Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Samstag 18. September 2010, 21:49 
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 21:43
Beiträge: 52
Wohnort: Bayern
Hallo Federico,

ich hatte es nicht mit meinem Therapeuten abgesprochen.......mein Fehler.........aber das es mir dann soooooo schlecht geht, hätte ich nie für möglich gehalten.

Ich kann mich nicht erinnen, dass es mir jemals so schlecht gegangern ist. Auch in der Zeit als ich gesoffen habe.........

Ich hab halt immer so Deja vü- Erlebnisse.................

Ich bin dankbar drum, mein Therapeut, weiß, dass ich trinke, ich bin ehrlich mit ihm........
Er macht mir keine Vorwürfe..............

Liebe Grüße
Isabell


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BeitragVerfasst: Samstag 18. September 2010, 23:03 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Hi Isabell,

danke für deinen Beitrag! Psychodynamische Verfahren, und dazu gehört auch die Aufstellung, können schon mal erhebliche "Nebenwirkungen" auslösen, die dann allerdings SOFORT bemerkt und ggfs. coupiert werden sollten...

Verstehe ich das richtig, dass du die Aufstellung nicht mit deinem Therapeuten, sondern jemand anders gemacht hast, der/die dich und deine Geschichte nicht kannte? Möglichst als Rudelveranstaltung mit Menschen, die sich noch nie vorher gesehen haben?

Eine Aufstellung ist ein sehr mächtiges Instrument, das sollte niemand machen, der nicht in der Lage ist, überraschende Entwicklungen zu erkennen und zu entschärfen... was dir da passiert ist, ist ein Kunstfehler!

Auch wenn solche Abstürze, große Rückfälle, Familienkonflikte, Scheidungen, Enterbung, Kündigung, Suizid, Psychosen zu den "normalen" Nebenwirkungen einer Psychotherapie gehören, sollte ein Therapeut nur Dinge tun, die er kann und deren Auswirkungen er rechtzeitig erkennen kann... das scheint bei der Aufstellung nicht der Fall gewesen zu sein

LG

Praxx


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. September 2010, 11:02 
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 21:43
Beiträge: 52
Wohnort: Bayern
Hallo,

ich habe mit meinem Therapeuten schon über die Familienaufstellung gesprochen.
Er meinte auch, das sollte nur jemand machen, der eine therapeutische Ausbildung hat und eine intensive Nachbetreuung sollte gewährleistet sein.

Es waren Teilnehmer dabei, die ich noch nie zuvor gesehen hatte und auch nie mehr sehen werde.

Hier die Internet-Adresse:http://www.franziska-iwanow.de/

Eine gute Freundin war vor mir schon dort, aber bei ihr hatte es nicht solche Auswirkungen.


Liebe Grüße
Isabell :smt006


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. September 2010, 13:27 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Hi Isabell,

auf dem "Psychomarkt" tummeln sich halt sehr viele Menschen, die hier einen Fernkurs, da ein Wochenendseminar machen und anschließend als pseudoqualifizierte "psychologische Berater", "Coach" oder "spirituelle Lebensberater" mit Dingen hantieren, von denen sie nur eine sehr oberflächliche Kenntnis haben.

Schau dir einmal die Ausbildungsangebote für solche "Pseudotherapeuten" an!

Per Fernkurs zum "Psychotherapeut (HPG)", 4 Wochenendseminare zum "NLP-Trainer"...

Die "systemische Therapie" ist zwar mittlerweile vom GBA als wirksames Psychotherapieverfahren anerkannt, aber nur dann, wenn sie von psychotherapeutisch über Jahre theoretisch UND an Menschen ausgebildeten Ärzten oder Psychologen durchgeführt wird - ein bißchen eigene Therapierfahrung und ein abgebrochenes Pädagogikstudium sind zB trotz beliebig vieler Kurse und bunter "Diplome" dafür kein Ersatz.

In meiner berufsbegleitenden Weiterbildung nur für die Zusatzbezeichnung "Psychotherapie" musste ich zB dieses Curriculum durchlaufen

http://www.aerztekammer-nordrhein.de/page.asp?pageID=6244

und vor einer Prüfungskommission der Ärztekammer eine mündliche Fachprüfung bestehen!

Schaut euch also bitte genau an, WEN ihr euch als TherapeutIn aussucht, da sollte schon "Dipl. Psychologe" oder "Facharzt" auf dem Schild stehen!

LG

Praxx


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BeitragVerfasst: Sonntag 19. September 2010, 16:52 
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 21:43
Beiträge: 52
Wohnort: Bayern
Hallo Willo,

ja klar, ich bin eigentlich immer erreichbar.
Tagsüber bin ich zwar in der Arbeit, aber ab und zu schau ich in mein Postfach.

Liebe Grüße
Isabell :smt006


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BeitragVerfasst: Montag 20. September 2010, 07:43 
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Beiträge: 218
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Hallo Isabell,

bin sichtlich erschrocken über Deine Erfahrung mit der Systemischen Therapie (Familienaufstellen) und gebe praxx voll Recht.

Die Angaben zur Person Deiner Aufstellungs-"Therapeutin" auf deren Homepage, zeigt doch schon, dass Sie keine fundierte psychologische Ausbildung genossen hat. Pädagogik hat nur am Rande mit Pschologie zu tun. Das reicht bei weitem nicht aus, um eine so intensive Therapieform wie systemsiche Therapie fachlich fundiert durchführen zu können. Die Frau ist mehr der esoterischen Fraktion zu zuordnen.

Seit 2001 habe ich wg. meiner Ängste etc. ungefähr 15 Aufstellungen mitgemacht und jeweils meine Situation selbst aufgestellt. Bei mir kam es danach nie zu einem Absturz. Warum? Der Coach war mein Therapeut und ist heute noch Arzt und Psychotherapeut. Er ließ es nie zu, dass ein Teilnehmer der Aufstellung mit einer nichtzubewältigenden Last nach Hause entlassen wurde.
Natürlich kannte auch ich nicht alle Teilnehmer und das ist oft, wenn es ans Eingemachte geht, für mich leichter gewesen, als mit mir bekannten Personen aufzustellen. Wichtig ist auf jeden Fall, vorher mit Deinem(r) TherapeutIn abzusprechen, ob Du schon soweit bist diese sehr emotionale Therapieform durchführen zu können. Nach der Aufstellung muss die gemachte Erfahrung psychotherapeutisch zeitnah behandelt werden.

Ich möchte hier keine Werbung für irgendeinen Therapeuten machen, deshalb verzichte ich auf einen Link. Bei Interesse gebe ich aber gerne den Link per pm weiter.

Tut mir wirklich leid, was Dir geschehen ist. Unverantwortlich von Deiner Aufstellerin!

_________________
LG

Archi
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BeitragVerfasst: Montag 20. September 2010, 10:47 
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Beiträge: 218
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@willo,

grundsätzlich versuche ich erst einmal unvoreingenommen eine mir nicht bekannte Therapieform anzuschauen und auf mich wirken zulassen. So auch geschehen bei der systemischen.

Aus Deinem Bericht konnte ich jetzt nicht entnehmen, ob Du schon mal teilgenommen oder Deine Ansichten angelesen hast.

Hast Du teilgenommen und Deine Erkenntnis ist die von der Du berichtest, dann ist die systemische Therapie nichts für Dich.

Hast Du Dich in das Thema eingelesen, so dürfte die Dir zur Verfügung gestandene Literatur sehr einseitig gewesen sein, ansonsten hättest Du ein differenzierteres Bild dieser Therapieform veröffentlicht.

Nun, es liegt mir fern, eine Therapieform zu verteidigen und die Art und Weise der Durchführung der systemischen Therapie hier zu erklären, da dies zu einem längeren Vortrag ausarten würde (Du kennst ja meine Furcht vor umfangreichen Texten :smt002 )

Soviel ist zu sagen:

Mir hat`s geholfen, ich kann Deine Abneigung und Befürchtungen nicht teilen, da anders erlebt. Alle aufgestellten Personen agieren, Du selbst agierst und Du, soweit Du es zulassen kannst, erhältst neue Erkenntnisse bis hin zu kleinen Auflösungen Deiner Misere. Letztendlich ist diese Therapie auch nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zu mir selbst. Vielleicht auch ähnlich der EMDR-Therapie. Ziel bei beiden Therapieformen dürfte wohl die Aufarbeitung erlittener Traumata sein. Bei der systemischen auch meine Stellung innerhalb des Familienclans. Und glaub mir, in dieser Thematik bin ich momentan wieder richtig dicke drin. Das tut verdammt weh, raubt mir ganz viel Energie, so dass ich wie früher am liebsten wieder zur Flasche greifen möchte um mich zu betäuben! Baclofen hilft mir, Gott sei Dank (ja den darf man auch mal erwähnen), über diese Phase hinweg.

Outing: Die nächste Familienstellung bei meinem alten Therapeuten will ich wahrnehmen.

_________________
LG

Archi
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BeitragVerfasst: Montag 20. September 2010, 13:23 
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Etwas Senf dazu, ich habe davor einen Heidenrespekt. Es liegt sehr viel in der Hand des Therapeuten.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Montag 20. September 2010, 13:37 
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Beiträge: 218
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@willo,

danke für Deine Antwort. Wie gesagt, falls Deine Frau sich wirklich für Familienstellen interessieren sollte, bitte nur in Abstimmung mit Ihrem derzeitigen Therapeuten.

@federico,

finde Dein Senf passt sehr gut dazu. Jede Therapie steht und fällt mit der fachlichen und menschlichen Kompetenz des Therapeuten. Systemische und auch EMDR Therapien können durch falsche therapeutische Vorgehensweise zu erheblichen Gesundheitsschäden führen.

@Isabell,

lass Dich bitte durch unseren Diskurs nicht verunsichern. Du hast eine gute Therapeutin und kannst mit Ihr diese erschütterten Erlebnisse des Familienstellens sicher sehr gut aufarbeiten. Begleitend dazu, stehen wir Dir hier im Forum, zwar laienhaft aber nicht minder mitfühlend, zur Seite.

_________________
LG

Archi
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BeitragVerfasst: Montag 20. September 2010, 14:37 
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Hallo,

werde mich ein wenig kurz halten, weil ich zeitlich ziemlich eingeschränkt bin.

Da ist ja wieder viel zum Nachdenken geschrieben geworden.

Möchte nur 2 beispielhafte Situationen schildern, die mich bei der Familienaufstellung aus der Bahn geworfen haben:

Erst mal, die junge Frau, die ich als meine Mutter aufstellte
Sie sagte andauernd zu mir, ich solle ihr sagen, was ich ihr damals immer sagen hätte wollen. Jetzt hätte ich die Chance...................
(Meine Mutter ist mit 42 am Alkohol gestorben.)

Ich war unter einer totalen Anspannung und total blockiert........ich KONNTE einfach nicht reden!!!!!

Ich denke, das ist ein Beispiel, das nicht nur einer agiert.

Dann die andere Situation, wo ich Wut rauslassen sollte.
Schreien ging gar nicht...........mit dem Fuß aufstampfen, war nur ein "Tapper"..................und ein Kissen an die Wand werfen, das hätte wahrscheinlich nicht mal eine Fliege getötet.

Diese Hilflosigkeit, nicht mal in der Lage zu sein, Wut rauszulassen, hat mich total fertig gemacht.

Das sind jetzt nur 2 Beispiele, was für Emotionen es auslösen kann.

Liebe Grüße
Isabell :smt006


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