Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo liebe Leidensgefährten,

ich bin froh euch gefunden zu haben.
Ich bin in Hamburg zu Hause. Bis jetzt habe ich Baclofen noch nicht angewendet. Ich muss mich da erst mal ein bisschen schlau machen.
So bin ich auch auf euch gestossen.
Leider habe ich noch keinen Arzt gefunden, der bereit ist mir Bac zu verschreiben.
Notfalls muss ich es mir eben ohne Rezept besorgen. Darum brauche ich einfach noch ein paar Info´s.
Das Buch von O. Ameisen ist schon auf dem Weg zu mir.
Ich hoffe auch noch einen geeigneten Arzt zu finden.

Ich wünsche allen eine gute Zeit
L.G
tinka

Hallo Tinka,
erstmal herzlich "Willkommen" hier im Forum!
Zweitens: Gruß aus Hamburch an dich!
Drittens: Bleib am Ball. Stell dich doch mal etwas genauer vor! Hier im Forum gibt es zu vielen Fragen eine Menge zu lesen. Darüber hinaus: Auf gestellte Fragen gibt es garantieert jemanden, der/die sich bemüht, zu antworten oder sonstwie weiterzuhelfen.
Liebe Grüße

Moin elgarlopin,
sorry, das ich erst jetzt antworte. Tu mich immer erst mal schwer.
Nun, wo fange ich an, ich trinke etwa seid 16 Jahren. Angefangen hat alles mit einer Firmenpleite, der Trennung von meinem Mann und die Angst um meine Tochter. Das war ein Gefühl, als würde mir mein Leben um die Ohren fliegen.
Um funktionieren zu können bin ich angefangen hin und wieder meine Nerven mit einem Glas Sekt zu beruhigen. Das half ganz gut. Ich muss noch kurz einflechten das ich zu der Zeit noch unter meinen Essstörungen litt.
Die bin ich jetzt zwar los, dafür quält mich jetzt der Alkohol.
Aber weiter, nachdem ich die geschäftlichen Dinge abgewickelt hatte, und wieder so was wie Ruhe eingekehrt war, trank ich den Alk nur noch am Abend.
Das ging so zwei, drei Jahre. Ich trank abends meine zwei, drei Gläser Wein.
Dann fand ich Gott sei dank eine Arbeit, ich war happy.
Allerdings blieb die abendliche Routine. Irgendwann, ich weiss selber nicht mehr warum wurde es mehr. Ich vermute es lag an dem unglaublichem Stress bei der Arbeit, eine unerträgliche Chefin und dem ständigem schlechten Gewissen meiner Tochter gegenüber.
Inzwischen ist sehr viel Sch....... passiert. Ich habe während der Zeit zwei Entgiftungen und eine Langzeit 2004 hinter mir. Danach war ich zwei Jahre trocken, bis dann alles von vorne losging. Ich bin zwar zwischen durch immer mal wieder ein paar Monate oder auch Wochen trocken. Im Moment versuche ich "nur" Abends meine Flasche Wein zu trinken, obwohl ich schon Mittags grossen Durst bekomme. Auch jetzt wo ich das schreibe kreisen meine Gedanken um Alk.
Es geht soviel Lebensqualität verloren, ich kapsel mich ab, bin am liebsten für mich allein, das heißt meine kleine Hündin ( ist ein kleiner Maltizu) hab ich gerne um mich und auch meinen Kater den kleinen Streuner. ( bin seid Januar ohne Arbeit, ich leide sehr darunter)
Ich denke die beiden retten mich vor grösseren Abstürzen, denn ich muss ja für sie da sein.
Über Dr. Ameisen hab ich zu diesem Forum gefunden und klammer mich wie eine Ertrinkenden an die Idee mit Bac geheilt zu werden. Wobei ich einfach keinen Arzt finde der es mir verschreibt. Mein Therapeut hat die Therapie abgebrochen, als ich nach fünf Monaten Abstinenz rückfällig wurde. Ich fühle mich so allein gelassen. Aber ich werde weiter kämpfen, denn sonst geh ich kaputt.
Weisst du vielleicht einen Arzt in Hamburg der mit Bac was anfangen kann und es auch verschreibt? Oder gibt es im Netz eine Adresse, ich hab gehört in Spanien ist es nicht verschreibungspflichtig, bei der ich es bestellen könnte!?!?
Ich freue mich auf Antwort und wünsche dir und allen anderen einen entzückenden Tag
tinka22455

Liebe Tinka,

erstmal Herzlich Willkommen!

Und dann kann ich mich Willo nur anschließen. Was ist denn das bitte für ein K*ck-Therapeut?! Unfassbar!

LG, Eva

Moin, moin,

ja, ist schon ein Dilemma mit den Therapeuten aber auch den Ärzten.
Ist mir schon klar, das das alles stukadierte Leute sind, aber sie leben ebend viele Krankheiten unter anderem Sucht nicht.
Warum sollten sie also schlauer sein was die Sucht betrifft als der Süchtige selber.
Habe inzwischen auch Dank der Hilfe meiner Schwester eine neue Therapeutin in Aussicht. Auch sie kann wie sie sagt die Therapie mit mir nur durchführen wenn ich trocken bin. Auf meine Info was Bac betrifft hat sie überhaupt nicht reagiert. Sie gab mir die online Adresse Frauenperspektive EV Hamburg.
Warum checken die eigentlich nicht, das die Methode Entgiftung und oder Langzeit Therapie nur bei den wenigsten wirkt.
Ich denke meine Sucht Veranlagung kommt aus dem Durcheinander in meinem Inneren.
Um dahinter zu kommen was da los ist brauche ich ebend diese Tiefentherapie. Die bekomme ich aber nur wenn ich trocken bin. Es ist zum aus der Haut fahren.
Und dann findest du etwas das dir helfen kann und es wird einfach ignoriert. Ich habe eh das Gefühl, das ich wegen meiner Abhängigkeit nicht ernst genommen werde. Aber ich habe etwas was den meisten Ärzten und Co wohl fehlt, einen gesunden Menschenverstand und die Angst das ich mein restliches Leben trinken muss.
Ich bin jetzt 51 Jahre und hätte vielleicht noch ein paar schöne, wenn trocken, Jahre vor mir.
Nun wünsche ich allen nur das Beste, bis bald
L.G
tinka

@Tinka22455,

ob Du diese Therapie benötigst, lasse ich mal dahingestellt. Du kannst ab sofort PM´s empfangen und versenden. Willkommen im Forum.

LG Federico

Moin, moin,

wollte nur kurz mitteilen das ich heute in die offene Sprechstunde der Suchtambulanz im UKE gehe. Ich habe vor ein paar Tagen Prof. Haasen per Mail kontaktiert ( vielen Dank dafür Willo ) ich bekam auch prompt eine Antwort.
Nun bin ich schon ganz aufgeregt ob ich in die Studie aufgenommen werde. Ich werde natürlich berichten.
Kennt ihr das auch, auf der einen Seite kann ich es gar nicht erwarten mit Bac anzufangen, aber auf der anderen Seite hab ich auch Angst davor, Angst das es bei mir nicht funktioniert, und was dann, was soll ich dann nur machen.
Ich mache mir auch Sorgen ob es schlimm ist wenn ich nicht trocken bin wenn ich beginne, ich kann nicht in die Entgiftung weil ich nicht weiss wohin mit meinen Tieren.
Aber gut wenn ich nicht loslege werde ich es nie erfahren.
L.G.
tinka

Liebe Tinka,

auch ich wünsche Dir Kraft, Geduld und Zuversicht: Bac hilft!

Ich hatte anfangs die gleichen Ängste und Bedenken wie Du auch, glaube mir! Mittlerweile geht es mir wieder fast so gut wie vor meinem Vorfall.

Auch Du wirst bald ganz gelassen auf die zurückliegende Zeit zurückblicken können und Deinen Blick wieder nach vorne xrichten!

Ich wünsche Dir alles Gute.

LG isidor

Moin, moin,

erst einmal vielen Dank an alle, die mich so weit gebracht haben.
Also ich stand gestern sehr aufgeregt in der Suchtambulanz. Jetzt war erst einmal warten angesagt. Dann wurde ich von einem Therapeuten hereingebeten, ich war etwas verwirrt. Der hat mit mir einen Fragebogen ausgefüllt, und mir dann gesagt er wüsste nicht wirklich über Bac bescheid.
Aber ich würde noch mit einem Arzt sprechen. Leider war Prof. Haasen nicht da. Also traf ich auf Dr. Spanschus. Der erzählte mir als erstes das man mit Nemexin oder Campral sehr gute Erfolge habe. Diese liegen bei ca. 70%.
Auf das Forum oder das Buch von Dr. Ameisen ging er nicht ein. Ich verstand das alles nicht. Erst als ich ganz deutlich machte das ich Bac haben wolle bekam ich das Okay und später auch das Rezept. Weiter teilte er mir mit, das es nicht wirklich eine Studie im UKE gäbe, das Rezept müsse ich sowieso aus eigener Tasche zahlen, und es werden Termine vereinbart in denen ich meine Erfahrungen mitteilen würde und ich auch weitere Rezepte bekommen würde.
Aber gut, ich habe mein Rezept und euch dann wird alles gut ?!?!
Ich habe heute um 6:30 die ersten 5mg Bac genommen.
Wärend ich das schreibe merke ich die erste Wirkung, ein gewisser Druck auf der Brust und den Augen. Ich werde weiter berichten.
Noch eine RIESEN Bitte, hat jemand Erfahrungen wenn man Bac nimmt und noch nicht trocken ist. Info´s dazu wären wirklich super.
LG
tinka

Hallo tinka,

es gibt in der Tat keine Studie über Baclofen an der UKE; ich weiß auch nicht, woher die Information kommt. Bisher wurde an der UKE vor allem mit Nemexin behandelt, wobei die Craving-Unterdrückung im Vordergrund steht.
Aber Deine Erfahrung, dass Du Baclofen verschrieben bekommen hast, zeigt, dass es am UKE seit ca. 2 Monaten ein Umdenken gegeben hat ("noodles sei Dank") und man dort weiteres Behandlungs- Know-how aufbauen will.
Und wg. der positiven Einstellung des UKE sollte es einfach sein, dort ein Rezept zu bekommen.
Außer Dir gibt es mindestens noch zwei weitere Mitglieder im Forum, die beim UKE mit Baclofen in Behandlung(?) sind. Wäre doch schon fast eine Selbsthilfegruppe Baclofen HH.
Aber meine Frage: gibt es außer dem Rezept eine Behandlung? Hörte sich in Deinem Bericht nicht so an.

LG invorio