"Andere Wirkungen" durch Baclofen
Freitag 23. April 2010, 10:02
Eine Stimme
Ich bin eine Stimme, die Stimme eines Menschen.
Ein paar Minuten lang darf ich mich bei dir aufhalten, wenn du die
Freundlichkeit hast, mir solange zuzuhören.
Es gibt unzählige Stimmen in der Welt,
ein gewaltiges Durcheinander von Stimmen.
Auch heute werden viele Stimmen an dein Ohr schlagen,
deutlich oder undeutlich.
Die meisten davon wirst du wieder vergessen.
Du wirst auch die Stimme,
die jetzt zu dir spricht, wieder vergessen,
das ist ganz natürlich, alle menschlichen
Stimmen verklingen und werden vergessen.
Eine Stimme aber gibt es, die wird niemals verstummen.
Freilich wird sie von sehr vielen Menschen nicht gehört.
Trotzdem spricht sie. Es ist damit so, als wenn du jetzt,
während ich spreche, alles mögliche andere
tust, im Zimmer hin und hergehen,
pfeifen oder mit Anderen reden würdest.
Wie oft kommt das vor, man spricht dann eben ins Blaue hinein,
das ist nicht anders, wenn die eine Stimme,
die da spricht, in viele tausend Wohnungen gelangt.
So ähnlich ist es auch mit der anderen Stimme.
Sie spricht, und viele Menschen, zu
denen sie spricht, hören nicht zu. Aber bitte:
wenn das nun eine Stimme ist, die man
unbedingt hören muss, eine Stimme,
die einem etwas ganz Wichtiges zu sagen hat,
das Wichtigste von der Welt - wäre es nicht leichtsinnig,
ja wahnsinnig, wollte man ihr nicht lauschen?
Ich, der ich in diesen Minuten zu dir spreche,
die Stimme eines Menschen - ich
kann dich höchstens erinnern. Nämlich daran,
dass auch zu dir eine ganz andere Stimme spricht,
heute und alle Tage, und dass diese Stimme
dir nicht nur irgend etwas ganz Wichtiges,
sondern das Allerwichtigste von der Welt zu sagen hat.
Sie spricht nicht durch einen Apparat zu dir,
sondern ganz unmittelbar. Sagen wir - durch dein Herz - und
indem sie zu dir spricht, wirbt sie zugleich um dich,
dass du doch zuhören solltest, nicht nur heute,
sondern auch morgen, und wenn
möglich alle Tage.
Samstag 24. April 2010, 18:55
DER ENGEL DER FREIHEIT
Nach Freiheit sehnen wir uns alle. Denn es tut uns weh, wenn wir uns
abhängig fühlen. Wenn andere Menschen uns bestimmen, wenn wir in ihrer Nähe nicht
anders können, als ihre Erwartungen zu erfüllen, dann ärgert uns das. Es ist
gegen unsere Würde. Oder wenn wir von unseren Emotionen oder Gewohnheiten
beherrscht werden, fühlen wir uns nicht wohl. Wir haben heute zwar eine äußere
politische Freiheit. Aber im Miteinander fühlen sich viele unfrei. Da fühlen sie
sich in Sachzwänge eingebunden. Da werden sie von den Erwartungen der
Gesellschaft bestimmt. Sie trauen sich nicht, auszubrechen und gegen den Strom zu
schwimmen. Sie haben den Eindruck, dass andere über sie bestimmen. Da traut
sich jemand nicht frei zu sagen, was er denkt. Er überlegt sich, was der andere
von ihm erwartet, was der über ihn denken würde. Er ist nicht er selbst,
sondern versucht, der zu sein, den die andern gerne haben möchten. Aber so kann
ich nie Mensch werden, so entdecke ich nie, wer ich selber bin.
Das deutsche Wort Freiheit kommt von der indogermanischen Wurzel pral. Das
heißt: schützen, schonen, gern haben, lieben. Wir sprechen ja auch heute noch
von einem Freier. Die Germanen nannten den, den sie liebten und daher
schützten, einen freien Menschen. Er konnte frei und vollberechtigt in der
Gemeinschaft stehen. Er war frei, ungebunden, unabhängig, nicht beengt. Ich fühle mich
frei, wenn ich mich geliebt Weiß. Dann muss ich mich nicht nach den
Erwartungen der andern richten. Dann darf ich sein, wie ich bin. Wenn ich mich von
einem Menschen geliebt Weiß, kann ich in seiner Nähe mich so geben, wie ich
mich fühle. Dann muss ich nicht ständig Angst haben, was der andere von mir
denken würde. Ich weiß, dass ich bejaht bin. Wenn ich mich wirklich im Grund
meines Daseins geliebt Weiß, dann bin ich frei von dem Zwang, die Erwartungen der
andern zu erfüllen. Ich bin frei von dem Zwang, immer Erfolg haben zu
müssen; immer etwas vorweisen zu müssen, den Maßstäben der Gesellschaft entspre¬chen
zu müssen.
Die Griechen kennen drei Worte für Freiheit: Eleutheria ist die Freiheit,
dort hinzugehen, wo ich will. Ich bin frei in meinem Handeln. Ich kann das tun,
was ich für mich als richtig spüre. Ich bin nicht eingezwängt durch die
Vorschriften und Erwartungen der andern. Parrhesia meint die Redefreiheit. Du
denkst vielleicht, dass das nichts Besonderes ist. Du darfst in der Demokratie
ja sagen, was Du denkst. Aber wie oft richtest Du Dich doch nach den andern.
Ich kenne einen sehr begabten Menschen, der gute Zeugnisse hat. Aber er findet
keine Arbeit, weil er sich vor jedem Vorstellungsgespräch tausendmal
überlegt, was der Personalchef denken könnte, wenn er das sagt, und ob er meinen
würde, er sei neurotisch, wenn er jene Worte verwenden würde. Er ist nicht frei
in seinem Reden. Frei sind wir erst, wenn wir uns so zeigen können, wie wir
sind, wenn wir unsere Wahrheit auch vor andern aussprechen können. Der dritte
Begriff, die Autarkia, meint Selbstverfügung und Selbstbestimmung. Ich kann
noch selber entscheiden, was ich will, was ich esse und wie viel, wann ich
verzichte und faste. Dieses innere Gefühl der Freiheit, noch Herr über mich zu
sein, gehört wesentlich zur Würde des Menschen. Viele werden heute getrieben
von ihren Süchten. Da täte ihnen der Engel der Freiheit gut, der sie
aufrichtet und frei über sich verfügen lässt.
Eine Frau hat sich in einen Mann verliebt. Aber der will nichts von ihr
wissen. Obwohl sie weiß, dass die Beziehung keine Chance hat, dass sie sich
dadurch nur selbst verletzt, kommt sie nicht los von ihm. Auch sie bräuchte den
Engel der Freiheit, der ihr ihre Würde wieder schenkt, das Gespür, dass sie in
sich wertvoll ist, dass sie es nicht nötig hat, diesem Mann nachzulaufen.
Andere fühlen sich in der Ehe, in der Familie, in einer Gemeinschaft eingeengt
und unfrei. Sie haben keinen Raum zum Atmen. Auch sie bräuchten den Engel der
Freiheit, der ihnen die innere Freiheit schenkt, sich auch in der Enge noch
frei zu fühlen. Die innere Freiheit sagt mir, dass über mein wahres Selbst
keiner verfügen kann. Sie schenkt mir Unabhängigkeit auch in der Freundschaft.
Ich definiere mich nicht vom andern her. Ich bin immer noch ich selbst. Solche
Freiheit ist nötig, damit Freundschaft, damit Ehe gelingen kann. Wenn zwei
aneinander kleben, wenn sie sich ständig vergewissern müssen, was der andere
jetzt denkt, dann kann in solcher Enge keine reife Beziehung wachsen. Auch in
jeder Bindung brauche ich trotzdem noch Freiheit. Ich binde mich in Freiheit.
Und in der Bindung bin ich frei, gibt es in mir einen Raum, über den niemand
verfügen kann. Ich wünsche Dir, dass der Engel der Freiheit Dir solche
innere Freiheit schenkt, damit Du Dich wahrhaft als freier Mensch fühlen und
aufrecht leben kannst.
von Amseln Grün
Montag 10. Mai 2010, 16:18
Für Alle, denen es trotz Bac im Moment nicht so gut geht....
Schaut mal hier, ist sehr emotional, schön (nicht von mir, gefällt mir aber sehr gut)
http://www.youtube.com/watch?v=TzaMa6Si ... e3oMl7BCns
Mittwoch 12. Mai 2010, 15:44
Hallo Emelie,
dein eingestellter link hatte mich neugierig gemacht. Heute habe ich dann leider die Meldung erhalten, dass das Video/der Titel nicht mehr zugänglich ist. Oder ich habe was verkehrt gemacht. Schade!
Trotzdem Dank an dich.
LG
Mittwoch 12. Mai 2010, 19:54
@elgarlopin:
gehe auf
http://vtunnel.com und gib da die Adresse ein (mit kopieren und einfügen, nicht abtippen), dann kannst Du das video sehen :)
hoffe es funzt (bei mir gings),
derPuck
...und natürlich ein dankeschön an emelie :)
Donnerstag 13. Mai 2010, 16:43
Puck hat geschrieben:@elgarlopin:
gehe auf
http://vtunnel.com und gib da die Adresse ein (mit kopieren und einfügen, nicht abtippen), dann kannst Du das video sehen :)
hoffe es funzt (bei mir gings),
derPuck
...und natürlich ein dankeschön an emelie :)
Danke für den Tipp, lieber Puck
Wenn es nicht gehen sollte, unter youtube unter suchen eingeben:
Stehe wieder auf und gehe deinen Weg
(von chaoskarin2007)
Ich selbst lese im Moment intensiv dieser Rubrik, schaue mir das Video an, tanke Kraft und Zuversicht!
Ganz liebe Grüsse
Emelie
Mittwoch 19. Mai 2010, 19:12
Für Ming.... er ist um 16.20 Uhr, sein Köpflein auf meinem Schoss, eingeschlafen
Er schaut Dich an mit dunklen Augen, Du magst, Du willst es gar nicht glauben.
Gepeinigt durch den großen Schmerz,„ Nun lass mich gehen“, schreit sein Herz.Auch wenn die Seele Dir zerreißt, es Abschied nehmen heißt.
Der treue Freund verabschiedet sich leise, er geht auf seine letzte Reise.Freudig erregt, mit großem Schritte, überquert Dein Freund die Regenbogenbrücke.
Endlich ist er angelangt, in diesem wunderschönen Land.Den ganzen Tag er spielen tut, er hat's verdient, es geht ihm gut.
Dein Meer von Tränen, große Trauer,soll nicht sein auf ewige Dauer.
Es kommt der Tag, da musst Du geh'n, dann werdet ihr euch wieder seh'n.Da sitzt er dort im großen Garten, gleich an der Brücke wird er warten.Nun werdet ihr nicht mehr getrennt, da man jenseits der Brücke nur Leben kennt.
Emelie
Mittwoch 19. Mai 2010, 19:17
Liebe emelie,
das tut mir so leid...
Obelix
Dienstag 25. Mai 2010, 15:40
Ein Mann fand das Ei eines Adlers und legte es in das Nest einer Hinterhofhenne.
Das Adlerjunge schlüpfte mit der Kükenbrut und wuchs mit ihnen auf.Sein Leben lang tat der Adler, was die Hinterhofhühner auch taten, denn er dachte er sei ein Hinterhofhuhn.
Er scharrte und gackerte. Und schlug mit den Flügeln, um ein paar Meter in der Luft zu flattern.Die Jahre vergingen und der Adler wurde sehr alt.
Eines Tages sah er weit über sich am wolkenlosen Himmel einen prachtvollen Vogel, der anmutig und majestätisch auf dem kräftigen Wind dahinsegelte .
Der alte Adler sah in ehrfürchtigem Staunen auf. "Das ist der Adler, der König der Vögel", sagte sein Nachbar.
"Er gehört dem Himmel. Wir gehören dem Boden - wir sind Hühner".
So lebte und starb der Adler als Huhn, denn er war, wofür er sich hielt.
Dienstag 25. Mai 2010, 16:09
Willo hat geschrieben:Darf ich das kommentarlos in den Selbsthass - Thread kopieren?
Das war eine Punktlandung.
LG
Willo
Aber natürlich, lieber Willo
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