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P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören Verfasst: Samstag 20. Oktober 2012, 01:02 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Alison,
vielen Dank für Deine eindrucksvolle Symptomschilderung. Es erinnert mich an Oliver Ameisens verzweifelte Bitte an seine Ärzte die er im Buch beschreibt. „Ich sagte zu meinen Ärzten: „nehmt mir meine Angst, dann kann ich aufhören zu trinken“. Sie sagten: „hören Sie auf zu trinken, dann verschwindet ihre Angst.“
Unglaublich deshalb, wieso es bis heute keine Studien über ursächliche Vorerkrankungen im Zusammenhang mit Alkoholismus gibt. Die einzige mir bekannte Studie ist die Vorstudie zur 2012 angelaufenen „Bacloville-Studie“ der Université Descartes, bei der auffällig wurde: 80% der Patienten leiden an einer oder mehreren komorbiden Störungen.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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meta
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Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören Verfasst: Samstag 20. Oktober 2012, 02:53 |
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Registriert: Freitag 3. August 2012, 00:03 Beiträge: 26
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Liebe Betty,
ich denke, dass sehr viele Menschen ADs nehmen und man weiß nicht wirklich, ob sie heilen oder nur unterstützen oder gar nichts bringen. Und viele Menschen mit Alkoholproblemen, die Baclofen nehmen, nehmen ihre Ads weiter. Ich bin nicht generell gegen Psychopharmaka. Sonst könnte ich auch Baclofen nicht empfehen. Und Alkohol ist auch ein Psychopharmakon.
Die vermehrten Suizide bei ADs jeder Art, also auch der SSRI, wie Citalopram, kommt meines Wissens nicht von den Medikamenten. Es ist eher so, dass die Antriebssteigerung schneller beginnt als die Stimmungsaufhellung. Daher neigen suizidale Patienten dazu, weiter am Leben zu verzweifeln. Sie haben aber plötzlich den Antrieb, nach drastischen Lösungen zu suchen. Wenn Du also Suizidgefährdet bist, solltest Du für den Beginn der Behandlung mit Citalopram eine Klinik in Erwägung ziehen.
Ich nehme ein Trizyklisches AD, das nicht so toll wirkt und habe nächste Woche einen Termin beim Neurologen. Ich geh davon aus, dass er mich auf Citalopram umstellen wird. Ist halt Standard. Wenn es so kommt, kann ich berichten wie Citalopram und Baclofen sich vertragen.
Alles Gute.
_________________ Viele Grüße
Meta
Im tiefsten Winter erkannte ich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt.
Albert Camus
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören Verfasst: Samstag 20. Oktober 2012, 10:00 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Guten Morgen Betty, zu Antidepressiva in Kombination mit Baclofen kann ich keinen Beitrag leisten. Wohl aber habe ich vor Jahren das oben bereits erwähnte Aponal plus ein weiteres Medikament gegen Depressionen (Namen weiß ich nicht mehr) bekommen. Die Kombination hat mir sehr geholfen. Es war die absolut richtige Entscheidung. Ich hatte mit keinen Nebenwirkungen zu kämpfen, es half mir ganz einfach "nur" wieder auf die Beine zu kommen, das Leben zu meistern, offen für die begleitende Therapie zu werden, Kraft zu haben. Das hat mir damals mit Sicherheit zumindest meinen Job gerettet, wenn nicht mehr. Das war in meiner sehr langen Trockenperiode, so dass die Depressionen defintiv nicht vom Alk kamen. Auch bei mir ist es so, dass Baclofen mir die ausgeprägten, tieftraurigen Phasen bislang nicht nimmt. Ich heule phasenweise Rotz und Wasser. Kann aber sein, es sind ganz gesunde Reaktionen auf alles, was ansteht. Trotzdem: wenn das dauerhaft so bleibt muss ich auch über ergänzende Maßnahmen nachdenken bzw. die ergreifen. Auch insofern bin ich sehr froh über die Offenheit und den Gedankenaustausch hier. Und bei aller Niedergeschlagenheit: wir trinken nicht! Zunächst aber wünsche ich Dir dass es Dir schnell wirklich besser geht.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören Verfasst: Samstag 20. Oktober 2012, 10:20 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Juli hat geschrieben: Und bei aller Niedergeschlagenheit: wir trinken nicht!
Ja.
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören Verfasst: Samstag 20. Oktober 2012, 13:31 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Noch ein Buchtipp: Wegweiser Psychopharmaka, Wirkstoffe für die Seele Der Verlag ist spezialisiert, hier das Statement der Autorin: "Wie ich die Psychiatrie sehe: Psychiatrie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit den ausschließlich menschlichen Leiden befasst. Daher ist Psychiatrie immer ganzheitlich. Körperliche Besonderheiten sind ebenso wichtig wie seelisches Erleben und konkrete Lebensumstände."
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören Verfasst: Samstag 20. Oktober 2012, 13:59 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Liebe Betty,
Du trinkst nicht! Wunderbar!
Dein Hashi ist "im Griff", ok. Bei Deiner Schilderung fiel mir auch als erstes ein, dass ich eine leichte Erhöhung der Bac-Dosis für gut befinden würde, s.auch post von Moonriver. Was spricht dagegen?
ADs können und müssen gelegentlich mit Baclofen kombiniert werden, geht in der Regel problemlos. Es stimmt nicht, dass dazu hier nie etwas gepostet wurde; schau nur auch mal in die Black-Box....Problem sind ja sehr oft die "Komorbiditäten", die wir hier eigentlich als "Primärstörungen" ansehen. Oft ist Alkohol doch ein "Selbsttherapieversuch", der recht lange zu funktionieren scheint. Fällt der Alkohol weg, kommt die Primärstörung zutage....und erfordert gelegentlich auch eine Therapie mit Psychopharmaka. Lediglich die sedierenden unerwünschten Wirkungen könnten sich potenzieren. Die Substanz, die für Dich wirklich gut ist herauszufinden ist schwierig. Ich habe grossen Respekt davor, es bleibt immer in gewissem Sinne ein "Restrisiko" wie das einzelene Präparat bei Dir wirkt, bzw. von Dir vertragen wird. Bezüglich Citalopram würde ich das Escitalopram (Fa. Lundbeck) bevorzugen, max. mit 10 mg beginnen (Dosis war auch Rat eines richtig guten Psychiaters). Bitte nie vergessen: ein AD hilft nur bedingt bei Trennungsschmerz oder Überforderung. Schau nochmal genau hin...
Anmerkung: Bitte auch noch an eventuellen Progesteronmangel denken. Hier ist auch bei "natürlichem Progesteron" die orale Einnahme wichtig, da im Leberstoffwechsel weitere "günstige" Metaboliten (Abbauprodukte) entstehen, die sich positiv auf die Psyche auswirken.
GLG und gute Besserung jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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bettyblue
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Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören Verfasst: Montag 22. Oktober 2012, 17:21 |
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23 Beiträge: 174
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Hallo jivaro und alle anderen, vielen Dank für euer Mitdenken, Mitfühlen, für eure Anregungen und eure Bereitschaft, so offen und ehrlich von euren eigenen Erfahrungen zu berichten. Ich antworte heute nur knapp, mir fehlt die Kraft und die Ruhe, ausführlicher zu schreiben. Ich bin in wichtigen inneren Prozessen und ziehen mich ein wenig zurück. Zitat: Problem sind ja sehr oft die "Komorbiditäten", die wir hier eigentlich als "Primärstörungen" ansehen. Oft ist Alkohol doch ein "Selbsttherapieversuch", der recht lange zu funktionieren scheint. Fällt der Alkohol weg, kommt die Primärstörung zutage.... Das ist das, was bei mir im Moment passiert. Durch das Weglassen des Alkohols, aber auch durch die klärenden Wirkung von Baclofen, kommt meine Grundproblematik, Depression in meinem Fall, vestärkt zum Vorschein und verlangt nach Auseinandersetzung. Ich träume in den letzten Tagen viel: es sind Ereignisse der Kindheit die hochkommen, die mich damals in eine Art Schockstarre haben fallen lassen. Und - sehr interessant - ich träume viel aus der Zeit vor ungefähr 20 -25 Jahren, wo nach weiteren schlimmen Erlebnissen von Krankheit,Tod, Verlust sich meine Alkoholabhängigkeit manifestiert hat. All das kommt jetzt hoch, weil es angenommen und geheilt werden möchte. Auch wenn es im Moment sehr anstrengend ist, erachte ich diesen Prozess als positiv. Und bin sehr überzeugt, dass es erst Baclofen war, das eine Tür aufgestossen hat, um diesen Prozess in Gang zu bringen. Wie sagt ihr in letzter Zeit so schön: ich bin zuversichtlich. Meine Dosis habe ich auf 62,5 mg erhöht und muss jetzt schauen, wie ich mit der Tagesmüdigkeit zurecht komme. Ich werde auch sehen, ob meine begonnene Therapie hilfreich ist in dem ganzen Prozess. Über die Einnahme von ADs habe ich noch nicht entschieden. Für heute alles Liebe und viele Grüße Betty P.S. @jivaro Zitat: Bitte auch noch an eventuellen Progesteronmangel denken. Hier ist auch bei "natürlichem Progesteron" die orale Einnahme wichtig, da im Leberstoffwechsel weitere "günstige" Metaboliten (Abbauprodukte) entstehen, die sich positiv auf die Psyche auswirken.
Das ist ja hochinteressant !!!: denn ich bin extra von der oralen Einnahme - um meine Leber zu schonen - umgestiegen auf die vielgepriesene Progesteroncreme. Seitdem geht es mir schlechter und ich beobachte ungünstige Wechselwirkungen mit dem Schilddrüsenhormon. Ein dreifach Hoch auf jivaro  jetzt hast du mich schwer beeindruckt. Ganz ehrlich!
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören Verfasst: Montag 22. Oktober 2012, 19:28 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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DANKE!!!
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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bettyblue
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Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören Verfasst: Donnerstag 1. November 2012, 22:23 |
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23 Beiträge: 174
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Hallo und einen schönen guten Abend, auf der Suche nach alternativen stimmungsaufhellenden Mitteln, außer zu viel Schokolade (= schlecht für meine Hüften) und zu viel Kaffee (= schlecht für meine Nerven) bin ich heute auf dieses geniale Produkt gestossen https://www.frohnatur.deEin kleines Fläschen Frohnatur mood cure für nur 2.- Euro pro Tagesdosis enthält soviel serotoninfördernde Stoffe wie 10 Tafeln Schokolade und macht - versprochen - jeden Tag ein bißchen glücklicher und das ganz ohne Kalorien!!!!! Und soll ich euch was sagen? Es wirkt!!! Ich hab's noch nicht mal genommen und habe hier vor meinem PC schon laut schallend gelacht. Wer sagt's denn!! Geht doch!! Und das an diesem extra trüben 1.November. Heute mal heitere Grüße Eure Betty P.S. Die hier schon mehrfach erwähnte Tageslichtlampe habe ich mir bestellt und werde in Kürze erste Erfahrungen berichten.
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