Montag 9. April 2018, 11:08
Lieber Patrick,
danke für Dein Feedback.
In letzter Zeit sind hier im Forum wohl nicht all zu viele "unterwegs"...!
Naja meine Krücken nennen sich in der Therapie Skills. Läuft aber auf dasselbe hinaus...

. Meine Therapeutin meinte, dass ich ja eigentlich nicht ohne Hilfen dastehe und auch theoretisch sehr viel weiß. Das stimmt! Hatte zwei Entwöhnungstherapien, Gruppen, bei den AA's war ich eine zeitlang, bin bei Vista (Suchtberatung) "angebunden" usw...
ja klar, das Wissen habe ich. Ich weiß, wie ich mich verhalten muss, wenn das Verlangen kommt... Zum Glück ist der Suchtdruck ja durch Baclofen gemindert. Meine Therapeutin meinte: "Da ist doch irgendetwas, was Sie davon abhält, die Skills anzuwenden..?"...
Ja, da hat sie wohl Recht. Da ist etwas, warum ich nicht hundertprozentig hinter meiner Abstinenz stehen kann. Es gibt eine dunkle Wolke, die mich schon länger begleitet und seit dem Frühling vorigen Jahres immer dunkler wird.... Das sind meine großen Ängste alleine dazustehen, wenn meine Eltern nicht mehr sind... Meine Mutter ist 77 und mein Vater ist 82 jahre... Gerade bei meinem Vater ist das Alter jetzt besonders sichtbar... Gesund sind sie beide nicht. Da ich keine eigene Familie habe belastet mich das natürlich und ich denke immer .... "naja, lohnt sich denn das alles noch... werde eh bald einsam und allein sein..." Dann kam noch meine Depression dazu... Gebe mich nämlich jetzt schon auf... Deshalb fällt es mir wohl schwer, länger abstinent zu sein....
Nun müssen wir eine neue Denkweise "entwickeln", denn meine Eltern sind ja noch da... Im Heute leben o. ä..... Wird nicht so einfach sein...
Dann kommt noch dazu, dass ich Rauschtrinker bin oder war.... Wenn ich eine längere trockene Phase habe fühle ich mich auch nicht richtig wohl, dann vermisse ich den Rausch, das Vergessen der Realität... das Abtauchen in eine andere Welt... Dafür gibts wohl keine Skills.... Dies können auch Psychologen nie richtig nachvollziehen!!! Das können nur Betroffene verstehen.
Das wird schon ein richtiges Stück Arbeit in der Therapie werden.
rog hat geschrieben:Sehr stark finde ich auch, dass du nicht aufgibst, immer weiter versuchst, einen Ausweg zu finden.
Irgendwann findest du ihn.
Danke! Werde mich auf die Therapie einlassen. Habe ja nichts zu verlieren....
Liebe Grüße
Manuela