Neues Mitglied stellt sich vor

Liebe Spirit,

ich habe den Eindruck, du machst das richtig gut. Bitte berichte weiter. Hier finden sich immer Menschen, die dir beistehen, dich verstehen und unterstützen. Ich empfinde dieses Forum als konstruktiver als manche AA-Runde (womit ich AA nicht schlechtreden will).

Herzlich grüßt
Dieter

Hallo lieber Dieter, liebe Juli,vielen lieben Dank für Eure Worte und Unterstützung. Ich denke AA hat mir viel geholfen und mir zu damaliger Zeit den langen Weg meiner Trockenheit geebnet. Ich durfte da viel lernen, wobei ich natürlich nicht mit allen Aussagen/Meinungen konform ging.Ich könnte zb nie in meiner Stammgruppe, ohne riesige Reibungspunkt mitteilen das ich jetzt Baclofen nehme.Ich kenne die Meinung der Gruppenmitglieder hierzu, die lautet:Keine Pille, keine Pulle, kein Selbstmord...das schließt Medikamente zur Suchtentwöhnung mit ein.Ich bin der Meinung, es ist egal wie man es macht/schafft , viele Wege führen zum Ziel, hauptsache man schafft es.Es gibt für mich hierzu kein richtig oder falsch. Es gibt auch einige AA-Gedanken die ich als wertvoll betrachte, zb : Nur das heute zählt, heute 1 Tag schaffe ich es nüchtern zu bleiben und da gibt es noch etliche Gedanken mehr, die mir persönlich geholfen haben. Ich glaube zur Sucht muss jeder für sich selbst entscheiden, was oder welcher Weg,Therapieform etc ihm gut tun,das ist sehr individuell .SA greift leider auch nicht mehr in der Form bei mir, in der es mal gegriffen hat, doch ich bin dankbar für die Jahre und Freunde dort, die mir geholfen , mich begleitet haben.Wenn ich denke das ich da 17 Jahre meines Lebens, wie viele Stunden in der Woche, meinen Hintern im Stuhl platt gesessen habe...unglaublich.
Heute war ich im Anschluss meiner Geschäftes noch bei meiner Mum,die hatte vor kurzem Geburtstag, aufgrunddessen wollte ich sie heute zum Essen ausführen, war keine gute Idee. Meine Mum ist wie sie ist, sehr destruktiv und nur am meckern, ich habe das fast nicht ausgehalten. Eine anstrengende Arbeitswoche und ein unentspanndes Feierabendessen.Nachdem ich von meiner Mum weggefahren bin, hatte ich dermaßen von Suchtdruck obwohl ich beim Essen dann schon 40 mg Baclofen, über den Tag verteilt genommen habe, das ich hin und her gezockt habe mir jetzt beim nächsten Supermarkt, sämtliche Desperados oder 2 Flaschen Wein, sondige hole.Ich bin jetzt zwar zuhause angekommen,zocke dennoch immer noch hin und her, mir was zu holen,grauenhaft. Am Wochenende ist es gerade immer am schwersten für mich,da ich ja zudem auch weiß das ich am nächsten Tag keine Arbeitsverpflichtungen oder sonstiges habe. Ich bete darum , die nächsten 24 Stunden trocken zu bleiben,Ich hasse diese kämpfe,soll ich soll ich nicht.Ich freue mich von Euch zu lesen.Lg Spirit

Liebe Akito, wie geht es dir?Hast du mit deinem Mann sprechen können, würde er sich darauf einlassen können,kein Alkohol im Haus zu haben?

Liebe Spirit,

AA hat mich auch einige Jahre über Wasser gehalten. Damals gab es auch noch gar keine anderen Möglichkeiten. Das war einfach Standard. Therapie, AA. Punkt. Was einen paar Jahre bei der Stange gehalten hat kann nicht nur verkehrt sein. Und wie du finde ich gerade "nur für heute" sehr hilfreich und auch ein paar andere Ansagen von Mitgliedern, die langjährig trocken waren hatten einfach was.

Dass du nach so einem frustrierenden Abend gerne einen Entspannungsschluck trinken würdest, kann ich nachvollziehen. Ich finde es aber schon mal großartig, dass du direkt
heim gefahren bist. Das noch mal los fahren ist schon eine größere Hürde.

Vielleicht hast du schon längst was gefunden, das dich ablenkt. Das hoffe ich sehr! "Nicht jetzt" hilft mir oft. Und v.a. die Frage: "wie fühle ich mich morgen, wenn ich jetzt trinke?"

Ich hatte heute auch kurz den Wunsch was zu trinken, der war dann zwar beherrschbar, wurde auch kein Druck oder Kampf, dennoch der Gedanke schoss mir durch den Kopf, dass ich irgendwie gerne zur Entspannung....aber es zeigte mir auch wieder mal, dass wir vermutlich wohl doch ein Leben lang verwundbar bleiben.

Ich drücke dir die Daumen, dass du längst über dem Berg bist und sich die Gedanken ans los fahren, um was zu besorgen verloren haben.

Hallo liebe Juli, danke für deine schnelle Antwort. Leider komme ich gerade vom Supermarkt zurück.Ich habe das heutige hin und her, nach dem Besuch meiner Mutter nicht ausgehalten, das gezocke macht mich verrückt. Dennoch sag ich mir, jetzt waren es neun Tage ohne Alkohol. In Anbetracht dessen das ich 17 Jahre trocken war ein Witz, doch vom heutigen Standpunkt aus ein Gewinn. Ich muss jetzt wieder kleine Brötchen backen, mein nächstes Ziel ist es zumindest 14 Tage lang ohne zu schaffen usw.Wichtig ist das ich nicht aufgebe und am Ball bleiben.Ja, für mich war wie für dich die Zeit in AA wertvoll. Jetzt ist eine andere Zeit,andere Möglichkeiten.Mir tat es jetzt richtig gut von dir zu lesen.Ich danke dir hierfür und freue mich das du es für heute geschafft hast, dem Wunsch zu trinken nicht nachzugeben. Es grüßt dich ganz herzlich ,Spirit ich fange morgen mit einem neuen heute an!

Schade, dass der Supermarkt noch auf hatte.

Ja, für mich war wie für dich die Zeit in AA wertvoll. Jetzt ist eine andere Zeit,andere Möglichkeiten.

Ja, es war Teil des Weges. Inzwischen habe ich mich total entfernt und entfremdet, aber: es gibt eben jetzt auch andere Möglichkeiten, Ansätze und Wege. Und das ist gut so. Trotzdem war es damals richtig.

mein nächstes Ziel ist es zumindest 14 Tage lang ohne zu schaffen usw.Wichtig ist das ich nicht aufgebe und am Ball bleiben

Genauso. Tag für Tag, nur für heute und niemals aufgeben!

Ja, schade das der Supermarkt noch auf hatte. Doch morgen ist ein neuer Tag und ein neues heute.Ich bin so unendlich froh in dieses Forum gefunden zu haben und auch über das Buch von Dr.Ameisen gestolpert zu sein.Ich glaub ich habe eine reale Chance meine Krankheit erneut zum stillstand zu bringen und das ist alles was zählt. Ich habe ja die Tendenzen alles hier jetzt und sofort.Mein Leben ist von Ungeduldig geprägt. Ich lerne jetzt geduldig mit mir zu sein und gebe mir und Bac die Zeit die ich brauche ohne mein Ziel;vollständige Abstinenz aus den Augen zu verlieren. LG Spirit

Guten Morgen liebe Spirit,
jetzt hat dein neues "Heute" begonnen. Ich wünsche dir einen schönen Tag und die Geduld, die du dir selbst auch wünschst !
Auch mir hat vor vielen Jahre eine Gruppe sehr geholfen. Es waren nicht die AA sondern die Guttempler. Dort bin ich ca 6/7Jahre regelmäßig in die Gesprächsgruppe gegangen, habe auch über das GT-Bildungswerk die Ausbildung als "Mitarbeiterin der Suchkrankenhilfe", sowie zur "Gruppenleiterin" gemacht. Das war mir alles damals eine große Hilfe !!!!
Liebe Spirit, auch mir geht es heute so, dass ich mich sehr freue über das Buch von Olivier Ameisen zu Baclofen und durch Federico in dieses Forum gefunden zu haben.
In den letzten Wochen habe ich immmer wieder auch mit "Suchdruck" zu tun gehabt. Doch mit der Notfalldosis und der Vorstellung der letzten körperlich und seelisch entsetzlichen "Danachs" ist es mir in den vergangenen 7 Wochen gelungen dies zu überwinden.
Wie schön, dass du uns hier so offen deinen Weg mitteilst.
Alles Liebe für dich!
Herzliche Grüße von
Trudi

Liebe Spirit,

ich wünsche dir eine große Portion der viel zitierten GGG und wenn der Geduldsfaden mal reißt Humor mit oder ohne Schokolade:

https://www.hussel.de/p/bunte-worte-als ... ilt-wurde/

Du gehst das denke ich richtig an. Setzt dich nicht unter Druck, hast aber ein klares Ziel vor den Augen.

Einen guten Start in die neue Woche

Liebe Spirit,

Ein bisschen erinnerst Du mich an mich - was die Schwierigkeit, abstinent zu bleiben nach Begegnungen mit der Mutter anbetrifft. Mit meiner Mutter ging es mir nach jedem Treffen genauso wie Dir gestern - das Verlangen wurde zum Craving und ich "schüttete" mich zu. Ich habe dann beschlossen, den Megatrigger Mutter eine Weile zu meiden, letztendlich waren es drei Monate. Interssanterweise behandelt mich meine Mutter seither mit mehr Respekt. Und sie hilft mir sogar ab und zu - indem sie auf meinen Hund aufpasst (der sehr gut aufgehoben ist bei ihr).
Ganz kurz zu mir: ich bin seit 5 Jahren im Forum, bis zum 21. März diesen Jahres war die längste Zeit, die ich durchgehend nüchtern war, 85 Tage. Zwar hatte ich am Anfang meiner Einnahme mit Baclofen fast 1 1/2 Jahre "nur" Vorfälle im Abstand von ca. 2 Monaten, diese aber massiv mit mindestens 2 Flaschen Wein. Darum zähle ich diese Zeit heute nicht. Danach hatte ich 3 schlimme Jahre.
Nach dem 21. März habe ich erst einmal dafür gesorgt, daß mir möglichst kein Trigger zu nahe kommen kann. Das ging ganz gut, bis auf den Trigger Beruf. Dieser läßt sich natürlich nicht vermeiden, also bin ich eine ganze Zeit lang in die Arbeit gefahren, ohne Geld, EC-Karte etc. mitzunehmen, damit ich mir danach nichts kaufen konnte. Nachdem ich die ersten zwei Wochen überstanden und inzwischen auf 105 mg aufdosiert hatte, wurde es leichter. Heute geht es gut.
Eine kleine Anmerkung zum Schluß: Wenn Du Dir etwas vornimmst, also eine gewisse Zeit nüchtern zu bleiben, wähle die ersten Etappen so, daß Du ein Erfolgserlebnis haben kannst. Da scheinen mir 14 Tage nach 7 Tagen erreichter Abstinenz sehr viel. Jedenfalls wäre das für mich so gewesen. Ich hätte da + 1 Tag gewählt, als das Mal vorher. In Deinem Fall wären es jetzt dann 8 Tage.

LG Fallada