Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Dienstag 25. Juli 2017, 19:05 
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Registriert: Samstag 21. November 2015, 20:05
Beiträge: 510
Wohnort: Weserbergland
Deinen gestrigen Arztbesuch kannst du doch bestimmt nachweisen, der gilt dann als Krankheitstag.
Die Idee mit dem Schuh ist nicht schlecht, ich haette dir den intensiven Gebrauch einer grossen Haengematte empfohlen.
Wichtig: Quer zur Aufspannrichtung nutzen, das schuetzt vor Plumps!

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Alkohol ist und bleibt ein hochgefährliches Nervengift, das dich als Freund empfängt und früher oder später wie einen Depp aussehen lässt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Dienstag 25. Juli 2017, 20:18 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Liebe Wild-Child,

Dein schlechtes Gewissen kann ich verstehen, ginge mir wahrscheinlich nicht anders. Andererseits: Kranksein ist nicht Urlaub, ist nicht Erholung, und die brauchst Du nun mal. Deiner Ärztin gegenüber brauchst Du auch keine Schuldgefühle haben, denn man kann (in Deutschland) bis zu 3 Tage zurück krank geschrieben werden. Ich würde es so machen: Wie Du die Sache mit dem Fuß schilderst, wäre es eine Krankschreibung für ca. 2 Wochen, schätze ich. Du kannst ja nächste Woche mal schauen und Dich je nachdem wie es Dir geht, nicht weiter krankschreiben lassen. Ich hoffe doch, Du hast kommende Woche noch Urlaub? Also so würde ich es machen.

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Dienstag 25. Juli 2017, 21:01 
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Registriert: Dienstag 17. Januar 2017, 21:41
Beiträge: 387
Hallo Ihr Lieben,

danke für Euren Fürspruch und die Anregungen!!!
Mit der "Schuhlösung" wird jetzt alles wieder leichter.
Tja, wenn da nicht immer irgendwas dazwischen käme:
Irgendwie war meine Autobatterie gerade so leer, dass nicht mal mehr die Zentralverriegelung ging. Ich wollte noch schnell was einkaufen, aber nichts rührte sich mehr....
Das Uraltladegerät aus dem Keller funktioniert glücklicherweise noch und hat sie tatsächlich wieder aufgeladen.
Jetzt geht auch alles wieder. Mal schauen, ob das morgen immer noch so ist. Wenn nicht, muss ich wohl in die Werkstatt.
Mist. Aber dann kann ich für den Hausarztbesuch immer noch mal den Strom anklemmen...Oder mit dem Rad fahren.
Mit dem Schuh geht jetzt alles wieder gut.

Lach, Kunor,
ja das mit der Hängematte ist super. Wenn ich das nur könnte, wäre ich schon ein gutes Stückchen weiter.
Mich richtig zu erholen, so in Richtung faulenzen, fällt mir echt schwer.
Das Patentrezept dafür, wie das mit dem Erholen bei mir geht, habe ich noch nicht gefunden.
Und dummerweise lag bei mir keine Bedienungsanleitung dabei.
Ich habe ADHS - längere Zeit ohne Bewegung sind Stress für mich. Deshalb war ich ja wegen des Fußes so sehr unter Druck.

Liebe Fallada,
das mit den drei Tagen zurück krankschreiben lassen, wusste ich allerdings noch nicht. Das ist super zu wissen!
Dankeschön. Dann kann ich ja morgen ganz ohne blödes Gefühl bei meiner Hausärztin auflaufen.
Ich hoffe, ich schaffe das morgen. Inzwischen hat mir auch ein Kollege, mit dem ich drüber geredet habe, weil er gerade auch ein Fußproblem hat, dazu geraten. Er meinte, ich brauche die Erholung und das sei gerade keine. Ich solle mich krankschreiben lassen....
Ich sollte es tun. Da habt ihr echt recht mit.

Ich werde morgen nach dem Arztbesuch meinen Chef anrufen und es ihm persönlich erklären. Das wird das Beste sein.

Liebe Grüße
Wild Child

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Freitag 28. Juli 2017, 20:34 
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Beiträge: 387
Hallo zusammen,

ich war also beim Arzt und bin diese Woche krank geschrieben.
Seitdem bin nur noch müde und depressiv.
Das, wovor ich die meiste Angst hatte, ist jetzt da.
Schwer auszuhalten.

Ich habe heute zwei Baclofen Alarme überschlafen,
obwohl das Handy neben mir lag. Keine Ahnung, wie so was gehen kann.
Ich denke aber, ich nehme die beiden Einnahmen einfach später zusammen ein, damit die Gesamtmenge stimmt. Wie macht ihr das in so einem Fall?

Liebe Grüße
Wild Child

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Freitag 28. Juli 2017, 20:52 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10
Beiträge: 369
Liebe Wild-Child,

auch wenn es schwer fällt, kurier Dich gut aus. Verletzungen an den Füssen können echt hartnäckig sein.
Wegen der vergessenen Einnahme... ich handhabe das dann so, daß ich die verschlafene Dosis einfach später einnehme. Aber nicht zusammen, sondern auch mind. 2h Zeitverzögert.
Ist normalerweise kein Problem.
Ich wünsche Dir gute Besserung!

Viele liebe Grüße

Nadine

Ich hasse es genauso still zu sitzen :(

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Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin.
Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Freitag 28. Juli 2017, 21:03 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Liebe Wild-Child,

Ich mache es mit vergessenen Einnahmen genauso wie Klamsch. Heute zum Beispiel habe ich die 14:00 Uhr Einnahme nicht machen können, weil ich mein Pillendöschen zu Hause vergessen hatte (das passiert gottseidank so gut wie). Deswegen habe ich diese Einnahme um 16:00 Uhr genommen, die nächste dann um 18:00 Uhr statt um 17:00 Uhr und die letzte Dosis wieder um 20:00 Uhr.

Ich wünsche dir auch gute Besserung. Man sagt ja immer, dass man sich gesund schläft. Vielleicht erklärt das ja, warum du deinen Baclofen Alarm nicht gehört hast. Insofern wäre das ja gut.

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Sonntag 30. Juli 2017, 12:20 
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Registriert: Dienstag 17. Januar 2017, 21:41
Beiträge: 387
Hallo zusammen,

danke euch für Eure Rückmeldungen zu den vergessenen Einnahmen.
So ungefähr habe ich es ja bisher auch gemacht. Aber ich war mir immer unsicher, ob man sie dann nicht einfach weglassen soll, wenn man die Zeit doch ohne Alkohol hinter sich gebracht hat. Andererseits ist das Hirn ja jetzt dran gewöhnt und das sollte man nicht durcheinander bringen. Aber jetzt habe ich Gewissheit. Nachnehmen.

Der Fuß wird endlich besser. Heute traue ich mich zum ersten Mal wieder normal aufzutreten. Ich muss mich dazu zwingen, da die Schonhaltung schon zur Gewohnheit geworden ist. Es tut noch ein bisschen weh, aber ich glaube nicht, dass noch etwas drin ist. Die Schnitte waren einfach sehr tief.

Aber das war nicht das Schlimme, sondern der Rattenschwanz, den es nach sich zog. Nicht stillsitzen können ist das eine, Nadine.
Weglaufen wollen - Ablenkung als Hauptstrategie ist das andere. Nur nicht nachdenken, damit die Gedanken nicht wieder in eine falsche Richtung laufen.
Und: Alles auf einmal in Ordnung bringen wollen!!!
Das habe ich beim letzten mal trocken werden schon mal erlebt.
Nach drei Jahren kam der Burnout. Aber da war ich auch noch jünger.

Ich bin dem in den letzten ca. 2 1/2 Monaten, als es mir endlich gut ging,
wieder voll verfallen. Zu wenig Schlaf, viel zu viel getan.
Viel zu viel emotional Aufwühlendes erlebt. Positives. Aber auch positive Emotionen kosten Kraft. Und vor dem Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung bin ich konsequent weggelaufen. Nur nicht stehenbleiben.

Durch die Zwangsruhe kam dann der Bumerang zurück.
Das haben Fallada, Liesbet, Juli, Jivaro und Bine im Thread "Falladas Weg" ganz wunderbar beschrieben.
Es fühlt sich depressiv an. Aber ich weiß auch, dass es vorüber gehen kann.

Dazu die Rücken- und Nackenschmerzen durch das viele Liegen und Sitzen. Und die zunehmende Taubheit in den Armen.
Was der Beweis wäre, dass es doch vom Rücken kommt.
Ich glaube, mein Rücken hat sich einfach nur besser angefühlt, weil die Muskelschmerzen durch das Baclofen deutlich gemildert wurden.
Aber das hat mich wohl getäuscht. Jetzt knackt es auch wieder bei bestimmten gezielten Dehnungen.
Migräne kommt auch dazu. Kopf-und Halsschmerzen (????). Schlapp, müde, lustlos.
Ich kann mich auf den Tod nicht ausstehen wenn ich so bin.

Das einzige, was ich tun kann, um mich gut zu fühlen, um einen Wert zu haben, ist Leistung zu erbringen.
Und das kann ich im Moment nicht.

Seit Donnerstag hatte ich nur einen "realen" d.h. telefonischen Kontakt mit genau einem Menschen. Und das war meine Doc.
Wenn ich sterben würde, würden es die Nachbarn irgendwann an den schwarzen Fensterscheiben sehen. Außer im Job würde ich nirgendwo vermisst werden.
Meine Katzen sind mein einziger Trost.
Nie zeigen sie mir mehr, dass sie mich brauchen, als in solchen Zeiten. Treue, liebe Begleiter. Sie schenken mir ihr ganzes Leben. Und schaffen es immer wieder, mich in den Augenblick zurück zu holen. Aber auch den beiden schenke ich im Moment viel zu wenig Aufmerksamkeit.

Am Mittwoch ging es mir ziemlich schlecht. Hatte ich meinem Freund auch geschrieben. Er kam aber trotzdem. Hat hier was für uns gekocht. Das fand ich sehr lieb. Wir haben uns hingelegt und beide 5 Stunden geschlafen. Mehr ging mit mir auch nicht mehr.
Danach ging er. Ich habe ihn gefragt, ob er nicht hier schlafen wolle. Er sagte, ich sei so unruhig, da könne er auch nicht schlafen.
Ich fragte ihn, ob ich heute unruhig war. Er sagte nein.
Und ging zur Tür. Da drehte er sich noch mal um und sagte, ich solle sagen, wenn ich was brauche. Ich sagte: Ja: Jetzt: Ich brauche, dass Du da bleibst. Er ging einfach. Wortlos. Den ganzen nächsten Tag keine Nachricht. Erst irgendwann nachts: "Wie geht es Deinem Fuß"?

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie schmerzhaft das für mich war.
Es war ja lieb, dass er am Montag mit mir in der Klinik war und am Mittwoch hier für uns gekocht hat. Er hat Sommerferien gerade und sein Sohn ist weg. Zeit hat er also.

Ich fühle mich schrecklich. Und alleine. Und auch schuldig. Auch wenn mein Kopf weiß, dass das Quatsch ist.
Er kann mit mir nichts anfangen, wenn ich krank bin. Das kann ich auch verstehen.
Ich bin echt schlecht drauf. Für niemanden ein Gewinn.
Und dann kenne ich das ja auch schon von ihm. Ich kann mich eigentlich darauf verlassen, dass ich mich nicht auf ihn verlassen kann. Schon so oft erlebt. Wenn ich Hilfe brauche, ist er der letzte, den ich frage. D.h. Normalerweise frag ich ihn gar nicht mehr.
Und trotzdem wollte ich am Mittwoch die Ausnahme.
Tja...Keine Pizza beim Chinesen.
Wieder mal reingefallen.

Jetzt will ich Abstand von ihm, bis ich selbst damit fertig bin.
Lustig... ich schrieb ihm nur, dass es mir schlecht gehe, ich depressiv, müde und krank sei. Und dass er deshalb die nächsten Tage für sich verplanen soll, da ich durch das hier jetzt lieber ganz alleine durch gehe.

Und er schrieb zurück: "Klar, nach der Glorifizierung kommt die totale Entwertung."
:-\
Ja, ich habe mich tausendmal bei ihm bedankt wegen der Klinik. Weil sowas noch nie wer für mich getan hat. Und mich auch entschuldigt. Und ihm gesagt, dass ich das ohne ihn nicht durchgestanden hätte. 5 Stunden, ohne die Möglichkeit herum zu laufen. NUR SITZEN. Und mir bedeutet es auch deshalb so viel, weil eben so was für mich wirklich die Hölle ist. Für ihn war es vermutlich gar nicht so schwer... er hat kein ADHS.
Genau wie für das Essen kochen.
Das hat er zwar schon öfter gemacht. Aber ich fand das trotzdem sehr lieb. Auch das macht sonst nie jemand für mich. Er hat alles mitgebracht und sehr liebevoll gekocht. Sogar diesmal mit "Creme fraiche light". Darum hatte ich ihn nie gebeten. Nie. Aber er weiß, dass ich zuviel Fett nicht mag.

Ist das Glorifizierung?? Dass ich ihm sage, wie lieb das von ihm ist?

Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Ich weiß, ich bin sehr emotional, wenn mir jemand nah ist. Zu emotional. Aber das sind eben die Dinge, die ich empfinde. Und natürlich ändern die sich. Aber ist das nicht normal?
Ich weiß es wirklich nicht.

Jedenfalls warte ich erst mal ab, bis sich meine inneren Wogen geglättet haben.

Fakt ist, ich bin zwar knapp, aber bisher trotzdem trocken durch die Zeit gekommen.
Ich nehme zu viele Schmerzmittel, und hatte zwei mal eine halbe Tavor, um nichts mehr fühlen zu müssen.

Gestern hatte ich so ein Erlebnis im Supermarkt. Es gab kein Licher Isotonisch mehr. Oder kaum was. Nur noch ein paar Flaschen. Also sprach ich einen Mitarbeiter an, ob sie noch was im Lager hätten. Sie hatten nicht. Und dann stand ich da. Zwischen Pils und Leichtbier. Mit dem dringenden Wunsch nach Bier.
Ich habe dann zu zwei Sixpack "Licher-Grapefruit-Alkoholfrei" gegriffen und die mitgenommen. Ich mag sowas nicht. Aber ich dachte: Alles ist besser, als auf dem Trockenen zu sitzen.
Ich hatte einfach nicht mehr die Kraft noch woanders hinzufahren. Nur dieser Einkauf war schon viel zu viel.

Aber Alkohol ist nah. Ich habe kein wirkliches Bedürfnis zu trinken.
Ich mag die Wirkung und den Geschmack ja gar nicht mehr.
Aber es ist der Wunsch nach Selbstbestrafung und Selbstzerstörung.
Ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte.

Es tut mir leid, dass es jetzt wieder so viel war. Ich musste einfach irgendwohin damit.
Ich habe jetzt soviel gejammert. Aber es gibt doch auch positive Aspekte: Ich muss gerade nicht zur Arbeit. Der Fuß scheint wirklich zu heilen. Ich sitze am offenen Fenster und Sonne scheint herein. Dazu ein angenehmer frischer Wind. Und vielleicht finde ich noch mehr, wenn ich danach suche?
Ich sollt wohl mal wieder Positiv-Listen schreiben. :-?

Danke, dass ich hier alles loswerden durfte.

Liebe Grüße
Wild Child

4x :ymdaydream: :ymdaydream: :ymdaydream: :ymdaydream: :ymdaydream: + :ymdaydream:

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Sonntag 30. Juli 2017, 18:14 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
wild child hat geschrieben:
Es tut noch ein bisschen weh, aber ich glaube nicht, dass noch etwas drin ist. Die Schnitte waren einfach sehr tief.


Gute Nachricht! :daumen: Weiterin gute Besserung und v.a. Schmerzfreiheit

wild child hat geschrieben:
Und: Alles auf einmal in Ordnung bringen wollen!!!

Meinst du das in der Art, dass du mit allem unzufrieden bist, alles falsch erscheint, dass du sofort von Grund auf alles ändern, neu ordnen, renovieren, anbauen, ausbauen,auf Vordermann bringen, anders machen musst, einen riesen Berg siehst, gegen den du überhaupt keine Chance hast? Dass dich das furchtbar unruhig macht, innerlich und zugleich lähmt? Also so sieht das in etwa bei aus, wenn ich in dieses Fahrwasser komme. Das geht vorbei, je öfters man das ignoriert, desto schneller gehen diese Phasen vorbei. Mir hilft da inzwischen eine Kleinigkeit zu erledigen, eine winzige. Dabei spielen Struktur oder Priorität überhaupt keine Rolle. So Tipss "à la simplify your life" geben mir dann den Rest. Nein irgendwas, am besten das worauf ich aus der ganzen Liste noch am ehesten Lust habe, mich am leichtesten motivieren kann. Tut gut.

Und Kunor lesen...Stichworte: Hängematte, Robotersammlung und Entschleunigung. ;)

wild child hat geschrieben:
Migräne kommt auch dazu. Kopf-und Halsschmerzen (????). Schlapp, müde, lustlos.
Ich kann mich auf den Tod nicht ausstehen wenn ich so bin.

Wie geht es dir denn, wenn es anderen Menschen schlecht geht? Kannst du sie dann auch auf den Tod nicht ausstehen oder möchtest du sie gerade dann in den Arm nehmen, ihnen was Gutes tun, sie trösten?

wild child hat geschrieben:
Das einzige, was ich tun kann, um mich gut zu fühlen, um einen Wert zu haben, ist Leistung zu erbringen. Und das kann ich im Moment nicht.

Sch... Erziehung und Leistungsgesellschaft, die uns so einen Müll eintrichtert.
Im übrigen: was ist Leistung? In einer depressiven Phase z.B. ist es eine riesen Leistung zum Postkasten zu gehen. Das kommt den Leistungen eines iron man gleich. Wir lassen uns viel zu sehr infizieren von diesen vermeintlich "normalen" Maßstäben. Ich rufe die Revolution aus und bitte dich, deinen Leistungsbegriff mal ganz gehörig in Frage zu stellen.

wild child hat geschrieben:
Meine Katzen sind zur Zeit mein einziger Trost.Nie zeigen sie mir mehr, dass sie mich brauchen, als in solchen Zeiten. Treue, liebe Begleiter. Sie schenken mir ihr ganzes Leben. Und schaffen es immer wieder, mich in den Augenblick zurück zu holen. Aber auch den beiden schenke ich im Moment viel zu wenig Aufmerksamkeit.


Also Katzen sind die weltbesten Für-Sich-Sorger. Im Leben würden die es nicht hinnehmen, wenn sie zu kurz kämen. Davon abgesehen weißt du auch, dass das nicht stimmt. Das redet dir die depressive Verstimmung ein.

wild child hat geschrieben:
Aber es ist der Wunsch nach Selbstbestrafung und Selbstzerstörung.

Wenn ich mir was wünschen darf, dann dass du dir diesen Wunsch nicht erfüllst. Schnell eine Wunschliste mit alternativen Wünschen anlegen, die Vorfahrt haben.

wild child hat geschrieben:
Aber es gibt doch auch positive Aspekte: Ich muss gerade nicht zur Arbeit. Der Fuß scheint wirklich zu heilen. Ich sitze am offenen Fenster und Sonne scheint herein. Dazu ein angenehmer frischer Wind. Und vielleicht finde ich noch mehr, wenn ich danach suche?
Ich sollt wohl mal wieder Positiv-Listen schreiben. :-?

Gute Idee!

wild child hat geschrieben:
Danke, dass ich hier alles loswerden durfte.

Dafür sind wir doch hier zusammen.

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Sonntag 30. Juli 2017, 18:48 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10
Beiträge: 369
Liebe Wild-Child,

Dein Beitrag hat mich ganz nachdenklich gemacht. Nicht im negativen Sinne, nein, nein, aber was antwortet man darauf?
Und irgendwie möchte ich Dir darauf antworten.... Ich versuchs einfach...

Diesen Hang zur Perfektion kenne ich, allerdings lebe ich ihn auf andere Art und Weise aus.
Ich wollte nie "everybody´s Darling" sein. Aber ich kann Unehrlichkeit, Ungerechtigkeit und Heuchelei nicht leiden.
Dagegen wehre ich ich seit ein Teenie bin, auch gegen Lehrer, die mich ungerecht behandelt haben.
Auch so etwas kommt in unserer Gesellschaft nicht gut. Jedes Mal, wenn ich mich gegen Ungerechtigkeit gewehrt habe, bin ich auf die Nase gefallen. Das hat mich unter anderem mein Abitur gekostet.
Zwar habe ich es Jahre später nachgeholt und auch anschliessend zwei Studien abgeschlossen, aber hätte ich mich ruhig verhalten, wäre ich früher ans Ziel gekommen.
Im Berufsleben hat mich diese Eigenschaft viele Sympathien gekostet. Eine Frau, die sich wehrt, die wird schnell mal als zickig abgestempelt, oder wie es hier in Österreich heisst: eine alte Keifn. Sehr verletzend und herabwürdigend.
Jahrelang habe ich versucht für mich, für meine Familie perfekt zu sein. Trotzdem wollte ich mir nie alles gefallen lassen.
Seit ich mit Baclofen angefangen habe und weniger trinke, bzw. jetzt gar nicht mehr trinke, bin ich ruhiger geworden. Ich denke über viele Dinge mehr nach, auch über Sachen die in der Vergangenheit waren.
Ich versuche andere, ruhigere Lösungswege zu finden. Klappt nicht immer, manchmal gehen die Gäule immer noch mit mir durch.
Aber im großen und ganzen bin ich zufriedener mit mir selbst geworden. Ich brauche mir selbst gegenüber auch nicht mehr das schlechte Gewissen haben, daß der Alkohol evtl. meine Persönlichkeit verändert.

Ja, die Katzen... auch für mich sind meine Samtpfoten wichtig. Sie verurteile nie, egal wie schlecht man sich fühlt. Sie geben Ruhe und Geborgenheit. Ich liebe es, wenn sie sich nachdem sie sich den Bauch vollgeschlagen haben, zu mir aufs Sofa kuscheln.

Die Geschichte mit Deinem Freund ist wirklich traurig. Will er Dich nicht verstehen, oder kann er es nicht, weil Du es ihm nicht klar genug sagst?
Sorry im Vorfeld an alle Männer hier im Forum für das jetzt kommende.
Aber ich habe gelernt, daß man den meisten Männern klipp und klar sagen muss was Sache ist.
Mit "ich fühl mich nicht gut" und "gib mir ein paar Tage Zeit" kann das männliche Hirn offensichtlich nichts anfangen.
"Ich habe Rückenschmerzen" oder "Heute will ich einfach in Ruhe Fernsehen (Wohnung putzen, etc.)" wird meistens verstanden.
Vielleicht kannst Du Deinem Freund in Zukunft mit einfachen Worten klar machen, was gerade in Dir vorgeht. Ist meistens nicht so leicht, ich weiß. Wir leben in einer sehr eigene Gefühlswelt.
Sorry Männer ;)

So, ich hoffe ich habe Dich nicht zu sehr zugetextet, aber es war mir einfach so danach Dir zu antworten.

Viele liebe Grüße

Nadine

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Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin.
Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Wild Child
BeitragVerfasst: Sonntag 30. Juli 2017, 23:39 
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Registriert: Samstag 21. November 2015, 20:05
Beiträge: 510
Wohnort: Weserbergland
Klamsch hat geschrieben:
Aber ich habe gelernt, daß man den meisten Männern klipp und klar sagen muss was Sache ist.


So ist es ja auch! Mir ist eine klare Ansage lieber als Drumrumgerede.

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