Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Freitag 27. August 2010, 20:37 
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Hallo an Alle!

Ich möchte mich kurz vorstellen:

38 Jahre alt, aus dem Ruhrgebiet und bis gestern noch nie von bac gehört.

Ich trinke seit etlichen Jahren täglich 2-3 l Bier, am WE auch mal mehr. Letztes Jahr wurde mir der FS abgenommen, was eine ziemliche Katastrophe war, weil ich beruflich im Prinzip dringend darauf angewiesen bin. Aus lauter Schock hörte ich schlagartig auf zu trinken. Tja und wie es viele von Euch sicher kennen, hatte ich nach 2 Monaten die (faule) Erkenntnis, dass ich ja doch gar kein Prob mit Alk hab, weil es ja so super läuft und dann durfte ich mir ja ruhig mal wieder ein Bierchen gönnen... Den Rest könnt Ihr Euch vostellen. Ich bin jedenfalls wieder da, wo ich vorher war... Nun spitzt sich die Lage immer mehr zu und ich bin an einem ziemlichen Tiefpunkt angelangt. Gestern bin ich dann durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und voller Hoffnung. Ich möchte mir gerne zunächst bac im Internet bestellen, weil ich meinen Arzt nicht so Recht einschätzen kann.

Was meint Ihr? Und wenn ich beginne, mit welcher Dosis am besten?

Herzliche Grüße


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BeitragVerfasst: Samstag 28. August 2010, 09:06 
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Hallo Poetes,

das Wichtigste zuerst: Dosierungsempfehlungen dürfen aus rechtlichen Gründen nicht gegeben werden. Wenn Du einige Zeit für das Studium der Erfahrungsberichte aufwendest, wirst Du genügend Informationen erhalten. Auf die Verschreibung durch Deinen Arzt solltest Du nicht von vorneherein verzichten. Mittlerweile sind viele Ärzte informiert und befürworten die off-label-Verschreibung von Baclofen.

Guten Erfolg
Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Donnerstag 16. September 2010, 14:59 
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Registriert: Freitag 27. August 2010, 14:36
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Hallo liebes Forum,

habe längere Zeit mitgelesen und nach Wochenlangem Eiertanz hab ich gestern beschlossen, dass jetzt was passieren muss.

Heute morgen bin ich dann zunächst mal zum Straßenverkehrsamt und habe die Neuerteilung der Fahrerlaubnis beantragt. Ob das was wird, weiß ich nicht, da ich auf jeden Fall eine MPU machen muss und bis zu dem Zeitpunkt müssen meine Leberwerte wieder im Normbereich sein. Es war auch mehr deswegen, um jetzt mal Bewegung in die Sache zu bringen. Ich habe immer dieses zwanghafte Grübeln "Was ist wenn es nicht klappt?" Davor hab ich Angst und die Angst blockiert mich, weil dann würde ich ja wieder die Bestätigung haben, dass ich nichts richtig machen kann. Angst vor dem Gefühl der "Wertlosigkeit", die permanent vorhanden ist und nach dem 3. Bier langsam verschwindet. Tja, wenn ich dann aufhören könnte... Dann würd ich nicht hier sein...

Nach dem Amt bin ich dann zu meinem Arzt, der mich persönlich kennt, gleichzeitig glücklicher Weise auch noch Psychotherapuet und Arzt für Suchtmedizin ist. Er weiß von meinem Problem, da ich nach der Trunkenheitsfahrt bei ihm war. Er wusste nur noch nicht, dass ich wieder "drauf" bin. Erstaunlicher Weise (?) kannte er baclofen nicht hat es mir aber dennoch verschieben. Er meinte, wenn ich es versuchen wollte, dann wär es ok. Jeder Schritt sei der richtige, weil es ein Stück voran geht.

Jetzt gehen mir noch tausend Sache durch den Kopf, die ich eigentlich alle gerne loswerden würde. Aber ich will Euch nicht überstrapazieren und muss außerdem lernen "step by step".

Jetzt liegen sie hier neben mir. 50 à 10 mg. Was soll ich jetzt am besten machen. Ich lese hier häufig, erstmal entgiften. Oder 3 Tage trocken bleiben. Das schaff ich bisher noch nichtmal einen Tag. Ich spüre auch jetzt wieder die innerliche "Freude" auf das "Feierabendbier" der ich einfach nie wiederstehen konnte.

Dann kommt am Samstag auch noch ein Event wo reichlich Bier fließen wird und da wird es auch schwer.

Soll ich also bis Montag warten oder jetzt einfach mal eine Tablette nehmen? Ich will es nicht falsch machen (<-- mein Standardproblem...) um hinterher wieder das Gefühl zu haben "Siehste! Nix kannse richtig machen!"

LG


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BeitragVerfasst: Donnerstag 16. September 2010, 15:38 
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Beiträge: 8253
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Hallo Poetes,

nicht jeder Schritt ist der Richtige. Wenn Du den 2. Schritt vor dem ersten machst, fällst Du auf die Fres... man nennt es stolpern. Die Neuerteilung der Fahrerlaubnis wäre so ein 2. Schritt. Sorry.

Hier die Schrittabfolge im Baclofen-Tanzkurs:

1. Schritt: Entzug für mindestens 3 Tage (das geht)
2. Schritt: Baclofeneinnahme beginnen (langsam beginnend dosieren)
3. Schritt: 3 Monate abstinent bis zur sicheren Dauerdosierung (Erhaltungsdosis überprüfen) währenddessen: begleitende Psychotherapie
4. Schritt: nach 12 Monaten, nicht früher, Antrag zur MPU, Voraussetzung ist 12 Monate Blutwerteaufzeichnung monatlich dokumentiert.

Dies ist ein Standardtanz, Änderungen in der Reihenfolge der Schritte oder auslassen eines oder mehrerer Schritte führen sehr oft zu (Ab)Stürzen.

come on, lets dance now
Federico

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Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Freitag 24. September 2010, 23:56 
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Beiträge: 12
Hallo federico und Willo!

Danke Euch zunächst für Eure aufmunternden Worte. Deinen Beitrag Willo lese ich erst jetzt gerade, wo ich Euch von meinem positiven Start berichten wollte.

Nach wochenlangem "rumeiern" ist heute


[size=200]DRY-DAY 4 AND BAC-DAY 1
[/size]

und (bei aller Zurückhaltung wegen der berühmten Anfangseuphorie)

fühle ich mich das erste Mal seit JAHREN


WERTVOLLGEILENTSPANNTSORGENFREISTARKGESUNDSELBSTBEWUSSTVERGNÜGTUNDWASESSONSTNOCHSOANGUTENGEFÜHLENGIBT... :smt041 :smt041 :smt041 :smt041

Ich hatte ja nun das Bac schon einge Zeit und wollte auf jeden Fall trocken starten, weil ich genug darüber hier bei Euch gelesen hab. Das Problem war über Wochen, dass ich es einfach nicht geschafft hab. Jeden morgen mit dem Kater auf und mir geschworen: "Ab heute nix mehr..." Und abends dann doch wieder ein bisschen "Hü" und ein bisschen "Hott" und dann... Na ja "morgen" war ja auch noch ein Tag, nur ein Bier zum abschalten... Ich dachte da komm ich nie raus.

Letzte Woche Freitag fiel mir dann (sorry - Fremdliteratur) "endlich ohne Alkohol" von Allen Carr in die Hände, das ich mir vor Monaten mal gekauft aber nie gelesen habe. Ich dachte, na ja was solls... Halt mal versuchen. Ich habs übers Wochenende gelesen bis einschließlich Montag. Und was dann geschah hab ich nie für Möglich gehalten. Es mag sich blöd anhören aber irgendwas hat klick gemacht in meinem Kopf. Die Methode hat zumindest erreicht, dass ich auf einen Schlag NULL verlangen nach Alkohol hatte. In den ersten Tagen kam mir das Alkohol trinken so absurd vor, als würde ich mir ein paar Tröpfchen Arsen in den Kaffe mischen... Schon eine echt neue Erfahrung, das erste Mal seit 10 Monaten mehr als 2 Tage trocken und - was noch extremer ist - das zweite Mal seit 15 Jahren...

Nun ja, das Gefühl verblasst offensichtlich, wenn man sich die einzelnen Kapitel nicht ständig in Erinnerung ruft und mein Ziel war ja auch eigentlich die drei Tage zu schaffen und dann mit Bac zu starten...

Der erste Tag war heute: Nach Feierabend in der Bahn die ersten 5 mg. Eine Std später ein angenehmes Gefühl von Müdigkeit und Entspannung. Zum "testen" in meine gewohnte Feierabendumgebung. Alle trinken Bier und das Zischen des Kronkorken triggert mich. Nehme trotzdem eine Coke light und einen tiefen Schluck. Lenke mich etwas ab und dann plötzlich ... klick

was war das??? Irgendwas im Kopf... Drehe mich zu meinem Kumpel, der gerade seine Bierflasche ansetzt und denke völlig spontan:

"Ein Bier brauche ich gerade ungefähr so dringend wie 'nen Pickel am Ar..."

Das war so ein geiles Gefühl, weil ich das -gefühlt- noch nie hatte.

2 Stunden später kommen ein paar weitere Kumpels ins Clubheim und wollen unbedingt eine Runde geben. Der Trigger kratzt ein wenig, schnell 5 mg nachwerfen und eine weitere Coke light...

Und was soll ich sagen: Jetzt sitz ich hier, hol mir gleich noch ein Wasser und den Pickel am Ar...? Den brauch ich immer noch nicht... Lieber ein Bier? Erst Recht nicht...

Mein HEUTE werd ich nicht vergessen und mit Eurer Hilfe soll's ein "Dauer-Repeat" werden.


[size=150]DANKE federico UND ALLEN ANDEREN DIE DIESES FORUM MÖGLICH MACHEN!
[/size]
vom Pötes


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BeitragVerfasst: Sonntag 26. September 2010, 14:21 
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Beiträge: 10
Wohnort: Hannover
Lieber Poetes und Ihr anderen,

möchte hier und heute insbesondere Federico für die Schrittfolge und den Tanzkurs danken.

Will sagen: kein erhobener Zeigefinger, keine Dogmen, stattdessen Ironie/Humor unter Betroffenen. Gefällt mir gut, empfinde ich als wohltuend.

Völlig neuer Ansatz, Danke.

Euch allen alles Gute, ich berichte weiter, wenn ich das Zeug auch ausprobieren kann. Wird wohl noch ein paar Tage dauern.

Perry

PS.: Warum kann ich mich noch nicht mit Euch per PN austauschen? Hängt das mit Eurer Stalkerin zusammen? Ist mir nicht besonders wichtig,
fällt mir nur auf.


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BeitragVerfasst: Sonntag 26. September 2010, 15:46 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Mason,

auch wenn es für Dich nicht so wichtig ist, Du bist jetzt freigeschaltet.

Warum auch immer, anscheinend liest kaum jemand das Begrüßungsmail indem zu lesen ist: Zum Zeitpunkt der Anmeldung kannst Du noch keine Privaten Nachrichten (PM)versenden. Sobald Du dich im Forum vorgestellt hast und mindestens 3 Beiträge geschafft hast, wende Dich bitte AUSSCHLIESSLICH per EMAIL an die Administratoren.

Begründung warum: es ist mittlerweile für mich nicht mehr ohne weiteres möglich, alle Forenbeiträge zeitnah zu lesen. Emails dagegen, lese ich tagtäglich.

Liebe Grüße
Federico

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