Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Sonntag 8. Dezember 2013, 19:57 
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Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Hier findest du das bisher im Forum Geschriebene über Selincro (=Nalmefen)

search.php?st=0&sk=t&sd=d&sr=posts&keywords=selincro&start=120

LG, Werner

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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Sonntag 8. Dezember 2013, 23:24 
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Registriert: Dienstag 17. September 2013, 12:05
Beiträge: 297
@Rog

Aber genau dies ist doch das Paradoxe im Zusamenhang mit Selincro, was mich sutzen läßt:

Zitat:
Nur Leute, die nicht physisch abhängig sind, wurden zugelassen.


Zur Historie:

Im Februar wurde Selincro zugelassen. Zu diesem Zeitpunkt war es aber zu Lasten der Krankenkasse nicht verschreibbar, siehe Anlage III Nr. 2 alte Fassung:

http://www.g-ba.de/downloads/83-691-269 ... -10-01.pdf

Im Mai gab es eine Anfrage durch Abgeordneten der Die Linke bzgl. der Behandlung von Alkoholismus etc. Hier dazu die Antwort (Fragen aufgeführt) der Bundesregierung:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/136/1713641.pdf

Hierdurch wiederum wurde der G-BA tätig, siehe hier:

http://www.g-ba.de/downloads/40-268-238 ... el_TrG.pdf

und die oben benannte Anlage III wurde in Nr. 2 geändert, siehe hier:

http://www.g-ba.de/downloads/39-261-176 ... l_BAnz.pdf?

Demnach besteht nun auch die Möglichkeit, Medikamente zu verschreiben, die nicht Abstinenzziel haben.

Jetzt zurück zu der Studie bzgl Selincro: Für die Definition von Alkoholabhängigkeit müssen 3 der nachfolgenden 7 Punkte erfüllt sein:

Zitat:
1.)
Toleranz (um die gewünschte Wirkung hervorzurufen, sind zunehmend größere
Mengen an Alkohol erforderlich oder es treten bei fortgesetztem Konsum der gleichen
Menge deutlich geringere Effekte auf).
2.)
Körperliche Entzugserscheinungen bei Konsumstopp oder Konsumreduktion
beziehungsweise ein anhaltender Substanzmissbrauch zur Vermeidung von
Entzugserscheinungen.
3.)
Verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf Menge, Beginn oder Ende des Konsums
(es wird oft mehr Alkohol oder über einen längeren Zeitraum konsumiert als geplant).
4.)
Es bestehen der anhaltende Wunsch oder wiederholte Versuche, den Alkoholkonsum
zu verringern oder zu kontrollieren.
5.)
Hoher Zeitaufwand, die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den
Folgen zu erholen.
6.)
Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Alkoholkonsums.
7.)
Anhaltender Substanzkonsum trotz eindeutig schädlicher psychischer oder
körperlicher Folgen.


Punkt 3 entfällt bei Selincro; lt. Sudie mussten die Probanten lediglich >40g (Frauen) und >60g (Männer) konsumieren.

Heißt -ich rechne alles in Rotwein um- mit 300ml meines Lieblingsweines hier

http://www.jacques.de/weine/1422/2008-b ... th=6_13_76

liege ich schon im Probantenbereich mit 40,35g. Und mal ehrlich: Was sind schon 300ml? Nicht mal 2 Gläser, wenn man ästhetisch schön :D einschenkt. Wer hadert bei 2 Gläsern Rotwein damit, ein Alkoholproblem zu haben?

Hier fängt allerdings der Probantenbereich an! Dies heißt natürlich nicht, dass sämtliche Probanten an der Untergrenze lagen!

Bzgl. Rauschtrinker kann ich natürlich nichts sagen; nicht mein Konsumschema. Sofern der Erfahrungsbericht, den @Federico verlinkt hat, eine gewisse Verallgemeinerungsfähigkeit besitzt, besteht danach für diese Gruppe Abhängiger eine punktuelle Lösung.

Mich (@Federico @Rog) würde eine Zusammenstellung des Probantenkreises interessieren. Erst hieraus könnten Schlüsse abgeleitet werden.

Liebe Grüße,

Kuni

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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Sonntag 8. Dezember 2013, 23:37 
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Registriert: Samstag 12. Januar 2013, 21:31
Beiträge: 415
Selincro hat Zulassung, europaweit, und ist für starke Alkoholiker bestimmt,
die eine Verminderung / Abstinenz der Trinksucht ohne Gefahr eines Delirs
bei gleichzeitiger psychosozialer Therapie privat anstreben. Das ist nicht SEO, das
ist Fakt, Pharma, Geld, Realität, Politik, Leben.

gruss @sabine

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es ist genug Sabine!


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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Sonntag 8. Dezember 2013, 23:53 
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Beiträge: 297
@ Sabine

Dies ist auch nicht SEO, sondern eine Reaktion hierauf:

Zitat:
Abstinenz der Trinksucht ohne Gefahr eines Delirs
bei gleichzeitiger psychosozialer Therapie privat


Abstinenz der Trinksucht? Was soll das sein?

Ohne Gefahr eines Delirs? Dies ist -mit Verlaub- Blödsinn. Es sei denn, dass ein Delir auch dann eintreten kann, dass keine körperliche Abhängigkeit besteht. Denn -wie mehrfach erwähnt-: Selincro bzw. dessen Anwendungsbereich ist bei körperlich nicht abhängigen Personen.

LG
Kuni

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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Montag 9. Dezember 2013, 00:03 
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Registriert: Samstag 12. Januar 2013, 21:31
Beiträge: 415
ja das ist undurchsichtig, gebe ich Dir ja Recht,

leider wird die Pharmindustrie jede Arztpraxis besuchen, erste Erfolge promoten,
Werbung betreiben, um Geld zu verdienen.

Der Hausarzt kann ohne Sorge in die Schublade greifen und sagen, da hab ich was,
ohne Diskussionen, abgesichert, er hat noch mehr Patienten und Ärzte mögen Selbstzerstörung gar nicht,
Alkoholismus ist Selbstzerstörung auf Raten, ok,

mir haben 3 Ärzte gesagt, es gibt kein Medikament gegen Alkoholsucht,

irgendwas ist schon dran, man muß Selincro ja nicht nehmen, ok

@sabine

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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Montag 9. Dezember 2013, 00:30 
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Registriert: Dienstag 17. September 2013, 12:05
Beiträge: 297
Jep, Sabine, genau dies ist hier die Frage:

Zitat:
leider wird die Pharmindustrie jede Arztpraxis besuchen, erste Erfolge promoten,
Werbung betreiben, um Geld zu verdienen.


Geht es Lundberg darum, Kohle zu Scheffeln oder wirkt Selincro tatsächlich? Einige Zweifel bestehen und wie ich es sehe, durchaus berechtigter Weise. Deshalb ist es schon wichtig, dass wir hier das Thema diskutieren.

Die "Beschaffungsproblematik" wäre abgesegnet sofort vom Tisch.

Zitat:
Der Hausarzt kann ohne Sorge in die Schublade greifen und sagen, da hab ich was,


Ob er das wirklich so unbedenklich kann? Er muss doch erstmal prüfen, ob eine körperliche Abhängigkeit besteht. Wie soll diese Überprüfung stattfinden? Nach dem Motto: Kommen Sie in 7 Tagen wieder, wenn Sie dann noch leben, dann sind Sie körperlich nicht abhängig!


Mit dieser Pille träumt man wahrscheinlich davon, dass man die Problemtrinker erwischt, die noch auf der Kippe stehen. (Wobei man mal klären müsste, wer bei +40g/+60g nicht körperlich abhängig ist; dass dies bei mir so war -selbst diagnostiziert- ist für mich ein Wunder bei meiner Menge...).

Wahrscheinlich will man die Dunkelziffer der 90% (nur 10% der Alkoholiker sind erfasst) damit greifen! Wer outet sich als erstes?

Unterstellt, es wirkt: Tolles LifeStyle-Medikament: Ich saufe für einen und hab den Rausch für zwei! Die "soziale Begleitung" ist ja nun auch nicht definiert als Verschreibuungsvoraussetzung. Im übrigen wieder eine Hürde für das Outing.

Letztlich schreibst Du richtig

Zitat:
Alkoholismus ist Selbstzerstörung auf Raten


Saufe ich so weiter, dann krepiere ich daran, früher oder später. Und ich möchte nicht, dass mit meinem Leben aus Profitabsicht gepokert wird. Klingt polemischer, als beabsichtigt.

Liebe Grüße

Kuni

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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Montag 9. Dezember 2013, 00:40 
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das gefällt mir sehr, jedes Wort

@sabine

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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Montag 9. Dezember 2013, 01:32 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Erstmal reden wir hier über Lundbeck – nicht Lundberg. Soviel Akribie muss sein.
Als nächstes spricht Lundbeck über Umsätze von zunächst 5 MRD € die nach und nach
auf 20 und mehr MRD € ausgebaut werden sollen – nicht grade Peanuts.

Aus diesem Grund hat Mann K, die Zielgruppe in der BRD, auf mittlerweile 11 Mio geschätzt.
Von jetzt auf gleich geht das natürlich nicht, es gibt gewisse Risiken wie bei jedem neuen
Medikament. Also umgeht man erstmal die Hochrisikopatienten, die mit physischer Abhängigkeit.

Mit Rückschlägen wie Überdosierung, Einnahme in suizidaler Absicht, gleichzeitiger Opiatkonsum
usw. ist bei diesem Klientel zu rechnen. Nach 2 Jahren publiziert man erste Zahlen und zündet
die nächste Ausbaustufe. Physische Abhängigkeit wird nicht mehr ausgeklammert, Selincro wird nach
qualifiziertem Entzug verordnet. Successive steigt die Zahl der als gefährdet eingeschätzten
Menschen auf 15 Mio an.

Nur – was hat das eigentlich mit dem Thread „Selincro und BD“ zu tun?

Warten wir doch erstmal die weitere Entwicklung ab, vielleicht stoßen schon bald die ersten
Selincro-Test-Patienten zum Forum und berichten von Misserfolgen. Gut möglich, dass andere,
z. B. echte Binge Drinker, ihre Binges signifikant entschärfen konnten. Alles ist denkbar.
Genauso ist denkbar, dass Selincro nach einigen Jahren still und heimlich vom Markt verschwindet.

Warten wir einfach mal ab, *GGG*

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Montag 9. Dezember 2013, 01:42 
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Registriert: Samstag 12. Januar 2013, 21:31
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ps : @Federico, ich würde nicht abwarten, sondern kämpfen, nur Idee

abwarten, nicht mein Dng, gegenhalten gefällt mir,

gruss, gute Nacht @sabine

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 Betreff des Beitrags: Re: Selincro und BD. Was kann man erwarten?
BeitragVerfasst: Montag 9. Dezember 2013, 08:24 
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Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
@Federico
Federico hat geschrieben:
Gut möglich, dass andere,
z. B. echte Binge Drinker, ihre Binges signifikant entschärfen konnten.
Wie definierst Du 'andere BD's' bzw. 'echte BD's'?

LG

Patrick


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