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Stelle mich vor

Samstag 12. Oktober 2019, 21:00

Hallo, ich habe jetzt meinen ganzen Mut zusammengenommen und stelle mich Euch vor. Ich bin seit über 20 Jahren alkoholkrank und habe es sosolala geschafft, dass meine Umgebung nicht so wirklich ahnt, wie es um mich steht. Meine Familie natürlich schon und die lässt mich bisher auch nicht fallen, aber jetzt muss sich was ändern. Ich schaffte es aus eigener Kraft nicht, von meiner Sucht loszukommen. Meine Leberwerte sind stark erhöht. Weitere gesundheitliche Schäden habe ich noch nicht, zumindest nicht die auf Alkohol zurückzuführen sind. Habe vor ca. 15 Jahren einen Entzug gemacht und war auch für so 2 Jahre abstinent, aber dann wieder in das Muster zurückgefallen. In dieser Zeit bin ich auch regelmässig zu den AA gegangen, was mir schon geholfen hat. Ich trinke in Gesellschaft wenig, zuhause halt. Es kommen dann schon mal 1 - 2 Flaschen Wein zusammen. Ich bin auf meinen Führerschein angewiesen und trinke auch nicht, wenn ich fahren muss. Da geht es, aber sobald ich dann wieder daheim bin, funktioniert es nicht mehr.
Nachdem ich das Buch "Das Ende meiner Sucht" gelesen habe, hoffe ich, dass ich mit Baclofen den Absprung schaffe. Ich kenne jedoch keinen Arzt, der mir das Medikament verschreibt und hoffe auf Eure Hilfe. Es ist der letzte Strohhalm, an den ich mich klammere, ich weiss ansonsten nicht, wie es weitergehen soll.
Wenn eine angefangene Flasche da ist, muss ich einfach trinken, bis sie leer ist. Nur in seltenen Fällen schütte ich den Inhalt, den ich nicht getrunken habe, weg.
Bitte helft mir und nennt mir einen Arzt wenn möglich in Süddeutschland.
Lieben Dank.

Re: Stelle mich vor

Montag 14. Oktober 2019, 21:36

Willkommen und danke für die Vorstellung. Die Eingrenzung des PLZ-Bereichs wäre hilfreich bei der Arztsuche.

Re: Stelle mich vor

Dienstag 15. Oktober 2019, 17:59

lieben Dank für die rasche Antwort. PLZ 79 wäre richtig super, aber auch der gesamte PLZ-Bereich 7. Schönen Abend

Re: Stelle mich vor

Mittwoch 16. Oktober 2019, 08:05

Hallo xmas25,

vielen Dank für deine Vorstellung. Ähnliche Erfahrungen haben sehr viele Forenmitglieder und -besucher gemacht - mit deinem Dilemma triffst du hier auf einen geballten Erfahrungsschatz.

Mich würde interessieren, inwiefern deine Familie dir beisteht, aber auch inwiefern sie unter deinem Alkoholkonsum leidet. Würde sie einen ernsten Versuch deinerseits, alkoholfrei zu leben, unterstützen? Und willst du selbst alkoholfrei leben oder welches Ziel schwebt dir vor? Es gibt ja auch die Strategie, weiterhin Alkohol zu trinken, aber weniger. Auf Dauer geht diese Strategie nach meinem Eindruck allerdings fast immer schief - ob mit Baclofen oder ohne.

Der Wein muss aus dem Schrank, oder aber der Schrank geschlossen bleiben. Das erste Glas stehenzulassen ist die einzige echte Chance, die Freiheit wiederzugewinnen. Solange das nicht der Fall ist, wedelt der Schwanz weiterhin mit dem Hund.

Du hast das Buch von Dr. Ameisen gelesen und damit schon mal eine gute Grundlage geschaffen. Hier sind weitere:

All you need

Königsweg

Geduld, Geduld und nochmals Geduld

PDF's Haftungsfreistellung und individueller Heilversuch

Letzterer Link bietet Hausärzten eine gute Möglichkeit, Baclofen ohne persönliche Haftung off-label zu verschreiben.

Adressen bacofenerfahrener Ärzte in deiner Nähe hat dir Delle mittlerweile sicherlich via Persönlicher Nachricht genannt.

Ich möchte dir Mut zusprechen, den Schritt mit Baclofen zu versuchen. Baclofen kann den Willen stärken, die Verzweiflungsspirale der Sucht zu durchbrechen. Dafür ist aber der Entschluss nötig, die Rückkehr in die Freiheit auch wirklich zu wollen.

Bitte berichte weiter. Ich wünsche dir alles Gute!

Herzlich grüßt
Dieter
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