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mondmobil
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Betreff des Beitrags: Noch ein Neuzugang.. Verfasst: Sonntag 20. Februar 2011, 13:08 |
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Registriert: Samstag 19. Februar 2011, 23:06 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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Hallo liebe Leute  , ich bin ganz "frisch" hier und stelle mich auch mal vor: Bin aus Österreich, werde morgen 34 Jahre alt und wünsche mir sehnlich, dass mein neues Lebensjahr möglichst trocken sein möge ;-) Mein Ziel ist also Abstinenz, moderates Trinken hat bei mir noch nie funktioniert. Bevor ich dieses Forum (über das ich mich sehr freue!) durch Federicos Kommentar zu Ameisens Buch bei amazon entdeckt habe, ist mir durch Zufall Ameisens Buch in die Hände gefallen - und seine "Lebensthemen" haben mich so sehr an mich erinnert, dass ich Baclofen unbedingt ausprobieren möchte. Genau wie er leide ich an einer Angststörung (mit schweren Depressionen), und meine Muskelverspannungen sind echt nicht ohne..zusätzlich hat mich mein Neurologe darauf hingewiesen, dass ich ein sog. "hochsensibler Mensch" bin - seine Erklärung: es gibt Menschen, die Reize aller Art (Licht, Lärm, Hunger etc.) übermäßig stark wahrnehmen und dadurch sehr schnell an ihre Belastungsgrenze stoßen, von der sie sich möglichst schnell erholen sollten, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten - da ich aber dazu neige, mit mir selbst nicht gerade sensibel umzugehen, überschreite ich diese Grenze regelmäßig, und um dann wieder "runterzukommen", war für mich Alkohol immer das Mittel der Wahl - möglichst nicht mehr denken, spüren müssen, vor allem: mich nicht mehr überfordert fühlen. Aber das kennen hier wahrscheinlich viele? - mein Neurologe hat die Erfahrung gemacht, dass die Alkoholiker in seiner Behandlung durchwegs sehr sensible Wesen sind. Nun ja, um mich hier nicht zu lange "auszubreiten": Ich nehme seit gestern Baclofen und habe derzeit hauptsächlich die Angst, einen Rückfall zu erleiden, den ich mir dann nicht verzeihen kann und der vielleicht die Wirkung von Baclofen dauerhaft zunichte macht (das ist mir mit Revia passiert, es hat eine Zeit toll gewirkt, aber irgendwann wars durch einige Rückfälle plötzlich völlig für die Katz..) Das habe ich in diesem Forum zwar in Bezug auf Baclofen noch nie gelesen, aber meine Ängste waren immer schon irrational... Ich schicke einen lieben Gruß aus Wien und wünsche allen hier weiter so viel Erfolg! Julia
_________________ Liebe Grüße, Julia
...take care...
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Olivia
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Betreff des Beitrags: Re: Noch ein Neuzugang.. Verfasst: Sonntag 20. Februar 2011, 14:57 |
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Registriert: Sonntag 24. Oktober 2010, 20:39 Beiträge: 12
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liebe julia,
ich wünsche dir viel erfolg und einen wunderbaren einstieg mit baclofen in dein neues lebensjahr morgen. ich halte mich zwar "nur" als angehörige in diesem forum auf, aber das was du über deine ängste schreibst erinnert mich sehr stark an meinen kleinen bruder, der alkoholiker ist. er ist mitte zwanzig und seit je her sehr angst besetzt und reagiert genau wie du scheinbar auf vorfälle jeglicher art (natürlich besonders auf alkohol- vor-/rückfälle) mit erheblichen versagensgefühlen und ängsten. deshalb wünsch ich dir für deinen geburtstag morgen nicht nur bac-erfolg, sondern auch gelassenheit und die fähigkeit dir selbst zu verzeihen, wenn mal was schief läuft...
liebe grüße. die olivia
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Noch ein Neuzugang.. Verfasst: Sonntag 20. Februar 2011, 17:08 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Hallo Julia, übersensibel sind wir alle mehr oder weniger, kann man glaube ich so behaupten. Anders als Revia, wirkt Baclofen angstlösend und wenn Du Dich grob an den Königsweg hältst, mindestens 3 Monate abstinent bleibst, etwas Geduld mit Dir aufbringst,  wirst Du das Ende Deiner Sucht erleben. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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mondmobil
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Betreff des Beitrags: Re: Noch ein Neuzugang.. Verfasst: Sonntag 20. Februar 2011, 19:21 |
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Registriert: Samstag 19. Februar 2011, 23:06 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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 Dankeschön für den netten Empfang! Besonders @Olivia, es ist schön, mit meinen Problemen nicht alleine dazustehen.. Vor allem dein Rat, mir bei Ausrutschern zu verzeihen, hilft mir sehr  (was jetzt nicht heißt, dass ich es drauf anlegen werde...) Wie geht es Deinem Bruder? Ich kann mich sehr gut in ihn reinversetzen... Was mich aber auch sehr interessieren würde: Wie schaffst Du es, ihm zu helfen? Das bewundere ich! (ich meine Deinen Einsatz für ihn, und dass Du Verständnis für ihn hast, ohne die Sucht am "eigenen Leib" erfahren zu haben) Mein Mann war auch sehr lange alkoholabhängig (er ist mit Antabus seit einem halben Jahr trocken), da konnte ich ihm fast gar nicht helfen (außer trösten) - na ja, und mitsaufen 
_________________ Liebe Grüße, Julia
...take care...
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Olivia
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Betreff des Beitrags: Re: Noch ein Neuzugang.. Verfasst: Sonntag 20. Februar 2011, 20:36 |
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Registriert: Sonntag 24. Oktober 2010, 20:39 Beiträge: 12
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liebe julia, ich glaube was viel hilft, um helfen zu können ist die tatsache, dass "der apfel nicht weit vom stamm" fällt, d.h. ich teile im großen und ganzen viele (versagens)ängste meines bruders, kenne panikattacken, weiss was es bedeutet sich unzulänglich zu fühlen. aber im gegensatz zu ihm weiss ich auch, dass das vorbei gehen kann, das perspektiven und man selbst sich ändern können (natürlich alles bis zu einem gewissen maß, der angreifbare kern bleibt, aber sensibilität und empathie ist eben auch eine stärke) und das vieles einfach zeit braucht, um es als lebenswert und liebenswert zu empfinden, besonders sich selbst. im großen und ganzem, weiss ich also um die emotionale ausgangsbasis, die ihn alkohol als nur allzu schmackhafter ego-pusher entdecken lassen haben... und nun ist er abhängig. also bei allem was du in der kommenden zeit erlebst (auch wenn du es nicht drauf ankommen lassen willst, stolpersteine gehören zum leben), sei gnädig und charmant zu dir, du arbeitest schließlich an deiner situationsänderung oder anders formuliert daran, der krankheit einhalt zu gebieten. mehr kann man sich als angehöriger doch gar nicht wünschen! mein bruder arbeitet auch an sich und ich sehe welche enormen kraftanstrengungen das verlangt, also unterstütze ich ihn. er hat schon wahnsinnig viel erreicht im letzten jahr, darauf bin ich sehr stolz (im vergleich zu ihm, er kann seine leistungen und sich selbst, wie sollte es anders sein  , nicht so würdigen). und unabhängig davon wie sich seine zukunft gestaltet bei uns stimmt der satz blut ist dicker als wasser, ich hab ihn eben sehr lieb. was aber nicht heisst, dass ich nicht manchmal ausflippen könnte machs dir schön heut abend und vor allem morgen. liebe grüße. die olivia
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latina
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Betreff des Beitrags: Re: Noch ein Neuzugang.. Verfasst: Sonntag 20. Februar 2011, 22:42 |
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Registriert: Mittwoch 9. Juni 2010, 12:22 Beiträge: 200
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herzlich willkommen julia bist du DIE julia, mit der ich anderswo schonmal geschrieben habe? glg, latina.
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mondmobil
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Betreff des Beitrags: Re: Noch ein Neuzugang.. Verfasst: Montag 21. Februar 2011, 13:32 |
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Registriert: Samstag 19. Februar 2011, 23:06 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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 Ihr seid wirklich alle ganz besonders Liebe! Guten Morgen (oder Mittag!) an Euch, hab mich sehr über Eure Reaktionen gefreut, bin normalerweise keine "Forenschreiberin", bin auch nicht bei Facebook und so, eher die Introvertierte - aber wenn ich das Gefühl habe, hier ab und zu auch was Neues (Sichtweisen, Erfahrungen, etc) beitragen zu können, werde ich es sicher tun! @Olivia, danke noch mal für Deine lieben Wünsche! Durch dich hab ich schon was gelernt, ich habe das noch nie so gesehen, dass ein Alkoholiker, der versucht, an sich zu arbeiten, eine nicht ganz so große Belastung für die Angehörigen darstellt wie ein "Uneinsichtiger". Habe doch auch selber immer wieder das Vorurteil (und den Vorwurf an mich), dass Alkoholiker hauptsächlich nicht wahrhaben wollen, lügen, verharmlosen, ausfällig werden und damit alle Beteiligten in den Wahnsinn treiben.. ;-) Auch wenn es jetzt schnulzig klingt: Dein Bruder kann sich über eine so liebe Schwester echt glücklich schätzen! Und noch eine persönliche Frage (bin natürlich nicht beleidigt, wenn Du nicht antwortest!): Hast Du Dir irgendwann mal Gedanken gemacht, warum Du, wo Du Dich doch auch mit Ängsten, Versagensgefühlen, Zweifeln herumschlagen musstest, im Gegensatz zu Deinem Bruder nie zur Flasche gegriffen hast? Eine positivere Grundeinstellung? Alkohol gibt Dir nichts/schmeckt Dir nicht? Bringt keine Erleichterung? Jeder hat seine eigenen (mehr oder weniger hilfreichen) Bewältigungsstrategien im Angesicht einer Krise - was hast Du anders gemacht als er? Ich denke seit gestern aus der Ferne oft an ihn. Das ist jetzt klischeehaft, aber ich dachte oft: Er ist noch so jung!! (immerhin 10 Jahre jünger als ich..) Aber ich glaube schon (Klischees halten sich auch deshalb, weil sie oft einen wahren Kern haben...), dass das für ihn von Vorteil sein kann (außer er hat schon wirklich seeeehr früh mit dem Trinken begonnen...), weil sich die "Muster" noch nicht so eingeschlichen haben. Jedenfalls wünsche ich ihm, das der Kampf leichter wird - und Dir auch! @latina: Danke für dein Willkommen  Gibts wirklich noch eine Julia mit einer ähnlichen Geschichte..? noch ein Klischee: Die Welt ist klein ;-) Leider (einen Moment lang wär ich gern DIE Julia gewesen) bin ich es nicht.. schreibe sonst in keinem Forum. Trotzdem würde es mich freuen, Dich (näher) kennenzulernen! @Willo Tse: Hallo! Von Dir habe ich schon viel gelesen, und Deine aufmunternden Worte haben mich (wirklich!!) sehr gefreut - nicht nur so dahingesagt.. Gerade an der Geduld muss ich hart arbeiten... Bin generell ein ungeduldiger Mensch, und meine Geduld ist spätestens nach einem Tag mit meinem 13jährigen Sohn (Gerangel um Hausaufgaben, Körperpflege und Computerspiele ;-) aufgebraucht..  also bitte sag mir das noch oft mit der Geduld!  Inzwischen werde ich dein GGG für mich in GÜGÜGÜ umwandeln - Geduld üben, Geduld üben, Geduld üben... Euch allen einen schönen Tag!!
_________________ Liebe Grüße, Julia
...take care...
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Noch ein Neuzugang.. Verfasst: Montag 21. Februar 2011, 14:34 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Code: Dauerhaft zunichte gemacht wird die Wirkung von Baclofen dabei nicht.
Rückschläge sind nach meiner Überzeugung sogar notwendige Erfahrungen, die den Heilungsprozess erst ermöglichen. In schwierigen Phasen ist es wichtig darauf zu achten, nicht in die „toxische Scham“ (Abwärtsspirale) zu geraten und rechtzeitig im Forum oder an anderer Stelle um Unterstützung nachzusuchen. Es gibt mittlerweile hinter den Kulissen des Forums ein Team von erfahrenen Sherpas, die bei schwierigen Passagen über den Berg helfen können. Das Forum ist seit seiner Gründung an Mitgliedern, an Wissen, an Kompetenz und an Hilfsbereitschaft gewachsen. 
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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mondmobil
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Betreff des Beitrags: Re: Noch ein Neuzugang.. Verfasst: Montag 21. Februar 2011, 14:53 |
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Registriert: Samstag 19. Februar 2011, 23:06 Beiträge: 15 Wohnort: Wien
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@federico: Danke! "Toxische Scham" trifft es bei mir genau! hab mich immer für alles mögliche geschämt (soll nicht nach Selbstmitleid klingen und ist es meiner Einschätzung nach auch nicht - einfach nur Tatsache) und toxische Scham ist Scham hoch 2 (mindestens) Aber was ist das mit den Sherpas? Hab zwar viel im Forum gelesen, aber das ist mir noch nicht untergekommen. Sags mir, sags mir, sags mir, bin neugierig  (danke übrigens für die kreativen smilies  ) @Willo... jetzt versteh ich Dich nicht... heute saufe ich (hab heute Geburtstag (keine Aufforderung zum Gratulieren!!!!!!!!) das macht mich immer fertig, noch kein Geburtstag ohne Alkohol, ich hoffe, mein 35.er wird da anders.. ja und ich lebe auch. (jeder der atmet, lebt. Bin überhaupt nicht esoterisch veranlagt) und wer mich "zusammenschrauben" kann, darf auch eine Honorarnote stellen ;-) Aber nur auf Garantie..
_________________ Liebe Grüße, Julia
...take care...
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