Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Moderates Trinken - Experiment
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 00:13 
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Registriert: Montag 15. Februar 2010, 17:23
Beiträge: 209
Wohnort: Berlin
Hallo,

ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich in letzter Zeit nicht mehr so aktiv im Forum gewesen bin. Arbeit und ein Wohnungsumzug demnächst lassen mir kaum Freizeit.

Vergangenen Samstag habe ich nach ca 4 Monaten das erste Mal wieder Alkohol bewusst angerührt. Es war zunächst Bier, dann wurde es, wie üblich, zu Wein. Das Bier hat mir überhaupt nicht geschmeckt, deswegen habe ich gewechselt (bäh, schmeckte wie Magensäure). Die Weinflasche habe ich quasi alleine ausgetrunken. Am nächsten Tag bin ich natürlich mit einem Kater aufgewacht. Im Gegensatz zu früher habe ich jedoch extremst langsam getrunken, es hat mir nicht geschmeckt und ich habe am Folgeabend nicht weiter getrunken. Mittlerweile habe ich eine Abscheu gegenüber dem Alkohol entwickelt. Alles in allem, habe ich ein Bier und eine Flasche Wein getrunken.

Mein persönliches Umfeld war sehr überrascht, dass ich wieder trinke. Einige haben sogar das Schlimmste befürchtet, jedoch habe ich ihre "Erwartungen" nicht erfüllen können. Zu Anfang prophezeite ich selbt noch den Albtraum. Den Rausch bekam ich sehr schnell, Alkohol vertrage ich wohl nicht mehr.

Psychisch gesehen, merkte ich sehr schnell einen kleinen Abfall. Am nächsten Tag hatte ich wieder depressive Schübe und leichte Ängste. Allein aufgrund der Tatsache weiß ich, dass das "Experiment" interessant war, mich in erster Linie jedoch darin bestärkte weiterhin abstinent zu bleiben.

Nun, wie konnte ich mir sicher sein, dass ich keinen gefährlichen Rückfall erleide?

Eigentlich sollte man sich da nicht sicher sein. Ich habe mich mit dem Thema Alkohol ausgiebigst beschäftigt. Vor allem das Buch "Endlich ohne Alkohol" von Allen Carr (ja, richtig gelesen!) hat mir die Gründe für das Trinken näher erläutert. Zudem habe ich mit dem Rauchen aufgehört (vor 4 Wochen). Es ist Fakt, dass Menschen, die nicht mehr rauchen, weniger Alkohol trinken (müssen). Eine weitere Sicherheitsmaßnahme war, dass ich nicht alleine getrunken habe und mir selbst im Rausch bewusst war, dass ich Alkohol trinke, d.h. dass ich den notwendigen Respekt vor der "Brühe" beibehielt. In den letzten 4 habe ich mich auch sportlich sehr stark betätigt. Ich denke, dass der Sport auch dazu beigetragen hat, dass ich nicht mehr "saufen" möchte.

Am nächsten Morgen hatte ich kein Craving. Ich habe vor und nach dem Experiment meine Baclofen-Dosis nicht erhöht und auch nicht erhöhen müssen.

In den nächsten Tagen werde ich weiterhin beobachten, wie mein Suchtgedächtnis arbeitet. Dabei weiß ich, dass ich in den nächsten Wochen keinen Alkohol mehr trinken (möchte). Sollte ich in irgendeinem Moment Suchtdruck fühlen (ich hatte schon seit Monaten kein Craving mehr gespürt), werde ich das Experiment als gescheitert ansehen.


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 10:47 
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 13:34
Beiträge: 53
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
Hi Anke,

Zitat:
Ich sehe immernoch die größte Gefahr beim MT, dass sich "hintenrum" ein neues Suchtmuster einschleichen könnte ("hurra, ich kann's ja kontrollieren, also: Prost").


Als ich von Bac erfuhr, das Ameisen-Buch las und dann auf dieses Forum stieß, war ich zunächst entsetzt von den Leuten, die von MT schrieben. Mein Wunsch war die völlige Abstinenz von Alk. Ich habe dann die ersten paar Tage, weil ich gleichzeitig mit der ersten Einnahme kalt entzogen hat (was bei mir relativ harmlos abläuft), abends ein Bier getrunken. Bier ist wie bei dir nicht "mein" Getränk. Mich hat es total fasziniert, dass ich nach diesem Bier überhaupt kein Bedürfnis hatte, weiter zu trinken - und behielt dieses abendliche Bier "rituell" bei. Manchmal ist es auch ein Glas Wein und einmal waren es auch zwei.

Ob es die Gefahr eines neuen Suchtmusters, wie Du es beschreibst, beinhaltet, weiß ich noch nicht. Aber ich gucke da genau hin und wenn mal der spekulative Ansatz kommt, mittags am Fluss, wo ich mit meinem Hund hingehe und wo es eine nette "Strandbar" gibt, doch ein Glas zu trinken, da ist es ein leichtes, mich dennoch für Apfelschorle zu entscheiden.

Wie das ausgeht, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht ist das kindlicher Trotz - ich weiß es nicht. Totalabstürze sehe ich allerdings für mich nicht. Ich bin froh, aus dieser Alk-Depressions-Angstscheiße raus zu sein und das will ich um jeden Preis erhalten.

Übrigens hat mir mein Arzt gesagt, dass sich meine Leberwerte zwischenzeitlich halbiert haben! :smt002

Euch einen schönen Tag
wünscht
die Herbstzeitlose


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 12:32 
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Beiträge: 209
Wohnort: Berlin
Eigentlich wollte ich mich ja betrinken. Noch vor dem Test habe ich einem sehr guten Freund, der den ganzen Abend nüchtern blieb (Sportler), erzählt, dass ich den Geschmack noch nie toll fand und dass bei mir der Geruch von Alkohol Abscheu hervor ruft.Es gab nur einen Grund zu trinken und das war für mich der Rausch. Ich hab ihm auch gesagt, dass, sollte es zu einem Rückfall kommen, er mich einfach weiter walten lassen soll, damit der Rückfall auch wirklich schlimm wird und ich daraus meine Lektion ziehe.
Schon während des Trinkens wurde mir das Trinken einfach zu blöd. Durch das erste Bier habe ich mich geradezu duchgequält. Wein war dann schon eher mein Ding, aber selbst da schmeckte ich den Alkohol raus und überlegte mir während des Trinkens, wie alkoholfreier Wein wohl schmeckt.
Nachdem ich die Flasche ausgetrunken hatte, war ich beschwipst, jedoch war mir das unangenehm. Vor dem Trinken hatte ich wirklich gute Laune und sehr viel Spaß auf der Party. Nach dem Trinken war es nur noch ein nettes Rumsitzen, im Grunde jedoch nur ein Warten darauf, dass wir bald nach Hause fahren.

Früher hätte ich auf der Heimfahrt noch eine Flasche Wein gekauft und mich dann zu Hause vor dem Computer oder vor dem Fernsehr alleine weiter betrunken. Aber an dem Abend hatte ich keinerlei Lust darauf. Im Kopf spuckte mir ein "Eigentlich müsste ich ja jetzt weiter trinken"-Gedanke herum, aber wie gesagt, gefühlstechnisch und rational war es mir einfach zu dumm und sinnlos. Früher hätte ich auch spätestens am Folgeabend weiter getrunken. Ich habe auf der Party vergessen zu erwähnen, dass mir jemand im Vollrausch die Flasche Wein umgestoßen hat. Früher wäre ich, vermutlich wie wir alle hier, ausgerastet.

Ich kann jedem dennoch nur dazu raten, dass man sich wirklich intensivst mit dem Alkoholismus/Alkohol, dem eigenen Leben und den trügerischen Gründen, warum man trinken, auseinandersetzten sollte, bevor man so ein Experiment wagt. Ich spüre immer noch keinen Suchtdruck und kann eventuell die Hypothese aufstellen, dass wenn man den Test begangen hat und danach nicht zur Einsicht gekommen ist, weiterhin abstinent zu bleiben, das Suchtgedächtnis wohl wieder aus dem Schlaf geweckt wurde.

Es gibt mir zu denken, dass ich erst gestern Nacht meinen Bericht im Forum geschrieben habe. So gleichgültig ist mir Alkohol mittlerweile schon geworden...


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 12:43 
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hey, das liest sich ja sehr interessant hier..und mutmachend..
ein bier in der abendsonne, und dann aufhören, welch eine schöne vorstellung...
ich gehe nachher meine lieferung abholen und starte dann das experiment, bin wahnsinnig gespannt.
ein traum wäre für mich auch, die anderen ADs dank bac erheblich runterfahren zu können..das wäre einfach zu schön, um wahr zu sein...seufzzzz :smt002


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 14:51 
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Schon komisch aber den Wunsch, mich zu betrinken hatte ich seit September 2009 nichtmal im Ansatz. Obwohl dies in Vorbaclofenen Zeiten anders war. Wegbeamen war mein Thema. Heute käme ich nicht auf die Idee Wein zu trinken, der mir nicht schmeckt, ich lasse ihn stehen. Ein bis zweimal die Woche, an Wochenden, genieße ich einen guten Tropfen „Roten“, nie mehr als 2 Gläser und nur zum Essen. Es gibt auch Wochenenden an denen ich vergesse Wein zu besorgen, ich vermisse ihn auch dann nicht wirklich.

Bisher zweimal habe ich mir vorgenommen aus „wissenschaftlichen Gründen“ Wein hemmungslos bis max. 2 Flaschen zu trinken. Vielleicht hört sich das jetzt seltsam an, nach 2 Gläsern habe ich diesen Vorsatz aufgrund einer merkwürdigen Schluckhemmung aufgegeben, ich wollte lieber Tee trinken. Nein im Ernst, ich kann nicht erklären warum es nicht mehr geht, traurig kann ich darüber nicht sein, im Gegenteil.

Freitags diese Woche auf einem Fest, alle gut bezecht, ich wollte irgendwie so wie früher ausgelassen mitfeiern. Mein Weinglas war mir dabei wenig hilfreich, es blieb halbleer stehen. Das Fest war lustig, ich feierte ausgelassen mit, die Leute gut drauf, der Wein war nicht trinkbar, für mich. Es nimmt langsam bedenkliche Formen an, wahrscheinlich werde ich jetzt genußsüchtig?

LG
Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 16:37 
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Gründer †
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@Ach Willo,

wenn das denn mit den Fluppen auch bei mir so sein könnte. Ist es nicht.

Da fällt mir spontan Ameisen mit seinen Tests ein. Er raucht übrigens nicht. Die Vorstellung eine Flasche Whiskey einsam und alleine auszulöffeln, gelingt mir, obwohl phantasiebegabt und ehedem in vorbaclofenen Zeiten nicht wählerisch bei Marke und Sorte von Ethanol, nicht. Früher in vorbaclofenen Zeiten, genügte ein kleiner, unbedeutender Anlaß um mich reflexartig an die Flasche und dessen Hals in den meinigen zu bringen. No Problem. No Cup.

In den (die Bezeichnung gefällt mir) vorbaclofenen aber trockenen Zeiten, hatte ich, phantasiemäßig begabt wie ich nun mal bin, nicht das geringste Problem mir den vorher beschriebenen Hals-in-Hals-Vorgang sehr realitätsnah und gerne mehrmals täglich vorzustellen. Als Normopath – dieses Schimpfwort trage ich mit Fassung – verlässt mich meine Vorstellungskraft – selbst bei mehrmals täglich auftauchenden bedeutenden Anlässen schaffe ich die Hals-in-Hals-Nummer nicht mehr.

Anders: mich wundert nicht, daß ich so fröhlich bin.

Federico

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Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 17:47 
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ich weiß, ich wiederhole mich, aber das tut sooo gut, eure erfahrungen zu lesen :smt007

übrigens, ich hab jetzt 2 packungen bac hier liegen und traue mich nicht, heute schon anzufangen..haha..bescheuert, oder?
vielleicht will ich mir noch einen letzten "henkerssuchttag" gönnen, einige werden jetzt vielleicht schmunzeln, weil sie wissen, wovon ich spreche :smt002
jetzt helft mir nochmal kurz:
wie starte ich morgen am besten ? 3 x 5 mg?
danke schonmal,
Eure latina. :smt006


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 18:05 
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ja, genau so, latina.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.
LG aufbruch


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 19:21 
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dankeschön,
hab jetzt doch mal ein eckchen, ca. 5-6 mg genommen, das bröselt ja so...war vor ner knappen stunde..bis jetzt merk ich noch nix, is das normal? :smt017


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juni 2010, 19:28 
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also ich meinte damit, ich hab immer noch lust auf nen sekt..trinke aber jetzt grad coke zero...aber wahrscheinlich bin ich mal wieder viel zu ungeduldig :smt020


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