Mein Weg mit Baclofen

Hi Micha,

ich bin froh, dass meine Botschaft an Dich offensichtlich richtig ankam.

Ich kann nichts mit Pecking Partys anfangen. Ich war leider selbst schon Opfer davon. Fühlt sich scheiße an.
Auch ich habe Psychosen hinter mir. Und ja: Es grenzt tatsächlich an ein Wunder, wenn man danach trotzdem noch "funktionieren" kann.

Und ich kann bzw. will auch nicht mehr in Therapie gehen.
Auch ich habe Verpflichtungen, die mir wichtig sind und weiß Gott eine Menge gute Gründe, nicht mehr in ein stationäres Setting zu gehen.

Ich weiß allerdings auch, dass mir eine Weile Auszeit gut täte.
Mich raus ziehen aus den Ansprüchen meines Lebens.
Ehrlich: Ich denke auch darüber nach: 7 Tage ohne wären wahrscheinlich wirklich ein Segen.
Aber wenn ich dahin danach zurück kehre....Wäre es dann nicht dasselbe wie vorher??
Habe ich auch durch.
Aber immerhin hatte mein Körper dann mal "die so dringend benötigte Auszeit vom Alkohol".
( Ich glaube dieser Satz stammt von Olivier Ameisen)
Damit bin ich sicher kein Vorbild....liebe Kinder, bitte nicht nachmachen...
Ich will Dir einfach nur sagen, dass es mir damit ähnlich geht.

Der Shit mit dem besagten Zimmernachbarn,
der offensichtlich keine Schamgrenzen kennt, muss sich ja nicht zwangsläufig immer und überall wiederholen, oder?
War das bei der letzten Entgiftung der ausschlaggebende Punkt zur Flucht?
Wenn ja, verstehe ich die Flucht. Aber mach bitte aus dieser Erfahrung keine Regel.
Man kann auch mal Glück mit Zimmernachbarn haben und dabei auf eine verwandte Seele treffen.

By the way:
Auch ich habe gerade sieben Tage Urlaub mit meinem Partner gebucht.
Da könnte ich ja auch statt dessen in eine Entzugsklinik gehen. Klar.
Aber ich kann im Gegensatz zu vielen anderen mit meinem Partner zusammen eine gute Zeit haben. Wir haben nur eine WE Beziehung und ich genieße inzwischen jeden Augenblick mit ihm.
Dieser eine Tag in der Woche mit ihm ist trocken....und trotzdem gut. bzw. deshalb...?

Warum denn nicht auf etwas setzen, von dem Du glaubst, dass es funktionieren könnte?
Ob auf der Aida oder in einer Klinik.
Egal!
Hauptsache Du kriegst trockene Tage hin. Das zumindest wünsche ich Dir!

Alles Gute!
Liebe Grüße von
Wild Child

Vielen lieben Dank für Deinen Beitrag, Wild Child.

Ich schreibe hier nur noch sehr wenig, wenn die Kommentare eh auf ein "ich bin hier raus" hinauslaufen, kann ich mir die Zeit auch sparen.

Trotzdem haben mich Deine Zeilen berührt, ich danke Dir dafür.

lg,
Micha

Ich schreibe hier nur noch sehr wenig, wenn die Kommentare eh auf ein "ich bin hier raus" hinauslaufen, kann ich mir die Zeit auch sparen.

Micha, ich bin immer wieder erstaunt. Auf der einen Seite klagst Du Dein Leid ("Mir gehts Scheiße") auf der anderen Seite erhältst Du wirklich gut gemeinte und praktikable und konsruktive Vorschläge zu Lösung Deines Problems.

Dann schreibt jemand, das ist alles nicht konstruktiv und Du stimmst mit ein. Sicher, die Dinge können für Dich nicht konstruktiv wirken, trotzdem ist dahinter doch keine schlechte Motivation zu erkennen. Du machst deutlich, dass Du Deinen Weg gehen willst. Welche Erwartungshaltung hast Du jetzt? Du schreibst, Du musst private Baustellen bearbeiten und machst dann weiter. Für dieses "Weiter" ist Bewegung erforderlich. Das ist nun einmal so. Von alleine hört es nicht auf.

Dieses "ich bin hier raus" beruht auf Deiner Aussage, dass hier nichts kontruktives geschrieben wird und auf der Tatsache, dass ich mich nicht dumm anpaulen lasse. Letzteres ist ein anderes Thema. Jetzt ist nichts konstruktiv und ich verabschiede mich, dann drehst Du es so um, als wenn ich Schuld bin, dass Du hier so wenig schreibst? Sorry, aber Du musst akzeptieren, dass Dein handeln Konsequenzen nach sich ziehen kann.

LG

Hallo casablanca,

auch Dir vielen Dank für Deine Zeilen.

Anscheinend mache ich im Moment nicht besonders viel richtig … und trete damit evtl. auch mal Leuten vors Schienenbein, die es nicht verdient haben, und wo ich es eigentlich auch ganz sicher nicht beabsichtigt habe.

Ich fühle mich derzeit einfach nur ziemlich überfordert.

Hi Micha,

das ist doch mal eine Ansage! Versteht jeder. Öffnen gehört dazu.

Nimm einen Faden und fange an aufzuwickeln. Wenn die Scheiben zu dick sind, mache sie dünner. Und wenn das noch zuviel ist, halbiere oder viertele sie. Die Hauptsache ist, Du tust etwas. Dann lässt das Gefühl der Ohnmacht auch nach.

Aufgeben gilt nicht!

LG

Aufgeben gilt nicht!

Dem stimme ich voll zu. Und das selbst ein blindes Huhn auch mal ein Korn findet, kannst Du bei mir nachlesen...

Womit ich sagen will, das ich mich als blindes Huhn sehe, nicht Dich.

LG Fallada

Huhu Forum

Nur mal eine kurze Info:

Baclofen ausgeschlichen, qualifizierte Entgiftung durchgezogen.
10 Tage sollte ich, habe auf 21 verlängert (für 14 habe ich eine definitive Kostenzusage der Versicherung).

Heute Tag 22 ohne Alk, mir geht es super.

Nehme seit gestern wieder Baclofen, zu der Dosierung sage ich mal nichts, bevor es wieder Mecker gibt

Ziel ist 100mg/Tag, danach erneuter Besuch beim Psycho, dann je nach Verfassung bei 100 bleiben oder auf 150mg hoch.

Micha,

ich knie vor Dir nieder! Gott, ist das schön zu hören!

Es gibt Dinge...das Leben schreibt immer wieder schöne Geschichten.

Hut ab!



Mann, und Ruhe bewahren.

GLG

Hi Micha,

ich knie zwar nicht nieder, freue mich aber aufrichtig und wünsche dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg der Genesung. Bleib dran und berichte...

LG
Dieter

Euch beiden vielen Dank für die netten Worte.

Bin heute gegen 08:00 hoch, gegen 10:00 meine Frau, ich fragte sie dann, ob sie Lust hätte, bei Mecces zu frühstücken, hatte Hummeln im Hintern, wollte was unternehmen.

Wir wollten dann eigentlich nur was futtern, kurz in einen Baumarkt und ich wollte nach einen Kühlschrank fürs Büro gucken.

Haben so auch angefangen, sind dann aber noch spontan nach HH auf den Kiez, Ankunft 11:20, da wurde schon an jeder Ecke fleissig gebechert, hat mich aber in keiner Weise getriggert. Eher fand ich den Gedanken abstossend, Bier zu trinken.

Gestern auch keine Probleme gehabt, in der Klinik, in der ich war, musste ich unterschrieben, für den Zeitpunkt meines Aufenthalts kein Auto zu fahren (nervig, war in der anderen nicht so), also hat meine Frau mich …

Mir fallen gerade die Augen zu, ich mache Morgen weiter.

… mit ihrem Auto abgeholt. Ich wollte dann erst mal nach Hause, Auto tauschen, und mir ihr Essen gehen.
Tja, Auto springt nicht an, 7 Wochen nicht bewegt, Batterie leer (
OK, also überbrücken. Aber: Motorhaube geht nicht auf, Bowdenzug der Verriegelung ist rausgerutscht.

Ich habe dann 10-15 Minuten probiert, das Teil wieder reinzufrickeln, war dabei auch am Fluchen.
Meine Frau dachte schon, dass sei es gewesen, und aus Frust hole ich mir nun erst mal was zum Saufen.
Habe ich aber nicht, einfach ihr Auto genommen, und lecker Essen gewesen.

Danach den ADAC angerufen, der konnte das Teil einmalig auffrickeln, und den Wagen überbrücken. Ich habe dann aber gleich noch die Batterie tauschen lassen, wenn die nach 7 Wochen Stand schon den Geist aufgibt, hat sie es eh hinter sich, und spätestens zum Herbst/Winter habe ich wieder Probleme.

Habe nun am Mittwoch einen Termin in der Werkstatt, die sollen das Teil reparieren, und gut ist.

Alles in allem ein chilliger Freitag.