Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Freitag 8. April 2011, 11:17 
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Beiträge: 78
Hallo Zusammen,

ich wechsle jetzt vom Thread Neuvorstellung in den Teil mit den Erfahrungsberichten.

Wie bereits geschrieben, habe ich heute früh mit 5 mg Baclofen angefangen.
Ich weiß nicht, wie es euch ergangen ist...ich horche schon den ganzen Vormittag in mich hinein.
Gestern hatte ich mit leichtem Kater zu kämpfen, da ich ja am Vorabend eine Flasche Wein getrunken hatte.
.....den Kater habe ich dann ab Spätnachmittag mit dem Konsum einer weiteren Flasche Wein bis zum Schlafengehen bekämpft.
Heute morgen bin ich mit ziemlicher Panik aufgewacht....da ich mir für heute vorgenommen hatte, mit Bac anzufangen und deshalb für mich feststand, dass es ab heute keinen weiteren Alk mehr gibt.

Die Panik ist mitlerweile weg....ich fühle mich recht ausgeglichen und freue mich schon aufs Mittagessen.....das war gestern undenkbar...da hätte ich vor dem ersten Tropfen Alkohol nichts essen können (mit Alkoholwirkung kann ich dann essen wie ein Scheunendrescher:-))!

Nebenwirkungen verspüre ich keine...der Mund war zwischendrin etwas trocken....aber das habe ich, da ich ein trizyklisches Antidepressivum nehme sowieso immer mal wieder.

Bis später.....liebe Grüße von Elisa

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 Betreff des Beitrags: Re: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Samstag 9. April 2011, 11:00 
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Registriert: Dienstag 29. März 2011, 15:30
Beiträge: 78
Hallo Zusammen,

gestern habe ich 4x5mg Baclofen genommen....angedacht waren ursprünglich 3x5 mg...aber gegen Abend setzte dann doch ziemlich der Wunsch nach Rotwein ein und so habe ich beherzt nach der Schachtel gegriffen und die Zusatztablette auch gut vertragen.
Nebenwirkungen kaum vorhanden....gelegentlich Herzklopfen, ich habe den Eindruck, dass ich die gewohnte Menge Kaffee unter Bac reduzieren muß oder wieder zum Teetrinker mutiere:-)!...was für mich keine Strafe ist.

Die Stimmung war ausgelassen, heiter und zum Teil auch euphorisch....liegt es am Bac oder daran, dass ich froh bin, nicht mehr dem Alkohol ausgeliefert zu sein??

Nach der ersten Dosis heute morgen (5mg) ist der Mund wieder trocken, ich habe einen leichten Druck im Kopf, was auch am Wetter liegen kann und fühle mich pudelwohl:-)!

Bis später...Elisa

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 Betreff des Beitrags: Re: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Montag 11. April 2011, 07:47 
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Beiträge: 78
Guten Morgen!

Tag 2+3 mit Baclofen:

Samstag Einnahme von 3x5mg Bac....über den Tag leichtes Herzklopfen, Appetit normal bis gut (ich freue mich im Gegensatz zu sonst auf's Essen), starker Durst den ganzen Tag, ich trinke deutlich mehr Wasser als sonst, was aber auch an Interaktion mit dem Antidepressivum liegen kann, das verursacht immer mal wieder Durstanfälle,
Stimmung hervorragend, nach 6 Wochen Erkältung mit allem Drum und Dran habe ich jetzt wieder Lust zu arbeiten und mich zu bewegen, die Lethargie ist vorbei...juchu!
Im Kopf leichter Druck, das Gefühl, dass etwas anders ist als sonst!....kurz nach Einnahme leichter Schwindel, der mich allerdings nicht beeinträchtigt,
verstärkte Wahrnehmung diverser Sinneseindrücke.....irgendwie ist alles intensiver, ich nehme meine Umwelt bewusster wahr,
ist das Radio an singe ich mit...gut, dass mich keiner hört:-))!

Sonntag Einnahme wie Samstag,
war den ganzen Tag aktiv....nach langer Zeit mal wieder mit Appetit gefrühstückt, gegenüber Pflichten, die sonst bei mir schon zu Beginn des Tages Panik verursachen, gleichgültig bis gelassen.....die depressive Stimmung ist wie weggeblasen, gestern hätte ich die ganze Welt umarmen können.
Mittags nach der zweiten Einnahme hatte ich wieder das merkwürdige Gefühl im Kopf was aber bei einem längeren Spaziergang am Rhein völlig verschwand.

Die Nächte sind erholsam, im Gegensatz zu früher schlafe ich durch und wache morgens frisch und ausgeschlafen auf.....Einschlafen auch kein Problem...kaum dass ich liege, bin ich schon „weg“!
Craving abends leicht vorhanden aber durch Ablenkung beherrschbar.

Heute werde ich morgens mit 10 mg starten...bin wegen des Antidepressivums was ich nehme vorsichtig und werde nur moderat steigern.

Man sieht sich,

bis dahin viele Grüße von Elisa :-h

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 Betreff des Beitrags: Re: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Montag 11. April 2011, 09:12 
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Beiträge: 78
Danke Willo,

Dein Tagebuch war für mich eine echte Bereicherung.
Du hast einen köstlichen Schreibstil und ich werde sicher Deine Beiträge weiter aufmerksam verfolgen.

Gruß rheinabwärts,

Elisa

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 Betreff des Beitrags: Re: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Montag 11. April 2011, 09:36 
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Beiträge: 236
>verstärkte Wahrnehmung diverser Sinneseindrücke<

Wow! Das hätte ich aber auch gerne :)

(Mit diesem Spruch hätte ich mich innerhalb einer SHG wahrscheinlich schon dem Verdacht ausgesetzt, dass mit der Suchtfreiheit doch nicht so ernst zu nehmen....)

Eine extrem verstärkte Wahrnehmung diverser Sinneseindrücke hatte ich letztes Jahr, als ich zwischen Tod und Beerdigung meines Vaters zum allerersten mal Tabletten (Lorazepam) genommen habe. Ich wusste NICHT auf was für ein Teufelszeug ich mich einlasse. War zu dem Zeitpunkt schon 6 Wochen trocken, nach dem dritten Tag Lorazepam kam dann Alkohol hinzu. Die Ampulle hatte ich innerhalb von 6 Tagen vollständig leergemacht, 20 Tabletten + denen, dich ich mir vorsichthalber in der Nacht des Todes meine Dads für mich und meine Mutter im Krankenhaus geben ließ - wie gesagt, ohne zu wissen, was mir da in die Hand gedrückt wird). Dass ich an dieser Kombination fast gestorben wäre, möchte ich hier nicht weiter ausführen, nur soviel. Es hat mir eine ordentliche Psychose verschafft (akkustische Halluzinationen, gottseidank keine Stimmen) und durch die Freisetzung, des im Fettgewebe eingelagerten Lorazepam, hatte ich über Wochen hinweg immer mal wieder Flashes, die die Sinneseindrücke extrem verstärkt haben. Das war das einzigste was ich an Lorazepam genießen konnte, ansonsten war es entzugsmäßig die reinste Höllenfahrt!

Elisa, es freut mich für Dich, dass es bei Dir offensichtlich bisher so gut klappt. Eine Warnung möchte ich aussprechen. Ich wurde am Samstag dann doch - für meine Verhältnisse leicht - Rückfällig. Es war weniger die Lust auf Alk, eher Langeweile, der Trieb, angelernte Verhaltensweisen (Alk kaufen, nach Hause kommen, etc.) weiterhin auszuführen und der Reiz mit dem Feuer zu spielen....kann ich was zu trinken zu Hause haben, kann ich sogar einen ordentlichen Schluck nehmen, ohne weiterzutrinken...? Hat nicht so geklappt, wie es mir vorgestellt habe. Gut, habe ich was draus gelernt und möchte Dich vor genau dieser Sache warnen. Nicht zu früh zu sicher fühlen!! Nochmal, für meine Verhältnisse war es ein eintägiger "Rückfall", der keine schlimmen Auswirkungen hatte, aber es hätte auch nicht sein müssen. Ich will ja kein moderater Trinker werden, ich will den Scheiß ganz aus meinem Leben verbannen. Das ist meine Entscheidung, andere mögen das für sich anders entscheiden.

Solltest Du also auf "dumme Gedanken" kommen, mach lieber noch einen schönen Spaziergang am Rhein, wenn Du diesen wunderschönen Fluss schon in Deiner Nähe hast :)

Alles Gute!

Lieben Gruß vom ....
Nordlicht.

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Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)


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 Betreff des Beitrags: Re: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Montag 11. April 2011, 10:14 
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@Nordlicht,

Zitat:
für meine Verhältnisse war es ein eintägiger "Rückfall"

Rückfall würde bedeuten, Du wärest komplett in Deine alten Verhaltensweisen zurückgefallen. Bist Du das? Aufgrund Deiner Schilderung:
Zitat:
der keine schlimmen Auswirkungen hatte,

kann ich diese Frage für Dich verneinen. Für einen achtsamen Umgang mit Dir selbst und der Anfütterung von Eigenhirn ist es deutlich besser, von einem „Vorfall“ zu sprechen. Nicht der Sprachgebrauch macht den Unterschied – es ist die Bewertung – die von negativ bedauernd, zu positiv registrierend wechselt. Vielleicht ein Bild dazu: der Wanderer, der einmal richtig hingefallen ist und sich richtig wehgetan hat, wird nicht bei jedem Stolperer von einem Unfall sprechen. Stolpern wird er immer wieder mal, schmerzhafte Unfälle werden aufgrund einer höheren Achtsamkeit immer seltener. Mir würde jetzt noch eine Menge zu diesem Thema einfallen, ich lass es mal lieber so stehen – sonst denkt noch jemand, ich wäre ein „Wanderprediger“.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Montag 11. April 2011, 10:49 
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Beiträge: 236
Die Analogie mit dem Wanderer gefällt mir, damit kann ich auch was anfangen.

Und nein, ich bin untypischerweise nicht komplett in meine alten Verhaltensmuster zurückgefallen - was mich sehr erfreut, aber auch wundert..

Normalerweise wäre heute Tag drei meines Exzesses, und morgen, spätestens übermorgen würde ich anfangen zu Kotzen und nur aus dem Grund noch nicht aufhören, weil die Entzugserscheinungen so schrecklich sind.

Der Begriff Vorfall gefällt mir tatsächlich besser. So lange daraus kein "Rückfallanlauf" wird. Aber damit rechne ich jetzt mal nicht.

Danke @ Federico!

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 Betreff des Beitrags: Re: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Montag 11. April 2011, 11:48 
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@Nordlicht,

Zitat:
So lange daraus kein "Rückfallanlauf" wird.

Damit er das nicht wird, solltest Du das „Gespräch“ suchen, was Du ganz im Sinne der „Heiligen Dreifaltigkeit“ ja auch machst. Noch ein Wandererbild: der geübte Wanderer weiß, wenn er öfter stolpert ist es Zeit eine Pause einzulegen um neue Kraft zu sammeln (Eigenhirn anfüttern). Der Ungeübte stolpert so lange weiter, bis er hinfällt.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Montag 11. April 2011, 12:20 
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Beiträge: 78
Futter von allen Seiten...danke Nordlicht und Federico!

Wie Fritz Eckenga immer sagt: "Da könnt ihr jetzt mal in der nächsten Halbzeitpause eine Viertelstunde darüber nachdenken." ...

wahrscheinlich nur denen geläufig, die WDR 2 hören..aber sei's drum.

Da ich nicht nur dann getrunken habe wenn es mir schlecht ging...sondern auch dann, wenn ich High Feelings hatte und letzteres die massiveren Auswirkungen hatte, werde ich hier später noch meinen Senf dazu geben.

Bis dann...Elisa

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 Betreff des Beitrags: Re: Bac das 1. Mal
BeitragVerfasst: Mittwoch 13. April 2011, 09:17 
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Beiträge: 78
Hallo zusammen,

Update zur Baclofen Einnahme:

4. Tag: 10-5-5 (mg)
5. Tag: 10-5-5 (mg)

Heute 6. Tag werde ich mittags auch 10 mg einnehmen.

Nebenwirkungen seit Sonntag keine mehr, das Herzklopfen war weg.

Gestern hatte ich einen "schlechten" Tag...die Stimmung war im Keller und ich hatte ziemlich Stress, habe letzte Nacht auch nicht besonders gut geschlafen.
Seit drei Tagen wache ich sehr zeitig am Morgen mit starken Ischiasbeschwerden auf und kann nicht mehr einschlafen...mag sein, dass ich mich durch den Energieschub etwas überanstrengt habe.
Das Verlangen nach Alkohol zur Betäubung ist noch da...bzw. lebt wieder auf, gestern Abend hätte ich gerne zur Flasche gegriffen um dem Stress entgegen zu wirken...habe dem aber nicht nachgegeben.

Wünsche allen einen schönen Mittwoch,

liebe Grüße von Elisa

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