nicht nur mein Gewicht schuld... sind noch viele andere Sachen (erfülle auch 5 Kriterien der Borderline-Störung)... ist aber durch meine damalige Therapie schon viel besser geworden! Ich habe einen Minijob in einer Kinderbibliothek und gestalte dort immer die Schaufensterdeko! Das macht mir Spaß! Bin sehr kreativ und bastele dafür so manch schöne Sachen. Es freut mich dann auch, wenn Kinder vor dem Schaufenster stehen beleiben und sich freuen. Ich könnte auch einfach mal in den Bus einsteigen und irgendwo auszusteigen! Eben, mal neue Gegenden erkunden... Ein Fahrrad habe ich nicht, ... denn hier in der Stadt (Berlin) macht es keinen Sinn.... Der Action-Typ bin ich auch nicht unbedingt..! Bein Spazierengehen in der Natur könnte ich entspannen. Meditation, Yoga und dergleichen, das ist alles nichts für mich...Da hatte ich in der Klinik damals große Probleme mit.... Bin immer raus gegangen... konnte diese Stille nicht ertragen... Lieber Patrick, habe mal bei den Beiträgen von Bennter reingeschaut! Scheint sehr interesant zu sein. Muss ich mir mal Zeit nehmen! Und es stimmt, ich muss mir immer wieder vor Augen halten wie sinnlos das Trinken doch ist.... dass es mir jetzt auch gar nichts mehr bringt... nur Peinlichkeiten und Frust Jedoch würde ich ohne Baclofen wieder 4 bis 5mal pro Woche trinken! Hätte dann auch wieder jeden Tag Zwangscraving... Als Bac wirkt ja schon bei mir. Es stimmt, lieber Patrick, Rauschtrinker scheinen es wirklich schwerer zu haben.... (Kicksuche, Euphorie... usw.) War Ameisen nicht auch ein Rauschtirnker??? Ich glaube schon... oder täusche ich mich jetzt...? Ihr habt Euch solche Mühe gemacht!!!! DANKE DANKE DANKE!!! Werde mir nochmal alles in Ruhe durchlesen! Liebe Grüße Manuela
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
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Kornblume
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 10:18 |
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
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Guten Morgen! Am Freitag ist ja immer mein Einkaufstag. Naja, und wie schon sooft, wanderte eine Flasche Wein, ohne wirklichen Suchtdruck, in meinen Einkaufskorb... Nach 6 Gläsern habe ich aber alles weggekippt. Es war einfach widerlich und meine Stimmung war im Keller... Aber, es hat sich etwas Positives am Wochenende bei mir getan!!! Mein Wochenende war ganz okay. Meine Stimmung war nicht gerade berauschend, aber ich hatte keinerlei Verlangen nach Alkohol!! . Es klingelte an meiner Wohnungstür und die Post brachte mir das bestellte Buch von Allen Carr - Endlich ohne Alkohol! Super!!! Natürlich konnte ich es gar nicht erwarten es zu lesen. Die ersten Seiten fand ich nicht so berauschend aber dann fesselte mich das Buch. Ich habe das Buch erstmal im "Schnelldurchlauf" gelesen. Werde es mir aber nochmal in Ruhe durchlesen! Es kleben schon lauter kleine Zettel auf den verschiedensten Seiten... ... habe Sätze unterstrichen usw... Ich habe jetzt eine völlig andere Sichtweise durch das Buch erfahren (obwohl man im Inneren weiß,, dass Alkohol alle unsere Sinne zerstört und alles nur noch schimmer macht). Allen Carr schreibt u. a., dass Angst, Hemmungen und Schüchternheit oder auch Stress etwas völlig Normales sind und eine wichtige Schutzfunktion haben!!! Ich habe das alles als Makel gesehen und es mit Gift, oder der Droge "RUIN", wie er so schön schreibt, versucht wegzutrinken...! Indem ich regelmäßig meinen Körper Gift zuführte, habe ich alles nur noch schlimmer gemacht. Ich kann nur allen empfehlen, sich dieses Buch zu besorgen!! Irgendwie ist jetzt etwas mit mir passiert.... Eine Textpassage fand ich auch sehr gut:"Körperlichen oder seelischen Stress mit Alkohol zu bekämpfen, ist ungefähr so sinnvoll, wie sich den Fuß abzuhacken, wenn man ein schmerzhaftes Hühnerauge loswerden will." Das Buch hat mir die Augen geöffnet, einfach super!!! Ich hatte ja mal geschrieben, dass ich mit mir und dem Leben nicht zufrieden bin... Doch es wird sicher nicht besser und ich werde nie zufrieden sein, wenn ich dieses Gift in mich hineinschütte!!! Wie kann man durch Gift zufrieden werden!!!! Eine Textpassage hat mich besonders berührt: Trotz all unserer Intelligenz sind wir die einzige Spezies, die weinen gelernt hat, und die einzige Spezies, die sich ihr Leben so miserabel gestaltet, dass sie freiwillig den stärksten Instinkt opfert, den Mutter Natur ihr mitgegeben hat, indem sie sich selbst das Leben nimmt. Danke Patrick, fürs Empfehlen dieses Buches!!!! Ich glaube, wenn ich nicht Baclofen einnehmen würde, dann hätte ich ja wieder starkes Craving und das Buch würde mich dann auch nicht vom Trinken abhalten können...! Baclofen und das Wissen aus diesem Buch sind eine Super Kombination!!! Bin jetzt guter Dinge dem Alkohol Adieu zu sagen!! Liebe Grüße Manuela
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 19:54 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Liebe Manuela Das Buch hat vielen Leuten geholfen. Auch Dieter und mir. Das Buch solltest du als extra Hilfsmittel sehen, als ein grosses Puzzlestück. Zusammen mit anderen Puzzlestücken wie Baclofen, viel Geduld, Arbeiten an dich usw.. wirst du alle fehlenden Teile sammeln, um allmählich das Problem in den Griff zu bekommen. Das ist so. Kornblume hat geschrieben: Werde es mir aber nochmal in Ruhe durchlesen! Das würde ich auch empfehlen. Lass den Inhalt komplett zu dir durchdringen. LG Patrick
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Kornblume
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Freitag 30. Juni 2017, 11:55 |
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
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Hallo liebes Forum! Wollte mich auch mal wieder melden. Also, ich bin mit mir nicht so zufrieden... Am Montag wollte ich zu meiner Gruppe fahren. Hatte auch keinen Suchtdruck, aber dann in der Tram aufeinmal meldete sich der Teufel wieder..! .. und anstatt zur S-Bahn bin ich dann zu ALDI, der gleich am Bahnhof war.... Hatte Gedanken, ..."ach, war ja schon lange nicht mehr bei der Gruppe.. dann muss ich wieder mein "ganzes" Leben erzählen... warum, weshalb.... sehen alle, dass ich so zugenommen habe.... alles Mist.... Dabei nehme ich jetzt 135 mg. Eigentlich habe ich ziemlich selten Suchtdruck. Einmal trat er auf bei dieser Sendung über BAclofen und jetzt am Montag... Naja, aber auch wenn kein Druck vorhanden ist, greife ich ja ein- bis zweimal die Woche zum alk.... Es ist einfach -- was soll es sonst sein -- meine Unzufriedenheit mit dem Leben und mit mir selbst. Dann lese ich hier von den Erfolgen mehrerer Leute.... und ich dümpel immer noch rum... Weiß auch gar nicht so recht, was denn eine Therapie bringen soll... Verlustängste kann niemand "wegzaubern" und, dass ich das Leben aufeinmal liebe.... naja, ich weiß nicht.... Heute habe ich endlich wieder einen Termin (er war ja krank) bei meinem Bac.-Arzt. Mal schauen, was er so meint.... Liebe Grüße Manuela
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Freitag 30. Juni 2017, 13:07 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Liebe Manuela Hab doch bitte ein bisschen Geduld mit dir selber, und setz dich bitte auch nicht unter Druck, wenn du die vielen Erfolgsgeschichten liest. Die Voraussetzungen sind bei vielen Leuten anders, bei Rauschtrinkern fallen die Baclofen-Vorteile anders, weniger spektakulär aus, und du musst dir die Chance geben, mit deinem Innern klarzukommen. Du bist individuelle, grossartige und liebenswerte Person, und andere sind nicht besser als du. Wenn du das einsiehst, kannst du Frieden schliessen wo es braucht. Meditation kann dir dabei helfen, genauso wie es Wild Child hilft, die seit 19 Tagen trocken ist. Irgendwann macht es click, und wirst du auf Erfolge aufbauen können. Vielleicht braucht es noch ein, zwei Anläufe mit der Carr Lektüre. Das brauchte es bei Dieter und mir selber auch. Versuch immer weiter, ständig und unaufhaltsam den Weg Vorwärts zu finden, egal wieviele Abzweige es gibt, denn irgendwann bist du on track! LG Patrick
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Freitag 30. Juni 2017, 14:40 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Kornblume hat geschrieben: Dann lese ich hier von den Erfolgen mehrerer Leute.... und ich dümpel immer noch rum... Mach dir keinen Druck Manuela. Das los Kommen vom Alkohol ist kein Wettbewerb. Das braucht seine Zeit. Das braucht Geduld und das Recht auf das eigene Tempo. Rückschläge gehören dazu, bzw. ein auf der Stelle Treten. Wichtig ist nur: das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Kornblume hat geschrieben: Weiß auch gar nicht so recht, was denn eine Therapie bringen soll... Verlustängste kann niemand "wegzaubern" und, dass ich das Leben aufeinmal liebe.... naja, ich weiß nicht.... Nein Verlustängste kann niemand weg zaubern. Aber durch eine Therapie wird die Chance deutlich höher sich mit ihnen zu arrangieren, ihnen keine höchste Priorität mehr einzuräumen, neue Denkmuster zu erlernen, sich neue Verhaltensweisen anzutrainieren, sich mal an neue Sichtweisen zu wagen, neugieriger zu werden und mutiger und last not least der Rückhalt, den ein guter Therapeut bietet ist Gold wert in Zeiten in denen wir nicht so stabil sind. Das ist keine Zauberei, das ist Arbeit, aber lohnenswerte Arbeit. Weißt du aber alles. Hast ja schon einige Therapieerfolge zu verzeichnen. Außerdem kann eine Therapie sehr hilfreich sein, sich mal anzuschauen, warum wir uns selber boykottieren. Bissl was geht immer. Und es ist m.E. einiges vielversprechender als der Versuch das irgendwie alleine oder mit Büchern auf die Reihe zu kriegen. Wir sehen einfach oft den Wald vor lauter Bäumen nicht, umso mehr, wenn es uns selbst betrifft. Besser ein anderer schaut mit drauf. Ein wohlwollender Profi. Eine Therapie kann sehr heilsam sein. Und wenn es denn wirklich nicht fruchtet, nicht taugt, nix bringt es besteht ja keine Verpflichtung sie durch zu ziehen. Aber die Chance kannst du dir doch gönnen.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Kornblume
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Montag 3. Juli 2017, 09:54 |
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
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Lieber Patrick, liebe Juli! danke Patrick für die Komplimente..!!! ... aber du kennst mich doch gar nicht.. Aber danke!! Habe jetzt eben meiner ehemal. Therapeutin eine Mail geschickt zwecks Rückruf. Ja, ich weiß, dass es kein Wettbewerb ist. Aber es deprimiert mich schon, dass ich es auch mit Bac einfach nicht so richtig packen... Na klar, ohne Baclofen würde ich wieder über 2 l an bis zu 5 Tagen trinken... Ist ja schon ein Fortschritt. Vergesse ich doch immer wieder... Am Freitag war ich ja wieder bei meinem Arzt und auch er riet mir zu einer nochmaligen Therapie. Hatte ihn dann gleich gefragt, ob er selbst noch Kapazitäten hat..! ja, ich könnte auch bei ihm eine Verhaltenstherapie machen, aber ich soll doch erstmal meine Therapeutin fragen, da sie mich ja auch schon lange kennt... Was mich ein wenig abschreckt an einer nochmal. Therapie bei meiner psychologin ist, wenn ich einen Rückfall hatte musste ich seitenlange Verhaltensanalysen schreiben und dabei ging die ganze Stunde drauf... Dabei gab es einfach öfters einfach keine Auslöser. Ich bin wirklich, obwohl alles ok war, wie ferngesteuert zum Supermarkt. Aber das hat sie mir nie abgenommen... Dann habe ich mir natürlich irgendein Auslöser, der mich zum Rückfall geführt hat, ausgedacht... Na mal sehen, was sie sagt! Liebe Grüße Manuela
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Weg mit Baclofen Verfasst: Montag 3. Juli 2017, 10:54 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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kornblume hat geschrieben: ber es deprimiert mich schon, dass ich es auch mit Bac einfach nicht so richtig packen... Du setzt dich aber nicht deprimiert in die Ecke, sondern wirst aktiv und suchst Hilfe. Das zählt viel mehr! Ebenso wie die deutliche Reduktion der Trinkmenge. Bei mir war auch die Therapie der fehlende Schlüssel zum Ausstieg. Wir sind verschieden, unsere Wege sind unterschiedlich, die Wege in die Abhängigkeit wie die raus sind individuell. Alles was uns hilft ist richtig. Und du bist auf einem guten Weg, was mich rieisg freut!
_________________ VG
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