Dieses Thema wurde wegen Unsachlichkeit des Authors gesperrt. Hier --> die Begründung.Hallo zusammen,
ich bin seit über 30 Jahren alkoholkrank, seit etwas über 25 Jahren weiß ich es und
seit 19 Jahren tue ich etwas dagegen. Zwischen 1992 und 1998 mehrere Entgiftungen
(die zählen noch nicht zum "was dagegen tun").
1998 dann eine Langzeittherapie.
Ein halbes Jahr danach folgte die nächste Entgiftung.
Daraufhin zum Neurologen begeben und nach einigen Fehlversuchen (ohne Rückfall)
13 Jahre lang trocken geblieben mit Hilfe von Doxepin.
An dieser Stelle eine Warnung an alle die gern Doxepin für diesen Zweck einsetzen
wollen, oder es bereits tun.
Doxepin ist auf Dauer keine Lösung und hat bei Langzeitanwendung böse
Nebenwirkungen.
Seit meinem "ersten neuen" Absturz 2013 ist es mir auch mit Doxepin nicht gelungen
länger als 1 Jahr abstinent zu bleiben und die Abstände wurden kürzer, bis ich dann
2016 2mal zur Entgiftung musste.
Nun wurde mir von meiner Suchtberatungsstelle ein Nervenarzt empfohlen (nicht
mein Bisheriger).
Dieser (in Leipzig) hat bereits gute Erfolge mit Baclofen erzielt und gab mir erstmal
den Rat mich in diesem forum über Baclofen zu informieren.
Zwar immer noch skeptisch, bekundete ich bei meinem nächsten Terimin mein
Interesse an einer Behandlung mit Baclofen.
Meine Bedenken wegen der, oft extrem, hohen Dosierung konnte er zerstreuen da
die optimale Dosis individuell sehr breit gefächert ist.
Eine Dosierung wie sie Olivier Ameisen bei sich selbst angewandt hat wäre für mich
nicht infrage gekommen.
Verteufelt mich bitte nicht, aber ich glaube dass diese Dosis an seinem Tod nicht
unschuldig war. Letztlich ist der einzige Unterschied zwischen normaler, rythmischer
Muskeltätigkeit der, dass ein Krampf sich nicht "löst wenn er soll".
Muskelschwäche ist eine bekannte Auswirkung von überdosierten Muskelentspannern
und das Herz ist nunmal eine Muskelgetriebene Pumpe.
Egal wie man es betrachten mag, schlußendlich zählt nicht wie lange man lebt
sondern wie!
Meine Baclofenbehandlung begann mit 12,5mg/d und liegt jetzt bei 37,5mg/d.
Zwischendurch gab es eine "kleine Panne".
Ich nehme Betablocker und die Tägliche Steigerung von Bac führte bei 62,5mg dann
zu Wechselwirkungen die äußerst unangenehm waren.
Daraufhin habe ich sofort die Betablocker-Dosis halbiert und Bac wieder auf 37,5mg
reduziert. Mittlerweile geht es mir wieder gut und ich spüre wie zuvor die positive
Wirkung vom Baclofen. Morgen nehme ich dann auch wieder die normale
Betablocker-Dosis.
Die Steigerungsrate ist also ebenso individuell wie die Wohlfühldosis.
Bei unerwarteten "Wirkungen" also bitte NICHT die Behandlung abbrechen!!!
Lasst euch krank schreiben wenn es schlimm ist und geht mit dem Bac 1-2 Stufen
zurück.
Vorteile von Bac gegenüber Doxepin aus meiner Sicht:
- ich bin nicht mehr so müde
- meine Belastbarkeit ist höher, physisch wie psychisch
- der , durch Doxepin verursachte, Calzium-Verlust in Knochen, Fingenägeln etc
hat aufgehört und ich kann sogar Besserung feststellen (ist also reversibel)
- ich kann mich bewusst zur Ruhe bringen ohne extra was zu nehmen
Nachteile:
- leider immer noch nicht für den Zweck zugelassen
- keine verlässlichen Daten zur Langzeitanwendung und eventuellen Risiken
Ich hoffe, durch meine Beteiligung hier im forum, einen winzigen Teil zur Beseitigung
der genannten Nachteile beitragen zu können.
LG