Hallo Dieter,
das Konstruktive hier machen alle, die hier mitschreiben und ich kann auch nur immer wieder danke dafür sagen.
So danke ich auch Dir sehr für Deinen wertvollen Beitrag.
Sehr in Kürze zusammengefasst. Da steckt viel dahinter.
Familyman hat geschrieben:
"Unvoreingenommen im Leben stehen, das ist ganz wichtig. Die Einsicht, wie wichtig die Freiheit ist. Dass wir kein Recht auf Glück haben. Und dass du alles selber machen musst. Bloß nicht die Opferrolle einnehmen, das bringt nichts. Es kann dir nur einer helfen, und das bist du selbst. Denke nicht ,Oh Gott, was geschieht mir da und warum ausgerechnet mir?', sondern mach was. Bleib aktiv. Wenn ich keine Entscheidung treffe, treffe ich auch eine Entscheidung. Das hat keinen Sinn. Seh' dich nie als Opfer, das finde ich ganz wichtig."
Wir müssen nicht 100 werden, um die Wahrheit hinter diesen Worten zu sehen.
Aber wie alt ich werden muss, um das wirklich zu leben?
Ich hoffe jedenfalls nicht, dass ich so alt werde, wie ich glaube, dass ich müsste um das zu lernen.
Ich mag alte Menschen.
Sie sind gefestigt in sich und ihre Gegenwart wirkt beruhigend auf mich.
Nicht alle...auch klar.
Ich höre gerne zu, wenn sie von früher erzählen, was sie erlebt haben und wie sie die Dinge aus heutiger Sicht bewerten.
Das Buch klingt interessant. Ich mag später noch einmal drauf eingehen.
Gerade lese ich noch an einigen anderen Büchern und mir fehlt dazu aber meistens einfach die innere Ruhe dazu. Leider. Besoffen ging da eh nix.
Ich bin eher ein aktiver Mensch, brauche Bewegung oder Handlung, sonst baut sich schnell Unruhe auf oder ich werde müde.
Ich halte es nie lange wo aus. Schreiben finde ich toll.
Das liegt mir sehr. Für mich die beste Art mich wirklich mitteilen zu können.
In Gesprächen bin ich oft blockiert, unsicher oder mit den Signalen des Gegenübers beschäftigt.
Aber Schreiben ist leicht - lesen dagegen schwer. Auch wenn ich diese Ungleichgewicht selbst schade finde, weil ich glaube, mir entgeht da viel.
Filme sehen ging auch gut besoffen...also eher nur ...ich habe die letzten 2 1/2 Jahre wirklich viel geschaut. Aber jetzt sehe ich wieder nur Fern beim essen. Weil ich beides alleine zu langweilig finde. Oder Hörspiele. Die höre ich beim Haushalt machen. Oder eben Abends zum einschlafen.
ADHS lässt auch schön grüßen.
Leider bin ich deshalb auch wirklich ziemlich ungebildet.
Wenig Ahnung von der Welt, der Politik oder Fachthemen jenseits meines Jobs oder anderer Aufgaben.
Es liegt nicht am Intellekt. Aber mein Kopf war nie frei. Ich weiß auch gar nicht genau, was mich eigentlich interessiert. Mein ganzes Interesse galt bisher der Lösung meiner Probleme.
In meinen Selbsthass Tiraden hatte ich da wunderbare Ansatzpunkte:
(Ist nur Vergangenheit )
"Du bist so dumm und faul und egoistisch. Du interessierst Dich nur für Dich selbst!
Du hast keine Ahnung von der Welt und weißt nichts".
Auch wenn ich mich hier jetzt rechtfertige, weil das alte eben doch noch durchschimmert, denke ich heute wirklich anders darüber:
Wenn jemand am Ertrinken ist, wird er sich auch nicht erst mal mit Schopenhauer oder Weltpolitik beschäftigen, sondern versuchen ans Ufer zu kommen oder schwimmen zu lernen. Schwimmen habe ich wohl gelernt, aber weit und breit war kein Ufer in Sicht.
Bin gerade im Megatrigger:
Wie schon so oft:Ich habe jetzt vier Tage am Stück frei.
Und das war immer ein Grund zu feiern: Wenn dieser letzte Arbeitstag vorbei war und ich die Vorfreude auf arbeitsfreie Zeit hatte. Ich glaube, das ich die allerschwierigste Situation für mich. Zuhause in meiner Stammkneipe ohne Verpflichtungen in Sicht. Freie Bahn quasi.
Aber wenn ich die Stammkneipe hier Zuhause wieder aufmache,
dann sind auch ganz schnell die alten Kumpel Einsamkeit, Traurigkeit, Verzweiflung und Dunkelheit mit am Start.
Wir können einander zwar wunderbar schön trinken.
Aber am nächsten Tag sind sie eben wieder was sie sind.
Und dann braucht es wieder Alkohol um sie zu ertragen.
Ich trinke gerade wieder ziemlich viel Alkoholfreies. Aber am meisten glaube ich, ist es diese komische Unentschlossenheit, wie ich diese Zeit heute noch nutzen will das Problem, was dahinter steht. Alkohol war da natürlich immer eine Antwort.
Struktur? Ja, ich glaube, das fehlt einfach. Noch.
Und jetzt wo ich das alles runter geschrieben habe, ist es mir auch wieder klarer vor Augen. Das ist so viel besser, als es im eigenen Kopf hin und her zu schieben:
Ja, ich will trocken bleiben und ich darf ausruhen...ich kann aber auch was arbeiten.
Und ich darf auch Dinge ausprobieren und dann verwerfen,
wenn sie gerade nicht gut sind. Und wenn ich einen ganzen Sixpack alkoholfreies trinke, dann ist das auch nicht schlimm. Hauptsache spritfrei.
Alles gut! Luxusprobleme
Ganz liebe Grüße
Wild Child
