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Tanja stellt sich vor...

Mittwoch 27. Juni 2012, 21:46

Schönen Guten Abend :-h
Leider weiss ich gerade garnicht wo ich anfangen soll,
nunja aller Anfang ist schwer :)
Ich bin Tanja, 28 Jahre alt, Alleinerziehende Mutter von 1 Tochter(7j) und 1 Jungen (1j).
Ich bin zwar polytox, doch habe ich mehr Probleme mit dem Alkohol, meine erste Abstinezphase hatte ich während und nach der Schwangerschaft meiner Tochter, bis sie 1,5 Jahre alt war. Durch einige Rückschläge begann ich wieder an zu trinken und drogen zu konsumieren, jedoch auch nur sobald meine Tochter Abends ins Bett ging.
Längere Aufenthalte in der Psychiatrie wg BPS und PTBS.
Von 2008 bis heute mache ich Therapie bei meiner Verhaltenstherapeutin und habe mir eine PPM besorgt!
Die Abende wurden mit der Zeit schlimmer, so dass ich am Abend meine 12 Bier und Wodka trank, wenn noch Besuch da war gab es zusätzlich Speed, was zu Rauchen etc.
Hatte ich am ende des Monats kaum noch Geld für den Alkohol habe ich zusätzlich Medikamente genommen, um nicht mehr an alles denken zu müssen.
Im Sommer 2010, nach 11 Jahren Konsum, entschied ich mich, für mich und vorallem für meine Tochter einen Entzug zu machen und mal ein "normales" Leben zu führen. Ich wollte eine bessere Mutter sein, auch wenn ich nur trank und konsumierte wenn meine kleine im Bett war, bekommen Kinder ja doch schon mehr mit. Oktober 2010 ging ich zum Entzug, wo man feststellte das ich in der 7. Woche Schwanger war. Nach dem Entzug ging ich direkt ins SuchtTherapieZentrum, mit meiner Tochter, für 4 Monate.
Im Juni 2011 kam mein Junge zur Welt. Die Schwangerschaft hat mich in vielen momenten aufgehalten nicht zu trinken und Standhaft zu sein!
Seit dem 11.10.2010 habe ich kein Alkohol getrunken, aber es ist sehr schwer und ich habe sehr oft, sehr starken Suchtdruck. Es gibt Tage da kann ich nichtmal das Haus verlassen und Einkaufen gehen. Starke Stimmungsschwankungen, schnell gereizt und und und.
Ich habe mir was zu Rauchen besorgt, in der Hoffnung so etwas runter zu kommen, nur da saß ich zitternd auf dem Sofa.
Momentan habe ich sehr große Angst Rückfällig zu werden. Der Druck ist groß, nicht nur in mir, sondern auch meine Eltern drohen mir wenn ich jemals wieder trinken würde, würden sie mir die kinder wegnehmen wollen...und in dem Dorf in dem ich lebe warten die nur darauf das ich was trinke und haben dementsprechend Wetten laufen.
Heute war ich beim Psychiater und fange nun mit Baclofen an.

Hoffe das ich jetzt nicht zu wirr geschrieben habe :-?

Re: Tanja stellt sich vor...

Mittwoch 27. Juni 2012, 23:05

Ich wuensch Dir, dass Bac Dich ein bischen etwirrt
Verstehen und nachvollziehen kann ich alles was Du schreibst, auch wenn es wirr ist.
Aber ein bischen wirr sind wir schliesslich alle

Rico

Re: Tanja stellt sich vor...

Donnerstag 28. Juni 2012, 11:31

Hallo Tanja und herzlich willkommen im Forum,

für mich liest sich das gar nicht wirr, BPS und PTBS als Diagnosen, dazu Polytox ... ich kenne da andere, viel verwirrendere Vorstellungen. Wenig hilfreich dabei sind Deine Eltern und natürlich die „dörfliche Gemeinschaft“. Diese Normopathen sollten sich mal selbst fragen, wie normal ihr Verhalten eigentlich ist. Lass Dir keine Angst einjagen, sie ist ein sehr schlechter Ratgeber.

Mit dem richtigen Psychiater und Baclofen kannst Du auf jeden Fall die Angst vor einem Rückfall und Craving besser kontrollieren. Wichtig scheint mir nur eine Warnung zu sein, bitte gaaanz langsam aufdosieren, ich hoffe Dein Psychiater weist Dich darauf hin. In jedem Fall, so gut es eben geht im Forum weiter schreiben, es kann sehr hilfreich sein.
Ich hoffe sehr, Irving schreibt gelegentlich etwas dazu.

LG Federico
PS Chaos ist zwar ein netter Nick, ich nenne Dich lieber Tanja, hoffe Du hast nichts dagegen ...

Re: Tanja stellt sich vor...

Donnerstag 28. Juni 2012, 16:39

Danke für die Antwort..
Ich denke ich bin endlich, was den Psychiater betrifft in guten Händen. Gestern mit 5 mg angefangen und heute 5 mg dazu und so weiter ;-)
Wenn ich mal so überlege was die anderen Ärzte mir wieder verschreiben wollten, nachdem die sich nur meine diagnosen und meine damalige Medikation angeschaut haben..

Re: Tanja stellt sich vor...

Donnerstag 28. Juni 2012, 17:28

Hallo Tanja (sag ich jetzt auch mal),

also ich fand deine Vorstellung auch nicht wirr, sondern klar und verständlich.
Alleinerziehende Mutter mit zwei kleinen Kindern zu sein ist einer der härtesten Jobs, den es gibt. Ich weiss wovon ich rede, ich hatte auch das Vergnügen. Und hatte auch keine Unterstützung seitens der Familie. Ich war ja schließlich selber schuld, warum hab ich auch den falschen Mann geheiratet....
Ich war sogar froh, wenn ich zwischendurch mal arbeiten gehen konnte, das schien mir die reinste Erholung dagegen.
Mit zwei Kindern allein ist man am Abend fix und fertig. Man sucht einfach irgendeine Entlastung. In dieser Zeit hab ich angefangen, nur abends, genau wie du, zu viel zu trinken und bin in die Abhängigkeit hineingeraten.

Ich habe daher den allergrößten Respekt davor, dass du es nun schon so lange geschafft hast, nichts zu trinken. Hut ab!! Und auch während der Schwangerschaft, das hast du wirklich gut hingekriegt. :YMAPPLAUSE: Ich könnte mir vorstellen, dass du nach so langer Abstinenz sehr schnell die positive Wirkung von Baclofen spürst und dass das craving schon bald nachlässt. Das wünsche ich dir jedenfalls.

Und schreib viel von dir hier im Forum, ruhig jeden Tag, das hilft.

Alles Gute und liebe Grüße
Betty

Re: Tanja stellt sich vor...

Donnerstag 28. Juni 2012, 20:56

Hallo Tanja

Herzlich Willkommen im Forum und danke für Deine so offene Vorstellung.

Es ist (ich empfinde es selber jedenfalls so) der Schutz der Anonymität, welcher diese Offenheit zulässt. Dies stellt eine grosse Hilfe dar, welche auch Dir nun zukommen wird. Dieses Forum kann Klagemauer, Oase, Diskussionsort etc. sein. Jemand ist immer da. Für mich wie ein gesuchter und gefundener Ort. Manchmal schon fast ein Stück Heimat im Leben...
Dass es so ist, da tragen wir alle dazu bei. Und Du nun auch.

Wichtige Hinweise hast Du ja bereits bekommen. Mit Deiner Abstinenzzeit hast Du die passendsten Voraussetzungen mit der Bac-Therapie zu beginnen.

Schön, dass Du den Mut hast, die Weichen in der Behandlung auf ein neues Gleis zu stellen. Diese Reise verspricht interessant zu werden.

Alles Gute
LG moonriver

Re: Tanja stellt sich vor...

Donnerstag 28. Juni 2012, 23:46

Liebe Tanja,

hab vielen Dank für Deine Vorstellung. Respekt vor Deiner Leistung! Für mich liest sich Deine Vorstellung sehr klar.
Du hast schon sehr, sehr viel erreicht.
Ich bin sicher, Du bist auf einem guten Weg und ich hoffe, dass Du bald die gute Wirkung von Baclofen erleben wirst. Ohne Craving wird alles viel leichter. Super, dass Du einen Psychiater gefunden hast, der Dich offensichtlich gut betreut, langsam eindosieren...start low, go slow (schreibt irving auch). Solltest Du wirklich noch ein anderes Medikament benötigen ist die Kombination mit Baclofen meist gut möglich.

Meine grösste Sorge gilt Deinem "Umfeld". Druck hast Du schon alleine genug.

Wünsche Dir von ganzem Herzen alles Liebe
jivaro
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