Baclofen Forum vs Alkoholismus

Leider ist meine Hausärztin im letzten Jahr in den Ruhestand gegangen. Es war schwierig in meiner Stadt einen neuen Hausarzt zu finden, da die meisten keine neuen Patienten angenommen haben. Jetzt bin ich in einer guten Praxis angekommen. Der Arzt hat mich gründlich untersucht und durch Tasten festgestellt, dass die Schilddrüse einseitig vergrößert ist. Dies wird nun weiter untersucht. Vielleicht hängen einige andere Beschwerden, wie z.B. die Depressionen, die Antriebslosigkeit, die bleiernde Müdigkeit, chronischer Reizhusten (Kloßgefühl im Rachen) , Hautprobleme auch damit zusammen, sodass es mir vielleicht doch möglich sein wird, Baclofen höher zu dosieren. Von meinem Psychiater habe ich jetzt noch einmal ein neues Mittel gegen die Depressionen erhalten.
Außerdem nehme ich seit Jahren täglich ein gutes Mariendistelpräparat ein, um meine Leber zu schützen. Meine Leber-Werte sind wieder sehr gut, auch der MCV-Wert. Darüber bin ich froh. Und weiter geht mein abstinenter Weg !!!!
Herzliche Grüße von
Trudi

Liebe Trudi,

läuft!

Freut mich sehr.

Für die weitere Diagnostik deiner SD wünsche ich dir viel Glück! Wäre ja schön, wenn sich die SD so einstellen ließe, dass dir einige Last genommen wird.

Schön, dass du uns ein positives Update gegeben hast.

Guten Morgen und einen schönen Sonntag für alle !!!

Wieder liegt eine Woche Abstinenz hinter mir. Eine große Herausforderung erlebte ich am vergangenen Wochenende. Da war ich zum 50sten Geburtstag eines guten Freundes eingeladen. Dort im Osten wird auf Feiern immer reichlich Alkohol getrunken. Erst wollte ich absagen, habe es aber dann als Vermeidung empfunden, und die Gefahr, aus Frust und Versagensgefühlen, allein wieder zu trinken, stand auch im Raum. Es war eine schöne Feier, und ich habe die Nüchternheit auch genießen können. Meine Schwester und ihr Mann waren auch dort, und wir können wieder ganz gut miteinander umgehen.
In der vergangenen Woche überkam mich beim Einkaufen doch wieder ein Verlangen, mir einen Piccolo zu gönnen. Aber ich konnte diese kurzen Momente bewusst überwinden, indem ich mich erinnerte, dass es nicht bei einem Piccolo bleibt, die "positive" Wirkung nichts ist im Vergleich zu den ganzen fürchterlichen Auswikungen "danach". Habe immer gleich eine Notfalldosis gekaut.
Leider ist es bei mir auch nach so vielen Jahren (auch in den 20 Jahren Abstinenz) immer noch so, dass ich die Sucht verlagere, in meinem Fall auf´s Essen. Ich kenne dann auch da oft kein "Genug", kein Sättigungsgefühl ( vor allem, wenn ich allein bin). Zum Glück bin ich "keine Tonne", auch durch viel Bewegung.
Weiter geht´s auf "meinem Weg" ....

Ganz liebe Grüße von
Trudi

Trudi!!!

You made my sunday.

Phantastische Nachrichten.

Dass du dir die Feier gönnen konntest und dir so klar war, dass auch ein Vermeiden um jeden Preis eine Gefahr darstellen kann, der du dich nicht ausgesetzt hast,
du das Fest dann genießen konntest,
sich das Verhältnis zu deiner Schwester einpendelt...

besser kann es nicht laufen!

Und der Piccolo hat den Weg in deine Tasche nicht gefunden!

Freut mich riesig!

Danke liebe Juli !!! Freut mich auch riesig !!!

Ganz liebe Grüße an dich !!!

Liebe Trudi,

es freut mich sehr für dich, dass es dir so gut gelungen ist, zu widerstehen.

GLG Fallada

Danke liebe Fallada !
GLG Trudi

Guten Morgen liebe Weggefährten !!!
Und wieder war ich in diesem Jahr auf meinem geliebten 3-tägigen Musikfestival, dieses Mal, ohne Alkohol zu trinken und ohne jegliches Verlangen !!!! Es war wunderbar. So manches Mal in den vergangenen Jahren hatte ich dort reichlich konsumiert, schon auf dem Weg dorthin. In den letzten Jahren wurde es immer weniger durch Baclofen, im letzten Jahr nur noch ein einziges Bier, das schlecht eingeschenkt war und mir überhaupt nicht "geschmeckt" hat.
In der letzten Zeit hatte ich ganz langsam über viele Wochen mein Antidepressivum ausgeschlichen, hatte aber trotzdem sehr unangenehme Entzugserscheinungen. Von meinem "Baclofen-Arzt" bekam ich jetzt ein anderes, dass auch bei Nikotin-Entwöhnung eingesetzt wird. Baclofen habe ich langsam auf 75mg/d aufdosiert, immer noch mit den Müdigkeitsattacken (Sekundenschlaf) ab mittags. Vielleicht sollte ich´s tagsüber noch anders verteilen.
Lieber Patrick, über die Klärung unseres "Missverständnisses" habe ich mich letztendlich gefreut. Es war für mich so eine alte eingemeißelte Situation, die mir ganz klar bewusst wurde. Ich erinnere mich an Erlebnisse in meiner Schulzeit, kurz nachdem ich auf´s Gymnasium (nur Mädchen) gekommen war. Ich war eher schüchtern, habe mich aber in der Grundschule vor die Klasse gestellt und ein Lied gesungen. Im Gymnasium wurde ich u.a. von meinem Deutschlehrer wegen meines Namens gehänselt, daraufhin von der Klasse ausgelacht. Weiterhin machte ich die Erfahrung, dass es nicht gut war, zu lispeln und auch "falsche" Antworten und Beiträge zum Unterricht zu geben. Daraufhin beschloss ich ganz bewusst, lieber gar nichts mehr zu sagen, was mein weiteres Leben total geprägt hat. Dieses Gefühl der "Ablehnung" stellt sich auch heute noch sofort ein, obwohl ich "weiß", dass es nicht so ist. Dieses Mal, lieber Patrick, war das Gefühl auch sofort da. Doch ich konnte es wahrnehmen, erkennen, "aushalten" und überwinden. Noch vor kurzer Zeit hätte ich, da auch noch die Aufregung für´s Festival dazukam, getrunken und ein paar Tage nicht aufhören können. Dieses Mal bin ich total gestärkt aus dieser Situation herausgekommen. Danke dir für deine Hilfe. Es ist schon erstaunlich, wie stark sich solche kindlichen Prägungen heute noch auswirken können.
Das wollte ich einfach ´mal mitteilen. Ich will mich auch weiterhin hier mehr einbringen, so gut ich kann. Ich hoffe auch sehr, dass ich vielleicht eines Tages kein Antidepressivum mehr benötige ....
Ganz liebe Grüße von
Trudi

Liebe Trudi

Wie sehr freue ich mich für dich.
Schön, wie du auf das 'Missverständnis' reagiert hast.
Denn es war auch nur eine ganz sachliche, neutrale
Bereinigung, absolut nichts Schlimmes, wovor man sich
zurückziehen soll. Ich bin froh, dass du es so positiv
aufgenommen hast.

Auch gratuliere ich dir zum bestehen des 3tägigen Musikfestivals ohne Alkohol.
Das ist wirklich ein Riesen-Erfolg, denn... weisst du, wie schwierig, dass das für
manche Leute ist? Viele Nicht-Alkoholkranke hätten regelrecht Mühe, an solchen
Festivals trocken zu bleiben. Wenn ich's schon beim Fischen nicht schaffe,
hätte ich an 'nem Konzert noch mehr Mühe...
Daher:

LG und weiterhin so!

Patrick

Dankeschön lieber Patrick !!!!
Und schon wieder habe ich ein wunderbares Open-Air-Konzert mit einem großen (Lieblings-)Künstler alkoholfrei erleben dürfen !!!! Überhaupt kein Verlangen, kein Suchtdruck !!!! Noch dazu hatte ich ein superschönes, intensives, offenenes Gespräch mit meiner 24jährigen Nichte. Sie hat mir klar gemacht, wie wichtig ich für die ganze Familie bin, dass ich nicht außen vor stehe, sondern mitten drin, es für sie manchmal auch sehr schwierig ist, weil sie als Familie so dicht sind und sich hilflos fühlen. Da ich keine eigenen Kinder habe, konnte ich zu meinen 5 Nichten und Neffen von klein an gute intensive Beziehungen aufbauen. Ich habe sie von Anfang an bewusst als vollwertige kleine Menschen angesehen, habe ihnen zugehört, fand es spannend, was sie dachten, wie sie sich entwickelten und tue das immer noch. Ich habe so manches erfahren, was die Eltern nicht wussten, sie aber so einen "erwachsenen" Ansprechpartner hatten. Den beiden Kindern meines früh verstorbenen Bruders (mit 33 Jahren an Krebs), die damals 2,5 Jahre und 11 Monate alt waren, konnte ich viel von ihrem Papa erzählen.
Ich habe hier im Forum manchmal gedacht, dass es wenige interessiert, was ich schreibe, da ich wenig Resonanz erfahre. Aber da ich mich ja selbst nicht so eingebracht habe, jedoch immer auch mitlese und verfolge, sehe ich das nicht mehr so. Ich kann ja auch erkennen, dass es doch so einige von uns lesen.
Uns allen einen wunderschönen weiteren Sommertag mit guten eigenen Erfahrungen wünscht
Trudi