Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: ich bin froh hierher, gefunden zu haben!
BeitragVerfasst: Mittwoch 17. November 2010, 19:42 
hallo zusammen,

zuerst einmal herzlichen dank für die hier eingestellten erfahrungsberichte , fragen, kommentare und ratschläge...die machen wirklich hoffnung.
ich lese schon ein paar wochen mit und habe lange gerungen, hier zu schreiben, da ich durch tägliches lesen feststelle, wie zeitaufwendig regelmäßiges posten ist.
dennoch will ich die „baclofen-reform“ mit den „mir zur verfügung stehenden möglichkeiten“ unterstützen. gehöre seit heute 15.00 zur gemeinde und bin gespannt, wohin mein weg führt.

zur person:
baujahr ´72; männlich, großstadtkind das eigentlich auf ´nen bauernhof gehört.

alkoholiker bin ich seit ca. 9 jahren mit 2 bis 4 litern wein/tag.
pausen gibt es seit ca. 2 jahren, aber bis auf einen entzug und eine abgebrochene entwöhnung vor 1,5 jahren keine nennenswerten...
von dem ewigen auf und ab muß ich hier wohl keinem berichten.
zuletzt kamen krampfanfälle, die ich in dem maße nicht kannte hinzu. ich dachte, das war´s jetzt...rollstuhl, pflegefall, oder ähnliches.
das buch las ich vor ein paar wochen. ein befreundeter buchhändler belauschte ein kundengespräch und dachte sofort an mich.
danach war der weg hierher relativ leicht.
meine karriere ist also verglichen mit anderen ein klax, aber wie schrieb laotse vor ein paar jahren:

„auch das größte problem dieser welt hätte gelöst werden können, solange es noch klein war.“

und ehrlich gesagt, hab ich einfach noch ein bißchen vor...

hintergrund:
-relativ belastete kindheit mit diversen irritationen
-eigentlich immer das gefühl anders zu sein und nicht dazu zugehören
-eher scheu bis ängstlich – soziale kontakte sind anstrengend
-klassischer start mit erleichterungstrinken während des studiums
-fortsetzung durch geselligkeitstrinken im café
-klares ziel war sehr schnell der knockout...einfach nichts mehr merken und schlafen können...das kopfkino sozusagen ausschalten
-bishin zu vereinsamung mit tendenz zur verwahrlosung
-lebensumstände relativ schwierig

fazit:
wenn ich irgendwann vielleicht die ahnung eines selbstbestimmten lebens haben möchte, muß ich die finger von betäubung lassen...
ich will mich aushalten können!!!
derzeit überlege ich nochmal eine therapie zu machen...auf jeden fall muß was passieren.

habe heute mit 25mg angefangen...merke aber schon, daß das nicht reichen wird.

also nochmals danke!
ich denke ich, werde auch versuchen eine art tagebuch hier einzustellen.

gruß philippe


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 10:11 
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Hallo,
herzlich willkommen im Forum, kenne den Leidensweg nur zu gut! Bin jetzt auch gerade wieder fürchterlich abgestürzt und war vom 18.10-5.11 in der Entgiftung. Bin am 30.10 mit Baclofen angefangen, bis heute bin ich auf 175mg hoch gegangen. Habe schon 2 Therapien hinter mir und werde am Montag in die 3te gehen ( Auflage vom Arbeitgeber ).
Ich glaube auch das es Sinn macht, einfach um noch mal sehen zu können wo ich stehe und was ich noch im Leben will. Bac. hilft mir meine Gefühle besser aushalten zu können, keinen Craving zu haben!
Wenn Du noch keine therapie bis zum Ende durchgehalten hast, würde ich Dir empfehlen eine zu machen.
Ich sehe das genauso wie Oliver Ameisen, die sucht hat für mich auch zwei Komponenten, eine Psychologische und eben auch die Biologische.
Ich weiß für mich auch keinen anderen Ausweg als es noch einmal zu versuchen, noch hält meine Frau zu mir. Sollte Sie mich auch noch verlassen wüßte ich nicht mehr was ich tun soll.
Ich weiß eigentlich alles über die Sucht, will mich aber in der jetzigen Therapie noch mal mit absoluter Ehrlichkeit versuchen, ich glaube das es eins meiner größten Probleme ist, nicht mal ein bischen zu flunkern, sondern absolute Ehrlichkeit mit allen Konsequenzen.
Viel Erfolg wünsche ich Dir!


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 10:43 
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Hallo Trebor,

Zitat:
18.10-5.11 in der Entgiftung. Bin am 30.10 mit Baclofen angefangen
Bist Du in der Entzugsbehandlung bereits mit Baclofen eingestellt worden und wenn ja, in welcher Klinik war das? Ist es bei Deiner 3. Therapie möglich Baclofen in freigewählter Dosierung weiter zu nehmen?

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 17:36 
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Hallo,

nein ich habe selber mit Bac. angefangen und es nach der Klinik mit meinem Arzt besprochen, der hat es mir auch verschrieben und war ganz offen für das Buch und die Behandlung.
Er hat einen Freund mit gleichem Problem wie wir, der hat auch schon alles probiert, mein Arzt überlegt ob er es seinem Freund auch verschreibt!
Montag fahre ich in die Therapie und werde Bac. in Eigenregie weiter nehmen. Ich weiß das es nicht ok ist aber ich sehe keine andere Möglichkeit beide Behandlungsmethoden zu verbinden, halte es nach wie vor für sinnvoll!

LG

Trebor


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 17:59 
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@Trebor,

du bist ja Therapieerfahren und wirst schon wissen wie Du vorgehen musst. Was ich von der „Therapie“ halte ist eine Sache, was Du daraus machst, eine andere. Mit Sicherheit wirst Du der entspannteste Patient dort sein, pass auf dass das nicht zu sehr auffällt. [bigsmile] Ich wünsch Dir schon mal Guten Erfolg! [tanz]

LG Federico

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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 18:06 
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Hallo federico,

ich habe gerade genug Streß hinter mir und werde sicher nicht der entspannteste Patient sein, schließlich habe ich auch meiner frau eine Menge angetan, Sie kann leider nicht in eine Klinik gehen, sondern muß den Alltag mit Kind und Job nun alleine regeln, das ist Streß pur!
Da mache ich mir schon einen Kopf ob Sie das schaft und aushält.
Das habe ich verbockt!

LG

Trebor


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 18:14 
Hallo archaos,

nur weil Du am ersten Tag keine Wirkung spürst, ist es nicht richtig auf eine notwendige Höherdosierung zu schließen. Baclofen wirkt nicht unmittelbar nach der Einnahme wie Benzos, sondern die Veränderungen sind langsam. Auch wenn Du einige Tage auf einer niedrigen Anfangsdosierung bleibst, solltest Du bereits Veränderungen bemerken.
Wichtig ist es auch, dass Baclofen über den Tag verteilt zunehmen, da die Halbwertszeit im Blut nur einige Stunden beträgt. Ich denke, die 25 mg/d, die Du jetzt nimmst, lässt sich schlecht auf 3-4 Dosierungen gleichmäßig verteilen.

LG invorio


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 19:17 
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@Trebor,

nicht Du hast Deiner Frau das angetan sondern Deine Krankheit hat Dir keine Wahl gelassen. Solange Du mit quälenden Schuldgefühlen durch die Gegend rennst, wird jede Therapie sinnlos bleiben.

Frag Dich doch lieber mal bei welcher anderen Krankheit der Betroffene mit Schuldvorwürfen überhäuft wird. Ich kenne jedenfalls keine.

LG Federico

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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 20:01 
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federico,

ich weiß nicht ob das nicht zu einfach ist, ich hätte den Rückfall früher beenden können, niemand ist da glaube ich von seiner Schuld befreit, niemand hat gesagt das ich zwei Wochen durchsaufen muß, drei Tage hätten es auch getan. Ich weiß das ich krank bin aber mir nahe stehende Menschen leiden auch sehr darunter, das möchte und kann ich dabei nicht vergessen! Geht es nicht auch darum nicht immer nur an sich selbst zu denken? Zu lernen Gefühle und die Realitäten zu trennen?
Ich weiß das ich für den Rückfall nur bedingt etwas kann, aber den ganzen Mist den ich gebaut habe muß ich mir schon anschauen!
Das Bac. hilft mir sehr dabei es zu ertragen, es zu trennen und nach vorne zu schauen!

LG

Trebor[/quote]


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BeitragVerfasst: Donnerstag 18. November 2010, 21:01 
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@Trebor,

okay, nehmen wir mal Krebs. Hast Du jemals gehört, dass jemand einem Krebskranken Vorwürfe macht, obwohl die ganze Familie darunter leidet.
Nur wenn Du sagen würdest, ich hab mir die Suchtkrankheit bewusst ausgesucht, weil ich da so schön meine Familie quälen kann, dann müsstest Du dir Vorwürfe machen.

Dieses zerknirschte, weinerliche Getue ist es, das Dich vom aufrechten Gang abhält, Dich niederdrückt. Wenn es so einfach gewesen wäre, rechtzeitig mit dem Saufen aufzuhören, wärst Du nicht krank. So einfach ist das. Wenn Du den aufrechten Gang wieder lernen willst, musst Du an Deinem Selbstbewusstsein und nicht an Deinen Schuldgefühlen arbeiten.

LG Federico
Sorry, aber das musste mal sein.


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