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Re: Mein Weg mit Baclofen

Montag 23. Oktober 2017, 21:07

Hey, ihr,

Also ich höre zum ersten Mal davon. Sehr interessant. Vor allem, weil ich dachte, dass man im Traum immer weiß dass man träumt. Ich zumindest weiß es. Immer, oder zumindest immer, soweit ich mich an Träume erinnere. Wenn ich mir das alles so durch lese, hatte ich schon sehr viele Klarträume. Bei mir ist es so, dass ich unter Baclofen sehr viel weniger träume. Leider.

LG Fallada

PS: unter Alkohol habe ich allerdings noch weniger geträumt…

Re: Mein Weg mit Baclofen

Dienstag 24. Oktober 2017, 09:39

Lieber Federico,

ein sehr interessantes Thema!!!

Das wäre natürlich super, wenn ich mein Mantra in einem Klartraum verinnerlichen könnte!
So einen Klartraum hatte ich schon länger nicht mehr, aber immerhin hatte ich schon welche. Es war extrem beeindruckend zu wissen, dass man träumt und Situationen und Geschehnisse steuern kann. Ich kann mich an einen Klartraum erinnern, indem ich fliegen konnte. Ich wusste genau, dass es ein Traum war und bin aus dem Fenster gesprungen und durch die Stadt geflogen... An die anderen Träume kann ich mich nur noch bruchstückhaft erinnern, aber es war ein tolles Gefühl im Traum alles steuern zu können!

Danke für den Link!

Liebe Grüße
Manuela :-h

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 25. Oktober 2017, 11:38

Hallo, liebes Forum! :-h

Mir ist gerade etwas in die Hände gefallen, was vor ein paar Jahren in meiner Langzeittherapie die Runde machte. Mir gefallen die Zeilen! Vielleicht kennt es auch einer von Euch!?

Habe übrigens jetzt "schon" 6 Tage nichts mehr getrunken! :)

Wir tranken

Wir tranken vor Glück
und wurden unglücklich.
Wir tranken aus Geselligkeit
und bekamen Streit.

Wir tranken aus Überheblichkeit
und machten uns verhasst.
Wir tranken vor Freude
und fühlten uns miserabel.

Wir tranken und fühlten uns stark
und waren doch schwach.
Wir tranken um schlafen zu können
und wachten übernächtigt auf.

Wir tranken aus Freundschaft
und schufen uns Feinde.
Wir tranken, um leichter sprechen zu können,
aber wir stammelten nur.

Wir tranken, um uns himmlisch zu fühlen
und hatten die Hölle.
Wir tranken, um zu vergessen,
aber die Gedanken holten uns ein.

Wir tranken, um frei zu werden
und wurden abhängig.
Wir tranken, um Probleme zu lösen,
aber sie wurden immer mehr.

Wir tranken, um mit dem Leben fertig zu werden
und luden den Tod ein.

aus: Rettung 7/83

Liebe Grüße
Manuela

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 25. Oktober 2017, 11:54

Liebe Manuela,

Kornblume hat geschrieben:Habe übrigens jetzt "schon" 6 Tage nichts mehr getrunken!
:hutab: Gratuliere Dir!

Den Text hatte ich schonmal irgendwo gelesen, aber er ist nach wie vor treffend.
Danke dafür.

LG
Nadine

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 25. Oktober 2017, 13:35

Liebe Manuela,

6 Tage am Stück ist schon mal ein guter Anfang,
kein Grund also die Dinge negativ rückwärts zu betrachten.

Ich kann Texte dieser Art beim besten Willen nicht mehr lesen –
eine einzige Selbstanklage – kein Gramm Zukunftsperspektive ...
und dann auch noch im alles vereinnahmenden Plural.

Wer sich für eine lebenswerte, fröhliche Zukunft interessiert, könnte ja mal in
das Thema Salutogenese einsteigen.
Im Gegensatz zur Pathogenese die sich ausschließlich mit der Krankheit beschäftigt,
eröffnet die Salutogenese neue Horizonte, die Gesundwerdung im Focus hat.

Liebe Manuela, lass Dich von positiven Aspekten inspirieren, traurige Geschichten
gibt es wahrlich genug.

Salutogenetische Orientierung.jpg


LG Federico

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 25. Oktober 2017, 17:41

Federico hat geschrieben:Liebe Manuela, lass Dich von positiven Aspekten inspirieren, traurige Geschichten
gibt es wahrlich genug.
Es ist wahrlich wichtig und inspirierend, sich auf die positiven Sachen des Lebens zu konzentrieren. Leute, die positiv denken, leben länger, sind glücklicher, beliebter und zufriedener.
Pessimisten verursachen unbewusst Angst, Nervosität und Gereiztheit. Man will die meiden.

LG

Patrick

Re: Mein Weg mit Baclofen

Donnerstag 26. Oktober 2017, 09:08

Wenn du einem geretteten Trinker begegnest, dann begegnest du einem Helden.
Er lauert in ihm schlafend der Todfeind. Er bleibt behaftet mit seiner Schwäche und
setzt seinen Weg fort durch die Welt der Trinkunsitten, in einer Umgebung, die ihn
nicht versteht, in einer Gesellschaft, die sich berechtigt hält, in jämmerlicher Unwissenheit
auf ihn herabzuschauen, als auf einen Menschen zweiter Klasse, weil er es wagt, gegen
den Alkoholstrom zu schwimmen. Du solltest wissen:

Er ist ein Mensch erster Klasse!

Quelle: "Ethische kultur" - 1904
Friedrich von Bodelschwingh

Re: Mein Weg mit Baclofen

Donnerstag 26. Oktober 2017, 09:29

Lieber Federico,

Ein sehr schönes Zitat, vielen Dank. Mit einer Ausnahme:
Er bleibt behaftet mit seiner Schwäche
Das wünsche ich mir irgendwie nicht...denn eigentlich ist der Trinker ja sehr stark, also behaftet mit Stärke, weil er es wagt gegen den Alkoholstrom zu schwimmen.

Wobei, wenn ich's mir genau überlege, ist damit wohl eher gemeint, dass er in der den Augen der Gesellschaft behaftet bleibt mit Schwäche. Dann finde ich es wieder stimmig.

LG Fallada

Re: Mein Weg mit Baclofen

Donnerstag 26. Oktober 2017, 17:57

Hallo Kornblume ,

habe Deine Geschichte heute erst gelesen.
Ich bin tief beeindruckt und kann mich so gut wieder finden.

Toi,ToiToi

Roman

Re: Mein Weg mit Baclofen

Freitag 27. Oktober 2017, 09:08

Lieber Federico,

Federico hat geschrieben:kein Grund also die Dinge negativ rückwärts zu betrachten.
Ich kann Texte dieser Art beim besten Willen nicht mehr lesen –
eine einzige Selbstanklage – kein Gramm Zukunftsperspektive ...
und dann auch noch im alles vereinnahmenden Plural.


Ich verstehe Deine krasse Reaktion auf "Wir tranken" überhaupt nicht..!? Habe diesen Text reingestellt weil alles, was dort steht, doch der Wahrheit entspricht und total treffend ist. Das ist doch keine Selbstanklage! Die Geschichte regt zum Nachdenken an und trifft es auf den Punkt! Für mich ist es überhaupt keine traurige Geschichte!!! Ganz und gar nicht! Als sie mir in die Hände fiel dachte ich gleich, ja, das will ich alles nicht mehr! Dies habe ich alles begriffen!!!! Ich schaue gerade nach vorn und nicht rückwärts!!! Da tust Du mir gerade Unrecht, finde ich.

[/quote]
rog hat geschrieben:Pessimisten verursachen unbewusst Angst, Nervosität und Gereiztheit. Man will die meiden.


Lieber Patrick,
okay..?? Ich bin leider -- schon immer -- ein Pessimist .. was mache ich nun...???? Dann solltest du mich jetzt meiden. Diese pessimistische Denkweise abzustellen ist sehr, sehr schwer... Es gibt eben positiv denkende Menschen --- super, finde ich total klasse -- aber leider bin ich so ein Mensch nicht... finde ich nicht okay, sorry...
Das trifft mich jetzt auch.

LG Manuela
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