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Trudi
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 12:38 |
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Registriert: Mittwoch 4. April 2012, 18:20 Beiträge: 343
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Guten Morgen!
Das "Kämpfen GEGEN etwas", Erkrankungen zum Beispiel, habe ich seit einiger Zeit zum größten Teil hinter mir gelassen. Alkohol ist schon lange weder Freund noch Feind für mich. Ich habe seine Wirkung vor sehr vielen Jahren entdeckt und benutzt, um mein Befinden zu verändern. So bin ich nach und nach in die Abhängigkeit gelangt und erkrankt. Auf meinem Weg befinde ich mich jetzt insgesamt mehr im bewussten Annehmen der jeweiligen Situationen, im Anschauen, Beobachten, Forschen, bewussten Entscheiden, Handeln. Dabei liegt mein Fokus auf Akzeptanz und Achtsamkeit. Unter Akzeptanz verstehe ich aktive Annahme der Situation, ohne diese zu beurteilen. Sie ist kein Sich-Ergeben in die Erkrankung, sondern es geht darum, einen eigenen friedlichen Umgang mit ihr zu finden. Achtsamkeit ist wiederum eine bestimmte Form der »Aufmerksamkeit, die sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht, absichtsvoll und nicht wertend ist«. Ich habe ja schon einmal fast 20 Jahre abstinent gelebt. Damals ohne Baclofen. Als ich dann wieder angefangen hatte , hin und wieder ein Glas Wein zu trinken, bin ich wieder in die alten Verhaltensmuster gerutscht und habe den Alkohol wieder als Medikament "gegen"... eingesetzt. Erst viele Jahre später bin ich zum Baclofen gekommen und froh und dankbar dafür. Ich lebe im Moment nicht abstinent, aber versinke dank Baclofen nicht im Sumpf. Dies ist noch nicht mein Ziel und ich arbeite weiter daran. Dies alles nur ´mal so als Statement für diejenigen, die es interessiert.
Einen schönen Sonntag und liebe Grüße von
Trudi
_________________ "Nicht die Sucht bekämpfen, sondern die Alternative leben!"
Ute Lauterbach
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Hannes45
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 17:06 |
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Registriert: Samstag 6. Januar 2018, 13:22 Beiträge: 23
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Trudi hat geschrieben: Guten Morgen!
Das "Kämpfen GEGEN etwas", Erkrankungen zum Beispiel, habe ich seit einiger Zeit zum größten Teil hinter mir gelassen. Alkohol ist schon lange weder Freund noch Feind für mich. Ich habe seine Wirkung vor sehr vielen Jahren entdeckt und benutzt, um mein Befinden zu verändern. So bin ich nach und nach in die Abhängigkeit gelangt und erkrankt. Auf meinem Weg befinde ich mich jetzt insgesamt mehr im bewussten Annehmen der jeweiligen Situationen, im Anschauen, Beobachten, Forschen, bewussten Entscheiden, Handeln. Dabei liegt mein Fokus auf Akzeptanz und Achtsamkeit. Unter Akzeptanz verstehe ich aktive Annahme der Situation, ohne diese zu beurteilen. Sie ist kein Sich-Ergeben in die Erkrankung, sondern es geht darum, einen eigenen friedlichen Umgang mit ihr zu finden. Achtsamkeit ist wiederum eine bestimmte Form der »Aufmerksamkeit, die sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht, absichtsvoll und nicht wertend ist«. Ich habe ja schon einmal fast 20 Jahre abstinent gelebt. Damals ohne Baclofen. Als ich dann wieder angefangen hatte , hin und wieder ein Glas Wein zu trinken, bin ich wieder in die alten Verhaltensmuster gerutscht und habe den Alkohol wieder als Medikament "gegen"... eingesetzt. Erst viele Jahre später bin ich zum Baclofen gekommen und froh und dankbar dafür. Ich lebe im Moment nicht abstinent, aber versinke dank Baclofen nicht im Sumpf. Dies ist noch nicht mein Ziel und ich arbeite weiter daran. Dies alles nur ´mal so als Statement für diejenigen, die es interessiert.
Einen schönen Sonntag und liebe Grüße von
Trudi Danke für deinen Bericht Trudi, hat mir einen echten aha-Moment beschert.
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Spirit
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 20:41 |
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Registriert: Dienstag 20. Juni 2017, 09:06 Beiträge: 188
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Liebe Trudi,
auch von mir ein herzliches Dankeschön für Dein Bericht. Ja, annehmen was ist, erlauben dem was da ist,da zu sein, da bin ich auch immer wieder am üben. Ich habe dies früher oft geübt, war da sogar in einigen Satsangs ( Treffen in Wahrheit) in dem dies praktiziert wird. Danke, das Du darauf hingewiesen hast.
Einen schönen Sonntag, ich fände es schön, öfter von dir zu lesen!
LG
Spirit
_________________ Wahre Worte sind nicht immer schön; schöne Worte sind nicht immer wahr.
Laotse
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Akito
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 23:31 |
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Registriert: Donnerstag 27. Juli 2017, 14:23 Beiträge: 66
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Hallo Trudi, danke für diese schöne Anregung. Trudi hat geschrieben: Sie ist kein Sich-Ergeben in die Erkrankung, sondern es geht darum, einen eigenen friedlichen Umgang mit ihr zu finden. Ich bin seit kurzem auch nicht mehr ganz so streng mit mir. Versuche, etwas mehr anzunehmen und nicht nur negativ zu bewerten, sondern auch das Positive zu sehen. Zu sehen, was ich trotz der widrigen Umstände hinbekommen habe, die kleinen Schritte sehen und loben, gnädiger mit mir zu sein. Das nimmt mir den Druck raus. Je mehr Druck ich mir mache, desto mehr trinke ich. Liebe Grüße und eine schöne Woche, Akito
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Donnerstag 1. März 2018, 09:17 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Liebe Trudi,
danke für diese eindrucksvollen Zeilen. Es gibt nicht den einen Weg aus der Sucht zurück in die Freiheit; es gibt viele Wege, und das einzig Wichtige dabei ist doch, dass der von dir gewählte gut zu dir passt und für dich der richtige ist.
Dabei wünsche ich dir weiterhin einen klaren Blick und die nötige Achtsamkeit und Wachsamkeit.
Liebe Grüße Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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Trudi
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Freitag 2. März 2018, 08:19 |
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Registriert: Mittwoch 4. April 2012, 18:20 Beiträge: 343
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Dankeschön ihr Lieben !
Im Moment wird hier ja viel darüber diskutiert, ob es möglich ist, nach einer gewisssen Zeit der Abstinenz wieder zu einem gelegentlichen Genusstrinken zurückzufinden, ob das Suchtgedächtnis "lebenslänglich" bleibt oder die Erkrankung geheilt werden kann. Ich kann hier nur von meinen Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen berichten, andere Forumsmitglieder auf ihrem Weg bestärken, hinhören, mitfühlen, ohne zu bedrängen, ohne meinen Weg als den einzig wahren zu vermitteln. Vor sehr vielen Jahren hatte ich mir ein ganzes Jahr Abstinenz vorgenommen, um danach nur noch gelegentlich etwas Wein zu trinken. Dieses abstinente Jahr ist mir gelungen, das Genusstrinken danach nicht. Ich befand mich recht schnell wieder in den alten Mustern. Drei Jahre später ist es mir dann gelungen, ganz auf den Alkohol zu verzichten und das fast 20 Jahre lang. Leider habe ich mich danach wieder darauf eingelassen, doch ´mal wieder ein Glas Rotwein zu genießen. Es dauerte nicht allzu lange und ich befand mich wieder in der Suchtspirale. Seitdem ist es mir nicht gelungen, längere Zeit abstinent zu leben. Ein Teil von mir WILL nicht "verzichten". Mir bedeutet Freiheit soviel in meinem Leben, aber in diesem Bereich fällt es mir so schwer. In den letzten Jahren habe ich auch bemerkt, dass die Lebensenergie doch weniger geworden ist, dass ich für neue Projekte, Motivationen weniger Kraft in mir finde. Blöderweise hadere ich auch wider besseren Wissens mit meinem Leben, dem, was ich mir "geschaffen" habe im Vergleich zu anderen. Ich weiß, dass dies bescheuert ist. Ich habe schon bedauert, dass ich vor 16 Jahren wieder angefangen habe zu trinken. Mein Optimismus hat mir so oft in meinem Leben geholfen. So gehe ich meinen Weg weiter ....
Liebe Grüße von Trudi
_________________ "Nicht die Sucht bekämpfen, sondern die Alternative leben!"
Ute Lauterbach
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Klamsch
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Freitag 2. März 2018, 09:18 |
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
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Liebe Trudi, Trudi hat geschrieben: Dieses abstinente Jahr ist mir gelungen, das Genusstrinken danach nicht. Ich befand mich recht schnell wieder in den alten Mustern. Das ist genau der Punkt an dem ich jetzt stehe. Ein Jahr Abstinenz habe ich zwar geschafft, aber ich spüre sehr wohl ganz tief in mir drin, die alte Gier. In meinen Urlauben im letzten Jahr habe ich jeweils ein Glas Bier, bzw. Wein getrunken, wohl aber mit dem Wissen, daß es auf keinen Fall mehr werden darf. Der Drang weiter zu trinken ist nach wie vor vorhanden, dank Baclofen habe ich aber jedes Mal die Kurve bekommen. Ich für mich habe entschieden, daß ich auch nach wie vor ganz ohne Alkohol leben möchte. Da mir die Ewigkeit zu lange ist habe ich mich für ein weiteres Jahr Abstinenz entschlossen. Dann werde ich wieder für mich Resümee ziehen und dann weiter entscheiden. So ist mal der Plan... Trudi hat geschrieben: Mein Optimismus hat mir so oft in meinem Leben geholfen. So gehe ich meinen Weg weiter .... Dem möchte ich mich anschliessen! Viele liebe Grüße Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Freitag 2. März 2018, 09:36 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Klamsch hat geschrieben: Da mir die Ewigkeit zu lange ist habe ich mich für ein weiteres Jahr Abstinenz entschlossen. Ein echter Ansporn...allerdings ist mir die Gier irgendwie abhanden gekommen. Alkoholfreies Bier, Rotweinsoße (mit verkochtem Alkohol!) etc. gehen mittlerweile problemlos, wären aber noch vor einem halben Jahr ein Trigger gewesen. Lg Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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Trudi
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Freitag 2. März 2018, 17:18 |
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Registriert: Mittwoch 4. April 2012, 18:20 Beiträge: 343
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Liebe Nadine, ich beglückwünsche dich zu deinem Entschluss, ein zweites Jahr Abstinenz dranzuhängen !!! Nach deinem erfolgreichen Jahr ist dieser neue Zeitraum einschätzbar und genau die richtige Entscheidung. Klasse !!! Ich treffe auch keine Entscheidungen für den Rest meines Lebens oder die Ewigkeit mehr ....... Ganz liebe Grüße von Trudi
_________________ "Nicht die Sucht bekämpfen, sondern die Alternative leben!"
Ute Lauterbach
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Trudi
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Betreff des Beitrags: Re: Auf dem Weg .... Verfasst: Freitag 2. März 2018, 17:34 |
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Registriert: Mittwoch 4. April 2012, 18:20 Beiträge: 343
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Liebe Fallada, wie schön, dass du die "Gier" nicht spürst. Ich selbst wurde auch in meiner langen abstinenten Zeit nicht von Weinsoße, Bachblüten oder Ähnlichem getriggert. Ich hatte auch keine Angst vor dem Alkoholgehalt in Obst, Obstsäften, frischem Brot und habe sie nach wie vor nicht. Zu einem "Rückfall", "Vorfall" gehörte schon mehr. Ganz liebe Grüße von Trudi 20 Tage
_________________ "Nicht die Sucht bekämpfen, sondern die Alternative leben!"
Ute Lauterbach
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