Donnerstag 13. Mai 2010, 18:35
Donnerstag 13. Mai 2010, 18:39
emelie hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,
ich muss mich leider in auch in die Reihe derjenigen einreihen, bei denen moderates Trinken nicht funktioniert.
Ich war vorgestern wirklich ganz übel abgestürzt. Das erste mal seit Monaten, ist es mir deswegen psychisch total schlecht gegangen.
Seit einer gewissen Zeit versuche ich es ja immer mal wieder mit dem moderaten Trinken.... und hat hat auch eine Zeitlang geklappt.
Ehrlich gesagt, vorgestern früh war ich, nachdem ich schon Tage vorher immer etwas getrunken hatte, obwohl ich eigentlich, zumindest solange ich auch noch Benzos nehme gar nichts mehr trinken wollte, einkaufen und da war mein "Lieblingswein" im Angebot... ich dachte mir so, ich nehm mal ein paar Fläschchen mit und wenn ich dann Lust auf etwas Wein hab, hab ich etwas Vorrat zu Hause , bis dahin war bei uns seit Jahren alkoholfreie Zone zuhause...., d.h. es wird kein Alkohol gelagert.
Hab die Flaschen, typisch Alkoholiker, versteckt, in der Garage, um Diskussionen mit der Familie aus dem Weg zu gehen.
Im Grunde hatte ich diese Lust auf's Trinken, auch ohne Craving, dass Bac wirklich gut unterdrückt, schon in mir....
Was soll ich erzählen.... ich hab mir eine Fl. ins Haus genommen, als ich nach Hause kam, so gegen 9 Uhr, erstmal ein grosses Glas frischen Weissen dazu ein frisches Baguett mit Brie.... herrlich..., als die leer war war er wieder da, der Suchtdruck, habe wie gesagt den Fehler gemacht statt Bac zu erhöhen , noch eine zweite Flasche zu holen und abend auch noch eine Dritte aufgemacht , aus der ich aber nur noch ein paar Schlücke genommen hatte ... d.h. ich hab den ganzen Tag durchgetrunken....
Nachts um ca. 3 Uhr mit wahnsinnigem Suchtdruck erwacht, ein paar Schlücke aus der Weinflasche , morgens um 6 Uhr nochmals . d.h. ich hab bis gestern früh ca. 10 Uhr (d.h. am frühen morgen ca. 1/2 lt. Wein getrunken (trotz der Medis).
Dann hab ich mir ein Herz gefasst, den letzten Rest meines Verstandes rausgekramt und den Rest meiner Weinvorräte ausgeleert und die Flaschen entsorgt, gleichzeitig sofort eine 25 mg. Bac genommen.
Ich war total verzweifelt.... trotz Bac dieser schlimme Rückfall ,wobei ich , "weinbeseelt" nicht sicher bin, ob ich mein Bac auch in der richtigen Dosis genommen oder evtl. vergessen habe und ich hab auch keine "Notfallration" genommen, weil ich trinken wollte.....
Ich hab seither nichts mehr getrunken. Vorhin hat sich, trotz 25 mg. Bac so um 8 Uhr, wieder ein leichter Suchtdruck eingestellt und ich hab gegen 11 Uhr nochmal 10 mg. Bac genommen. Ist mir egal, ob ich müde bin, Hauptsache nicht mehr trinken! Jetzt ist es 12 Uhr und der Suchtdruck ist weg :.
Für mich funktioniert kontrolliertes Trinken auch mit Bac nicht und ich möchte es auch hier posten, weil ich es ganz wichtig finde darauf hinzuweisen. Moderates Trinken scheint bei einigen zu gehen, aber ich denke, bei Personen, die Alkohol nicht nur eine Zeitlang "missbraucht" haben sondern alkoholkrank sind geht es nicht.
Bac keine "Wunderpille", aber sie nimmt das Craving und daher werde ich auch weiterhin Bac nehmen.
Wünsch Dir, lieber Obelix und allen, die ein ähnliches Problem/Erfahrung gemacht haben viel Kraft. Wir schaffen es und sind eine Erfahrung reicher.
Ganz herzliche Grüsse
Emelie
Donnerstag 13. Mai 2010, 19:06
Donnerstag 13. Mai 2010, 22:20
Freitag 14. Mai 2010, 08:00
Alkoholiker sind in Sachen Suchtmittel keine Profis, sondern unerfahrene Kinder. Baclofen hilft ihnen vermutlich erwachsene Konsumenten zu werden.
Freitag 14. Mai 2010, 08:53
Letzteres klappt ja sowieso erfahrungsgemäß nicht.
Freitag 14. Mai 2010, 11:00
Freitag 14. Mai 2010, 12:40
Ameisen trinkt gerne ein Glas Champagner, weil es das einzige Getränk war, das ihm jemals wirklich geschmeckt hat. Es ist wohl ein schönes Gefühl für ihn zu fühlen, dass er es jetzt kann ohne Angst zu spüren. Ich nenne das Heilung. Nicht zu trinken würde bedeuten dass er weiterhin Angst vor Craving und den Folgen hätte.
) und dass er es macht, weil er es genießt. Der Alkohol darin spielt eine Nebenrolle. Es gibt verschiedene Formen von Alkoholika, ein 2000 Euro Wein z.B. eignet sich sehr schlecht zum Betrinken. Man will den Geschmack auch danach nicht mit Tütenwein kaputt machen. Bewusst oder unbewusst hat man sich damit eine Kultur um den Rausch geschaffen. Dieses Verhalten wurde uns aber schon seit unserer Teenagerzeit anerzogen.
Freitag 14. Mai 2010, 13:54
Freitag 14. Mai 2010, 13:55