Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Sonntag 13. Juni 2010, 10:40 
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 15:12
Beiträge: 96
Liebe Irmi,

Danke für Deine Worte. Also alles ganz normal. Gut zu wissen. :-)

Heute gehts mir schon etwas besser. Habe mehr Antrieb, werde gleich anfangen, meine liegen gebliebene Arbeit nachzuholen ...

Habe heute Nacht (endlich) richtig geträumt. Darauf habe ich ja gewartet. Träume waren für mich - vor dem Saufen - immer sehr wichtig.
Mit Alkohol konnte ich mich aber fast nie an Träume erinnern, es war immer alles sehr wirr und undeutlich, und ich habe das als großen Verlust empfunden.
Jetzt könnte ich Euch die komplette "Handlung" im Detail erzählen, mit allen sinnlichen Eindrücken, die dazu gehören.
Obwohl der Traum beunruhigend war, bin ich froh um ihn. Ich habe das Gefühl, ich bekomme wieder Kontakt zu meinem Innenleben. :-)

LG, Eva


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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. Juni 2010, 18:55 
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 15:12
Beiträge: 96
Der zehnte Tag mit Baclofen. Alles läuft soweit gut.

Heute allerdings leichte Migräne. Nervtötend, aber nicht so schlimm wie sonst manchmal, dass ich nur noch Dunkel und Bett kann.

Meine Dosierung nach wie vor 12,5 / 12,5 / 12,5

Gleich werde ich statt 12,5 aber heute ausnahmsweise 25 mg "einwerfen", weil ich mich noch mit jemandem treffen muss - arbeitsbedingt - mit dem sonst immer ordentlich gebechert wurde.

Und das soll mir heute nicht passieren. Da ich haber schon Anflüge von Craving verspüre und Angst habe, das nicht zu packen, ist heute die Dosiserhöhung angesagt.

In den letzten Tagen habe ich festgestellt, dass ich "von alleine" ein wenig abgenommen habe. Die eine Hose, die sonst immer kracheng war, sitzt nun ziemlich bequem.
Ich stelle auch fest, dass ich Spaß daran gewinne, gesunde Sachen zu essen und dass es mir leichter fällt, aufzuhören, wenn ich satt bin.
Wie beim Alk ist es ganz wesentlich aber auch eine Sache des Beschließens.

Wenn Bac einem nicht das erste Glas aus der Hand schlägt, dann schlägt es einem auch nicht das nächste Döner aus der Hand.
Man muss es schon weglassen WOLLEN. Und wenn man weiß, dass man das will, dann hilft Bac dabei, bei diesem Beschluss zu bleiben.

Ich könnte mir vorstellen, dass Bac darum nicht automatisch gegen alle "Suchtschleifen", in denen wir uns gerade befinden mögen, hilft. Manche rauchen weiter, andere essen dauernd Süßigkeiten, andere überessen sich vielleicht zu oft.
Das bleibt alles so lange da, bis man es wirklich loswerden will, meine ich.

Kann es sein, dass das "Aufhören" eben doch etwas mit dem Willen zu zun hat, und dass Bac einfach dafür sorgt, dass dieser Wille nicht so leicht durchkreuzt werden kann?

Zur Dosierung:

Ich denke, meine Dosis ist hoch genug, um im Alltag gut klar zu kommen, aber nicht hoch genug, um keinerlei Craving mehr zu verspüren. Wahrscheinlich werde ich in den nächsten Tagen also nochmal ein bisschen höher gehen und gucken, was passiert.

LG, Eva


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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. Juni 2010, 21:29 
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Registriert: Mittwoch 9. Juni 2010, 12:22
Beiträge: 200
das ist so interessant hier, verfolge es mit spannung :smt002
sagt mal, wie lange dauert normalerweise die lieferung aus spanien?
habe vor 5 tagen bestellt und und auch gleich überwiesen :smt017
alles liebe für euch,
eure latina :smt006


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 Betreff des Beitrags: Dosisbestimmung
BeitragVerfasst: Freitag 18. Juni 2010, 06:40 
@eva

Das ist sicher eine gute Strategie, Deine optimale Dosierung zu finden. Die Dosis, die Du im "normalen" Alltag als ausreichend empfindest, ist in der Regel für das Überstehen Deiner persönlichen "Craving Situationen" zu niedrig. Ohne eine weitere Erhöhung der Dosierung können dann in solchen Situationen relativ leicht Vorfälle passieren.

LG invorio


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BeitragVerfasst: Freitag 18. Juni 2010, 07:45 
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Registriert: Mittwoch 3. Februar 2010, 21:29
Beiträge: 195
eva hat geschrieben:

Kann es sein, dass das "Aufhören" eben doch etwas mit dem Willen zu zun hat, und dass Bac einfach dafür sorgt, dass dieser Wille nicht so leicht durchkreuzt werden kann?


LG, Eva


Ich denke schon! Gestern habe ich eine „Trockene“ Bekannte getroffen die es auf einen anderen Weg macht, sie erzählt mir ständig von den Gedanken an Alk (Bac will sie nicht). Sie hat mir von einen weiteren Bekannten erzählt der im Moment zur 7.(!) Entgiftung in diesen Jahr ist (wir haben Juni!) sie hat gesagt ich solle mich kümmern er wäre ein Fall für Bac!
Einen Teufel werde ich tun Bac ist kein Wundermittel, der Wille muss schon da sein neue Wege zu gehen vor ein paar Tagen hat er erst zu mir gesagt; " du mit deine scheiß Pillen jeder will damit nur Geld verdienen, ….du bist der einzige den ich kenne der sich Einbildet das es Hilft“ Ich bin aber auch der Einzige den er kennt der Bac nimmt! Ich werde auf keinen Fall als Wanderprediger Auftreten. Das erste und Wichtigste ist ich will etwas Ändern!!!!!!


Zitat:
Heute allerdings leichte Migräne. Nervtötend, aber nicht so schlimm wie sonst manchmal, dass ich nur noch Dunkel und Bett kann.


Dazu würde eine ehm. Therapeutin von mir sagen " sehen sie, sie müssen sich nicht mal Voll saufen das es ihnen am nächsten Tag schlecht geht!"

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 Betreff des Beitrags: @Eva
BeitragVerfasst: Freitag 18. Juni 2010, 19:15 
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 13:34
Beiträge: 53
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
Hallo Eva,
Zitat:
Ich könnte mir vorstellen, dass Bac darum nicht automatisch gegen alle "Suchtschleifen", in denen wir uns gerade befinden mögen, hilft.

Das fände ich auch absolut zu viel verlangt. Bac ist eben kein "Wundermittel" - von dem Gedanken habe ich mich schon verabschiedet, noch bevor ich die erste Ration Bac genommen habe.
Ich müsste z.B. dringend wieder mit dem Rauchen aufhören (hatte gerade dank meiner Krebstherapie 8 Monate nicht geraucht), da ich noch dazu eine tiefliegende Beinvenenthrombose habe, die mir im Okt. vergangenen Jahres eine doppelseite Lungenembolie beschert hat, die ich gerade eben so überlebt habe ... Aber beides auf einmal ist mir einfach zu viel, das schaff' ich (noch) nicht!
Zitat:
Kann es sein, dass das "Aufhören" eben doch etwas mit dem Willen zu zun hat, und dass Bac einfach dafür sorgt, dass dieser Wille nicht so leicht durchkreuzt werden kann?

Für mich ist das so. Wenn ich weiter trinken wollte - warum soll ich dann Bac nehmen? Also muss ich aufhören wollen. Allerdings habe ich mit diesem Begriff "Willen" immer so ein Problem. Das liegt daran, dass ich eine 68erin bin und nichts war uns damals so verhasst, wie der von den Erziehungsberechtigten ständig propagierten "Willen". Deshalb gefällt mir das, was du geschrieben hast:
Zitat:
Wie beim Alk ist es ganz wesentlich aber auch eine Sache des Beschließens

Beschließen! Das ist es! Zu beschließen, keinen Alk mehr trinken zu wollen - das klingt konstruktiv und nicht so blöde fordernd!

Danke für den Begriff.
:smt039

Die Herbstzeitlose


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BeitragVerfasst: Mittwoch 23. Juni 2010, 08:03 
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 15:12
Beiträge: 96
@Mizie55: Guter Spruch von Deiner Therapeutin. :smt003

@Herbstzeitlose: Ich habe irgendwann man für mich festgestellt, dass es ein großer Unterschied ist, ob ich etwas "versuche" oder "will", oder ob ich eine Entscheidung treffe, etwas beschließe. Ein Beschluss wird nämlich nicht mehr in Frage gestellt. Die Sache ist be- oder ge-schlossen.

Dennoch hat @invorio Recht: Ich feile noch an meiner Dosierung.
In den letzten 6 Tagen habe ich insgesamt zweieinhalb Gläser Wein getrunken, verteilt auf zwei Abende, jeweils mit Druck von außen.

Im ersten Fall stand das gefüllte Glas für mich schon auf dem Tisch, als ich ankam. Ich habe dann etwa drei Stunden daran herumgenippt, dann wurde nachgeschenkt, und das zweite halbe Glas habe ich dann auch noch ausgetrunken.

Und gestern Abend, da war es ähnlich: Verwandtenbesuch, gemeinsam Essen gehen. Den ganzen Abend habe ich brav Alkoholfreies Bier getrunken, und zum Abschluss dann noch ein Glas Rotwein.
Danach bin ich noch zwei Stunden durch die Stadt gegangen mit dem Gefühl, ich muss mir das wieder ablaufen.
Am Ende bin ich nochmal eingekehrt, mit dem Vorhaben, mir noch ein Glas Wein zu kaufen. Als ich dann am Tresen stand, kam erstaunlicher Weise der Satz raus: "Ich hätte gerne ein alkoholfreies Becks." Nanu?

Das habe ich dann getrunken und war halbwegs wieder mit mir versöhnt.

Was mich an der Sache WURMT, sind nicht die kleinen Alkoholmengen, die ich mir zugeführt habe, sondern die Tatsache, wie leicht ich mich von meiner Umgebung "verleiten" lasse. Einfach, weil ich nicht erklären will, warum ich jetzt nichts trinke.
Mich erstaunt, wie sehr andere Leute insistieren, dass ich was trinken SOLL! Gestern Abend alle zehn Minuten:
Mädel, willste ein Bier? Trinken wir einen Schnaps zusammen? Kein Schnaps? Mädel, verträgste nichts mehr? Nimm doch gleich eine Karaffe, ist billiger. ... usw. Da habe ich dann tatsächlich um des lieben Friedens Willen ein Glas Wein bestellt.

Was mich zweitens wurmt: Dass ich hinterher zwei Stunden mit Grübeln und Hadern verbringe. Genau das will ich nicht mehr. Genau darum will ich einen eindeutigen, klaren Beschluss. Ein Beschluss ist was endgültiges.

So ganz bin ich noch nicht da angelangt.

ABER: Es ist fantastisch, dass ich nach dem ersten Glas nicht immer noch eins trinken musste. Dass ich aufhören konnte.

ANDERERSEITS: Genau das empfinde ich auch als gefährlich. Es impliziert: Siehste, ist doch ganz einfach! Ab und an mal ein Glas Wein, kein Problem!
Stimmt aber nicht. Ich fürchte, ich verliere sehr schnell wieder den Überblick, wenn ich mich auf solche Gedanken einlasse.
Zudem: Es ist nicht einfach, weil ich hinterher stundenlang in den Gedankenschleifen feststecke.

Darum lautet das Ziel weiterhin: Ein klarer Beschluss. MT ist nichts für mich und wird es erstmal auch nicht sein.

LGE


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BeitragVerfasst: Mittwoch 23. Juni 2010, 11:21 
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@Eva,

Zitat:
Es ist fantastisch, dass ich nach dem ersten Glas nicht immer noch eins trinken musste. Dass ich aufhören konnte.

Dies ist die freie Entscheidung eines „Normopathen“

Dich animieren zu lassen etwas zu trinken obwohl du eigentlich nicht möchtest, ist nicht „normopathisch“

Stattdessen wäre folgende Überlegung hilfreich:
Habe ich jetzt Durst und wenn ja, was würde mir jetzt am besten schmecken um meinen Durst zu löschen? Bei mir ist das meistens Wasser.

Bin ich zu einem guten Essen am Tisch, ist die Frage welches Getränk würde mir jetzt zu diesem Essen am besten schmecken? Die Angebote anderer würden meine Entscheidung definitiv nicht beeinflussen.

Ein bereits vorab eingeschenktes Glas für mich würde ich einer Überprüfung aussetzen und je nach Ausgang eben trinken oder als nicht schmackhaft ablehnen.

Das hört sich jetzt alles furchtbar gestelzt an, soll im Grunde nur zeigen dass das Vertrauen auf die eigene Entscheidung wesentlich ist. Sollte ich feststellen, dass die Wirkung (Rausch) für die Entscheidung verantwortlich sein könnte, ist Abstinenz meine klare Entscheidung.

LG
Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Donnerstag 24. Juni 2010, 07:59 
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Guten Morgen allerseits ...

ja - ein wichtiges Thema: Bei sich selbst zu bleiben. Fällt mir leider nicht ganz so leicht.

Ist Euch das auch schonmal aufgefallen? Wenn ich sage "nein, danke", dann weichen die, die etwas trinken, meinen Blicken aus. Als ob sie gleich ein Urteil erwarten. Finde ich unangenehm. Ich möchte dann was trinken, damit sie sich nicht schlecht fühlen.
Ist natürlich Unsinn, es geht in so einer Situation ja um mich ...

So ganz begreife ich es trotzdem noch nicht. Jedenfalls habe ich gestern die Rechnung bekommen: Craving. Blöde Sache. Zum Glück habe ich dem nicht nachgegeben.

Werde heute nochmal erhöhen, und zwar mittags, so dass ich auf:

12,5 - 25 - 25 komme. Hoffe, damit ist es dann erstmal getan.

LGE


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BeitragVerfasst: Donnerstag 24. Juni 2010, 08:35 
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@Eva,

das kennt glaube ich jeder. In den etablierten Foren steht dann in etwa folgender Ratschlag: bau Dir einen neuen Freundeskreis auf der auf Deine Krankheit Rücksicht nimmt, bei AA findest Du jede Menge neuer Freunde.

Für diejenigen die weiter Angst vor Odol-Mundwasser haben wollen, sicher eine gute Lösung ...

Nun denn, stark bleiben ...
Federico

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Richard David Precht


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