Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2018, 16:56 
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Registriert: Mittwoch 10. Januar 2018, 13:23
Beiträge: 61
Hallo an alle,
Nach längerer Zeit des Mitlesens,stelle ich mich jetzt auch einmal vor.Ich versuche mich kurz zu fassen.
Ich bin weiblich,43 Jahre alt und trinke seit ca.20 Jahren regelmäßig(früher div.Alkohol,dann Weinperiode,seit 2010 täglich Bier...die letzten 2 Jahre 6 bis 12 pro Tag)
Zum Trinken kam ich schleichend(Alkohol war immer so entspannend und angstlösend).Dass ich davon abhängig werden könnte,hätte ich NIEMALS für möglich gehalten.Da mein Vater Alkoholiker war,und ich unter diesem Umstand als Kind sehr zu leiden hatte(er war jeden Abend agressiv;verbal und körperlich),wollte ich immer vermeiden,genauso zu enden.
Von klein auf bin ich immer ein sehr ängstlicher Mensch gewesen,mit großer Klappe;weswegen davon nur Menschen wissen,die mich gut kennen.Da hat sich Alkohol als falscher Helfer als allzeit bereit erklärt.
Vor ca.3 Jahren wurde mir bewusst,dass ich in die Falle getappt bin.Letztes Jahr zwei Entgiftungen stationär.Nach jeweils 5 Wochen Rückfall. Craving den ganzen Tag habe ich irgendwann einfach nicht mehr ausgehalten.
Durch einen Ärztevorschlag aus diesem Forum bin ich nun an Baclofen gekommen. Ich nehme es seit 2 Wochen und bin bei 45mg,verteilt auf 4 Einheiten.
Craving um ca.80% besser. Nebenwirkungen gelegentlicher Schwindel.Ich kann wieder schlafen,lachen und klar denken.
Ich bin so dankbar,dass ich losheulen könnte.
Dankbar für Olivier Ameisens Buch,eure Hilfe und Baclofen.
Liebe Grüße


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2018, 19:11 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
Liebe Ina,

schön, dass es mit einem Arzttermin geklappt hat und du gut auf Baclofen ansprichst.

Ina hat geschrieben:
Ich kann wieder schlafen,lachen und klar denken.


Besser könnte es nicht laufen. Ich freue mich sehr für dich!

Bitte halte uns weiter auf dem Laufenden und weiterhin so guten Therapieerfolg!

Danke für deine Rückmeldung und alles Liebe!

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Donnerstag 1. März 2018, 13:39 
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Registriert: Donnerstag 1. März 2018, 13:10
Beiträge: 1
Wohnort: Adelberg
Hallo DieIdee,

Deine Geschichte klingt wie meine. Ich werde noch die Tage auch hier vorstellen.

Liebe Grüsse,
Dita


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. Mai 2018, 11:07 
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Registriert: Mittwoch 10. Januar 2018, 13:23
Beiträge: 61
Hallo an alle,
nachdem einiges passiert ist in den vergangenen Monaten,kommt hier mein derzeitiger Stand.
Baclofen ist mir die erste Zeit sehr gut bekommen. Um das Craving gänzlich zu ersticken,dosierte ich langsam von 45mg auf 60mg hoch.
Und wurde massiv depressiv.
Mit Panikattacken,völliger Antriebsschwäche,körperlichem diffusen Krankheitsgefühl,sozialem Rückzug,Hoffnungslosigkeit etc...
Ich begann nach ca. 4 Wochen in diesem Zustand wieder zu Trinken.
Arzt Termin,Escitalopram eingeschlichen,deutliche Besserung.
Desweiteren,um bei ca.40mg bleiben zu können,nehme ich die Dosis pro Tag jetzt nicht mehr auf vier mal,sondern auf zwei mal verteilt. Jeweils ca. eine Stunde vor den, für mich typischen,Craving Zeiten.
Damit fahre ich sehr gut und trinke nicht.
Für alle,denen diese Information helfen kann.
Liebe Grüße an alle Mitstreiter

Ina


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. Mai 2018, 12:22 
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00
Beiträge: 402
Liebe Ina,

DieIdee hat geschrieben:
Baclofen ist mir die erste Zeit sehr gut bekommen. Um das Craving gänzlich zu ersticken,dosierte ich langsam von 45mg auf 60mg hoch.
Und wurde massiv depressiv.
Mit Panikattacken,völliger Antriebsschwäche,körperlichem diffusen Krankheitsgefühl,sozialem Rückzug,Hoffnungslosigkeit etc...


Ist echt schade, dass du schon bei 60 mg depressiv geworden bist! Bei mir
fing es ja mit den Depressionen bei einer weitaus höheren Dosis an.
Um 10 mg habe ich jetzt auch schon runterdosiert... die extreme Antriebslosigkeit führt mich ja auch immer wieder zum Trinken, obwohl kaum Craving...

Ich habe übrigens auch meine Dosis auf 3 Rationen verteilt. Morgens (55 mg) und mittags (55 mg) zu meinen Hauptcravingzeiten... und abends dann nochmal 20 mg...

Liebe Grüße
Manuela

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Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. Mai 2018, 13:49 
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Registriert: Mittwoch 10. Januar 2018, 13:23
Beiträge: 61
Liebe Manuela,
ich wusste garnicht,was los ist. Da schaffte ich es,einfach so(Dank Baclofen) trocken zu sein,und dann ging es mir nach anfänglich guter Phase zunehmend schlechter.
Aber,wie gesagt, mit dem AD zusätzlich geht es gut,und die niedrigere Dosierung gleiche ich quasi durch die zweimalige Gabe aus.
So klappt es bei mir.
Hast du es mal mit einem AD probiert?
Liebe Grüße
Ina


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Donnerstag 3. Mai 2018, 09:26 
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00
Beiträge: 402
Liebe Ina,

freue mich für dich, dass es so gut klappt bei Dir!!!

Ja, ich nehme ein Antidepressivum (Venlavaxin) ... schon viele Jahre. Es hilft aber nicht gegen meine Depression. Es hilft aber gegen meine Agoraphobie sehr gut.
Hatte dieses Antidepressivum schon mal erhöht, aber da bekam ich starke Nesselsucht. Müsste eigentlich ein neues AD ausprobieren.... habe ich zurzeit keine Energie dafür..

Ich wollte mal fragen, was für ein Trinkertyp du bist? Also, ich bin ein Rauschtrinker. Habe hier im Forum schon oft gehört, dass es Rauschtrinker schwerer haben mit Baclofen trocken zu werden... Bei Spiegeltrinkern klappt es wohl besser.

LG Manuela

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Donnerstag 3. Mai 2018, 13:31 
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Registriert: Mittwoch 10. Januar 2018, 13:23
Beiträge: 61
Liebe Manuela,
das ist interessant. Ich bin tatsächlich ein Spiegeltrinker.Einen sogenannten Rausch zu haben,finde ich fürchterlich( Kontrollfreak:)) )

Das für dich beste AD zu finden,ist sicherlich kniffelig. Zum Glück hat Escitalopram bei mir sofort(nach ca.10 Tagen) "gewirkt".
Verständlicherweise hast du gerade keinen Nerv,dich auf vermeintliche Experimente einzulassen.
Vielleicht kommt der richtige Zeitpunkt,ein neues Medikament an dich heran zu lassen, doch bald.
Gegen Antriebsschwäche und Ängste wirkt meines gut.
Was ich noch einnehme, ist Utrogest; da ich seit Beginn meiner Periode an Gelbkörper Schwäche leide. Das ist,nebst Beseitigung der daraus resultierenden physischen Beschwerden,ein natürliches Antidepressivum.
Hast,oder hättest du auch Zyklus Beschwerden? Brustspannen,Wassereinlagerungen,Schmierblutungen,Schmerzen vor/während der Tage...
Wenn,eventuell aufgrund eines Nährstoff/ Mineralstoff/Spurenelemente Mangels,der hormonelle Regelkreis in Schieflage gerät,verabschiedet sich der gesunde Neurotransmitter Haushalt auch gerne. Also z.B. Schilddrüsewerte ( ft3,ft4, reverses t3,TSH und evtl. Antikörper) und Sexual Hormone( Estradiol im Verhältnis zu Progesteon,Blutabnahme 14. bis 21. Zyklus Tag) checken lassen.
Könnte auch eine (Er)Lösung von der Depression sein.
Ganz liebe Grüße

Ina


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Montag 7. Mai 2018, 12:34 
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00
Beiträge: 402
Liebe Ina,

DieIdee hat geschrieben:
das ist interessant. Ich bin tatsächlich ein Spiegeltrinker.Einen sogenannten Rausch zu haben,finde ich fürchterlich( Kontrollfreak:)) )

Ich glaube, dass man es sich nicht aussuchen kann, welcher Trinkertyp man wird, oder???
Würde mich mal interessieren!

Hatte wegen der unterschiedlichen Wirkung Baclofens bei Rausch- oder Spiegeltrinkern meine Suchtberaterin mal per Mail gefragt.

Dies hat sie mir geschrieben:

Nach meiner Beobachtung fällt es Spiegeltrinkern leichter, weil diese den Alkohol nicht als Rauschmittel, sondern eher als eine Art "Medikament" nutzen, um sich zu dämpfen, d.h., um sich eine Art Rund-um-die-Uhr Schutzpanzer gegen unangenehme Emotionen und Störfaktoren aus der Umwelt zu bauen. Baclofen sediert ja auch, die Wirkung des Alkohols lässt sich so ersetzen.
Rauschtrinker dagegen suchen oft den Kick, weil sie zB negative Gefühle lange verdrängen und diese dann wegtrinken wollen, wenn sich zuviel angestaut hat. Oder sie wollen aus ihrem unbefriedigenden Alltag aussteigen "Saufen ist Urlaub im Kopf". Kicks werden durch Baclofen ja eher verhindert, Sie erleben ja selbst, dass Baclofen eher gleichgültig macht.
Bei Rausch- und Spiegeltrinkern unterscheiden sich ja nicht nur die Trinkmuster, sondern auch die Persönlichkeiten.
Das sind aber nur meine Theorien aufgrund meiner Erfahrung als Suchtberaterin - das sind keine wissenschaftlich abgesicherten Daten!


Danke für die Info zu den unterschiedlichsten Test der Blutwerte. Kann ich auch mal checken lassen... aber... habe echt keine Power dazu zurzeit. Aber danke für die Info!!!!!

Liebe Grüße
Manuela

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Neuvorstellung ;)
BeitragVerfasst: Montag 7. Mai 2018, 19:35 
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Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Kornblume hat geschrieben:
meine Suchtberaterin mal per Mail gefragt.
Ich finde, deine Suchtberaterin hat Recht.
Ich kann es zumindest für mich nachvollziehen.
Danke für den Beitrag.

LG

Patrick


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