Montag 22. Oktober 2012, 17:21
Hallo jivaro und alle anderen,
vielen Dank für euer Mitdenken, Mitfühlen, für eure Anregungen und eure Bereitschaft, so offen und ehrlich von euren eigenen Erfahrungen zu berichten.
Ich antworte heute nur knapp, mir fehlt die Kraft und die Ruhe, ausführlicher zu schreiben. Ich bin in wichtigen inneren Prozessen und ziehen mich ein wenig zurück.
Problem sind ja sehr oft die "Komorbiditäten", die wir hier eigentlich als "Primärstörungen" ansehen. Oft ist Alkohol doch ein "Selbsttherapieversuch", der recht lange zu funktionieren scheint. Fällt der Alkohol weg, kommt die Primärstörung zutage....
Das ist das, was bei mir im Moment passiert. Durch das Weglassen des Alkohols, aber auch durch die klärenden Wirkung von Baclofen, kommt meine Grundproblematik, Depression in meinem Fall, vestärkt zum Vorschein und verlangt nach Auseinandersetzung. Ich träume in den letzten Tagen viel: es sind Ereignisse der Kindheit die hochkommen, die mich damals in eine Art Schockstarre haben fallen lassen. Und - sehr interessant - ich träume viel aus der Zeit vor ungefähr 20 -25 Jahren, wo nach weiteren schlimmen Erlebnissen von Krankheit,Tod, Verlust sich meine Alkoholabhängigkeit manifestiert hat. All das kommt jetzt hoch, weil es angenommen und geheilt werden möchte.
Auch wenn es im Moment sehr anstrengend ist, erachte ich diesen Prozess als positiv. Und bin sehr überzeugt, dass es erst Baclofen war, das eine Tür aufgestossen hat, um diesen Prozess in Gang zu bringen. Wie sagt ihr in letzter Zeit so schön: ich bin zuversichtlich.
Meine Dosis habe ich auf 62,5 mg erhöht und muss jetzt schauen, wie ich mit der Tagesmüdigkeit zurecht komme. Ich werde auch sehen, ob meine begonnene Therapie hilfreich ist in dem ganzen Prozess. Über die Einnahme von ADs habe ich noch nicht entschieden.
Für heute alles Liebe und viele Grüße
Betty
P.S. @jivaro
Bitte auch noch an eventuellen Progesteronmangel denken. Hier ist auch bei "natürlichem Progesteron" die orale Einnahme wichtig, da im Leberstoffwechsel weitere "günstige" Metaboliten (Abbauprodukte) entstehen, die sich positiv auf die Psyche auswirken.
Das ist ja hochinteressant !!!: denn ich bin extra von der oralen Einnahme - um meine Leber zu schonen - umgestiegen auf die vielgepriesene Progesteroncreme. Seitdem geht es mir schlechter und ich beobachte ungünstige Wechselwirkungen mit dem Schilddrüsenhormon. Ein dreifach Hoch auf jivaro

jetzt hast du mich schwer beeindruckt. Ganz ehrlich!