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Petrocelli
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Freitag 4. Februar 2011, 09:30 |
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Registriert: Dienstag 12. Oktober 2010, 23:54 Beiträge: 40
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Willo hat geschrieben: Und vor Allem: das tägliche Auf und Ab stört Euch? Ich sehe Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Mal Sonne, mal Regen. Mal freut man sich an einer Blume, mal ist alles grau und die Gedanken kreisen. Das ist das Leben. Das ist doch normal, oder?
In aller Vorsicht @ Angsthase: erwartest Du nicht zu viel, wenn Du darauf hoffst, nur Sonnentage zu haben?
Und: hat sich in der Bewältigung der Regentage nichts, gar nichts geändert? Denn das ist für mich der zentrale Unterschied zu früher: ich freue mich an den Sonnentagen, ich muss mich an den Regentagen nicht betrinken, um sie zu ertragen.
Mehr ist nicht passiert.
LG
Willo Hi Willo! Ich kann nur für mich antworten, aber für mich ist es leider so, dass die Regentage einem Monsum und die Sonnentage aufgerissenen Wolken gleichkommen. Das klingt zwar sehr depressiv, aber Du hast mit Sonne und Regen angefangen ;) Baclofen hat schon einiges an Wirkungen (ich sage jetzt extra nicht Nebenwirkungen ;) ), und reine Angstler sind glaube ich sehr starke Selbstbeobachter. Entweder gewesen, oder geworden, weil sie einfach diese Symptomatik nicht verstanden haben und unbedingt nach Ursachen suchten. Und jetzt möchte ich Dir als Ex-(nennst Du Dich eigentlich selbst auch Ex-)Alki nicht vor den Kopf stossen, aber ich glaube ein Alkoholiger ist es eher 'gewohnt', das sein Körper und Geist gedämpft, verzerrt, also besoffen ist. Das sind auch reichlich Wirkungen. Der Wechsel zu Baclofen kann dagegen wirklich nur wie euphorisierende Bonbons sein. Ich für meinen Teil kenne einiges an Angstlern, die nie mehr als ein, zwei Bier trinken (oder nichtmal das), weil die Wirkung vom Alk als unkontrollierbar/beängstigend erscheint. Das vielleicht als Theorie, warum Baclofen nicht bei allen Angstlern so gut greift. Es gibt kein 100% Medikament für irgenwas. Die Quote gegen den Alkohol erscheint mir besonders hoch. Da es kein Medikament gegen Angst gibt, dass eine wirklich gute Quote hat (ich meine Heilung, nicht temporäre Angstlösung!), sehe ich Baclofen trotz meines persönlichen Misserfolges als sehr gute Option! Nur wer meint mein Blog wäre am Ende eine Negativwerbung bzgl. Baclofen - NEIN - ich würde es auch nochmal probieren. Denn es ist eine sehr gute Chance bei kleinem, erträglichem Risiko. LG Petrocelli
_________________ Der Blog zur Angst: http://www.angst-nein-danke.de
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Freitag 4. Februar 2011, 11:20 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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und damit man sich der Angst ersteinmal stellen kann, ist Baclofen enorm hilfreich wie die nachstehende Grafik verdeutlichen soll. Es dürfte klar sein, dass jede Therapie sinnlos ist, wenn Stimmungsschwankungen wie in rot dargestellt vorhanden sind. Ebenso klar ist die Sinnlosigkeit einer Therapie, mit Hilfe dämpfender Medikamente wie sie bei Angsterkrankungen gerne verschrieben werden. Die Amplitude ist stellvertretend für Angst, Depressionen und Craving. Der in grün dargestellte Zustand ist Dosis- und Zeitabhängig und sehr individuell für jeden User zu erreichen. Der Faktor Zeit und damit spreche ich wie immer die „Geduld“ an, ist ein permanent unterschätztes K.O. Kriterium für den Erfolg. Übrigens: Geduld kommt von „Üben“
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Freitag 4. Februar 2011, 16:53 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Hi Willo,
vielleicht sollte ich dazu übergehen mehr „bunte Bildchen“ zu fabrizieren. Als Kommunikationsdesigner ist mir die Verständnisfördernde Wirkung schon klar. Was uns im Zusammenhang mit Alkohol und in geringerem Maß mit Angst und Depressionen sofort klar war, scheint beim Angstler nicht so einfach zu funktionieren. Mittlerweile habe ich 6 (in Worten: sechs) Berichte von erfolgreich mit Baclofen therapierten Patienten. Anders als beim Alki ist anscheinend keine Übertragung möglich. Das kann daran liegen, dass Alkis mühelos Übereinstimmungen erkennen können.
Provokationstest: Angstler glauben an die Einzigartigkeit ihrer persönlichen Angsterkrankung und möglicherweise auch an die Unheilbarkeit ihrer Erkrankung.
Nicht böse sein, ich suche nur nach Erklärungen.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Freitag 4. Februar 2011, 17:44 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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Bei reinen Angstpatienten ist das In sich-Hineinhören und Signale-Überbewerten stärker ausgeprägt. Alkoholiker und haben's hier viel leichter: Schlechtes Gefühl -> Bier / Wein / Vodka -> "Problem gelöst".
Hier seh' ich auch eine wichtige Überlegenheit von Baclofen bei affektiven Störungen Alkoholiker betreffend. Allein durch die Anti-Craving-Wirkung und den damit eingehergenden reduzierten Alk-Konsum können sich psychiatrische Probleme deutlich bessern. Bei reinen Angstpatienten geht das so natürlich nicht.
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invorio
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Samstag 5. Februar 2011, 00:38 |
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@ Martin Zitat: Hier seh' ich auch eine wichtige Überlegenheit von Baclofen bei affektiven Störungen Alkoholiker betreffend. Allein durch die Anti-Craving-Wirkung und den damit eingehergenden reduzierten Alk-Konsum können sich psychiatrische Probleme deutlich bessern. Bei reinen Angstpatienten geht das so natürlich nicht.
Interessante Sicht auf die Wirkung von Baclofen. Ich interpretiere die mir bekannten Daten ein wenig anders: 1. Baclofen ist überlegen bei Depressionen und Ängsten mit und ohne Substanzmissbrauch. Bei anderen F-Diagnosen schaun´mer mal. 2. Bei Angst, Depressionen und Sucht ist der Wirkmechanismus identisch: Baclofen kann nichts anderes als GABAB-Rezeptoren aktivieren. 3. Angst, Depressionen und Sucht haben neurobiologisch die gleiche Ursache, sehen nur anders aus. LG invorio
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Samstag 5. Februar 2011, 02:02 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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@invorio:
Ad 1)
Woraus schließt du das? Ich kenne nur einige randomisierte Doppelblindstudien betreffend die Wirksamkeit von Baclofen bei affektiven Störungen von Alkoholabhängigen. Aber möglicherweise sind dir solche (größeren) auch bzgl. reinen Angsterkrankungen und Depressionen bekannt?
Ad 2) + 3)
Wäre es bei der ungehören Komplexität des menschlichen Gehirns - die wir nur im Ansatz erahnen können - und der vielen verschachtelten Neurotransmittersysteme nicht etwas zu einfach, wenn das Ansteuern eines Rezeptors die Lösung für so viele psychiatrische Probleme ist?
Und setzten wir nur kurz voraus dem wäre tatsächlich so: Warum konnte Baclofen dann in all den Jahrzenten nicht beweisen, dass es exakt diese Lösung darstellt? Über ein halbes Jahrhundert des Studierens so vieler psychische Erkankungen positiv beeinflussender Substanzen und die Menschheit war schon so lange im Besitz des "magischen Schlüssels"? All die brillianten Wissenschaftler, Nobelpreisträger der Medizin... haben das einfach übersehen?
LG, Martin
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Samstag 5. Februar 2011, 03:21 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: Über ein halbes Jahrhundert des Studierens so vieler psychische Erkankungen positiv beeinflussender Substanzen und die Menschheit war schon so lange im Besitz des "magischen Schlüssels"? All die brillianten Wissenschaftler, Nobelpreisträger der Medizin... haben das einfach übersehen ? Wirft man einen Blick auf die Geschichte der Pharma-Forschung, stellt man fest, dass es die Erfolgsgeschichte einer Multibilliondollar-Industrie ist. Ein „magischer Schlüssel“ würde da nicht passen.
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Samstag 5. Februar 2011, 07:33 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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Aber Baclofen könnte / dürfte eurer Meinung nach dieser primäre Schlüssel sein? Sie wollen nur nicht, dass er passt... um Geschäfte zu machen... seh' ich das richtig?
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Samstag 5. Februar 2011, 11:31 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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... ein ungeheuerlicher Gedanke, nicht wahr? Ich fürchte leider doch: http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... ?f=20&t=51Die sogen. forschenden Pharmaunternehmen forschen nicht zum Wohle der Menschheit sondern zum Wohle ihrer Aktionäre.
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung / Bac Test bei Angst Verfasst: Samstag 5. Februar 2011, 13:25 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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Federico hat geschrieben: Die sogen. forschenden Pharmaunternehmen forschen nicht zum Wohle der Menschheit sondern zum Wohle ihrer Aktionäre. Ach wirklich? ^^, doch daraus kann man nicht einfach das ableiten: Martin27 hat geschrieben: Aber Baclofen könnte / dürfte eurer Meinung nach dieser primäre Schlüssel sein? Sie wollen nur nicht, dass er passt... um Geschäfte zu machen... seh' ich das richtig? Um folgende Behauptung zu untermauern, wäre logischerweise ein direkter Vergleich der Substanzen nötig: invorio hat geschrieben: Baclofen ist das von der Wirksamkeit her sicher deutlich bessere Medikament; Man sollte auch nicht vergessen, dass Baclofen erst in einer Studie von Garbutt et. al. wirkungslos war. invorio hat geschrieben: @ Martin Interessante Sicht auf die Wirkung von Baclofen. Ich interpretiere die mir bekannten Daten ein wenig anders: Ich bleibe dabei, dass erhebliche Trinkmengenreduktion bzw. Abstinenz sich (sehr) positiv auf psychiatrische Störungen auswirken können und Personen ohne Alkoholabhängigkeit diesen "Vorteil" logischer nicht haben können. invorio hat geschrieben: 1. Baclofen ist überlegen bei Depressionen und Ängsten mit und ohne Substanzmissbrauch. Bei anderen F-Diagnosen schaun´mer mal.
Das wurde nie bewiesen. Wenn doch, zeige mir bitte die entsprechenden größeren Doppelblindstudien für Personen ohne Alkoholproblematik die das belegen. invorio hat geschrieben: 2. Bei Angst, Depressionen und Sucht ist der Wirkmechanismus identisch: Baclofen kann nichts anderes als GABAB-Rezeptoren aktivieren. 3. Angst, Depressionen und Sucht haben neurobiologisch die gleiche Ursache, sehen nur anders aus.
Wenn dies so ist, weshalb sind dann für die Behandlung der drei Erkrankungen teilweise Medikamente mit völlig unterschiedlichem Wirkmechanismus hilfreich? LG, Martin
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