Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo,
nun hab ich es doch auch geschafft, mich anzumelden und möchte mich hier ebenfalls austauschen. Ich lese das Forum schon seit über 7 Monate und habe im Oktober mit Bac angefangen. Es hat von Anfang an sensationell gewirkt, schon 1 Stunde nach der 1. Einnahme hat sich das Verlangen merklich zurückgeschraubt. Erst mal vielen Dank für Eure Einträge, die ich in langen Nächten auf der Suche nach einem Ausweg aus der Sauferei gelesen habe. Ich bin nicht der Typ für Selbsthilfegruppen - ich war einmal einen Abend da und das ganze Selbstmitleid der anderen hat mich noch mehr runtergezogen. Ich habe über 25 Jahre gern und viel getrunken, doch ich wollte nicht mehr, doch das Verlangen schwoll die letzten Jahre immer mehr an, vom Abend- und Wochenendtrinker habe ich mich schön langsam angefangen, auch tagsüber mal schnell einen Jägermeister oder Vodka so zwischendurch zu trinken, natürlich gleich die 0,1er Portion. Dazu Abends noch 1-2 Flaschen Wein, zwischendurch auch mal gern eine Flasche Vodka. Auch bei anderen Substanzen konnte ich nicht so richtig Nein sagen, ich musste einfach alles ausprobieren. Ich hatte mal vor 2 Jahren von einem Neurologen Doxepin verschrieben bekommen, das sollte mich vom Trinken und den anderen Spielereien fernhalten, das Ende vom Lied war, dass ich Abends beim Weintrinken die Doxis geschmissen habe, weil da immer so schön die Lichter ausgingen, ohne diese Kombination konnte ich zum Schluss nicht mehr schlafen. Ich habe dann von heute auf morgen damit aufgehört, die 14 Tage danach waren die Hölle, ich konnte mich kaum konzentrieren oder einen klaren Gedanken fassen, Schlaf war nur mal stundenweise möglich und der ganze Körper und Geist haben ständig nach Alkohol geschriehen. Bis ich dann Bac nahm, nach einer halben Stunde wurden die Stimmen leiser und mittlerweile sind sie nur noch am und zu vernehmbar, aber ich höhre nicht mehr auf sie. Das Experiment mit MT hab ich auch schon hinter mir, das war nach 10 Wochen Abstinenz definitiv zu früh, die ersten 2 Wochen ging das prima mit 1-2 Gläsern Wein am Abend, doch dann hatte ich mal wieder Vodka in den Fingern und es folgte ein Abschuß de luxe. Also ist seitdem wieder Abstinenz angesagt, ich mag mich nicht mehr besoffen erleben. So, ich glaube das wars erstmal zum Vorstellen, ich hoffe, ich kann mithelfen, dass Bac endlich die Anerkennung findet, die es verdient.

Salve Salvat,

ein Profi stellt sich vor. MT nach 10 Wochen ist definitiv zu früh. Wie genau hast Du Dir eigentlich MT mit Vodka vorgestellt
Wein=Genuss – Vodka=Abschuss sagt doch schon alles. Alleine der Gedanke an Vodka, würde bei mir sämtliche Alarmklingeln loslärmen lassen, bei Dir vermutlich jetzt auch.

LG Federico

@ salvat


Wäre sicher schön.
LG invorio

tja, was mich bei dem Vodka geritten hat, weiß ich auch nicht so genau, es war ein sofortiges Eintauchen in die alten Verhaltensmuster, normalerweise hätte ich nach so einem Einsatz gleich am nächsten Tag weitergemacht, aber durch das Bac konnte ich Nein sagen, ich hatte garnicht das Bedürfnis, gleich wieder einen drauf zu schütten, obwohl mir dermassen schlecht war, von den Kopfschmerzen möchte ich gar nicht reden, mit Alk wäre das ruckzuck wieder weg gewesen, aber diesmal wollte ich nicht. Selbst der Rotwein hat nicht mehr so geschmeckt wie früher, irgendwie scheint das Bac den Geschmack von Alk anders wahrnehmen zu lassen. Durch diese Erfahrung habe ich gemerkt, dass ich nicht mehr mit dem Stoff spielen mag. Allerdings tauchen, seit ich mit Bac angefangen habe, verstärkt Depressionen auf, die ich vorher eigentlich unbewusst mit Alk und Gras wunderbar verdrängen konnte, aber auch das werde ich in den Griff bekommen, mein Arzt hat mir Venlafaxin verschrieben, was die ersten Tage auch die Stimmung etwas hob, aber das kann keine Dauerlösung sein, ich hab jetzt einen Termin bei einer Psychotherapeutin, garnicht so einfach, da schnell mal einen Termin zu bekommen. Das wird noch ein längerer Weg, aber alleine die Tatsache, nicht mehr morgens mit einem dicken Schädel und Restalkohol aufzuwachen, ist sehr sehr schön. Tut gut mal die Gedanken los zu werden.

@federico: Profi trifft es schon ganz gut, auch der Begriff Multitoxomane beschreibt es sehr gut.

Hallo salvat,

für mich liest sich sehr vielversprechend, was Du schreibst.
Und Du hast meinen Respekt dafür, dass Du ohne Hilfe ausgestiegen, zwei Wochen durch "die Hölle" gegangen bist, ohne wieder zur Flasche zu greifen.
Dass Du eine Therapie machen willst, finde ich gut; ich denke, man kann nur gewinnen, wenn man sich zwingt, einen Blick auf die Hintergründe der Sucht zu werfen ...
Jedenfall wünsche ich Dir weiterhin alles Gute, viel Durchhaltevermögen & Kraft!

Viele Grüße
Sarah

Kommt mir irgendwie bekannt vor. Hört man häufig. Mit Baclofen und einer geeigneten PT wirst Du das Problem lösen können. Stur mit Baclofen weiter zu machen ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung.