Freitag 16. Juli 2010, 06:02
Freitag 16. Juli 2010, 07:39
Am nächsten Tag ging es mir wie nicht anders erwartet total schlecht aber und das ist das Wunder selbst wenn ich gewollt hätte ich konnte nicht weiter trinken schon der Gedanke an den vergangenen Tag hat einen Würgereiz bei mir verursacht, noch ein paar Monate zu vor hätte ich mich im Eilverfahren zur Entgiftung gesoffen, wo mich allerdings schon einige meiner Bekannten gesehen haben!
Ich bin immer noch der Meinung das Alkohol nichts für mich ist! Baclofen hat mich vor den Totalabsturz bewahrt!
Freitag 16. Juli 2010, 11:41
Obelix hat geschrieben:Nochwas: Dein Bericht sollte in "Erfahrungsberichten" zu lesen sein.
LG
Obelix
Freitag 16. Juli 2010, 12:40
Es ist wahrscheinlich ein Fehlschluss das man mit Baclofen einfach „saufen“ kann
Freitag 16. Juli 2010, 15:11
Federico hat geschrieben:@mizie,
Bleibt nur noch die Frage: aus welchen Gründen hattest Du geplant zu saufen?
LG Federico
Ich hatte keinen Craving, das war einfach geplant, eigentlich ein, zwei Bier
Freitag 16. Juli 2010, 16:55
[size=150]Der erste Test: Ich nahm weiter meine Erhaltungsdosis von 120 Milligramm Baclofen täglich und trank bei einem geselligen Anlass drei normal große Drinks (Gin mit Tonic), verteilt über ein paar Stunden. Sofort bemerkte ich, dass ich nicht den Drang verspürte, das erste Glas schnell hinunterzukippen, wie es während meiner Alkoholabhängigkeit immer gewesen war. Stattdessen gefiel es mir, es langsam über 40 Minuten auszutrinken. Der zweite Gin Tonic, den ich ebenfalls langsam trank, erzeugte eine milde Euphorie. Ich nippte an dem dritten, konnte das Glas aber nicht austrinken, was früher einfach undenkbar gewesen wäre. Beim Aufwachen am nächsten Morgen fühlte ich mich vollkommen normal, hatte weder Gewissensbisse noch Angst und Schuldgefühle wegen des Alkohols wie früher immer. Außerdem verspürte ich keinerlei Craving nach Alkohol, und in den nächsten Wochen musste ich weder im Wachzustand an Alkohol denken noch träumte ich davon.
Beim zweiten Test nahm ich weiter meine Erhaltungsdosis von 120 Milligramm Baclofen, steigerte aber den Alkohol. Ich konsumierte fünf Standarddrinks, diesmal Wodka mit Tonic, in größerer Runde über einen Zeitraum von sechs Stunden. Wieder empfand ich keinen Drang, rasch zu trinken, und verspürte nur eine leichte Euphorie. Aber am nächsten Nachmittag hatte ich einen Anflug von Craving. Zusätzliche 40 Milligramm Baclofen unterdrückten das Craving. Mehrere Stunden später meldete sich das Craving wieder, vermutlich hatte die größere Alkoholmenge bei dem zweiten Versuch meinen alten Craving-Zyklus reaktiviert. Ich steigerte meine tägliche Baclofen-Dosis auf 180 Milligramm, und das Craving verschwand vollkommen. Im Laufe der nächsten sechs Tage reduzierte ich meine Dosis wieder auf 120 Milligramm, ohne dass das Craving zurückkehrte. Das war nach den Tierexperimenten und meinen früheren Selbstversuchen ein weiterer Hinweis, dass die symptomunterdrückende Wirkung von Baclofen von der Dosierung abhängt, dass in Zeiten von Stress hähere Dosierungen erforderlich sein können und dass die wirksame Erhaltungsdosis niedriger ist als die symptomunterdrückende Dosis.
Dementsprechend bestand der dritte und letzte Test darin, zu sehen, ob eine höhere als die übliche Dosis von Baclofen verhindern könnte, dass Craving überhaupt auftrat, selbst wenn ich erhebliche Mengen Alkohol konsumierte wie bei starkem Trinken oder einem Rückfall. Am Tag des Tests nahm ich insgesamt 140Milligramm ein: 30Milligramm am Morgen, 30Milligramm acht Stunden später und 80 Milligramm am Abend, als ich gleichzeitig eine Dreiviertelliter-Flasche Scotch öffnete. Den Rest des Abends trank ich vier Fünftel der Flasche, rund 600Milliliter. Am nächsten Morgen hatte ich einen leichten Kater, aber kein Craving und kein Bedürfnis, weiter zu trinken. Ich nahm 140 Milligramm Baclofen und am Abend noch einmal 80Milligramm. An den nächsten sechs Tagen blieb ich bei dreimal 60 Milligramm pro Tag, morgens, mittags und abends, und kehrte danach zu meiner üblichen Dosis von 120Milligramm zurück, ohne Craving zu verspüren.
Es war gut zu wissen, dass ich mit Baclofen Alkohol trinken konnte, ohne wieder abhängig zu werden. Seitdem habe ich bei seltenen Gelegenheiten ein oder zwei Glas Champagner getrunken oder einmal Wodka mit Tonic oder einen Gin Tonic, wenn ich mit Freunden zusammen war. Aber in Anbetracht der Alkoholmengen, die ich in meiner Zeit als Trinker meinem Körper zugemutet habe, ziehe ich es vor, nichts zu trinken.
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Samstag 17. Juli 2010, 16:41
Zum Nachmachen nicht empfohlen – man beachte die Dosierungsangaben.