Sonntag 19. März 2017, 10:52
Montag 20. März 2017, 03:23
Juli hat geschrieben:Gestern beim Einkaufen legte hinter mir ein Mann eine Flasche Jägermeister, eine Flasche Vodka auf das Band und bat die Kassiererin noch um 3 Flaschen Jack Daniels. Mir wurde es mau, die Haut bizzelte, ich erstarrte innerlich und gleichzeitig war das ganze System auf Flucht programmiert. Nix wie weg.
Juli hat geschrieben:Diese Gefühle kommen nach einer gewissen Zeit, wenn sich alles andere schon besser eingespielt hat. Aber irgendwie ist das doch auch gut geregelt. Anfangs steht die Entschlossenheit, dann trägt eine Weile die Euphorie, begleitet und gefolgt von Dankbarkeit. Wir gestalten das Leben um und wenn das ganze neue System schon recht tragfähig ist kommt die mehr oder weniger schmerzhafte (ist vermutlich auch typabhängig) Aufarbeitung.
Montag 20. März 2017, 09:25
Donnerstag 20. April 2017, 14:55
Freitag 21. April 2017, 01:19
Solche Ereignisse sind mir auch noch in Erinnerung, verbunden mit Ängsten, dass es mich im nächsten Moment "zusammenlegt"... mit den seltsamen Gefühlen durch den abfallenden Pegel des Alkohols, das innere Vibrieren der Nerven, Panikattacken etc.. was erzähle ich da, wir Betroffenen wissen, um was es da geht...Juli hat geschrieben:Körperlich überfordert, Innerlich gehetzt und getrieben von dem Wunsch das hinter mich zu bringen, um mich verkriechen zu können. Es war ein Kraftakt und schrecklich.
Respekt undJuli hat geschrieben:Inzwischen sind zwei Jahre vergangen, in denen ich ohne Rückfall bleiben konnte.
Worte voller Wahrheit, Du kannst es so treffend und ergreifend beschreiben!Juli hat geschrieben:Sie versklavt, raubt die Selbstbestimmung, stiehlt den freien Willen. Sie macht Schönes fad, Tragisches schmerzhafter, Verluste unerträglich, Erfolge macht sie klein, sie nimmt die Selbstachtung, schneidet von den inneren Ressourcen und anderen Menschen ab. Farbiges macht sie trist dunkelgrau, so dass ich es mir wieder bunt trinken muss. Sie füttert den inneren Kritiker, der besoffen von seiner Wichtigkeit aufgedunsen ständig das Wort an sich reißt, bis sein Geplapper so unerträglich wird, dass ich mich nur noch zudröhnen will, um mir selber nicht mehr zuhören zu müssen.
Kenne ich auch, in Richtung Verlustängste. Sie scheinen uralt zu sein und sich hart in den Tiefen der Gerhirnwindungen eingefressen zu haben.Juli hat geschrieben:Problematisch sind weiterhin depressive Episoden und auch mal Schübe von (Existenz)Angst.
Auch ich kämpfe noch vielfach des Morgens mit einem Vakuum. Ich will es nicht schönreden, aber ohne Bac wäre ich vermutlich verloren und wieder im Fahrwasser der eingebrannten Assoziationen...Juli hat geschrieben:Ohne Alkohol hat der zaghafter Hoffnungsschimmer, dass die Phase vorbei geht eine Chance hie und da durchzuschimmern.
Dies dürfte die Quintessenz sein!Juli hat geschrieben:aber jeder Tag ohne ist ein Gewinn.
Freitag 21. April 2017, 01:57
Freitag 21. April 2017, 10:40
Freitag 21. April 2017, 11:53
Samstag 22. April 2017, 00:44
Juli hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich stabil bleiben kann. Ich kann mir sehr wohl Situationen und Lebensumstände vorstellen, die mich so verzweifeln lassen, dass ich zur Flasche greife, aber jeder Tag ohne ist ein Gewinn.
Dienstag 30. Mai 2017, 06:45