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rog
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Betreff des Beitrags: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 08:54 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Gestern, 25. Juli 2017, berichteten verschiedene französische Medien, dass die ANSM (franz. Arzneimittelbehörde) entschieden hat, Baclofen nicht mehr hochdosiert zuzulassen. Nur noch ein Drittel der maximalen Dosis ist erlaubt. In 2014 wurde Baclofen zugelassen bis zu 300mg/T, jetzt sind nur noch 80mg erlaubt. Es wurde entdeckt, dass das Todesrisiko signifikant erhöht wurde bei Dosierungen >180mg/T ( hier nachzulesen). Quellen: Huffington Post, Sciences et Avenir, Le Monde. ANSM CommuniquéLG Patrick
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Kornblume
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 09:25 |
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
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Lieber Patrick, danke für die Info! Das ist ja eine schlechte Nachricht... Werde damit mal meinem Bac.-Arzt konfrontieren. Mal sehen, was er dazu meint. Nun wird Baclofen in Deutschland ganz bestimmt nie zugelassen werden... Dann lasse ich erstmal das Aufdosieren, denn das gibt mir schon zu denken. Mir ist auch aufgefallen, dass, je höher die Dosis bei mir ist, um so mehr depressive Phasen habe ich...  Komme ja kaum noch morgens aus dem Bett.... schaffe fast nichts mehr daheim... bin nur noch traurig und antriebslos... Alles Mist.... und draußen regnet es in Strömen..... Liebe Grüße Manuela
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 10:00 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Liebe Manuela Kornblume hat geschrieben: Nun wird Baclofen in Deutschland ganz bestimmt nie zugelassen werden... Trotzdem gibt es Hoffnung, ich würde mal abwarten. Die Erforschung von Baclofen als Medikament gegen Alkoholsucht steht noch in den Kinderschuhen. Es fehlen gross angelegte Studien, das braucht alles viel Zeit. Einen Kampf haben wir verloren, den Krieg noch lange nicht. LG Patrick
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Kornblume
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 11:35 |
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
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Lieber Patrick, ... weitaus mehr beunruhigt mich, dass Baclofen wohl doch nicht ein so sicheres Medikament zu sein scheint, wie angenommen..... Es wurde entdeckt, dass das Todesrisiko signifikant erhöht wurde bei Dosierungen >180mg/TVielleicht sind 140 mg auch schon zu viel.... Alkohol führt letztendlich auch zum Tode,... wenn man jedoch mit Bac vom Regen in die Traufe kommt.... Hmmm ... kein schöner Gedanke... aber was ist die Alternative...? .. vielleicht kommen die Ärzte hier in Deutschland dann auch auf die Idee wieder runter zu dosieren.. man weiß es nicht... ich mache mir jetzt schon Gedanken... Liebe Grüße Manuela
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 13:00 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Ach Mensch Manuela,
pack Deine Ängste mal weg. Die oben genannten Einwände gegen Baclofen sind durchaus zweifelhaft, die entsprechenden Studien nicht nachvollziehbar. Hier geht es gar nicht darum, daß Baclofen gefährlich ist. Das ist es sicherlich nicht mehr als andere Medikamente auch. Hier geht es darum, daß sehr starke Lobbies Baclofen aus monetären Gründen einfach nicht in der Behandlung der Alkoholkrankheit sehen wollen und dies mit allen Mitteln durchzusetzen versuchen, was ihnen ja wohl auch gelingt, wenn so Angst gestreut wird.
LG Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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Kornblume
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 13:43 |
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
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Hallo Fallada, Bitte nicht so abwertend.... was heißt hier: Mensch Manuela.... Es wird schon etwas Wahres dran sein. Du weißt das alles, hmmmm Das sind keine Ängste! Es sind einfach meine Gedanken und Gefühle zu dieser Sache. Manuela
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 15:25 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Zitat: Mir ist auch aufgefallen, dass, je höher die Dosis bei mir ist, um so mehr depressive Phasen habe ich...  Komme ja kaum noch morgens aus dem Bett.... schaffe fast nichts mehr daheim... bin nur noch traurig und antriebslos... Dann dosiere BITTE endlich einfach ab! Ich mag es echt nicht mehr lesen! Ja: Baclofen kann Depresssionen auslösen. Bei 15 -20% der Menschen wirkt es nicht. Da Du sowieso auch ohne Suchtdruck trinkst ist die Baclofentherapie vielleicht wirklich nichts für Dich. Ja es gibt die Menschen, die Alkohol mit Baclofen mischen - sicher nicht gut! Ich kenne Patienten, die neben dem Küchentisch liegen weil sie wieder zuviel Vodka mit 250mg Baclofen kombiniert haben. Unverantwortlich - aber die zählen natürlich!!!! Nur wie kann ich an die Vernunft appellieren? Mal 200mg Bac zum "chillen" nach Koks und Heroin - führt oft in die Notaufnahme. Macht mich mittlerweile einfach wütend! Die Statistik der angeblichen Studien der ANSM berücksichtigen weder die Einnahme anderer Medikamente, Komorbiditäten und es wurden nicht einmal die Autoren der Studie genannt. Waren diese Opfer/Menschen ärztlich begleitet? Sicher sollte Baclofen verantwortungsbewusst eingenommen werden, es sind keine Hustenbonbons. Aber ich sehe täglich Menschen, die durch Baclofen die Chance auf ein neues Leben bekommen haben; oft sogar ohne Psychotherapie, Gruppengespräche und Endlosdiskussionen über mögliche Zipperlein, die von Baclofen herrühren "könnten". Ich rede von Menschen, die nach jahrelanger Qual und Therapieversuchen in ein alkoholfreies Leben starten konnten, die mir den Mut geben das Medikament weiter zu verschreiben. Die ich in regelmässigen Abständen sehen darf - erleben darf was es heisst frei zu sein von Craving, von Selbstverleugnung. 72.000 Tote pro Jahr in Deutschland durch Alkohol! Also die überwiegende Mehrheit der Alkoholiker stirbt wohl doch noch ganz ohne Baclofen. jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Klamsch
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 15:31 |
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
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Liebe Manuela,
diese Studie, bzw. die Aussage, daß Baclofen hochdosiert eingenommen zum Tode führen kann, ist erst unlängst hier im Forum diskutiert worden. Ich find den Beitrag nur nicht mehr sonst hätte ich ihn hier verlinkt. Aber vielleicht kann das jemand anderer übernehmen.
Ich hatte mich damals schon dazu geäussert und wiederhole es sehr gerne nochmal: Ich habe auch jetzt keine Angst Baclofen hochdosiert (175mg/d) einzunehmen und werde es auch weiter einnehmen. Es hilft mir und nur das alleine zählt für mich. Ausserdem wird in dieser Studie nicht darauf eingegangen, welche Probanden wirklich verstorben sind. Waren sie alt? Waren sie krank? Bzw. welche Krankheiten hatten sie? Wie war die alkoholische Vorgeschichte, bzw. wie weit waren Organe schon geschädigt? Nichts dergleichen wird darin aufgeführt.
Epileptikern wird Baclofen mittels Pumpe direkt in das Rückmark injiziert und das mit teilweise höheren Dosen als wir sie nehmen. Ich habe noch nichts zu evtl. Todesfällen dazu gefunden.
Viele liebe Grüße
Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 15:45 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Klamsch hat geschrieben: diese Studie, bzw. die Aussage, daß Baclofen hochdosiert eingenommen zum Tode führen kann, ist erst unlängst hier im Forum diskutiert worden. Ich find den Beitrag nur nicht mehr sonst hätte ich ihn hier verlinkt. Aber vielleicht kann das jemand anderer übernehmen. Hier ist der LinK: viewtopic.php?f=130&t=4220&p=45418&hilit=ANSM#p45418Liebe Manuela, das Mensch hat Fallada ganz sicher nicht abwertend gemeint. Ich selber benutze das auch oft durchaus liebevoll oder anteilnehmend guten Freundinnen gegenüber. Dem geschriebenen Wort fehlt der Tonfall, aber so wie ich Fallada kenne war das ganz sicher nicht abwertend sondern mut machend, aufmunternd gemeint. Du bist bei einem guten Arzt, der an der Studie in Deutschland beteiligt war und der ein offenes Ohr für dich hat. Vielleicht besprichst du dich zeitnah mit ihm. Deine Dosierung, Sorgen, Ängste und die zunehmenden Depressionen betreffend.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen darf nicht mehr hochdosiert verschrieben werden Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 17:03 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Danke Juli. Genauso ist es. Es war liebevoll und beruhigend gemeint. Tatsächlich ist mir schleierhaft, wie man ein "Ach Mensch" abwertend erleben kann. Und, Manuela, die weiteren Sätze, in denen ich versucht habe, das ganze zu relativieren und Dir damit ein wenig zu helfen, hast Du offenbar nicht gelesen. Inzwischen geht es mir ähnlich wie Jivaro: ich verliere langsam die Geduld. Und möchte das, was sie Dir geschrieben hat hiermit unterstützen.
Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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